REVIEW Fender Mexiko Standard P- Bass in Brown Sunburst

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Ich habe schon immer mit einem Mexiko Fender Precision Bass, mit Palisandergriffbrett in „Brown Sunburst“ geliebäugelt.

Vorgeschichte:

Ich habe schon immer mit einem Mexiko Fender Precision Bass mit Palisandergriffbrett in „Brown Sunburst“ geliebäugelt. Allerdings hat mich der Preisaufschlag von derzeit 44€ zum einfarbig lackiertem Modell immer davon abgehalten einen zu kaufen. Bei einem unvorhergesehenen GAS- Anfall vor zwei Wochen hatte ich dann aber meinen Mauscursor auf dem „Kaufen“ Button. Seit etwas über einer Woche wohnt nun auch ein nagelneuer Fender Mexiko Standard P-Bass in Brown Sunburst (BSB) bei mir. Gekauft habe ich ihn natürlich ohne anzuspielen, also "blind" bei Thomann. Das birgt immer ein gewisses Risiko von wegen Serienstreuung. Ein ungutes Gefühl hatte ich schon dabei, da ich generell alles was über 250€ kostet lieber vorher in der Hand hätte. Aber dazu mehr unter den Punkten Verarbeitung, Spielgefühl und Sound.

Lieferumfang:

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Der Lieferumfang beschränkt sich hierbei nur auf das Allernotwendigste. An Zubehör gibt es zwei Inbusschlüssel. In der Verpackung des Händlers war ein weiterer Karton der Fa. Fender. In diesem war dann auch der Bass. Anhand der Beschriftung und dass er noch original Verpackt war konnte ich erkennen, dass der Karton in Mexiko verschlossen wurde. Nach dem öffnen des Kartons hatte ich den Bass, das großzügige Zubehör und eine Menge Papierkram (Bedienungsanleitung, Registration, usw.) vor mir liegen. Gigbags gibt es grundsätzlich nur bei „teureren“ Mexiko Bässen umsonst dabei...


Technische Details:

Die technischen Details habe ich aus dem Online Katalog der Firma Thomann entnommen und teilweise ergänzt:
  • zweiteiliger Erle Korpus (bei dem mir vorliegendem Bass)
  • Ahornhals mit moderner C-Form
  • Hochglanz-Finish
  • gewölbtes Palisander Griffbrett
  • 20 Medium Bünde
  • 1 Standard P-Bass Split Single Coil Pickup
  • Fender 250 KOhm Potis mit Solid Shaft
  • Fender Solid Shaft Potiknöpfe
  • Standard Vintage Style Brücke (Blechwinkel)
  • 3- lagiges Pickguard
  • Mensur: 864 mm (Long Scale)
  • Sattelbreite: 41,3 mm
  • Gewicht ca. 4150 Gramm
  • Fender Roundwound Saiten, vermutlich 40- 100
  • Farbe: Brown Sunburst
  • Made in Mexiko (Produktionsstätte Ensenada)
  • Herstellungsdatum April 2014
  • Preis 619€


Verarbeitung:

Wie ich oben schon geschrieben habe, ist der Bass ein „Blindkauf“ gewesen. Ich hatte ihn vorher weder gesehen noch in der Hand gehabt. Das birgt natürlich ein gewisses Risiko, da es ja immer wieder zu Serienstreuungen kommt. Da aber die Fa. Thomann (andere Firmen natürlich auch) ein 30-tägiges Rückgaberecht mit Moneyback garantiert kann, man das Risiko dass man auf einer Gurke sitzen bleibt, deutlich minimieren. Da der Bass, in Ensenada verpackt und seitdem verschlossen war, stellte ich mich schon mal geistig auf diverse Einstellarbeiten ein. Denn das Klima ist in Mexiko etwas anders als in Mitteleuropa (aber dazu weiter unten).Das erste was mir aufgefallen ist, ist der zweiteilige Korpus aus Erle. Die Maserung ist wirklich sehr schön. Der Lack ist sehr gleichmässig aufgetragen, es gibt keine rauen Stellen oder Lacknasen. Die Lackierung ist durchaus als hochwertig zu bezeichnen. Die Lackierung ist allerdings etwas dunkler als auf der Thomannseite.

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Als nächstes habe ich mir die Passgenauigkeit angeschaut. Alles Perfekt, was man aber heutzutage auch von modernen mit Computer gesteuerten Maschinen erwarten kann. Auch in diesem Bereich ist alles sehr hochwertig und fühlt sich sehr gut an. Da die Bünde ja auch immer ein Thema sind habe ich mich nun eben diesen gewidmet. Sehr gut abgerichtet und keine scharfen Kanten. Den Papiertaschentuch- Test haben sie zudem auch ohne Probleme bestanden. Das Griffbrett besteht bei diesem Modell aus Palisander und es hatte wahrscheinlich noch nie einen Tropfen Öl gesehen. Ich habe es mit "Lemmon Oil" bearbeitet und mein erster Eindruck hat sich bestätigt. Das Griffbrett hat das Öl nur so aufgesaugt. Nach mehrmaliger Anwendung mit "Lemmon oil" kam eine schöne Maserung des Palisanders zum Vorschein. Die Rückseite des Halses ist lackiert, aber man hat auf diesen dicken PU-Lack verzichtet und eine hauchdünne Lackschicht, in semi gloss(?!), aufgezogen. Es gibt wie am übrigen Bass keine Dellen, Riefen, etc...

Die offenen Mechaniken sind leichtlaufend, stimmstabil und verrichten ihren Dienst wie man es von Mechaniken eben erwartet. Das gleiche gilt auch für die beiden Potentiometer- Knöpfe. Das diese fest verschraubt und gerade sind erwarte ich einfach von einem Bass der über 600€ kostet. Genauso die einwandfreie Funktion der Klinkenbuchse. Ich habe Probeweise mal alle Schrauben auf Festigkeit getestet und alle Schrauben sind fest. Da habe ich schon anderes erlebt...

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Spielgefühl/Haptik:

Wie ich weiter oben schon geschrieben habe, war der Bass ja noch original Verpackt in Mexiko und ich habe mich geistig schon auf diverse Einstellarbeiten eingestellt. Ich weis nicht wie die das machen, bzgl. der unterschiedlichen Klimazonen. Der Hals ist Kerzengrade, die Saitenlage niedrig und Oktavrein eingestellt. Es hat nichts geschnarrt oder gescheppert. Also mal eben schnell einen Gurt an den Pins befestigt und festgestellt das mein Exemplar sehr gut ausgewogen ist. Eine leichte Kopflastigkeit, wie sie bei solchen Bässen schon mal vorkommt gibt es nicht. Der Korpus inkl. der Hardware hat bei meinem Exemplar also genau das richtige Verhältnis zum Hals und Kopfplatte. Mit einem Gewicht von ca. 4150 Gramm ist der Bass natürlich kein Fliegengewicht aber auch nicht "sack" schwer. Mittelgewichtsklasse würde man beim Boxen wohl sagen. Durch die Preci-typischen Halsmaße, Sattelbreite 41,3 mm und einem modernem C- Shaping, lässt sich der Bass für jemanden der Preci- Bässe gewöhnt ist, sehr gut und einfach bespielen.

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Sound:

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Natürlich ist der persönliche Soundgeschmack von Mensch zu Mensch unterschiedlich und kann deshalb nicht als „der Sound“ gewertet werden, aber wie klingt denn der Mexiko Standard P- Bass nun in meinen Ohren? Antwort: Wie ein Pecision Bass der Fa. Fender. Die verbauten Pickups sind recht Outputstark. Im Vergleich mit einem SD SPB-2 stelle ich keinen Unterschied fest. Das kann natürlich aber auch am unterschiedlichem Klangholz/Lackierung liegen. Diskussionen zu diesem Thema werden im Internet ja genügend geführt...

Ich finde er ist etwas rauher und rüpeliger als ein American Standard P- Bass der „schöngeistiger“ daherkommt. Also so ein richtiges Arbeitstier ohne Star-Allüren. Einfach und authentisch könnte man es auch nennen. Aber nicht direkt Vintage, eine kleine Prise moderner. Da ich grundsätzlich nur Fender Flatwounds spiele, habe ich die aufgezogenen Roundwounds sofort gegen die Fender Flats ersetzt. Das war ein Fehler, denn jetzt dauert es ein paar Wochen bis diese eingespielt sind und ich dann hier ein paar Soundfiles hinzufügen kann.
Fazit:
Da der Bass ganz sicher ein dauerhaftes Zuhause bei mir gefunden hat ist es an der Zeit mal ein Fazit zu ziehen. Ich bin mit dem Exemplar, welches ich hier ausführlich beschrieben habe, sehr zufrieden. Gerade die hochwertige Verarbeitung und die gute Qualität der Komponenten haben bei mir den Ausschlag gegeben den Bass dauerhaft zu behalten. Dieses Exemplar des Mexiko Standard P- Bass ist ein authentisches Arbeitstier und wird seinen Aufgaben ganz sicher gerecht werden. Natürlich könnte man jetzt auch sagen, ein Squier Classic Vibe P-Bass ist (wahrscheinlich?!) genausogut und kostet ca. 200€ weniger. Diese Argumentation ist natürlich berechtigt, aber ich persönlich mag es gerne, wenn nur Fender Precision Bass auf der Kopfplatte steht.
 
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gut geschrieben, ein wirklich schöner Bass, mir gefällt dieses brown sunburst sehr gut :great:

Mich würde schon interessieren ob ein Squier Classic Vibe 60s P-Bass, unabhängig von den geringfügigen Unterschieden, wie Hals Lackierung etc. qualitativ gleichwertig ist? Der hervorragende Squier CV60s hat immerhin eine sogenannte Hi Mass Bridge, die mir massiver und wertiger erscheint als der Fender Standard Winkel.
Vermutlich werden beide in der gleichen Liga spielen, auf einem steht halt nur Fender und auf dem anderen die beiden Worte Squier und Fender :)

Ich wünsche Dir viel Spass mit dem schönen Bass!
 
gut geschrieben, ein wirklich schöner Bass, mir gefällt dieses brown sunburst sehr gut :great:

Mich würde schon interessieren ob ein Squier Classic Vibe 60s P-Bass, unabhängig von den geringfügigen Unterschieden, wie Hals Lackierung etc. qualitativ gleichwertig ist? Der hervorragende Squier CV60s hat immerhin eine sogenannte Hi Mass Bridge, die mir massiver und wertiger erscheint als der Fender Standard Winkel.
Vermutlich werden beide in der gleichen Liga spielen, auf einem steht halt nur Fender und auf dem anderen die beiden Worte Squier und Fender :)

Auf jeden Fall viel Spass mit dem schönen Bass!
Ja das ist die Gretchenfrage... ;) :D
Vielleicht treffen wir uns mal und dann können wir beide miteinander vergleichen.
 
Schöner Bericht, gut mit Fotos dokumentiert. Ich habe einen MIM J-Bass, bin ebenso sehr zufrieden damit, konnte ihn aber vorher anspielen.

Auf dem Foto oben sieht es aus, als sei die Mutter der Anschlußbuchse locker_
 
Schöner Bericht, gut mit Fotos dokumentiert. Ich habe einen MIM J-Bass, bin ebenso sehr zufrieden damit, konnte ihn aber vorher anspielen.

Auf dem Foto oben sieht es aus, als sei die Mutter der Anschlußbuchse locker_
Das sieht auf dem Foto tatsächlich so aus aber ich kann versichern das sie nicht lose ist. ;)
 
Danke für den interessanten Review! Schön sieht er ja aus dieser Fender Bass.

Beste Grüße
Dieter
 
Ted Logan
  • Gelöscht von d'Averc
  • Grund: für reinen dank besser kekse verteilen ;-)
Gut geschriebene Review:claphands:!
Da überleg ich ja dann immer, ob ich mir vielleicht nicht doch auch mal sowas zulegen soll.
verdammtes gas...
:dizzy:
 
Danke fürs Review. Ich finde auch, dass gerade die Mexico Modelle in den letzten Jahren an Qualität deutlich zugenommen haben. Die PUs klingen recht modern, deshalb ist das ja auch für Leute, die PUs mit weniger Mitten mögen wie den SPB 2 eine ganz feine Sache. Die brauchen da erst mal nichts austauschen.
 
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