G
Gast93245
Guest
Da ich den Bugera G5 nun schon ein paar Monate besitze, kann ich nun endlich mein Review fertig stellen. Sound-Samples muss ich aber vorerst schuldig bleiben - die liefere ich nach.
Ich möchte gleich anmerken, dass ich kein großer Freund dieser Mini-Röhren-Amps bin. Als Bewohner einer Mietwohnung und zukünftiger Familienmensch machen für mich kleine Amps, die dennoch zu laut für zu Hause sind keinen Sinn. Ich hab lieber mein großes Röhrenmonster im Proberaum stehen und zu Hause nehme ich einen kleinen Modeler/Kopfhörerverstärker.
Mein Review ist sehr subjektiv. Ich habe gewisse Anforderungen und ich untersuche, wie der Amp da reinpasst.
Spezifikation
So viel ich mich auch gefreut habe, dass ich den Amp gewonnen habe, so hatte ich dennoch keine allzu großen Erwartungen. Als Schwer-Metaller brauche ich genug Headroom in den Tiefen um die Riffs matschfrei rüberzubringen. Daher war das Interessanteste für mich der Test im Proberaum. Der zweite wichtige Punkt war, ob er meine Übungslösung (PocketPOD mit Kopfhörer) ersetzen kann.
Gear
Als Übungs-Amp
Was ich an dem Amp besonders schätze, ist, dass er über einen AUX-In verfügt und mit einem Speaker-Emulated Output ausgestattet ist. Somit kann er zu Hause problemlos als Kopfhörerverstärker verwendet werden, bei dem man Backing-Tracks und Metronom einschleifen kann.
Im OD-Kanal klingt der Amp relativ warm - vor allem im Vergleich zu meinem JVM 410H im Proberaum und zu den britischen Amp-Models, die ich zum Üben verwende. Mit Höhen und Mitten auf Anschlag kommt er schon eher in meine Richtung - da wird es knackiger und direkter. Generell kann man sagen, dass die EQ-Sektion keine allzu großen Eingriffe zulässt - spürbar aber nicht extrem. Den Morph-Regler hab ich am liebsten auf der britischen Seite - so klingt er für mich einfach lebendiger. Subjektiv empfunden greift der Morph-Regler bei höherer Lautstärke mehr ein.
Was ich dem OD-Kanal auf jeden Fall zuschreibe ist eine gute Dynamik. Der Amp reagiert sehr gut auf das Volume-Poti der Gitarre und auf die Anschlagstärke.
Der Clean-Kanal gefällt mir persönlich ziemlich gut. Hier hab ich ein breiteres, abrufbarer Spektrum zur Verfügung - von mumpfig warm bis glasklar. Der Tone-Regler ist effektiver, als der EQ des OD-Kanals. Bringt man den Clean-Kanal ganz leicht in den Crunch klingts ganz gut. Dreht man Clean noch weiter auf, wird es schon etwas grausig - ziemlich britzelig.
Die Boxensimulation des G5 bewerte ich als akzeptabel bis durchschnittlich. Der Klang ist weniger lebendig, als mit Box und hat im Overdrive etwas ganz leicht Furzendes.
Das Signal des AUX-In habe ich nur mit den Kopfhörern getestet. Angeschlossen habe ich mein Android Smartphone und mit Metronom-App und Youtube-Backingtracks getestet. Das Signal war klar und relativ unverfälscht - mehr als brauchbar für Übungszwecke. Über eine Gitarrenbox habe ich das aber nicht ausprobiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Backingtracks doch sehr anders klingen werden.
Im Proberaum
Im Proberaum durfte der Bugera G5 meine Mesa Rectifier 212 mit Celestion V30 betreiben. Grundsätzlich vergleiche ich den Sound mit meinem großen Amp: den Marshall JVM 410H.
Wie oben schon angemerkt: dumpfer und wärmer im Vergleich zu meinem Marshall. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass der Amp mit dem Mesa-Cab deutlich besser rüberkommt, als mit dem Kopfhörer. Er bekommt etwas mehr Punch und das frizzelnde Furzen ist weg. Durchwegs warmer und angenehmer Klang - sehr typisch für einen Röhren-Amp.
Subjektiv betrachtet ist mir der Amp aber etwas zu warm und dumpf. Man hört den Amp sogar raus aus dem Mix, wenn die ganze Kapelle spielt. Im Proberaum musste ich den Amp komplett aufreißen und sogar in der Standard-Stimmung gab es hier geringfügig Matsch. Drop-A auf der Siebenseiter war wie zu erwarten extrem mumpfig. Da die Alumitones der Schecter weniger laut sind als die Häussels der Hagstrom, tat ich mich stellenweise schwer, mich rauszuhören.
Fazit
Hier wird für wenig Geld sehr viel geboten! Der Amp reagiert sehr dynamisch und kann richtig hochwertig klingen, wenn man es im Clean-Kanal nicht übertreibt mit der Lautstärke. Zu Hause kann man mit dem Ding meiner Meinung nach alles machen. Soll es Richtung High-Gain gehen empfehle ich einen Overdrive. Durch den Kopfhörerausgang und den AUX-In ist der G5 eine vollwertige Übungslösung.
Im Proberaum funktioniert er nur bedingt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er gut bluesen und auch rocken kann. Im Metal-Bereich ist er aber doch zu leise. Möchte man ihn wirklich mit der Band betreiben, empfehle ich eine Gitarre, die sehr präsent klingt.
Da ich den Amp zu Hause nicht über eine Box betreiben kann und auch nicht möchte (kleine Mietwohnung zu zweit) kann ich ihn leider nicht gebrauchen. Er stellt zwar eine Alternative zu meinem kleinen PocketPOD dar, ist im Vergleich aber viel unhandlicher. Daher werde ich den G5 verkaufen.
Ich möchte gleich anmerken, dass ich kein großer Freund dieser Mini-Röhren-Amps bin. Als Bewohner einer Mietwohnung und zukünftiger Familienmensch machen für mich kleine Amps, die dennoch zu laut für zu Hause sind keinen Sinn. Ich hab lieber mein großes Röhrenmonster im Proberaum stehen und zu Hause nehme ich einen kleinen Modeler/Kopfhörerverstärker.
Mein Review ist sehr subjektiv. Ich habe gewisse Anforderungen und ich untersuche, wie der Amp da reinpasst.
Spezifikation
- 5-Watt Class-A Verstärker (ECC83 und 12BH7)
- 2 Kanäle
- Bugera Infinium
- MORPH EQ: Stufenlose Regelung zwischen UK und USA Sound-Charakter
- Reverb
- Footswitch (Kanal und Reverb schaltbar)
- Speaker-emulated Output:1 x 12 und 4 x 12 Voicing
- FX-Loop
- AUX-In
- Output: 0,5 Watt, 1 Watt oder 5 Watt
- 3 Jahre Garantie
So viel ich mich auch gefreut habe, dass ich den Amp gewonnen habe, so hatte ich dennoch keine allzu großen Erwartungen. Als Schwer-Metaller brauche ich genug Headroom in den Tiefen um die Riffs matschfrei rüberzubringen. Daher war das Interessanteste für mich der Test im Proberaum. Der zweite wichtige Punkt war, ob er meine Übungslösung (PocketPOD mit Kopfhörer) ersetzen kann.
Gear
- Hagstrom Select Super Swede mit Häussel Vin+ Keramik
- Schecter Omen Extreme 7 mit Alumitone Deathbuckers
- Mesa Boogie Rectifier 2x12
- AKG K240 DF Kopfhörer
Als Übungs-Amp
Was ich an dem Amp besonders schätze, ist, dass er über einen AUX-In verfügt und mit einem Speaker-Emulated Output ausgestattet ist. Somit kann er zu Hause problemlos als Kopfhörerverstärker verwendet werden, bei dem man Backing-Tracks und Metronom einschleifen kann.
Im OD-Kanal klingt der Amp relativ warm - vor allem im Vergleich zu meinem JVM 410H im Proberaum und zu den britischen Amp-Models, die ich zum Üben verwende. Mit Höhen und Mitten auf Anschlag kommt er schon eher in meine Richtung - da wird es knackiger und direkter. Generell kann man sagen, dass die EQ-Sektion keine allzu großen Eingriffe zulässt - spürbar aber nicht extrem. Den Morph-Regler hab ich am liebsten auf der britischen Seite - so klingt er für mich einfach lebendiger. Subjektiv empfunden greift der Morph-Regler bei höherer Lautstärke mehr ein.
Was ich dem OD-Kanal auf jeden Fall zuschreibe ist eine gute Dynamik. Der Amp reagiert sehr gut auf das Volume-Poti der Gitarre und auf die Anschlagstärke.
Der Clean-Kanal gefällt mir persönlich ziemlich gut. Hier hab ich ein breiteres, abrufbarer Spektrum zur Verfügung - von mumpfig warm bis glasklar. Der Tone-Regler ist effektiver, als der EQ des OD-Kanals. Bringt man den Clean-Kanal ganz leicht in den Crunch klingts ganz gut. Dreht man Clean noch weiter auf, wird es schon etwas grausig - ziemlich britzelig.
Die Boxensimulation des G5 bewerte ich als akzeptabel bis durchschnittlich. Der Klang ist weniger lebendig, als mit Box und hat im Overdrive etwas ganz leicht Furzendes.
Das Signal des AUX-In habe ich nur mit den Kopfhörern getestet. Angeschlossen habe ich mein Android Smartphone und mit Metronom-App und Youtube-Backingtracks getestet. Das Signal war klar und relativ unverfälscht - mehr als brauchbar für Übungszwecke. Über eine Gitarrenbox habe ich das aber nicht ausprobiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Backingtracks doch sehr anders klingen werden.
Im Proberaum
Im Proberaum durfte der Bugera G5 meine Mesa Rectifier 212 mit Celestion V30 betreiben. Grundsätzlich vergleiche ich den Sound mit meinem großen Amp: den Marshall JVM 410H.
Wie oben schon angemerkt: dumpfer und wärmer im Vergleich zu meinem Marshall. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass der Amp mit dem Mesa-Cab deutlich besser rüberkommt, als mit dem Kopfhörer. Er bekommt etwas mehr Punch und das frizzelnde Furzen ist weg. Durchwegs warmer und angenehmer Klang - sehr typisch für einen Röhren-Amp.
Subjektiv betrachtet ist mir der Amp aber etwas zu warm und dumpf. Man hört den Amp sogar raus aus dem Mix, wenn die ganze Kapelle spielt. Im Proberaum musste ich den Amp komplett aufreißen und sogar in der Standard-Stimmung gab es hier geringfügig Matsch. Drop-A auf der Siebenseiter war wie zu erwarten extrem mumpfig. Da die Alumitones der Schecter weniger laut sind als die Häussels der Hagstrom, tat ich mich stellenweise schwer, mich rauszuhören.
Fazit
Hier wird für wenig Geld sehr viel geboten! Der Amp reagiert sehr dynamisch und kann richtig hochwertig klingen, wenn man es im Clean-Kanal nicht übertreibt mit der Lautstärke. Zu Hause kann man mit dem Ding meiner Meinung nach alles machen. Soll es Richtung High-Gain gehen empfehle ich einen Overdrive. Durch den Kopfhörerausgang und den AUX-In ist der G5 eine vollwertige Übungslösung.
Im Proberaum funktioniert er nur bedingt. Ich kann mir gut vorstellen, dass er gut bluesen und auch rocken kann. Im Metal-Bereich ist er aber doch zu leise. Möchte man ihn wirklich mit der Band betreiben, empfehle ich eine Gitarre, die sehr präsent klingt.
Da ich den Amp zu Hause nicht über eine Box betreiben kann und auch nicht möchte (kleine Mietwohnung zu zweit) kann ich ihn leider nicht gebrauchen. Er stellt zwar eine Alternative zu meinem kleinen PocketPOD dar, ist im Vergleich aber viel unhandlicher. Daher werde ich den G5 verkaufen.
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