Pop, Rock & Co. Jazzgesang was ist professionell oder gut?

  • Ersteller ogluboglu
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so, habe jetzt eine Hörprobe hoch...es hat etwas gedauert, weil ich Prüfungen hatte....
...bin zur Zeit etwas im Stress, deshalb habe ich es einfach schnell so runtergedudelt - ähm, und bin glaube ich am Ende etwas zu hoch gerutscht.
Ganz ohne Begleitmusik singen finde ich nicht einfach, genauso in einen Raum hinein, in dem niemand sitzt...(alles Ausreden?) konnte es aber Aufnahmetechnisch nicht besser einrichten gerade auf die Schnelle..

https://soundcloud.com/salamandersalamander2/too-darn-hot-forummp3
 
Ich finde es gut und Jazzfeeling ist auf jeden Fall da. An zwei Stellen, an denen es ein wenig höher geht, hört man den Bruch ein bisschen stark. Aber es ist natürlich eine sehr "nackte" Aufnahme.

Meiner Meinung nach muss du dich nicht scheuen, in einer Jazz/Swing-Band zu singen.
 
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Im Mittelteil gerät Dein Timing jeweils ein wenig ins Wanken und einige Töne "fallen nicht richtig" ...

Stutzig macht mich aber vor allem Deine Interpreration des Klicks ...

LG - Thomas
 
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Ok, danke. Ja, den Bruch höre ich auch...und finde ihn auch nicht so schön...wenn ich mit Leuten zusammenspiele geht es besser, weil ich dann etwas mehr power gebe automatisch, und sicherer bin, weil dann ein Geräuschgerrüst da ist.
 
Stimmt, bei den Klicks war ich mir nicht so sicher, hab ich vorher noch nie gemacht mit Klicks...rhythmisch muss ich wohl noch einiges tun..
 
Was meinst Du mit Fällen genauer?
 
Ich finde das Metronom wahnsinnig störend.... das kriegst du doch auch ohne hin!
 
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Im Jazz gibt es bestimmte ... ähm ... Konventionen, ästhetische Spielregeln was die rhythmische Phrasierung bzw. die rhythmische Konstruktion von Phrasen betrifft. Noten, die diesen Spielregeln nicht entsprechen und daher an einer "falschen" Stelle beginnen, "fallen nicht richtig".
Z. B. bei 1:20 und den identischen Stellen: Die Phrase der 3 geraden Viertel (Töne 4, 5, 6) fällt einfach nicht richtig. Bei dieser Stelle wird jeder Jazz-affine Hörer sofort zusammezucken.
Und mit Interpretation des Klicks meinte ich: Du interpretierst die Klickschläge als Beat 1 und Beat 3 des Taktes. Ein "richtiger" Jazzsänger würde wohl die Klickschläge als Beat 2 und Beat 4 interpretieren ... wenn ein Klick schon sein muß ... :)

LG - Thomas
 
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vielleicht nicht ganz regelkonform, aber die 'Position', in die sie sich eingeklinkt hat war schon groovy
ein Ansatz von Souveränität
das zweite was mir gefallen hat, war die Art ungeschminkt Ehrlichkeit in Töne zu packen
(selbst wenn's mal holpert, kein aufgesetztes Pathos)
für meinen Geschmack hast du die entscheidenden Punkte für 'guten' Jazzgesang, der Rest ist Übung

cheers, Tom
 
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Ah, ok, dann ist mir das mit dem Fallen jetzt klar. :)
 
Kann man das mit dem Fallen auf die Beatwerte irgendwo nachlesen im Netz?

Hm, ja, hab den Klick genommen, weil ich befürchtet hatte nicht im Takt zu bleiben
 
Turko hat zwar recht, aber ich würde das (noch) nicht überbewerten, da es ja nur ein Klick ist und kein Beat. Vielleicht hast du den Offbeat ja im Kopf gehabt, was durchaus reichen würde ;)

Wichtig wäre, dass du es im Bandgefüge richtig machst. Wobei "richtig" das falsche Wort ist. Besser: Dass du dort weißt, was du tust und warum du es tust.
 
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Kann man das mit dem Fallen auf die Beatwerte irgendwo nachlesen im Netz?

Das "fallen" hat mit Beatwerten nix zu tun. Das sind einfach jazztypische Phrasierungen, die man nur durch viel viel Zuhören lernt und verinnerlicht.

Ist ungefähr so wie die Sprachmelodie jeder beliebigen Sprache. Würde man die theoretisch und vollständig beschreiben wollen, hätte man auch viel zu tun. Aber durch Nachahmung lernt es jedes Kind ...

Thomas
 
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Ich würde folgendes probieren: Fingerschnippen auf die 2 und die 4 und den Song dazu noch einmal singen. Du kannst dabei auch gehen, das kann die Sache sehr erleichtern.
 
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Dann werde ich das mal ausprobieren
 
Bei den Worten "Konventionen" und "Spielregeln" muß ich einfach mal reingrätschen….wie's so meine Art ist :evil:. Denn genau das ist mAn mit der Grundidee des Jazz nicht vereinbar. Was ich als "Spielregel" gelten ließe, ist das allgemeine Timing des Stücks - und selbst das muß nicht in Stein gemeißelt sein.
Der Trick ist, ein eigenes Timing zu entwickeln, damit man immer weiß, wo man sich gerade befindet - quasi wie die Gitterhilfslinien in Grafikprogrammen. So ein Hilfsgitter braucht man, damit man sich jederzeit zurechtfindet, immer weiß wo man gerade ist - relativ zur nächsten Zählzeit. Wenn man die Sachen auszählen kann, ist das hilfreich; unbedingt nötig ist es für einen Sänger nicht, sofern man ein gutes Gespür für's Timing hat.

Sobald man dieses interne Hilfsgitter hat (sorry für diesen doofen Begriff :redface:), kann man tun und lassen was man will, man läßt den Dingen freien Lauf, improvisiert und es wird funktionieren. Wenn ich das Straßennetz in meiner Stadt genau kenne, kann ich auf zig verschiedenen Wegen zum Ziel fahren. Sie sind nicht alle gleich effizient oder schön oder elegant, aber ich komme immer an - selbst wenn plötzlich irgendwo eine Baustelle auftaucht und ich einen Umweg nehmen muß oder ich mich ablenken lasse und mal falsch abbiege. Darum geht's. Es geht nicht darum, ein paar festgelegte Routen auswendig zu lernen und die dann immer zu benutzen. Vielmehr ist es der Gedanke, immer wieder neue Wege zu erfinden, zu erforschen, zu experimentieren - ohne dumm herumzustolpern :).

Ich empfehle also, mal etwas über Rhythmik und Timing zu lernen. Der beste Weg dafür ist mMn mal 1-2 Stunden Unterricht bei einem guten Schlagzeuglehrer zu nehmen, denn das sind die Zählmeister, die es ständig anderen beibringen müssen. Die Basics sind recht simpel, kapiert hat man's schnell und üben kann man es für sich alleine anhand von allem möglichen Alltagskram (selbst an Ampelschaltphasen……wenn man so besessen ist wie……jemand anderer, von dem ich mal gehört habe :engel:)
 
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:-D :-D :-D Lustige Idee!
 
Bei den Worten "Konventionen" und "Spielregeln" muß ich einfach mal reingrätschen….

Ich auch ... :) , auch wenn´s mittlerweile ein wenig off Topic sein dürfte ....

Das ist durchaus mit der Grundidee des Jazz vereinbar. Natürlich bietet der Jazz die Möglichkeit von größtmöglicher Freiheit in der Interpretation. Und er fordert das sogar.

Aber dennoch hat sich im Laufe der Zeit ein gemeinsames musikalisches Vokabular herauskristallisiert. Und verwendet man Worte, die sich so absolut gar nicht in diesem Vokabular befinden, dann kann man sich auch nie in dieser Sprache vernünftig verständigen.

Thomas
 
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Ok, und wenn man sich jetzt, mal angenommen absichtlich, außerhalb dieses Vokabulars bewegt und trotzdem Jazzlieder singt, muss man dann eine neue Vokabel für die dann entstandene Stilrichtung finden oder gibt es dafür bereits eine (etwas überspitzt formuliert)?
 
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