Warum... ("hilfreiche" YouTube-Tutorials)

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Was sollte man mit so jemanden machen?


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Signalschwarz
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kommen immer wieder Anfänger auf die Idee ein Kompaktmixer sei sinnvoll? Und warum wollen Anfänger nicht wahrhaben, dass ordentliche Boxen etwas Geld kosten?

Das sind so zwei Fragen, die sich manch einer der schon etwas länger dabei ist und sich immer und immer wieder bemühen muss Einsteigern solche Flausen aus dem Kopf zu treiben sicherlich schon einmal oder mehrfach gestellt haben dürfte.

Eine Antwort dafür sind sicherlich solche "Tutorials" wie von diesem Kasper hier



Da versucht jemand der selbst kaum nennbare Erfahrung hat anderen Unbedarften seine Ansichten als Wissen anzudrehen. Da kann man doch nur noch mit dem Kopf schütteln.
 
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Sehr treffender Thread-Titel! (keine Ironie)

An sich ist es ja lobenswert, das Wissen, welches man sich erarbeitet hat, an andere Weiterzugeben. Aber hier hab ich den Eindruck, es geht eher darum, sich selbst zu präsentieren... welch tolle Ware man sich geleistet hat... so ein Zufall, dass in der Taskleiste die Adobe-Symbole sind! (Ob jemand, der Billig-Boxen und -Pültchen kauft, so viel Geld für teure Software-Lizenzen ausgibt? Ein Schelm, wer...)


Na ja, an sich ist es ja kein Problem, wenn ein paar Leute so was in die Weltgeschichte setzen. Nur wenn es zu viele werden - und es womöglich noch ein paar Vögel dabei hat, die Profis blöd anmachen (weil es funktioniert ja auch mit den billigen Sachen ganz professionell!) - dann wird sinnvolle Beratung mühsam. Ist übrigens genau der Grund, warum ich mich aus den Einsteiger-Ecken fern halte.



€: zu dem Thema fällt mir immer wieder dieser Thread ein... und die Antwort die hinter diesem Link sitzt, der erste Teil davon:
https://www.musiker-board.de/threads/wozu-große-zb-ssl-konsolen-in-profistudios.284208/#post-3185558
 
Und warum wollen Anfänger nicht wahrhaben, dass ordentliche Boxen etwas Geld kosten?

Das funktioniert aber auch andersrum.

Als ich angefangen hab Dinge aufzunehmen gabs noch kein web 2.0 mit Youtube etc... Ich hab keine Studiodokumentationen oder Tutorials gesehen und hatte nicht die geringste Ahnung was es alles für Equipment gibt oder wie es funktioniert. Ich hab mir das billigste PC-Mikro im Supermarkt gekauft (wird wohl so 8-10 Mark gekostet haben) und hab mit dem Windows Audio Recorder und danach mit irgendner uralten Cooledit Version die ich auf irgendner CD fand, die mir irgendwer mal - warum auch immer - gegeben hat einfach angefangen irgendwas "aufzunehmen". Und so hab ich im Laufe der Zeit einfach rumprobiert... nen Kumpel hat mir irgendwann mal nen Line6 Pod 2.0 geliehen und irgendwer hat mir irgendwelche Drumsamples geschickt und so fing ich Stück für Stück an zu versuchen irgendwie Dinge festzuhalten. Davor hab ich nur in Guitar Pro (2 oder 3? keine ahnung) einfach versucht zu komponieren... da war es für mich immer ein toller Schritt immer weiter von den Midi-Klängen weg zu kommen.

Worauf ich nun hinaus will:
Als ich dann langsam aber sicher ein bischen dazu gelernt hatte, wollte ich meine billigen PC-Boxen durch etwas besseres ersetzen. Mir schwebten "Monitore" für bis zu 150 Euro vor (für das Paar!)... mir war absolut klar, dass ich dafür nichts Gutes bekomme. Ich wollte einfach nur den nächsten Schritt machen und jenes Budget war mein Maximumlevel. Versuch da mal per Internet vernünftig über das potentielle Angebot beraten zu werden, wenn man bescheiden ist und einfach nur Irgendetwas haben möchte. Da erklären dir Leute dann stundenlang, dass du aber ohne mindestens das 27fache deines Budgets einzusetzen gar nicht anfangen brauchst, weil man sein Geld verschwendet und nur Schrott bekommt mit dem man eh nichts anfangen kann. Hätte ich zu dem Zeitpunkt 2000€ für eine Abhöre gehabt und ausgegeben... ich wette meine Musik wär dadurch nicht nennenswert besser gewesen.


Ich frag also auch mal: Warum glauben soviele Leute dass man Klang durch Technik (ver)kaufen kann?
 
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Ja, die Welt ist schlecht und voll mit Idioten (Anwesende ausgenommen). Was soll man machen?
 
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Ich habe eine ähnliche Entwicklung wie monsy hinter mir, aber ich muss sagen das ich gerne jemanden gehabt hätte der mich vor meinen ersten Einkäufen richtig beraten hätte. Denn davon ist nicht mehr wirklich viel im Studio übrig.

Solche Videos sind dennoch einfach eine pure Katastrophe. Denn genau diese Meinungsbildung ist der Grund dafür, das die Home Recording Studios wie Pilze aus dem Wald schießen. Ich habe Gestern mal wieder "Soundcity" aus EinsFestival gesehen und man sieht schon Parallelen zu dieser Zeit.

Genau wie die digitale Studiotechnik und der Einsatz von PCs die analogen Studios vor große Probleme stellte, so zerbrechen heute die ganzen Projektstudios am Homerecording. Und das alles weil jeder meint das man doch lieber ein Interface für 100 Euro, ein Mikrofon für 100 Euro und Boxen für 100 Euro kauft als für 250-300 Euro in ein Studio zu gehen. Das Thema Nachhaltigkeit wird da oft als Grund angegeben, ist aber meiner Meinung nach genau in das Gegenteil gewandelt.

Solche Videos sind für mich ein Paradebeispiel für diese Entwicklung, eine Entwicklung welche Leute wie mich in ihrer Existenz zerstören würde. Gott sei Dank werde ich nicht von meinem Studio leben müssen, sondern kann es nebenher betreiben.
 
Dafür gibt es auch in YouTube eine Kommentarfunktion.

Banjo

P.S. Ich glaube, warInMoscow, der das eben so schön kommentiert hat, könnte einer von hier sein:)
 
Solche Videos sind für mich ein Paradebeispiel für diese Entwicklung, eine Entwicklung welche Leute wie mich in ihrer Existenz zerstören würde. Gott sei Dank werde ich nicht von meinem Studio leben müssen, sondern kann es nebenher betreiben.
Naja, so extrem würde ichs jetzt nicht sehen.
Auch wenn solche Paradiesvögel wie in dem Video meinen, ihr "angebliches Wissen" so zu verbreiten, werden sie mit Sicherheit ganz schnell auf den Boden
der Tatasachen zurückgeholt.
Ich könnte mir jetzt ganz lebhaft vorstellen,....Video..."Veröffentlicht am 09.01.2014"....Erster Frust bei den Aufnahmen am 10.01.2014. :-D
Und so wird es auch allen Nachahmern ergehen. Von daher finde ich, die Sache wegen "Existenz zerstören" etwas extrem.

Nur mal angenommen, der Typ aus dem Video würde jetzt mit Equipment von 3000 .- € werben.
Trotzdem könnte ich wetten, das ein oder zwei Tage später (vielleicht sogar hier) ein Beitrag von dem geschrieben wird, .....
"Warum ist meine Aufnahme übersteuert ?" oder "Warum hören sich die Gitarren so dumpf an ?"....u.s.w..u.s.w..u.s.w.
Weil viele meinen auch, "Ich habe doch sündhaft teures Equipment, also müssen ja auch die Aufnahmen b.z.w. das Ergebnis super werden.

Das da einiges mehr zu gehört als nur teures, gutes Equipment wollen viele auch nicht so recht wahrhaben.
Ich habe es auch schmerzhaft erfahren müssen und immer noch viele Momente in denen ich verzweifle.
Es gibt diese Leute nicht umsonst, die das jahre, wenn nicht sogar jahrzehnte lang studiert und gelernt haben.
 
Du hast vergessen:

"Warum kommt der Gesang von links, ich hab doch extra eine Stereospur genommen":D

Banjo
 
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ich bin bis Phantompeisung gekommen... mehr ging nicht... :redface:
zum Glück ist er wenig überzeugend (kann nicht mal reden), der Schaden sollte sich in Grenzen halten

cheers, Tom
 
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Naja...ich sehe es so. Von so jemandem oder denen, die solche Videos für bare Münze halten, ist einfach kein konkurrenzfähiges Produkt zu erwarten. Irgendwann kommen sie alle auf den Trichter zu Profis zu gehen.
Mir ist es eigentlich auch ziemlich egal was da überall auf YT oder sonstwo verbreitet wird. Denn außer Geartalk ist da sowie meistens nix dahinter. Und jemandem richtige Mixgrundlagen beibringen, sowie: Hör mal genau hin oder wie schneide ich richtig, wäre auch einfach zu langweilig.
Ich wollte mal in einer Schule (Ferienkurs) sowas anleiern. Digitale Musikproduktion hätte sich das ganze genannt. Aber es waren leider ein paar Interessenten zu wenig.
 
Und das alles weil jeder meint das man doch lieber ein Interface für 100 Euro, ein Mikrofon für 100 Euro und Boxen für 100 Euro kauft als für 250-300 Euro in ein Studio zu gehen.
...
Solche Videos sind für mich ein Paradebeispiel für diese Entwicklung, eine Entwicklung welche Leute wie mich in ihrer Existenz zerstören würde.

Ich glaube kaum, dass man mit 300€ in einem Studio weit kommt.
Ebenso kann ich das Equipment jederzeit nutzen, welches ich selbst besitze.
Wie kann euch denn Equipment, dass ihr als "Schrott" bezeichnen würdet, ernsthaft Existenzangst bringen?
Oder meint ihr, jeder der sich sowas fürs Homerecording kauft, macht gleich ein Studio auf?

Oder anders gesagt:
Wenn das Equipment zu den gleichen Kosten eine ernsthafte Alternative darstellt, dann ist das Studio einfach zu teuer.
Wenn das Equipment aber Schrott ist, dann muss sich kein Studio fürchten.

Also um was geht es hier eigentlich wirklich? Dass es mehr Homerecordig gibt?
Dass es Leute mit wenig Wissen Videos ins Netz stellen für Leute mit noch weniger Wissen?
:weird::gruebel:
 
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Der Einäugige und die Blinden.

Bringt nix, sich drüber aufzuregen, aber lachen darf man natürlich:)

Banjo
 
Viele der Leute die Youtube-Tutorials machen, haben sich das Zeug selber erst durchs Internet reingezogen und geben dann ihr halbgares Wissen weiter. Das Ding ist aber, Tontechnik lernt man nicht am Rechner mit irgendeiner gerippten Software und How-To's. Dafür braucht man teure Technik und viele jahre Erfahrung. Haben diese Leute meist beides nicht, und die die es haben, haben besseres zu tun als popelige Youtube-Tutorials :D
 
Wird hier nicht wieder einmal ein wenig übertrieben?
Ich nehme auch gelegentlich mich selbst zu Übungszwecken auf. Mit Cubase AI6 und einem minimalen Interface dem THR über einen Jamtrack gespielt. Für das soll ich jetzt in ein Studio gehen? Ist wohl nicht euer Ernst, oder?
 
Ich mache in meiner Freizeit auch gerne Dinge als Hobby, aber nur weil ich das tue macht mich das noch lange nicht zum Experten oder Lehrer. Um andere Leute unterrichten oder unterweisen zu können, sollte man grundsätzlich einen hohen Grad an Fertigkeiten, Wissen und Erfahrung besitzen.
 
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... oder zumindest seinen Wissenstand transparent machen und nicht falsche Kompetenz vorgaukeln. Man kann durchaus auch mit dem eigenen Halbwissen mal weiterhelfen... aber das sollte man dann auch schon so kommunizieren bzw grob erklären aus welchen Erfahrungen und Quellen man seine Meinung ableitet.

Ich sehs eigentlich auch so: Um gute Musik aufzunehmen oder zu produzieren brauch man heutzutage eigentlich nicht besonders viel Geld in Technik investieren. Da kann man mit einfachsten Mitteln extrem viel erreichen, wenn man weiß was man tut und was man will.
Allerdings hat das natürlich auch seine Grenzen wenn man ein professionelles Produkt generieren will. Ist man Komponist, Performer, Engineer, Mixer und Masterer ( :D ) wirds irgendwann schwierig die Übersicht über alle Bereiche zu behalten. Dinge auszulagern hat da ja nicht nur den Vorteil, dass man jemanden mit mehr Erfahrung und besserer Technik miteinbeziehen kann, sondern dass man auch jemanden dazugewinnt, der sich einem Teilbereich mit voller Aufmerksamkeit widmet. Grade beim Mastering stößt man dann mit seinem kleinen Homestudio doch schon an die Grenzen des machbaren, wenn man ein Produkt abliefern möchte, was international in den Läden steht (/stehen können sollte)... aber auch in allen anderen Teilbereichen kann man extrem profitieren.... daher wird jeder vernünftige Musiker kaum auf die Auslagerung seiner Produktion bzw. auf Teilbereiche dessen verzichten können und wollen.
 
Eine Ansage ala 'Hallo Leute, seit einem halben Jahr hab ich begonnen mit dem Recording, begleitet mich auf meiner Reise ins unbekannte Terrain' hätte der Sache natürlich einen ganz anderen Anstrich gegeben.

Banjo
 
... oder zumindest seinen Wissenstand transparent machen und nicht falsche Kompetenz vorgaukeln.
Die rigorose Einhaltung dieser Kriterien würde wohl auch das MB ziemlich schrumpfen lassen ... :evil:
 
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Da ist wohl definitiv was dran... aber hier ist ja genug los, dass Dinge auch meistens kontrovers diskutiert werden ;)
Nebenbei gehörts ja auch zu nem Forum dazu, dass man nach ner Weile weiß auf wessen Meinung man was geben kann. Die Awards helfen ja hier vll auch Neulingen sich zu orrientieren.
 

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