Klangunterschied : Kopfhörer vs. Lautsprecher

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Ich habe es wahrscheinlich mit ein Anfängerproblem bezüglich der Klangqualität zu tun.
Wenn ich mir den fertigen Sound mit dem Kopfhörer anhöre ist alles gut.
Das Soundspektrum ist ausgewogen und die Instrumente sind deutlich heraus zu hören.
Höre ich mir das Ganze über Lautsprecher an klingt alles irgendwie nach einem "Soundbrei".
Es klingt dumpf und die Instrumente klingen wie zusammen gebacken.
Gut , den Klang kann man mit einem Equalizer korrigieren.
Dann wirds etwas besser aber dieser "Soundbrei" ist immer noch da.
Man kann sie einfach nicht richtig heraus hören.
Vieleicht liegt es an meine Raumreflexionen (kleine Kammer) oder ein Dynamikproblem.
Was meint ihr dazu ?

Gruß
-iswestija-
 
Eigenschaft
 
Vieleicht liegt es an meine Raumreflexionen (kleine Kammer) oder ein Dynamikproblem.

Beides. Dynamikbearbeitung hat als wichtige Parameter die Zeitparameter - Attack/Release - und dieses Zeitverhalten zu hören, ist schwer, wenn der Raum nicht mitmacht.

Trotzdem wirst Du vermutlich feststellen, dass Musik von Deinen Vorbildern auch in Deinem Raum gut klingt - also musst Du viel üben, vergleichen (mit den Vorbildern - Referenztrack), hören und lernen.

Clemens
 
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Ja das kennt jeder ;)

Und das hat viele Gründe, neben den von Vill-Harmonix angegebenen, was für ein Kopfhörer und Monitore hast Du?
Da fängt es schon an, da wimmelt es von Schön-/oder Schlechtfärbern, da klingt irgendwie alles gut oder schlecht ;)
Dann natürlich Deinen Raum, höre doch mal in einem klassischen Wohnzimmer auf ner guten Anlage Deinen Song an, oder am besten im Auto, gute Referenz (sofern die Anlage nicht unterster Schrott ist)
Im guten Kopfhörer gemixte Songs klingen immer leicht anders wie auf guten Monitoren.
Rough Mixes mache ich erstmal nur unter KH, dann mache ich die Monitore an, und verstelle so ziemlich alles nochmal ein wenig, Leveling, Panning etc.
In der Raumdarstellung und Tiefenstaffelung kann man beim KH nichts richtig beurteilen (zumindestens geht es mir so), deswegen ist der letzte Check über gute Monitore wichtig.
 
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Mit Kopfhörern ist der Klangeindruck deutlich verfälscht. Das Stereo-Panorama wirkt breiter, da die Kanäle ja besser getrennt sind. Das sorgt schonmal künstlich für mehr Tranzparenz, die dann auf Lautsprechern plötzlich verloren geht. Außerdem klingt auf Kopfhörern Hall viel lauter. Auch das liegt wahrscheinlich an dem überzeichneten Panorama.

Auf Kopfhörern mache ich oft Sachen in Mono bevor ich dann in stereo auf den Monitoren abhöre. Also zB einen groben Mix, editing, Phasenbeziehungen überprüfen ...
 
Hallo Leute,

erst einmal vielen Dank für eure Antworten.
Noch zur Info , meine Kopfhörer sind billige 3€ Dinger und mein Verstärker ist Marke Eigenbau der aber vom Frequenzgang ok sein müsste.
Die Kopfhörer sind direkt an den Soundausgang des PC's angeschlossen.
Und weil die Kopfhörer so billig sind bin ich erstaunt warum der Sound daraus soviel besser klingt.
Ich glaube chaos.klaus ist schon dicht dran am Problem mit der Stereobasisbreite.
Gibt es da ein gescheites Plugin vielleicht ?


Und jetzt noch schöne Weihnachten und ein gutes musikalisches Gelingen im neuen Jahr.



Gruß
-iswestija-
 
naja. es gibt software die auf kopfhörern die abhörbedingungen auf verschiedenen hochpreisigen monitorboxen simulieren soll. der haken daran ist aber das das stereohören auch von der individuellen kopfform abhängt, die das plugin natürlich nicht kennen kann. verschiedene frequenzen werden am kopf unterschiedlich gebeugt und so ist für eine seitlich stehende schallquelle der frequenzgang auf beiden ohren verschieden.

woran der Soundinterschied bei deinen Geräten kommt ist schwer zu sagen. kopfhörer werden im vergleich zu lautsprechern in einem normalen raum halt immer direkter und klarer klingen weil die membran so nah am ohr ist.
 
Das Auflösungsvermögen billiger Kopfhörer reicht längst nicht aus, um einen Mix richtig beurteilen zu können. Mindestens 80 Euro muss ein Kopfhörer kosten. Darunter ist schon aufgrund der verwendeten Membranen kein transparentes Klangbild zu erwarten. Billige Kopfhörer verfälschen und maskieren den Klang sehr stark. Das führt zu matschigen, unklaren Bässen und übertriebenen Höhen mit einem allgemein viel zu weichen, schlecht aufgelösten und breiigen Klang.

Monitor- oder allgemein Stereoboxen sind aufgrund der Positionierung im Raum indirekter bei der Klangwiedergabe, als Kopfhörer, dessen Membranen ja direkt am Ohr anliegen. Um Musik richtig beurteilen und abmischen zu können, benötigt ein Kopfhörer schon aufgrund der veränderten Stereowahrnehmung einen besonders hochauflösenden, einigermaßen neutralen und ausreichend großen Frequenzgang. Nicht umsonst werden solche Kopfhörer als Studiokopfhörer bezeichnet.

Gute Kopfhörer wären z.B. die Shure SRH 440, die bei 80 Euro anfangen. Zwischen 100 und 300 Euro sind Studiokopfhörer von Shure, Beyerdynamic, Sennheiser, AKG oder Audio Technica empfehlenswert. Niedrigohmige KH´s (unter 100 Ohm) sind dabei auch ohne Kopfhörerverstärker ausreichend laut.
Aber es gibt auch schlechte Studiokopfhörer wie die Dr. Dre Studio, die selbst für 300 Euro nicht zum Abmischen taugen. Man sollte sich also die Mühe machen, und verschiedene Kopfhörer ausgiebig auf Kopf- Passgröße und neutrale Klangwiedergabe testen. Nur wenn beides passt, lohnt sich der Kauf. Und nur mit einer solchen Abhöre ist es möglich, einen Stereomix auf einem Kopfhörer (trotz veränderter Raumwahrnehmung) in Kombination mit Monitoren oder hochwertigen Stereoboxen richtig zu beurteilen und abzumischen.
 
Ich persöhnlich mische immer auf meinen KHs (DT-770) vor und auf meinen Monitoren (A5X) nach. Zusätzlich höre ich dann auf meiner Stereoanlage gegen.

DirUnterschiede sind enorm.
 
Da gibt es nichts gescheites, dass ein KH wie ein Monitor oder umgekehrt klingen lässt. Das scheitert schon an den unterschiedlichen Bauformen.

Ich kann auch gegensätzliches berichten, dass Hall bspw. auf den guten Monitoren viel stärker im Vordergrund war, als bei Kopfhörern (und da gibt es auch wieder Unterschiede, je nach dem welcher KH man hat). Aber auch umgelehrt.

Letztlich ist es so, Musik vormischen auf KH ja, aber dann kommt man um die Mischung auf Monitoren nicht herum.
 
Und andere Referenzanlagen nicht vergessen. Auto wurde schon genannt, aber ich höre auch sehr gerne einfach mal im Wohnzimmer auf der Anlage gegen, denn da soll ja mal die Musik gespielt werden.
 
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Da gibt es nichts gescheites, dass ein KH wie ein Monitor oder umgekehrt klingen lässt.

Wobei der SPL Phonitor 2 da mit der Crossover-Funktion angeblich (Test in der aktuellen Sound&Recording) eine recht gute funktionierende Lösung zur "Speaker-Simulation" liefern soll.
 
Und andere Referenzanlagen nicht vergessen. Auto wurde schon genannt, aber ich höre auch sehr gerne einfach mal im Wohnzimmer auf der Anlage gegen, denn da soll ja mal die Musik gespielt werden.
+1
Auto und Wohnzimmer, wird oft vergessen zu erwähnen, bzw. dort wo man am wirklich Musik hört.
 
Wobei der SPL Phonitor 2 da mit der Crossover-Funktion angeblich (Test in der aktuellen Sound&Recording) eine recht gute funktionierende Lösung zur "Speaker-Simulation" liefern soll.

+1
Hab' ich auch von gehört bzw. sehr aussagekräftige Tests in weiteren Zeitschriften gelesen! Selber noch keine Erfahrung mit gemacht, aber zum einen liefert die 120V-Technik wohl überragende Messwerte und auch Klangeigenschaften und die Simulation von Monitoren soll auch klasse sein.
 
naja. es gibt software die auf kopfhörern die abhörbedingungen auf verschiedenen hochpreisigen monitorboxen simulieren soll. der haken daran ist aber das das stereohören auch von der individuellen kopfform abhängt, die das plugin natürlich nicht kennen kann. verschiedene frequenzen werden am kopf unterschiedlich gebeugt und so ist für eine seitlich stehende schallquelle der frequenzgang auf beiden ohren verschieden.

Da habe ich doch letztens ein Plugin auf meiner Platte gefunden, dass in dem Zusammenhang eine Menge Einstelloptionen beinhaltet.

Und zwar handelt es sich um: "Isone Pro" von Jeroen Breebaart
Hier lässt sich explizit die Kopfgröße, Raumgröße, Boxenentfernung,etc. einstellen.

Ich hatte das mal kurz angetestet und war auch positiv überrascht wie der Raumklang im KH(DT 770 Pro) so tönt.
Trotzallem würde ich doch lieber über Monitore mischen, weil Monitormischungen für mich einfach besser funktionieren.

mfg Papalapap
 
Ich höre auf Event Opals und Yamaha HS50Ms und muss sagen, dass ich mir selbst mit meinen Beyerdynamic DT-880 S ehrlich gesagt nicht ansatzweise zutraue, einen für Boxen zufriedenstellenden Mix (oder schlimmer noch Master) zu erstellen... Für mich klingen Kopfhörer immer ziemlich komprimiert und deswegen auch leicht mal präsenter. Bei Stöpseln ist das dann wahrscheinlich noch einmal eine ganz andere Liga dadrunter. Aber letztendlich kauft man ja auch teure Abhören, um sich dann sicher zu sein, dass man auch einen "übersetzbaren" Mix/Premaster bekommt ;) Vor allem wenn du hier beim Mastering postest, spricht man hier dann von Abhören, die preislich nach oben keine Grenzen kennen...
 
Selbst die teure Abhöre wird in einem schlecht klingenden Raum zu unbefriedigenden Ergebnissen führen.
Wenn Frequenzen über oder unterbetont klingen, Bassfrequenzen zu lange nachhallen und und und.

In Kompromissbehafteten Abhörsituation kannst du eigentlich nur immer wieder gegenhören, vergleichen mit Referenztracks, deinen Mix mal aus einer anderen Position hören, und so weiter.
Dein Equipment und deinen Raum kennenzulernen hilft.:great:

mfg Papalapap
 
Wäre es denn bei der Situation hilfreich, einen Equalizer mit einer möglichst feinen Abstufung (also ausreichend Bänder) zwischen Audio-Interface und Monitore zu hängen, den man dann mittels Einmessen (von Hand z.B. mit dem kostenlose Tool REW (http://www.roomeqwizard.com/) oder wenns das Gerät mitliefert auch automatisch) einstellt um zumindest die Besonderheiten der Abhöre bzw. auch gewisse raumbedingte Überbetonungen zu eliminieren? Ich habe z.B. die KRK RoKit6 G2, die leider eine Überbetonung in den Tiefen hat und dann dazu führt, dass man eher die Tiefen im Mix oder Master unterbetont und es dann auf einer anderen Referenz zu matt klingt.

Oder ist von so einer "Ich korrigiere den Lautsprecher"-Lösung abzuraten?
 
Und was meinst Du was so eine Lösung kosten würde?
 
Auf die Gefahr hin, belächelt zu werden:
Wenn man z.B. das Teil hier von Behringer nimmt, 269 €.


Das Teil kann man dann sogar mit den Daten aus dem REW Tool füttern.


Alternativ könnte man sich aber auch einen EQ als PlugIn auf den Master legen, dass diese Anpassung auf Monitore und Raumsituation übernimmt. --> 0 €

Wie schon oben erwähnt, möchte ich nicht behaupten, dass das eine tolle Lösung ist sondern fragen, ob das für diese bzw. andere Konstellationen eine Lösung sein kann. Auch immer unter der Voraussetzung, dass alle anderen Möglichkeiten bzgl. Aufstellung etc. noch nicht ausreichen.
 
Kann man machen, ABER vorher muss (!) die Raumakustik weitgehend behandelt sein.
 

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