[Amp] Vox AC-15 C1

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Hier möchte ich mich an meinem ersten Test für einen Amp versuchen. Als Objekt der Begierde dient hierbei mein nagelneuer Vox AC-15 C1.

Warum musste es eigentlich gerade dieser Amp sein? Wie ich zu Vox gekommen bin, klingt vielleicht ein wenig verrückt: über den kleinen Amplug! Ich habe mir die AC30-Version des Kopfhörerverstärkers geholt um abends auf der Couch gemütlich zu spielen. Auch, wenn das komisch klingt, aber ich habe mich tatsächlich in dessen Sound verliebt. Wenn der Kleine so gut klingt, wie klingt dann der echte, große? Daraufhin habe ich mich mehr mit Vox beschäftigt, Videos konsumiert und schließlich einen AC15C1 im Musikgeschäft live angespielt. Ab da war es um mich geschehen … ich wusste, der muss her!


Meine zwei alten Amps (ein kleiner Roland-Brüllwürfel und ein Marshall Valvestate) mussten raus und dafür der Vox her. Gesagt, getan, Ende August ging dann die Bestellung bei Thomann ein und einen Tag später klingelte dann der Postbote … ein Gefühl wie Weihnachten!


Spezifikationen
(welche ich frech von Thomann übernehme)


  • Vollröhre
  • Leistung: 15 Watt
  • Bestückung: 1x 12" Celestion G12M Greenback Lautsprecher
  • Röhrenbestückung: 3x 12AX7 (ECC83) Vorstufe, 2x EL84 Endstufe
  • Bedienfeld: Input Normal, Top Boost (Volume, Treble, Bass), Reverb, Tremolo (Speed und Depth) Standby, Netzschalter und Tone Cut Regler
  • Rückseite: Lautsprecherausgänge x 2
  • Impedanz Wahlschalter (8 oder 16 Ohm)
  • Maße (B x T x H): 602 x 265 x 456 mm
  • Gewicht: 22 kg
  • Preis: ca. 580 EUR neu


Optik, Haptik und Verarbeitung

Als erstes fällt auf, dass dieser 1x12-Combo ein ziemlicher Brocken ist. Er ist gefühlt fast so breit wie ein gemeiner 2x12er. Dazu gesellt sich noch ein Gewicht von satten 22 kg.

Optisch gefällt er mir sehr gut - nicht nur weil er so gut zu meiner Junior passt … Hier möchte ich für alle Modebegeisterten unter uns noch anmerkend, dass es diesen AC15C1 auch diversen Sondereditionen in rot, blau, lila, grün und cremefarben gab/gibt! Die klassische und Vox-typische Optik in schwarz kommt mit dem bekannten Vox-Diamond-Bezug daher, die bunten Chassis haben allesamt nur einen grauen Stoff.

Die Verarbeitung fällt angenehm auf: Nichts wackelt, alles wirkt sehr solide und robust. Die Lautsprecher-Bespannung wirkt recht dick und strapazierfähig. Alle Potis lassen sich butterweich drehen. Eine Anmerkung gleich noch zu den Potis: Diese haben keinerlei Skala. Das bedeutet, dass man hier nur nach Gefühl oder Gehör einstellen muss. Daran gewöhnt man sich aber recht flott.

Der Amp ist, wie man es sich meistens wünscht, hinten geschlossen. So geht wenig Sound hinten verloren, sondern nur nach vorne raus. Auf der Rückseite finden wir aber noch zwei Ausgänge für Lautsprecher: einmal als Erweiterung, d. h. man kann eine 15-Watt-Box anschließen für mehr "Bumms", das andere Mal als Ersatz (hier wird der interne Lautsprecher ausgeschaltet). Den Anschluss des Fußschalters für die Effekte finden wir auch hier.

Insgesamt halte ich die Verarbeitung für absolut einwandfrei bis vielleicht sogar schon perfekt.


Spielgefühl und Sound

Der Vox hat aus traditionellen Gründen zwei separate Kanäle: einmal "Normal" für cleanen bis leicht angecrunchten Soud, einmal "Top Boost" für mehr Verzerrung. Dieser Umstand könnte vielleicht den einen oder anderen Zeitgenossen stören, wenn man des öfteren wechseln und das Kabel umstecken muss. Man kann die Klampfe aber auch im Top Boost angestöpselt lassen - mit etwas Fingerspitzengefühl bekommt man diesen zwar nicht zu 100 % clean, aber zumindest nur ganz leicht chrunchig.

Während die EQ-Regelung nur im Top-Boost-Kanal greift, werden beide Kanäle mit den Effekten versorgt: Reverb und Tremolo. Beide Effekte kann man perfekt in der Intensität einstellen. Besonders der Tremolo-Effekt ist bedienerfreundlich, man kann mit zwei Potis jeweils die Geschwindigkeit und "Tiefe" des Effekts einstellen: von schnell und flach bis tief und langsam.

Soundclips:

1. Kanal Normal - clean
https://soundcloud.com/nostu/vox-ac15c1-normal-clean

2. Kanal Normal - crunch
https://soundcloud.com/nostu/vox-ac15c1-normal-crunch

3. Kanal Top Boost - crunch
https://soundcloud.com/nostu/vox-ac15c1-top-boost-crunch

4. Kanal Top Boost - Reverb (ca. halb aufgedreht)
https://soundcloud.com/nostu/vox-ac15c1-top-boost-reverb

5. Kanal Top Boost - Verzerrung1
https://soundcloud.com/nostu/vox-ac15c1-top-boost-1

6. Kanal Top Boost - Verzerrung2
https://soundcloud.com/nostu/vox-ac15c1-top-boost


Fazit

Würde ich ihn mir wieder kaufen? Auf jeden Fall! Gibt es bessere Amps? Keine Ahnung. Vielleicht. Wahrscheinlich. Das darf jeder für sich entscheiden, denn am Ende zählt doch immer der eigene Geschmack. Für mich jedenfalls erfüllt der AC15 alle meine derzeitigen Wünsche: schmatzender Röhrensound mit wunderbarer Dynamik.


:)
 
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Hast dir ja ein wenig Arbeit gemacht, damit.

Kannst du ein wenig Kritik vertragen?
Ein Review sollte man nicht in der Honeymoon Phase schreiben, ist eigtl wenig aussagefähig.
 
Kritik bin ich immer offen. Ich kann zwar Deinen Punkt nachvollziehen, dennoch kann ich mir nur schwer vorstellen, dass sich meine Meinung in einigen Wochen groß ändern wird. Die Verarbeitung ist wirklich sehr, sehr gut und der Klang gefällt mir - er passt nämlich auch sehr gut zu meiner Junior. :)

Sollte sich wider Erwarten in einiger Zeit größeres Missfallen an ihm finden, werde ich das hier natürlich auch festhalten. ;)
 
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Schönes Review!

Ich stimme Dir voll und ganz zu, der AC15 ist ein Klasse Amp, ich brauch auch wieder einen.
 
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Sehr schöner Amp und super Samples, gefällt mir :) Hätte selbst den Schwerpunkt anders gesetzt, also auch clean+reverb und Tremolo, aber klingt sehr gut. Wie aufgenommen, mit Mikro+Rechner?

P.S. Wo kann man hier Kekse verteilen?
 
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Danke! Der Aufnahme-Aufbau würde zwar vielen Recording-Spezialisten hier im Forum die Zehennägel aufdrehen, aber der Weg war so: Gitarre > Amp > Mikro > Rechner. Dabei habe ein t.bone-USB-Mikrofon benutzt, das direkt in GarageBand gespielt wurde. :)
 
Schön beschrieben, die VOX ACs sind natürlich Klassiker. Erinnere mich fast mit Wehmut an die Zeit vor einigen Dezenien, wo wir zu viert mit 2x AC30 und einer VOC Foundation 50 plus Drummer Turnhallen beschallt haben und die Lautstärke dabei ausreichte. Den Begriff PA kannte man damals nicht, das hieß Gesangsanlage und war von Echolette - 30 Watt mit Bandhall....

Gut zu wissen, dass es weiterhin Verstärker von VOX gibt, wobei ich als Bässer Fender bevorzuge.
 
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Hi, schönes Review! Ich hatte auch einen AC 15, den Du hier beschreibst. Schöner Amp keine Frage für das Geld einfach Hammer. Aber ich hab mir dann einen Vox AC 15 HW1X zugelegt. Ich befeuere ihn mit einem Chili Rodenberg Pedal , klingt auch gut.
Die Dynamik dieser Amps ist schon klasse. Ich benutze nur noch den Top Boost , nehme den Verzerrer raus Lautstärkeregler runter und siehe da fast clean aber unglaublich durchsetzungsfähig.
Ich gebe zu ich wollte ihn schon mal verkaufen.....mach ich aber nicht!
 
Tolles Review. Schön geschrieben. Ich habe auch einen AC-15. Er ist aber nun doch schon bald 20 Jahre alt. Bin aber mit dem Sound wirklich sehr zufrieden. Er eignet sich nicht für alles. Aber einen VOX im Fuhrpark zu haben, ist sicher eine gute Investition.:great:
 
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Schönes Review! Ich musste zwar erst etwas überzeugt werden (hab zuerst immer nur Eispickel im EQ eingestellt), aber jetzt möchte ich meinen Vox nimmer hergeben. Ich bin vor allem von der Durchsetzungsfähigkeit im Bandmix immer wieder beeindruckt!
 
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Danke für die Aufnahmen! Das hilft echt sehr gut, um den Sound einzuschätzen. Im Review bin ich allerdings über einen Satz gestolpert, den ich nicht unkommentiert lassen kann:

"Der Amp ist, wie man es sich meistens wünscht, hinten geschlossen. So geht wenig Sound hinten verloren, sondern nur nach vorne raus."

1. AC Amps sind hinten halb offen (auch bei deinem sollte da ein Gitter sein).
2. Es geht trotzdem kein Sound verloren.
3. Was "man" sich meistens wünscht lässt sich schwer sagen wenn man "man" nicht vorher genau definiert hat.
4. Das ist konstruktiv gemeint.
 
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... Im Review bin ich allerdings über einen Satz gestolpert, ...

Hi! Vielleicht bin ich diesen Satz etwas zu locker angegangen, das kann sein und streite ich per se auch nicht ab. Geschlossen oder offen. Ja, es gibt ein Lüftungsgitter auf der Rückseite, aber im Vergleich zu (beispielsweise) so etwas, ist das schon ziemlich geschlossen - war zumindest mein Gedanke bei diesem Satz.

Und das "man" habe ich eingebaut, weil ich eben oft gelesen habe, dass viele Leute geschlossene Lautsprecher bevorzugen. ;)
 
Hi! Vielleicht bin ich diesen Satz etwas zu locker angegangen, das kann sein und streite ich per se auch nicht ab. Geschlossen oder offen. Ja, es gibt ein Lüftungsgitter auf der Rückseite, aber im Vergleich zu (beispielsweise) so etwas, ist das schon ziemlich geschlossen - war zumindest mein Gedanke bei diesem Satz.

Und das "man" habe ich eingebaut, weil ich eben oft gelesen habe, dass viele Leute geschlossene Lautsprecher bevorzugen. ;)

Klar, Mäuse werden sich durch das Gitter nicht einnisten, insofern ist das schon geschlossen. Allerdings geht's bei geschlossenen Boxen - soweit ich das verstanden habe - darum, dass mehr Druck nach vorne rausgeht bzw. die Bewegung des Speakers nach innen durch den entstehenden Innendruck gebremst wird. Wenn hinten aber eine Öffnung ist, ob vergittert oder nicht, entsteht der höhere Innendruck aber eben nicht. Meine große tubetown Box zum Beispiel hat ein Brett in der Mitte, das man entfernen kann, dabei entsteht ein Schlitz von ca. 20cm Höhe, bei einer Gesamthöhe von 75cm ist das nicht viel, der Sound verändert sich aber sehr stark. Ich persönlich bevorzuge den offenen Klang meistens (außer für härtere Rock/Metalsachen) und schließe die Box nur, wenn es Probleme mit dem Raum gibt. Kommt natürlich stark drauf an, wieviel Raum die Speaker brauchen. In Blueskreisen werden offene Boxen nach meiner Erfahrung bevorzugt, in Metalkreisen wohl eher geschlossene. Ich habe heute ein kleines Speakershootout gemacht, deshalb ist mir das Thema gerade so präsent, sonst hätte ich da kein Fass aufgemacht ;-)
 
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Glückwunsch :great: ich spiele auch schon seit längerem mit dem Gedanken mir einen AC zuzulegen. Habe aber schon was ähnliches mit dem Crate Palomino V32, da sind auch EL84 und 12AX7 verbaut, und den Original Celestion 70/80 hab ich gegen einen Greenback getauscht. Ich denke ich werde den V32 demnächst verkaufen...
 
Ja, prima review, wenn auch zugegebenermaßen etwas euphorisch :)
Auf der anderen Seite...so richtig viel gibts ja an einem AC15 auch nicht wirklich auszusetzen.
Ich habe auch einen, mittlerweile nur noch als Zweit- oder Zuhauseamp, da ich in der Band einen Orange AD30 spiele.
Verkauft wird der AC15 aber niemals ( zumindest nicht ohne größere Not).

Einziges Manko nach einigen Jahren intensivem Probe-, Live- und Studioeinsatz ist für mich der Hall.
Er klingt zwar von der Sache her nicht schlecht, ist aber zu wenig flexibel. Man kann lediglich den Hallanteil variieren, nicht aber Hall-Länge, Decay, Predelay etc.
Darüber hinaus klingt er nicht mehr so schön, wenn man ihn ordentlich reindreht - das ist aber natürlich subjektiv.
Ich habe mir letztendlich immer mit nem Hall-Pedal geholfen, da ich viel mit verschiedenen Räumen und Halleffekten spiele, aktuell benutze ich das electro harmonix cathedral.
Sowieso nötig, da der Orange eh keinen Hall eingebaut hat.
 
Danke für den "Testbericht". Ich spiele seit einigen Jahren einen AC 30 C2 mit Blue Bulldogs, mein Bandkollege hatte einige Zeit einen AC 15 C2. Der AC 15 kommt bei normaler Lautstärke im Proberaum früher in den Bereich wo ein Röhrenverstärker einfach (meine Meinung) richtig gut klingt. Der VOX ist einfach immer aus dem Bandgefüge herauszuhören. Die Verarbeitung tadellos und auch nach Jahren Live on Stage immer noch problemlos, ein echtes Arbeitstier.
Trotz Fender Blues Deluxe und Marshall JTM 45 hat mein VOX immer noch den Hauptjob bei Monkey Train. Diese Dynamik im Anschlag macht süchtig, die Kontrolle über das Volumenpoti funktioniert einwandfrei. Ein VOX für's Leben.
image.jpg
 
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Die klassische und Vox-typische Optik in schwarz kommt mit dem bekannten Vox-Diamond-Bezug daher, die bunten Chassis haben allesamt nur einen grauen Stoff.

Informativer Beitrag. Danke!
Auf der NAMM 2015 wurde wieder eine limitierte Sonderedition des roten VOX AC15C1 vorgestellt. Diesmal mit VOX-Diamond-Bezug. Hab das Teil gestern erhalten, sieht super aus und vom Sound bin ich auch voll begeistert.

Dazu noch ne Frage:
Mir ist noch nicht ganz der Unterschied zwischen Normal und Top Boost Kanal klar.
Da ich mit einem BOSS GT-100 in den Amp reingehe (zuerst hab ich ihn natürlich direkt ausprobiert), möchte ich den cleansten Klang, der machbar ist. Ich dachte, das geht am besten mit dem Top Boost Kanal, da ich da den Equalizer habe.
Liege ich da richtig?
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
VOX AC15C1.png
 
Zuletzt bearbeitet:
Ne, der normale ist der cleanere Kanal. Top Boost zerrt da sehr viel früher und mehr! Wobei man bei normal auch aufpassen muss, der kippt schnell ins chrunchige, angezerrte. :)
 
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Noch eine Frage: Muss ich zum Aus- und Einstöpseln des Gitarrenkabels am Normal- und Top Boost-Eingang den Amp auf Standby schalten oder geht das so! (hab seither nur Solid state amps gespielt)
 

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