nur mal so eine Frage, wie sieht denn euer Gesamtbudget für das Album aus?
ich meine, Gitarrensounds sind ja nur ein kleiner Teil einer Produktion.. der sogenannte "amtliche" Sound kommt eben auch aus der Summe aller Teile.. wenn das Schlagzeug und der Bass schonmal geil klingen und super dahingrooven klingts auch mit poppeligen Gitarrensounds besser als mit wie wenn du super geile Gitarrentracks hast, aber das Schlagzeug klopft nur so dünn und schwach dahin.
Mit Guitar Rig und Co kann man richtig gute und wie man sie umgangssprachlich gerne nennt, amtliche, Ergebnisse liefern, wichtig hierfür ist in allerersterlinie das dein Audiointerface einen sehr guten Preamp und A/D Wandler hat, ist das schonmal nicht optimal, und die Signalqualität die im Plugin ankommt verhunzt, hilft das beste Plugin nichts mehr um das wettzumachen.
Sehr gute Dinge leistet auch zb der Lehle Sunday Driver als Buffer, Vorverstärker, der frischt das Signal so auf das auch mit weniger guten Interfaces bereits gute Signalqualität in den Rechner kommt, zumindest bei passiven Pickups, bei aktiven, zb. EMG bringt der Lehle Sunday Driver so gut wie keine Verbesserung, meiner persönlichen Erfahrung nach.
Mit Modelling beschäftige ich mich schon eine ganze Weile, seit damals Guitar Rig und Amplitube in der Version 1.0 rausgekommen sind, und ich hatte auch schon eine Menge Kram durch, hängengeblieben bin ich bei Axe FXII und dem Kemper, die klingen einfach fantastisch und sind klasse konzipierte Standalone Geräte bei denen du schon alles dabei hast was du braucsht, sprich gute Eingangsverstärker, geschlossenes Design mit geringer Latenz, etc.
Die passenenden Sounds mußt die dir aber auch hier zurechtschneidern, und vielleicht fehlt es hier dir, mal so gesagt, auch an Erfahrung und Know How, und dem Gefühl das du nicht genau weisst wie du dein Plugin oder den Modeller einstellen mußt damit er später im Mix gut klingt.
Aber das soll kein Vorwurf sein, sondern einfach ein kleiner Anstoss, je mehr du dich mit der Recording Materie beschäftigts, desto besser werden deine Ergebnisse werden, und da spielt es primär keine Rolle ob du deine Gitarrentracks jetzt über Guitarrig oder Axe FX aufnimmst, auch wenn letzterer meiner Meinung nach schon noch viel besser klingt, aber auch beim spielen besser und flüssiger anfühlt, für den Anfang sind solche Unterschiede im Klang aber eher vernachlässigbar, weil ich hab das Gefühl hier fehlt es einfach an der Erfahrung im Umgang mit der Materie. und man sieht ja auch sehr häufig solche One Man Bands die alles selber zuhause aufnehmen, und einen bombensound zusammenschneidern aus Kostenlosen Freewareplugins und IRs.. also gehen tut es, aber es kommt immer darauf an wie gut man sich damit auskennt.
eine Weile hatte ich auch Preamps im Einsatz, zb. den Marshall JMP1 und den Anvil PR-1 Preamp, diese ins Interface gespielt und dort mit Impulse veredelt, und damit auch sehr gute Ergebnisse bekommen , und die auch etwas flüssiger und lebendiger klangen als zb. reine Softwaresimulationen wie Guitarrig und Cos.
Also das wäre auch eine Möglichkeit, das man nachträglich auch nochmal schnell die IR ändern kann um den Klangcharakter zu ändern. und extra Reampen zu müssen.
Aber mein Tip geht doch in eine ganz andere Richtung, probt eure Songs bis zum umfallen, das ihr sie im Schlaf perfekt spielen könnt, kratzt jeden Cent zusammen denn und mietet euch eine Woche in ein Studio ein, mit einem Toningeneur der sich auskennt und weiss was er tut, nehmt dort in einem Zug euer komplettes Album auf, wie gesagt, Vorbereitung dazu ist sehr wichtig, da müsst ihr einfach fit sein, und am Ende habt ihr ein Album das hoffentlich keine Wünsche offen lässt.
Da das Budget ja ein Faktor ist, wird man ohne Kompromisse sowieso nicht auskommen.
Die andere Möglichkeit ist natürlich, aber das sollte auch vorraussetzen das man sich fürs Recording auch sehr interessiert und VIEL Zeit und Energie darin investieren möchte um dabei zu lernen und besser zu werden, wenn du gerne mehr selber aufnehmen und produzieren möchtest, für die Zukunft, ist das sicher ein guter Schritt, wird aber am Anfang, sage ich mal so, auch viel Geld kosten das nötige Equipment dafür anzuschaffen und die Ergebnisse werden, gerade wenn man selber an sich und seine Arbeit hohe Anforderungen stellt, alles andere als "amtlich" sein, und warschienlich auch sehr viele frustrierende Erfahrungen zu machen, die aber auch nötig sind um sich zu verbessern.
Und noch eine andere Idee, ich habe einige Bekannte die haben sich für eine Art "Hybrid" Lösung entschieden, sie haben das Schlagzeug in einem gutem Studio in mehreren Sitzungen aufgenommen, damit schon mal die Basis gut klingt, sich ein sehr gutes Audiointerface für zuhause gekauft, dort in Eigenregie alle Gitarren und Basstracks aufgenommen, für den Gesang sind sie wieder ins Studio, und dort wurden die Tracks auch fertig abgemischt und gemastert.
Das Ergebniss kann sich wirklich hören lassen, auch hatten sie keine Eile mit der Produktion, ich glaube für die Aufnahme der Gitarren und Basstracks haben sie sich gleich mehrere Monate zeit genommen.
Toi toi toi und wünsche viel Erfolg bei eurer Albumaufnahme, ganz gleich wie er es hinbekommen wollt