Kaum Gefühl in der rechten Hand

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Bernd Stromberg
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Moin ihr Lieben,

ich will euch nicht mit meiner Krankengeschichte auf den Sack gehen; aber ich brauche nach 2 ziemlich heftigen OP's (Nierentumor links über 10 Stunden, Neck Dissection einen Monat später 4 Std. OP) eure Hilfe. Meine rechte Hand ist nach der letzten OP vor 2,5 Wochen feinmotorisch eine Katastrophe, besonders in Daumen und Zeigefinger kein Gefühl. Auch Dinge wie schreiben, rechten Schuh zu binden fällt mir schwer und vieles fällt mir aus der Hand.
Bevor jetzt jemand absolut zu Recht sagt, sei doch froh, dass du den Scheiß überlebt hast...ja, bin ich. Aber...ich bin auch Berufsmusiker, d.h. Musik zu machen, ist ein großer Teil meiner Persönlichkeit. Natürlich lebe ich auch davon...Gott sei Dank nicht nur, ich unterrichte auch ein paar Stunden an einer staatlichen Musikschule.
Einen Tag vor meinem ersten Krankenhausaufenthalt konnte ich noch so spielen (Kieler Woche, Radio Bühne, Cocker Cover). Davon gehen jetzt vieleicht 10-20 %, das Plek verrutscht ständig, besonders bei Aufschlägen, Abständen zu den Saiten stimmen nicht etc...schaut mal in die Aufnahmen, wie locker die rechte Hand war. Da möchte ich wieder hin und freue mich wirklich sehr über eure Erfahrungen. Vielen Dank für euer Verständnis.

http://youtu.be/MKemXXtTUfg?t=2m10s
https://www.youtube.com/watch?v=MKemXXtTUfg&feature=youtu.be&t=11m45s
 
Eigenschaft
 
Servus,
ich kann mich nicht mit dir identifizieren, aber ich habe aufgrund einer angeborenen, mittlerweile aber behandelten, erbschen lehmung auch Probleme schneller zu spielen. Des weiteren klappen upstrokes nicht wirklich gut und Palm Mutes musste ich mir hart an trainieren. Mir hat als erstes ein bisschen Krankengymnastik geholfen um die kraft und Ruhe in den arm und in die Hand zu bekommen. Helfen könnte dir auch die Übung, bei der du abwechselnd mit den Fingern deinen Daumen zu berühren, damit du langsam wieder feinmotorik erlernst. Das hat zumindest mit größtenteils geholfen.
 
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Vielen Dank!
 
Absolvierst du irgendeine Form von Reha-Programm?
 
Nein, das war bisher noch nicht möglich. Bin ja erst seit gut 2 Wochen wieder zu hause und seitdem Dauergast in der Onkologie. Bin gerade dabei, Termine in der Logopädie und Neurologie klar zu machen. Aber klar, Reha kommt auch.
 
Ich kann Dir leider keinen guten Tipps geben (abgesehen von den schon genannten Reha-Übungen und eigenem Fingertraining), wünsche ich Dir weiterhin alles gute und eine rasche komplette Genesung!
 
Danke...ich denke, ich muss auch da durch und hoffen...
 
Logopädie und Neurologie hört sich danach an, als hättest du jetzt nach der OP auch Probleme mit dem Sprachzentrum.
Bin kein Mediziner, aber könnte mir vorstellen, dass das, was das verursacht hat, auch ursächlich für deine Feinmotorik ist.

Brauchst also einen Logoäden bzw. ein Rehaprogramm für die Finger. Falls so was bisher noch nicht vorgesehen ist solltest du da etwas Druck beim Arzt machen. Z.B. darauf hinweisen, dass du so deinen Beruf nicht ausführen kannst.

Wünsch dir gute Besserung.
 
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Ja...das denke ich auch. Habe auch schon die entsprechende Überweisungen, das Einzige, was ich noch brauche, ist eine Riesenportion Geduld.
 
Das tut mir aufrichtig Leid. Es wird Dir ja leider nicht helfen, aber die Geschichten von Pat Martino http://de.wikipedia.org/wiki/Pat_Martino und Django Reinhardt zeigen, dass es ja trotzdem einen Weg geben kann.

So, wie Du auf Deinem Video zeigst, hast Du ja grundsätzlich verstanden, dass die Motorik nur ein Aspekt ist, an dem man als Musiker arbeiten muss. Das grundsätzliche Musikverständis, das Wissen um Rhythmik, Harmonik, Dynamik, um Sound, um Theorie, um Melodie, darum, was zu tun ist, um sich selbst auszudrücken, um das musikalische Gefühl hast Du ja hoffentlich noch behalten können. Das würde bedeuten, dass Du diese Lernkurve nicht noch einmal nehmen musst, sondern dass es einzig um die Motorik geht. Auch wenn Du nicht mehr zwanzig bist, so ist Dein Gehirn immer noch flexibel genug, sich neu zu verdrahten.

Alles Gute!

Grüße Thomas
 
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Lass dich nicht entmutigen! Dass du jetzt so kurz nach der OP überhaupt schon wieder spielen kannst ist ein gutes Zeichen!
Die OP ja noch nicht lange her. Da gibt es sicher noch Schwellungen im operierten Halsbereich, die evtl. auf Nerven drücken. Vielleicht kehrt das Gefühl schon wieder zurück, sobald alles ordentlich ausgeheilt ist.

Aber auch verletzte Nerven können sich wieder regenerieren. Das benötigt Zeit und viel Geduld. Reha und Physiotherapie hilft!
Es gibt mehrere Fälle in meinem Bekanntenkreis, die aufgrund von Nervenverletzungen Lähmungserscheinungen/Gefühlslosigkeit hatten. Bei allen hat es sich stark verbessert!

Alles Gute!
 
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Vielen Dank, ihr macht mir Hoffnung und das tut mir gerade richtig gut!
 
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Zuerst einmal gute Besserung und verliere nicht den Mut.

In meiner Studienzeit habe ich einmal mit einer Pinzette 3 Stunden lang gegen den Nerv im Zeigefinger gedrückt, dass ich nach dem Übungsseminar meinen Zeigefinger nicht mehr spüren konnte. Fühlte sich an wie ein eingeschlafener Finger. Dachte, dass dies am nächsten Morgen sicher wieder weg ist weil ich den Nerv beleidigt habe.

Tatsache war, dass sich das Taubheitsgefühl erst nach ca. 3 - 4 Monaten gegeben hat und ich den Eindruck hatte, dass der Finger wieder so feinfühlig wie vorher ist. Deswegen lass den Kopf nicht hängen und habe einfach Geduld. Ist zwar schwer und ich kenne das Gefühl einfach warten zu müssen und eigentlich nicht wirklich viel aktiv dagegen machen zu können.

Da du aber Reha hast, würde ich das auch ansprechen und vielleicht gibt es ja gezielte Übungen dafür.

KOPF HOCH und alles Gute!
 
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Alles Gute und Gute Besserung auch von mir !
 
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Ich habe mir vor einiger Zeit beim Sport einen dreifachen Bruch des rechten Unterarms zugezogen. Einer der drei Brüche war am Handgelenk und musste mit einem sogenannten Kirschnerdraht stabilisiert werden. Dabei wird, soweit ich das verstanden habe, mit einem Bohrer durch den verletzten Knochen und durch den anliegenden gesunden Knochen gebohrt und anschließend ein Draht (in meinen Augen eher Nagel, die haben mir das Teil davor gezeigt) hindurch gefädelt, damit der gebrochene Knochen wieder gerade zusammenwächst.

Nach der Operation teilte man mir mit, dass diese zunächst erfolgreich verlaufen war. Allerdings könne es sein, dass die Nervenbahnen zum Daumen, die anscheinend genau über dem Draht verlaufen verletzt wurden. Endgültig würde man das aber erst wissen, wenn der Draht nach sechs Wochen wieder rauskommt.

In der Zeit, als ich den Draht im Arm hatte, habe ich das auch gespürt. Ich konnte ja wegen der Gipsschiene sowieso nicht Gitarre spielen, aber der Daumen guckte ja raus. Ich konnte ihn minimal bewegen und wenn ich das gemacht habe, dann habe ich den Draht auch gespürt. Das war ein total komisches Gefühl, wenn ich den Daumen bewegt habe und dann unterhalb des Daumens am Handgelenk so ein Piksen spürte.

Als der Draht dann wieder draußen war und der Gips auch runtergeschnitten wurde, hatte ich erstmal keine Kraft mehr im Arm, was ja durchaus normal ist nach einer so langen Ruhigstellung. Nach ein paar Tagen ging es rapide bergauf und konnte wieder Gitarre spielen. Ich hatte dann nur noch das Problem mit dem Daumen. Mir fiel ständig das Plektrum aus der Hand und ich hatte ähnlich wie du einfach kein Gefühl mehr für die Saiten. Besonders bei Palm Mutes tat ich mich schwer, die Saiten druckvoll anzuschlagen ohne das Plektrum zu verlieren.

Reha hab ich keine bekommen, aber trotzdem ist das Gefühl nach einiger Zeit wieder gekommen. Nicht plötzlich, aber es wurde langsam besser. Schon fast so, als ob man als Anfänger mit der Zeit ein Gefühl für die Gitarre entwickeln würde. Also lass dich nicht unterkriegen und bleib am Ball! Weiterhin wünsche ich dir auch gesundheitlich alles Gute!

Grüße
Florian
 
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Hey , Ich drück dir auf jeden Fall auch die Daumen , Du schaffst das wieder zu spielen wie auf den Vids (Echt cool !!)

@ Valley : OMG : Gut dass die Nerven sich wieder erholt haben , In dem zusammenhang kann ich euch beruhigen , Nerven Wachsen wieder nach , hat man vorpaar jahren untersuchungen dazu angestellt ..
 
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Erstmal gute Besserung !!Ich hatte vor 12 Jahren eine Motorradunfall,die linke Hand blieb bis heute im Bereich des Daumens/Handwurzel steif.Ich hatte immer Schmerzen.2 Jahre hatte ich keine Lust mehr zu spielen.Dann sagte mein Kopf > spiel wieder.Anfangs war das sehr ungewohnt,bin ztw. mit dem Daumennagel immer an den Hals gestoßen.Mittlerweile spiele ich wieder besser denn je,fahre noch Motorrad ,ich spiele 013 er Saiten (Jazzgitarre).Wenn der Kopf will,geht vieles wieder wie von selbst.
So gings mir auch vor 3 Jahren nach einer OP an 3 Lendenwirbeln.Heute geh ich 2-3 x die Woche ins Fitnesstudio.Die Nerven brauchen halt ihre Zeit .
Kopf hoch !!

LG
Wes
 
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Als kleiner Mutmacher:
The Who Gitarrist Pete Townshend hatte Anfang der 90er Jahre einen Fahrradunfall, bei dem er sich seine rechte Hand schwer verletzte.
Er hat es mit viel Geduld und Übung geschafft, wieder auf sein altes spielerisches Niveau zurückzukehren.
Er sagt bis heute, dass die Hand sich anders anfühlt als vorher, aber es mit dem Spielen - eben auf anderen Weise als vorher - wieder gut klappt.
 
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Moin Jungs, melde mich nach einem längeren KH-Aufenthalt mal zurück, weil ich jetzt mehr weiß. Wirklich für euch nur zur Info...ich bin auf dem richtigen Weg, alles wird am Ende gut. Man hat bei mir im Kopf 2 Metastasen festgestellt...eine davon hat meine rechte Hand blockiert. Bekomme derzeit Bestrahlungen, die sofort Wirkung gezeigt haben. Weiß seit vorgestern, dass ich meinen Beruf weiterhin "ausüben" kann, was mich sehr glücklich macht. Am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, ist es auch nicht das Ende.
 
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Das klingt doch schon mal gut. Nur Mut, das wird schon! Und weiterhin viel Erfolg und Glück mit der Behandlung!
 
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