Suche A-Gitarre für Anfängerin / Jugendliche

[Gast248450]

Hallo,
für meine Tochter suche ich eine Gitarre, sie hat bis dato auf einer Akustik-Gitarre mit 3 Nylon und 3 Metall-Saiten - keine Ahnung wieso - gespielt. Nach zwei Jahren "schrammeln" in der Schule, würde sie es jetzt gerne "richtig" lernen. Sie wird wohl eher aus Freude an Musik, zum Vergnügen, am Lagerfeuer, auf Feiern spielen und hat nicht den Anspruch tolle Konzerte zu geben.
Nun konnte sie eine Ibanez Westerngitarre ausprobieren und der Ton ist deutlich voller und der Hals (heisst das so?) ist schmaler. Habe hier z.B. gelesen, dass manche Saiten sich einfacher spielen lassen?! Worin liegt der Unterschied oder Vorteil von Nylon bzw. Metall-Saiten?
Habe hier schon einige hilfreiche Erfahrungen und Infos gefunden... und wir würden uns über weitere Erfahrungen und Tipps freuen, worauf wir beim Kauf einer Gitarre für eine jugendliche Anfängerin achten sollten.
Coco

 

[GEH]

... sie hat bis dato auf einer Akustik-Gitarre mit 3 Nylon und 3 Metall-Saiten - keine Ahnung wieso - gespielt.

Vermutlich eine ganz normale Konzertgitarre.
Die Saiten haben alle einen Nylonkern, nur sind die 3 tiefen Seiten mit Stahl umsponnen.
Bei Western ist der Kern aus Stahl, umsponnen sind die tiefen Saiten (hier bis zur G-Saite) auch.

Zu den Unterschieden habe wir einen ganzen Thread und muss nicht mehr groß erklärt werden:
Unterschiede zwischen Konzert- und Westerngitarren

Wenn ihr euch entschieden habt, wäre es sinnvoller, mit der Tochter den Fragebogen durchzugehen.
Wie alt ist das Mädel denn?

 

[Gast248450]

Hi GEH,
danke für die rasche Antwort. Habe den Thread duchgelesen. Das war wirklich hilfreich - hätte ich mal vorher machen sollen, dann wäre mir und den Mitgliedern hier der typische Anfängerspruch zu den 3 und 3 Saiten erspart geblieben...
Den Fragebogen werden wir uns auch mal anschauen..
Das Mädel ist übringes 14 und ich würde sie so gerne unterstützen weiter Musik zu machen... Dazu brauche ich eben ein bißchen mehr Know-How.
Mich würde noch interessieren, ob es Saiten gibt, die sich einfacher spielen lassen, wo also auch bei Frust und schlechter Laune das spielen "einfach von der Hand geht"...
Coco

 

[GEH]

Mich würde noch interessieren, ob es Saiten gibt, die sich einfacher spielen lassen, wo also auch bei Frust und schlechter Laune das spielen "einfach von der Hand geht"...

Jein ...
Sie kann von der üblichen 12er Stärke, die werksmäßig meistens auf der Western ist, auf 11er runter gehen und es gibt Saiten wie "Silk & Stell" die von machen als etwas "angenehmer" eingestuft werden etc ...
Letzlich ist das aber auch "marginal" und ein bisschen mehr Kraft und Hornhaut ist bei Western am Anfang immer nötig, egal mit welchen Saiten.
Das ist einfach Gewöhnungssache und Übung.
Ich persönlich würde zunächst bei der Stärke ab Fabrik bleiben, dann gibt es auch kein Problem mit dem Zug auf den Hals.
Blos keine Panik, Stahl bleibt Stahl ...

Es gibt übrigens auch Leute, die mit Western anfangen, die schaffen das auch und die haben am Anfang gar keine Hornhaut und Kraft in der Hand.

 

[Corkonian]

Letztlich alles eine Frage der Musik.
Was will sie spielen?
Wenn es im weitesten Sinne "klassische" Musik werden soll, dann ist eine Konzertgitarre (also das mit den Nylonsaiten) zielfuehrend. Wenn es im weitesten Sinne "populaere" Musik werden soll, waere wohl eine sogenannte "Western"-Gitarre mit Stahlsaiten zielfuehrender. Obwohl, wenn man will, kann man alles auf allen Gitarren spielen.... nur klingt und spielt es auf dem "artgerechten" Instrument besser.
Stahl- also Western, braucht etwas mehr Kraft und "Hornhaut", stellt aber i.d.R. nicht so hohe Anforderungen an die Technik. Klassik stellt hoehere Anforderungen an die Technik, greift sich dafuer aber leichter.
Bei klassischer Musik kommt hinzu, dass man beinahe zwangsweise Noten lesen lernen muss, wohingegen populaere Musik oft in vereinfachter Notation (Akkorde und/oder Tabulatur) notiert wird.

 

[Gast248450]

Danke für die Rückmeldungen, hat uns voran gebracht. Jetzt gehts es einfach ums spielen und ausprobieren....

 

[Frank-vt]

Die wichtigsteErklärungen wurden ja schon geliefert.
Probiert auf jeden Fall ein paar Gitarren aus.
Wenn es Western werden sollte : Von der erwähnten Ibanez würde ich die Finger lassen, da gibt es Besseres (schon der klobige Hals ist eigentlich abschreckend ). Auch Fender und Takamine halte ich für nicht empfehlenswert.
Ein gutes Preis-Leistungsverhältnis bieten Sigma, Cort und Baton Rouge, auch Yamaha ist okay.
Ihr solltet auf eine massive Decke achten, die klingen im Regelfall besser. Die gehen preislich neu so ab ca. 200,- € los
(meine Tochter hat im ähnlichen Alter eine Baton Rouge R11 bekommen, die spiele ich heute noch manchmal ).
Die Stahlsaiten werden am Anfang ein wenig weh tun, aber da gewöhnt sie sich sicher schnell dran., zumal sie ja nicht ganz neu anfängt.
Die empfohleren dünneren Saiten würde ich nur als Übergang benutzen, sie klingen halt auch dünner.
Hat meine Tochter (jetzt 16) auch so gemacht, aber jetzt spiielt sie schon ein ganze Weile die 12-er. Da klingt eine Western einfach voller und besser als mit den dünneren Saiten (meine Meinung jedenfalls ).

 

[schmendrick]

Von der erwähnten Ibanez würde ich die Finger lassen, da gibt es Besseres (schon der klobige Hals ist eigentlich abschreckend ).

Kannst du das dann bitte mal lassen? In jedem Akustikthread.... Seit wann sind Ibanezhälse klobig? Ibanez baut Westerngitarren von 200-2000€, du willst doch nicht ernsthaft behaupten, die taugen alle nichts?
MEINE Erfahrung sagt mir, dass Ibanez im jeweiligen Preissegment Gitarren baut, die sehr wohl mit den Billig-Geheimtipps a la Sigma, Cort und Baton Rouge mithalten können. Basta.

 

[Corkonian]

"Geschmackssache!", sprach der Affe und biss in die Seife.
Jeder Hersteller hat seine guten und weniger guten Modelle. Bei Fender sind die vollfesten Brettgitarren sicherlich besser als die hohlen Brettgitarren. Der Name ist nicht alles.
Ibanez kam mal ... a long, long time ago ... von den klassischen "Konzertgitarren" - allerdings hat sich der Kompetenz-Schwerpunkt von Ibanez deutlich in Richtung der "haerter, schneller, breiter" Fraktion verschoben.
Wie jeders Handwerk lebt aber auch der Gitarrenbau (auch) von der Erfahrung und wer halt hauptsaechlich bei den Shreddern investiert, der hat beim Filigranwerk auf Dauer dann nicht die Moeglichkeit auf allen Hochzeiten gleich gut zu tanzen.
Und Ibanez tanzt mittlerweile lieber mit Vai als mit Tommy E.

 

[Maijunge]

@CocoLara, deine Tochter ist 14 Jahre, da würde ich gerne den Rat geben auch bei der Korpusgröße die 7/8 (62er Mensur)Jugendmodell und die 4/4 (63-65er Mensur) Erwachsenmodell zu vergleichen. Es gibt da so Richtwerte was auch die Körpergröße betrifft, bei einer Körpergröße bis 150cm wird weitläufig das Jugendmodell, also Korpusgröße 7/8 empfohlen, wiederum andere Experten empfehlen bis zu einer Körpergröße von 160 cm das Jugendmodell. Am Besten, Deine Tochter probiert das im Musikgeschäft selbst aus, welche Korpusgröße sich für sie angenehmer am Körper anfühlt, die Größe der Gitarre (Korpus) ist neben Klang und Bespielbarkeit einer der wichtigsten Aspekte bei der Anschaffung, besonders für Anfänger/Schüler/Jugendliche etc. Ansonsten wurden ja schon viele gute Ratschläge und relevante Punkte von den Kollegen erwähnt.

Hinsichtlich der Gitarrenmarken würde ich nicht ungefragt bzw. unbedingt Anregungen geben, und ganz sicher nicht von der ein oder anderen Marke abraten, das ist subjektiv nicht zielführend und verunsichert nur den Ratsuchenden, letztlich ist das alles eine Frage des eigenen Geschmacks und diese Pauschalurteile über ein ganzes Sortiment einer Gitarrenmarke nervt einfach nur.

 

[emptypockets]

Ich mische mich ungern ein, denn eine Menge richtiges wurde ja schon geschrieben, aber.... .

Ich rate mit 14 Jahren dringend zu einer ganz normalen Gitarre! Im Normalfall sind die "Kinder" dann nicht mehr so klein, dass sie nicht auch eine normale Gitarre spielen können!

Warum braucht man "Kindergitarren"? Antwort: weil es sie gibt.

Was sollen denn die Klavierspieler sagen?

 

[Maijunge]

Der Vergleich mit dem Klavierspieler ist mal wieder klasse, aber okay jedem sein Senf bzw. Bier, mein Rat war lediglich zwischen den beiden Korpusgrößen zu vergleichen.

 

[emptypockets]

Findest Du nicht?
Schade....

 

[Maijunge]

Nein ganz und garnicht, einen Gitarrespieler mit einen Klavierspieler zu vergleichen halte ich für bedenklich, es sei denn, du meintest ein Schifferklavier, das man sich ähnlich wie eine Gitarre vor den Bauch bindet...und aus einem angesprochenen Jugendmodell hast Du ein Schülermodell (Kindergitarre) gemacht. Aber dennoch respektiere ich Deine persönliche Meinung zu dem Thema !

 

[emptypockets]

Ok., das ist sicherlich ein Randthema.

Aber es ist doch eher so, dass man sich eine Gitarre zum Lernen, zumal eine Akustikgitarre (!!!), - auch in jungen Jahren - eher nicht "vor den Bauch schnallt".
Die Gründe für die Benutzung einer Kindergitarre bzw. einer "Jugendgitarre" (die ich ja aus genannten Gründen für noch abwegiger halte) liegen doch in der, meiner Meinung nach irrigen, Annahme, eine Gitarre wäre für kleinere Menschen zu groß, zu sperrig, die Reichweite sei zu gering, die Finger zu kurz und was weiss ich noch alles!

Alles, da wirst Du mir recht geben - wenigstens einmal bitte! - Dinge, die für ein Klavier gleichwohl gelten müssten! Übrigens auch für eine ganze Reihe weiterer Instrumente!

Du wirst mir weiterhin recht geben, dass die genannte Problematik auch in den Kaufempfehlungsthreads immer wieder angesprochen wird. Ein Freund von mir - ich habe ihn in diesem Zusammenhang schon öfter erwähnt -, ein hervorragender Gitarrist, ist ca. 1,50 m groß und spielt von Dreadnoughts bis hin zur Gibson Firebird alles ohne Probleme.

Ich betone daher, dass mein Hinweis durchaus einen sehr ernsten Hintergrund hat und in keinster Weise nur flapsig gemeint war!

 

[schmendrick]

Ja doch. Aber man wird doch als junger Mensch gerne auf einer 3/4-Gitarre spielen dürfen, wenn es sie denn schonmal gibt, ohne dass einen die Gitarrenpolizei verhaftet. Meine Tochter ist 25 und ich kann ihr das Ding nicht ausreden. So what?

 

[emptypockets]

Ha, was war ich nicht schon alles: Bluespolizei, Rechtschreibepolizei, jetzt also auch noch Gitarrenpolizei....

Jeder darf spielen, was er will.

Nur hier geht es darum, dass eine Gitarre zum Lernen gesucht wird. Und da ist meine simple Meinung, dass man dann auch eine Gitarre zum Lernen nehmen sollte.
Und das ist für mich eine Gitarre in normaler Größe.

Ich spiele übrigens auch gerne'mal auf einer Mini Taylor oder einee Mini Martin.

 

[Maijunge]

Generell ist es für z.B. eine 14 jährige Dame sinnvoll, auf einer 4/4 Gitarre, also normale Größe zu lernen, da gebe ich Dir Recht, es hängt halt davon ab, ob sie eher klein und zierlich gebaut oder eher groß und kräftiger, weil die Gitarre am Körper gehalten oder (im Stehen spielen) getragen wird und somit im Einklang mit der Körperstatur sein sollte, daher von mir der Rat, beide Korpusgrößen miteinander zu vergleichen, nicht mehr und nicht weniger...meines Erachtens könnte man die 7/8 Gitarren auch abschaffen.

Und um nicht das Geld für eine 7/8 Gitarre zu verschwenden, wenn nach spätestens 1 oder 2 Jahren spielen eine 4/4 zum Thema würde, ich schreibe bewusst im Konjunktiv, dafür gibt es ja in den Musikgeschäften auch die Möglichkeit für ca. 10 € monatlich eine Gitarre zu mieten, (Mindestmietlaufzeit 3 Monate) und man kann jederzeit auf ein anderes Modell umsteigen, ebenso werden die gezahlten Mietbeträge bei einem evtl. späteren Kauf der Gitarre, die es dann sein sollte voll angerechnet.

 

[rw]

... zuviel Zoff für das Thema. Eine 7/8 hat eine Mensur von - in der Regel - 620/630mm, also eine klassische Gibson-Mensur. Bei den Steelstrings sagt ja auch niemand, vergesst Gibson und fangt gleich mit Martin (Nachtrag: einer Dread, die 0-Modelle haben ja auch eine kürzere Mensur) an (jedenfalls nicht aus Gründen der Mensur;-) oder ratet Ihr jemandem, mit einer Gibson anzufangen, um dann auf eine 7ender zu wechseln? Es muss passen, und dann ist gut. Da kann es sein, dass jemand mit einer 7/8 und einem evtl. etwas kleineren Korpus besser klarkommt oder aber mit einer 4/4. Die Körpergröße (der Spieler) ist da nur ein Anhaltspunkt. Interessant bei dieser Diskussion ist, dass im Steelstring-Bereich im Moment die kleineren Instrumente ("Parlors") groß in Mode sind.... Allerdings sind bei den klassischen Gitarren die Namen eher trutschig: 7/8 klingt eben nicht vollwertig. Und: Tatsächlich sind viele kurzmensurige Instrumente billigere Instrumente, weil Menschen in "durchschnittlicher Männergröße" dann in der Regel mit einer 4/4 klarkommen und die kleineren als Instrumente für den Einstieg von Kindern in die Musik konzipiert sind. Die wenigen "hochwertigen" 7/8 werden dann als "Damenmodell" verkauft...

Der Vergleich mit dem Klavier zieht IMHO nicht, da die Positionierung des Körpers eine ganz andere ist. Hier kann ich die Position des Spielers zum Klavier in allen Dimensionen verändern. Das geht bei der Gitarre nur sehr begrenzt (Gitarrenstützen, Fußbänke). Beim Klavier habe ich die Einschränkung eher in der Spreizung der Finger und der Reichweite der Arme bei den Kindern. Dann spielt man, bis man einigermaßen ausgewachsen ist, eben nur ältere Musik, die kommt meist mit enger Tonlage aus und braucht die extremen Oktaven nicht. Liszt kommt dann erst später.

Übrigens gibt es auch bei Klavieren etwas abweichende Tastenbreiten, auch wenn die marktgängigen Instrumente heute standardisiert sind. Einfach mal ein paar ältere ansehen. (Bei Keyboards gibt es das sowieso, aber die lassen wir hier mal außen vor.)

 

[schmendrick]

Ha, was war ich nicht schon alles: Bluespolizei, Rechtschreibepolizei, jetzt also auch noch Gitarrenpolizei....

Hab ich das gesagt? Hab ich nicht. Das war verallgemeinert.

Nur hier geht es darum, dass eine Gitarre zum Lernen gesucht wird. Und da ist meine simple Meinung, dass man dann auch eine Gitarre zum Lernen nehmen sollte.
Und das ist für mich eine Gitarre in normaler Größe.

Hätte ich dir vor ein paar Jahren uneingeschränkt recht gegeben, schließlich mussten wir da auch durch. Seit 15 Jahren allerdings gebe ich Gitarrenunterricht für 7-8Klässler und musste im Laufe der Jahre meine Meinung revidieren. Wenn man dann sieht wie sie sich quälen auf 4/4 und dann strahlen wenn ich ihnen eine 3/4 in die Hand gebe... das hat schon was.
Und nochwas: Wo steht geschrieben, dass 3/4 oder 7/8 Gitarren "nur" Lerngitarren sind?