Axel52
Registrierter Benutzer
Ich habe mir jetzt einmal die Mühe gemacht meinen Strat-Umbau für Euch näher zu erläutern. Vielleicht sind ein paar Musiker hier dabei, die mit dem gleichen Gedanken spielen.
1. Planung/Konzeption
Ich suchte noch ein gutes, brauchbares "Arbeitspferd" für unser 50iger bis 60iger Jahre Genre. Es sollte irgendwas "Strat-artiges" sein. Klarer sound stand für mich im Vordergrund. Also habe ich überall herumgestöbert und mir bei Händlern im Umkreis diverse Squier und C.o. angeschaut und angetestet. Irgendwie konnte ich um die 350,-- bis 400,-- Eur für mich nichts "brauchbares" finden. Die Squier Vintage Mod. Surf Strat war nicht schlecht, hätte aber auch einige Einstell- und Umbauarbeiten erfordert.
Dann habe ich bei einem bekannten outlet-store in Walldorf/Wiesloch die Yamaha Pacifica 012 in den Händen gehabt. Klasse Teil und sauber verarbeitet. Der Hals entsprach genau dem, was ich so an meiner ehemaligen Ibanez geschätzt habe. Schön flach. Sofort angetestet und ich konnte gleich auf der Gitte gut spielen. Aber was war das ? Der Sattel war unter aller Kanone. Ausgefranste Saitenkerben ! Überall haben die Saiten gescheppert. Ein sauberes einstellen war nicht möglich. Aber ich brauchte ja eigentlich nur eine gute Basis (neck, body). Und die war mehr als gut.
Was !?! 149,-- Euronen im Sonderpreis ? Gekauft !
Meine Pacifica ......
Wie ich später erfahren habe, handelte es sich hier um eine fehlerhafte charge die eben gerade vor Weihnachten günstig angeboten wurde. Von den Holzteilen her ist es eine PAC 112, die Elektrik wie Mechaniken usw. von einer PAC 012.
Umbau der Basis
Zuhause genau betrachtet sieht das Instrument richtig geil aus. Lack- oder Holzfehler konnte ich nicht finden. Der Body ist aus Erle,die Decke aus Agathis/Mango der Hals aus Ahorn mit Palisandergriffbrett. Also irgendwo "Standardklasse". Die Farbe ist "Yellow Natural Satin". Im Original sieht die Gitarre noch edler wie auf dem Foto aus. Die Body-Seitenkante ist aus einem anderen, dunklerem Holz und verleiht dem Instrument einen besonderen look.
Sofort habe ich den Sattel und die Klinkenbuchse ausgebaut. Die Bundstäbe waren mir ein wenig zu "scharf" abgeschnitten. Mit einer guten Schlüsselfeile -bitte keine Feilen vom Baumarkt für 1,99 Eur nehmen- habe ich die Bundstäbe entgratet. Den Endschliff mit 600 er Schleifpapier und Polierpaste vorgenommen.
Aber nun langsam der Reihe nach.
Satteltausch
Für mich kam nur der Graphtech Sattel in Frage. Für die Pacifica passt nur dieses Teil: "Graph Tech PT 6060 00 Slotted Nut". Jetzt war Muse, ein Glas Rotwein und zurechtschleifen angesagt. Wer schon einmal einen Sattel angepasst hat, weiß von was ich hier schreibe. Es sei noch einmal erwähnt, dass man bei einem TusQ-Sattel schnell mehr abgeschliffen hat als Einem lieb ist. Also immer wieder schleifen, checken usw. Beim Ausbau des Sattels sollte man am Besten mit einem Skalpell (in der Apotheke als Einmalskalpell erhältlich) den Lack an dem Sattel und am Hals aufritzen, damit beim Ausbau der Lack nicht mit aufreisst.
Puh, endlich geschafft und der neue Sattel stimmte mit dem "alten" überein. Mit 2 Tropfen Kleber nun den Sattel eingebaut. Kleine Feinheiten können dann noch später durch anpassen der Saitenkerben vorgenommen werden. Im gleichen Zug wurden auch noch 2 TusQ Saitenniederhalter mit eingebaut.
Klinkenbuchse
Auch hier war die werkseitige Buchse nicht das gelbe vom Ei. Ein Klinkenstecker muss fest und ohne Spiel in der Buchse sitzen. Bei live-gigs ein absolutes Muss. Ein "Allparts Switchcraft EP0055 Jack" war schnell besorgt und die "Plastikblende" wurde durch eine Metallblende ersetzt. Als RC-Modellbauer (E-Flug) wundern mich immer die dünnen kabel im Gitarrenbau. Klar, kaum Ströme aber ein gutes, etwas dickeres Kupferkabel kann auch hier nicht schaden. In meiner Krempelkiste habe ich noch 2 hochflexible 0,5 qmm Kabel gefunden. Vor dem Einbau habe ich aber noch die Kabel mit Abschirmfolie umwickelt. Sicher ist sicher...
Mechaniken/Tuner
Die eingebauten Vintage-Tuner verrichten gerade noch so ihren Dienst. Irgendwie sind sie sogar brauchbar. Aber nix, raus damit. Wenn schon, dann richtig.... Die Kluson/Göldo Tuner MK6 kosten 39 Eur und sind preis-/leistungsmäßig gesehen für einen Tausch prädestiniert. Jetzt heißt es wieder "in der Ruhe liegt die Kraft". Gegenüber den Vintage-Tuner müssen jetzt die Löcher auf 10mm aufgebohrt werden. Mit einem 8mm Holzbohrer habe ich zuerst "oben" dann "unten" die Löcher angebohrt, bevor sie durchgebohrt wurden. Genauso dann der letzte Schritt mit einem 10mm Holzbohrer. Achtet auf eine etwas höhere Drehzahl. Bei mir war die Drehzahl nicht hoch genug und....shit.... war das Holz gesplittert. Etwas mit Möbelknete ausgebessert, Klarlack darüber und wer es nicht weiß, sieht es kaum.
Die Kluson-Tuner kann man schön "staggern". Bei dem set liegen für die Saiten 1-4 Unterlegplättchen dabei. Die einzelnen Tuner schön handfest mit einem 10er Schraubenschlüssel angezogen, die Arretierungsschrauben reingeschraubt und ...fertsch....
Pickguard
1ply, weicher Kunststoff wo man schon zwischen den einzelnen Schrauben eine Briefmarke durchschieben konnte, war werkseitig eingebaut. Ein "Gelump" was auf keinen Fall akzeptabel war. Nun dachte ich "no problem" schaust mal was Tante Google so zu bieten hat. Ähh, was..... alles nur für Strats ? By the way, die Pacifica ist keine Strat-Kopie wie die chinesischen Kollegen. Durch einen Zufall bin ich dann bei ebay auf einen britischen Yamaha-Händler gestoßen, der kompatible PG anbot. Schöne Auswahl und nicht teuer. Hier zum Nachschauen:
http://www.ebay.de/itm/SCRATCH-PLAT...K_Guitar_Accessories&var=&hash=item2ecbbe8edd
Gleich ein PG in brown-tortoiseshell geordert. Inkl. Porto hat mich das Teil rund 17 Eur gekostet. Beachtet bitte, dass die Lieferzeit aus united kingdom gut 14 Tage dauern kann. Scheinbar werden die Waren mit einem Ruderboot nach Hamburg "eingeschifft"...
Neugierig hatte ich nun den Maxibrief aus UK geöffnet. Wow, saubere Arbeit, 3ply und dat Dingens passte -auch von den Schraubenlöchern her- 100%ig. Übrigens lag auch noch in dem gleichen Muster die Abdeckung für das Tremolofach dabei. Super, und das zu diesem Preis.
Elektrik
In dieser Pacifica hat Yamaha standardmäßig PUs von G&B aus Korea verbaut. In diesem Zusammenhang sei auch zu erwähnen, dass die Gitarre ebenfalls in Korea gebaut wurde. Jedenfalls war das entsprechende "Babberl" auf der rückseitigen Frontplatte drauf. Klingen eigentlich garnicht mal so übel. Ein newbie wird damit zuerst einmal zufrieden sein. Der Humbucker kann auch recht schön "braten". Wie im Consumer-Bereich üblich ist der 5-way switch zwar brauchbar aber ich bezweifle stark ob dieser Schalter absolut gig-tauglich sein wird.
Die Potis ? Billigkram, der gerade noch so ohne zu kratzen seinen Dienst verrichtet. Länger als ein paar Monate werden diese Dinger sicher nicht aushalten.
Resumée: Alles muss raus ! Ebay Käufer freuen sich schon auf die 1 Euro Startangebote. Irgendwo hatte ich noch ein paar Allparts und Bourns Poti herumliegen. Die letzt genannten sind einfach klasse. Da ich eine spezielle Schaltung im Kopf hatte brauchte ich noch ein Poti mit 500 kOhm und ausserdem einen guten 3-way switch. Habe mir dann letztendlich einen OAK 3-way switch und ein ALPS Poti (Mini) bestellt. Bevor ich jetzt zum nächsten Punkt komme sei noch zu erwähnen, dass ich mit Abschirmfolie das E-Fach sowie die Pickguard-Unterseite beklebt habe. Schaden kann es nicht...
Schaltung
Mich hat diese Rockinger-Schaltung fasziniert:
Warum ? Die middle-PU kann man individuell zu- oder abregeln. D.h. daß man auch nur die neck und bridge-PU einschalten kann. Ein Teleartiger-sound lässt grüssen. Ich habe diese Schaltung weiter modifiziert und der bridge-PU (HB) ebenfalls einen Vol.-Regler gegönnt.
Hier einmal im Überblick:
Schalter nach links = nur neck PU
Schalter mitte = alle PUs
Schalter nach rechts = nur bridge PU
Wie erwähnt kann die middle PU in jeder Schalterstellung hinzugemischt werden. Durch die HB Vol.-Regelung kann der Doppelspuler "feinfühlig" geregelt werden. Mehr am Schluss darüber. Nun fehlt eigentlich nur noch ein HB-splitting. Die seriell/parallel Schaltung war genau mein Ding.
Nun ist wieder erneut Muse und ein Glas Rotwein angesagt. Zuerst in das Pickguard ein drittes Loch für das Poti gebohrt. Einfach jetzt einen Mini-Kippschalter einbauen ist für mich ein absolutes "no go". Es musste ein Schiebeschalter sein. Oberhalb des HB war noch Platz für so einen Schieber. Die Dremel angeschmissen und vier Positions-Löcher gebohrt. Dann mit einer Laubsäge grob den Ausschnitt ausgesägt. Dann hieß es feilen, anpassen, feilen bis der Ausschnitt optimal war. Den Body an der Schiebeschalterstelle musste ich dann noch ein wenig mit der Dremel und einem Schleifstein etwas ausfräsen. Die Mühe hat sich gelohnt. Sitz, passt........ abgehakt.
... die unendliche Geschichte. Die PUs !
Nun, welche PUs sollte ich nehmen. Als Rhythmus-Schrubber soll der sound schön clean und transparent sein. Ein touch von dem bekannten "surf-sound" Anfang der Sechsziger wäre die Krönung.
try and error hieß dann ersteinmal die Devise. Durch einen Zufall kam ich äusserst günstig zu den 5 for 2 for Strat von Seymour Duncan dran. Ersteinmal die SC eingebaut und wow ! Kräftig und sehr differenziert kam der sound durch. Für Lead/Sologitarristen absolut empfehlenswert. Aber für mich... leider in meinen Ohren für mein Genre nicht optimal. Als Rhythmusgitarrist sollte der sound nicht so expliziet saitenbetont sein.
Habe mich schon lange Zeit für die Tonerider "Surfari" interessiert. Als Magnete werden Alnico 3 verwendet. Nun die Seymour Duncan in ebay wieder verkauft und 2 Surfaris inkl. einem Tonerider "Generator" (HB) bestellt. Für insgesamt 129 Eur kann man nicht meckern, allzumal diese "handwounded" sein sollen. Lt. Werbung und der Verpackung ja, aber auf der Homepage lese ich das anders. Ist mir aber irgendwo egal, Hauptsache der sound stimmt. Vorweg...der stimmt und ist richtig geil.
Jetzt stand also der PU-Einbau und löten auf dem Plan. Nein, diesmal kein Rotwein sondern eine Tasse Cafè . Nach rund einer Stunde hatte ich die Elektrik verlötet und eingebaut. Natürlich war ein Endcheck mit drin. War auch gut so, irgendwie hatte ich bei einem Poti eine Lötzinnverbindung zwischen der Mitten- und Aussenlötfahne fabriziert. Scheinbar beim Lötkolben wegziehen. Ok, jetzt war alles roger und nun das Pickguard auf den Body schrauben. Das Elektrikfach bei der Pacifica ist nicht großzügig ausgefräst. Ein wenig "Gefummel" und das PG war angeschraubt.
Schon immer war ich ein Fan von chickenheads. Tante Google ist groß und mächtig und schwup hatte ich in der richtigen Grösse die chickenheads bestellt. Hier sind diese u.A. zu kaufen:
http://www.musikding.de/Chickenhead-klein
... mir gefallen sie jedenfalls.
Tremolosystem
Bis jetzt habe ich gute, brauchbare Komponenten verbaut. Das serienmäßige, billige Vintage-Tremolosystem hätte letztendlich Alles "versaut". Also recherieren -auch hier im Forum- und dann eine Entscheidung treffen. Wilkinson... wußte nicht genau. Schaller... ist mir zu teuer. Vor einiger Zeit ist mir schoneinmal das Babicz-Tremolosystem im Internet aufgefallen. Die Konzeption hat mich eigentlich überzeugt. Passt es auch auf die Pacifica ohne Nachteile ? Jaaaa, es passt 100%ig. Um mich jetzt nicht zu wiederholen, verweise ich mal auf mein Kurz-Review über dieses Tremolosystem:
https://www.musiker-board.de/review...trat-vintage-tremolo-bruecke.html#post7077457
So, nun wäre jetzt ersteinmal der totale Umbau erledigt. Jetzt kommen noch die Einstellarbeiten. Ich bleibe jetzt bei dem Tremolo, weil es an diese Stelle gehört.
Ich kenne Gitarristen die mit 4-5 Trem.-Federn das gesamte System gegen eine Verstimmung festhalten. Wenn man es braucht, sollte vorher in einer "Muckibude" der Arm gestärkt werden.... Für mein Genre (ja, auch Shadows Stücke) muss das Trem. schön "feinfühlig" betätigt werden können. Vor Allem sollte nicht erst der "Kipppunkt" überwunden werden. Hank B. Marvin hat es immer wieder vorgemacht. Der Trem. und Echo-König schlechthin.
Mein Einbau war wie folgt:
- 2 Trem.-Federn (jeweils aussen)
- Federhalter ganz an den Body schrauben. Ein gutes sustain wird es danken
- die 6 Befestigungsschrauben beim einpassen sehr locker halten bis das ganze System auf dem Body aufliegt. Klappt mit 2 Federn.
- Nun alle 6 Schrauben gleichmäßig anziehen, bis das Trem. einen leichten Kippwinkel hat.
Den Federhalter bis ganz an den Body schrauben.
Nun kann man leicht und mit Gefühl den Trem.-Arm bewegen. In diesem Zusammenhang sei noch einmal erwähnt, dass ich kein Vintage-Trem. kenne, was 100%ig stimmstabil ist. Aber das Babicz kommt sehr nahe an die Stimmstabilität ran. Eine Runde (etwa 12 songs) kann man spielen ohne dass man dringend nachstimmen muss. Mit halben "divebombs" weiß ich es nicht.
Einstellarbeiten
Den Hals musste ich noch einen Hauch mehr konkav einstellen. Ich benutze übrigens die D´Addario 10-45 Seiten. Man sollte schon ein paar Stunden warten bis der Hals nach der Einstellung seine endgültige Position eingenommen hat. Dann erfolgten die üblichen Einstellarbeiten am Trem.-Block hinsichtlich der Intonation. Ein gutes Stimmgerät mit Trendanzeige ist hier erforderlich. Die Saitenlage habe ich wie folgt am 12. Bund gemessen (Oberseite Bunsteg, Unterseite Saite):
- 6. Saite etwa 2,2mm
- 1. Saite etwa 1,8 mm
Am Sattel musste ich noch die Kerben etwas nachfeilen, damit vor Allem im ersten Bund die Tonlagen stimmen. Aber hier werde ich noch einige Mini-Feinarbeiten vornehmen müssen. Ich gebe mich erst mit 99,9% zufrieden. Erst wenn eine Briefmarke gerade noch durch den ersten Bundsteg -bei gedrückten Saiten mit einem Capo im 3. Bund- durchgeht ist es korrekt, falls das Stimmgerät nichts Anderes sagt. Ein paar Mü fehlen mir da noch... Aber Vorsicht, ist zuviel weggeschliffen haben wir einen Supergau.
Zusammenspiel der Komponenten
Wie beschrieben laufen jetzt die Saiten über
- das Babicz-Trem.
- den TusQ-Sattel
- die TusQ Saitenniederhalter
Klasse sustain. Die Mühe hat sich absolut gelohnt. Nun zu den PUs. Wow, wirklich sehr schöner Vintage-sound. Durch die AL3 Magnete nicht sehr basslastig. Sehr schön offen und klar. Durch meine spezielle Strat-Schaltung habe ich so viel individuelle Einstellmöglichkeiten die man hier im Einzelnen kaum beschreiben kann. Je nach Einstellung mal paar "Eckdaten" :
- klasse twang
- brillante, schneidene und schreiende Höhen
- saubere klare Mitten
- P.A.F. sound fast möglich, geht Richtung Archtop wenn Höhen zurückgedreht werden
- surf-sound
- knackiger beat
- funky/reggae sound
- schöner, warmer Blues
Das Zusammenspiel mit den Tonerider Surfaris SC und dem Generator HB ist klasse. Der Doppelspuler hat 14,7 kOhm wo ich erst Angst hatte einen harten "Brathering" gekauft zu haben. Aber nein, er ist zwar kräftig hat etwas crunch und die Höhen sind fantastisch. Vom braten merke ich Nichts. Egal ob ich ihn seriell oder parallel laufen lasse. Aber, dreht man den Vol.-Regler am AMP etwas mehr auf, so entfaltet er seine Stärke. Er ist auch für den P.A.F. artigen sound zuständig, wenn ich die middle PU etwas dazumische. Die neck-PU darf da nicht mitlaufen. Genau wie ich es wollte.
Hier einmal die links zu den Tonerider-PUs:
Surfari : http://www.tonerider.com/en/pages/product/12
Generator: http://www.tonerider.com/en/pages/product/16
Endlich der Schluss
So, nun war ich zuerst ein wenig bekloppt eine Gitte die in der Musikerszene etwas belächelt wird (weil kein F auf der Frontplatte steht), aufzupimpen. Ein wenig understatement ist auch nicht schlecht. Mal schauen was so die Musikpolizei bei den nächsten gigs dazu meint... Aber die Mühe hat sich absolut gelohnt. Mit guten, brauchbaren Komponenten habe ich eine "customized" kompatible Strat zusammengestellt. Vor Allem habe ich dabei viel -was Gitarren-Zusammenbau heißt- dazu gelernt. Irgendwie habe ich jetzt eine ganz andere Einstellung zu dem Instrument.
Bekloppt, vielleicht. Immerhin hat mich jetzt die Gitarre irgendwo 550 Eur gekostet, kann aber locker in der 1.000 Eur Klasse mithalten. Bei einem Gitarrenbauer hätte ich mit den gleichen Teilen sicher soviel bezahlt. Thomann bietet diese Fender Strat für 498 Eur an:
https://www.thomann.de/de/fender_standard_strat_mn_3ts_fsr.htm
OK, wer mit einer Standard-Original-Strat und den Tex-Mex PUs zufrieden ist und nicht noch herumbasteln will ist mit diesem Instrument sicher gut bedient. Also kaufen.
Ich möchte auf diesem Weg Allen hier im Forum danken, die mir indirekt mit ihren posts -zu diversen Themen- dass nötige Wissen übermittelt haben. Ebenso den usern, die auf meine Fragestellungen eingegangen sind.
Quellen- /Kaufnachweise
Gitarre wird hier noch angeboten:
http://www.musicstone.de/Yamaha-E-Gitarre-Pacifica-012-EW-Natural-Tasche-Gurt-neu
Tonerider PUs : http://stores.ebay.de/archtopbaer?_trksid=p2047675.l2563
Babicz-Trem. : http://www.sbb-guitars.com/rock-sho...-full-contact-tremolo-ecam-saddle-nickel.html
Die anderen Teile wie Mechaniken, Potis, Graphtec usw. wurden bei Thomann gerkauft.
1. Planung/Konzeption
Ich suchte noch ein gutes, brauchbares "Arbeitspferd" für unser 50iger bis 60iger Jahre Genre. Es sollte irgendwas "Strat-artiges" sein. Klarer sound stand für mich im Vordergrund. Also habe ich überall herumgestöbert und mir bei Händlern im Umkreis diverse Squier und C.o. angeschaut und angetestet. Irgendwie konnte ich um die 350,-- bis 400,-- Eur für mich nichts "brauchbares" finden. Die Squier Vintage Mod. Surf Strat war nicht schlecht, hätte aber auch einige Einstell- und Umbauarbeiten erfordert.
Dann habe ich bei einem bekannten outlet-store in Walldorf/Wiesloch die Yamaha Pacifica 012 in den Händen gehabt. Klasse Teil und sauber verarbeitet. Der Hals entsprach genau dem, was ich so an meiner ehemaligen Ibanez geschätzt habe. Schön flach. Sofort angetestet und ich konnte gleich auf der Gitte gut spielen. Aber was war das ? Der Sattel war unter aller Kanone. Ausgefranste Saitenkerben ! Überall haben die Saiten gescheppert. Ein sauberes einstellen war nicht möglich. Aber ich brauchte ja eigentlich nur eine gute Basis (neck, body). Und die war mehr als gut.
Was !?! 149,-- Euronen im Sonderpreis ? Gekauft !
Meine Pacifica ......
Wie ich später erfahren habe, handelte es sich hier um eine fehlerhafte charge die eben gerade vor Weihnachten günstig angeboten wurde. Von den Holzteilen her ist es eine PAC 112, die Elektrik wie Mechaniken usw. von einer PAC 012.
Umbau der Basis
Zuhause genau betrachtet sieht das Instrument richtig geil aus. Lack- oder Holzfehler konnte ich nicht finden. Der Body ist aus Erle,die Decke aus Agathis/Mango der Hals aus Ahorn mit Palisandergriffbrett. Also irgendwo "Standardklasse". Die Farbe ist "Yellow Natural Satin". Im Original sieht die Gitarre noch edler wie auf dem Foto aus. Die Body-Seitenkante ist aus einem anderen, dunklerem Holz und verleiht dem Instrument einen besonderen look.
Sofort habe ich den Sattel und die Klinkenbuchse ausgebaut. Die Bundstäbe waren mir ein wenig zu "scharf" abgeschnitten. Mit einer guten Schlüsselfeile -bitte keine Feilen vom Baumarkt für 1,99 Eur nehmen- habe ich die Bundstäbe entgratet. Den Endschliff mit 600 er Schleifpapier und Polierpaste vorgenommen.
Aber nun langsam der Reihe nach.
Satteltausch
Für mich kam nur der Graphtech Sattel in Frage. Für die Pacifica passt nur dieses Teil: "Graph Tech PT 6060 00 Slotted Nut". Jetzt war Muse, ein Glas Rotwein und zurechtschleifen angesagt. Wer schon einmal einen Sattel angepasst hat, weiß von was ich hier schreibe. Es sei noch einmal erwähnt, dass man bei einem TusQ-Sattel schnell mehr abgeschliffen hat als Einem lieb ist. Also immer wieder schleifen, checken usw. Beim Ausbau des Sattels sollte man am Besten mit einem Skalpell (in der Apotheke als Einmalskalpell erhältlich) den Lack an dem Sattel und am Hals aufritzen, damit beim Ausbau der Lack nicht mit aufreisst.
Puh, endlich geschafft und der neue Sattel stimmte mit dem "alten" überein. Mit 2 Tropfen Kleber nun den Sattel eingebaut. Kleine Feinheiten können dann noch später durch anpassen der Saitenkerben vorgenommen werden. Im gleichen Zug wurden auch noch 2 TusQ Saitenniederhalter mit eingebaut.
Klinkenbuchse
Auch hier war die werkseitige Buchse nicht das gelbe vom Ei. Ein Klinkenstecker muss fest und ohne Spiel in der Buchse sitzen. Bei live-gigs ein absolutes Muss. Ein "Allparts Switchcraft EP0055 Jack" war schnell besorgt und die "Plastikblende" wurde durch eine Metallblende ersetzt. Als RC-Modellbauer (E-Flug) wundern mich immer die dünnen kabel im Gitarrenbau. Klar, kaum Ströme aber ein gutes, etwas dickeres Kupferkabel kann auch hier nicht schaden. In meiner Krempelkiste habe ich noch 2 hochflexible 0,5 qmm Kabel gefunden. Vor dem Einbau habe ich aber noch die Kabel mit Abschirmfolie umwickelt. Sicher ist sicher...
Mechaniken/Tuner
Die eingebauten Vintage-Tuner verrichten gerade noch so ihren Dienst. Irgendwie sind sie sogar brauchbar. Aber nix, raus damit. Wenn schon, dann richtig.... Die Kluson/Göldo Tuner MK6 kosten 39 Eur und sind preis-/leistungsmäßig gesehen für einen Tausch prädestiniert. Jetzt heißt es wieder "in der Ruhe liegt die Kraft". Gegenüber den Vintage-Tuner müssen jetzt die Löcher auf 10mm aufgebohrt werden. Mit einem 8mm Holzbohrer habe ich zuerst "oben" dann "unten" die Löcher angebohrt, bevor sie durchgebohrt wurden. Genauso dann der letzte Schritt mit einem 10mm Holzbohrer. Achtet auf eine etwas höhere Drehzahl. Bei mir war die Drehzahl nicht hoch genug und....shit.... war das Holz gesplittert. Etwas mit Möbelknete ausgebessert, Klarlack darüber und wer es nicht weiß, sieht es kaum.
Die Kluson-Tuner kann man schön "staggern". Bei dem set liegen für die Saiten 1-4 Unterlegplättchen dabei. Die einzelnen Tuner schön handfest mit einem 10er Schraubenschlüssel angezogen, die Arretierungsschrauben reingeschraubt und ...fertsch....
Pickguard
1ply, weicher Kunststoff wo man schon zwischen den einzelnen Schrauben eine Briefmarke durchschieben konnte, war werkseitig eingebaut. Ein "Gelump" was auf keinen Fall akzeptabel war. Nun dachte ich "no problem" schaust mal was Tante Google so zu bieten hat. Ähh, was..... alles nur für Strats ? By the way, die Pacifica ist keine Strat-Kopie wie die chinesischen Kollegen. Durch einen Zufall bin ich dann bei ebay auf einen britischen Yamaha-Händler gestoßen, der kompatible PG anbot. Schöne Auswahl und nicht teuer. Hier zum Nachschauen:
http://www.ebay.de/itm/SCRATCH-PLAT...K_Guitar_Accessories&var=&hash=item2ecbbe8edd
Gleich ein PG in brown-tortoiseshell geordert. Inkl. Porto hat mich das Teil rund 17 Eur gekostet. Beachtet bitte, dass die Lieferzeit aus united kingdom gut 14 Tage dauern kann. Scheinbar werden die Waren mit einem Ruderboot nach Hamburg "eingeschifft"...
Neugierig hatte ich nun den Maxibrief aus UK geöffnet. Wow, saubere Arbeit, 3ply und dat Dingens passte -auch von den Schraubenlöchern her- 100%ig. Übrigens lag auch noch in dem gleichen Muster die Abdeckung für das Tremolofach dabei. Super, und das zu diesem Preis.
Elektrik
In dieser Pacifica hat Yamaha standardmäßig PUs von G&B aus Korea verbaut. In diesem Zusammenhang sei auch zu erwähnen, dass die Gitarre ebenfalls in Korea gebaut wurde. Jedenfalls war das entsprechende "Babberl" auf der rückseitigen Frontplatte drauf. Klingen eigentlich garnicht mal so übel. Ein newbie wird damit zuerst einmal zufrieden sein. Der Humbucker kann auch recht schön "braten". Wie im Consumer-Bereich üblich ist der 5-way switch zwar brauchbar aber ich bezweifle stark ob dieser Schalter absolut gig-tauglich sein wird.
Die Potis ? Billigkram, der gerade noch so ohne zu kratzen seinen Dienst verrichtet. Länger als ein paar Monate werden diese Dinger sicher nicht aushalten.
Resumée: Alles muss raus ! Ebay Käufer freuen sich schon auf die 1 Euro Startangebote. Irgendwo hatte ich noch ein paar Allparts und Bourns Poti herumliegen. Die letzt genannten sind einfach klasse. Da ich eine spezielle Schaltung im Kopf hatte brauchte ich noch ein Poti mit 500 kOhm und ausserdem einen guten 3-way switch. Habe mir dann letztendlich einen OAK 3-way switch und ein ALPS Poti (Mini) bestellt. Bevor ich jetzt zum nächsten Punkt komme sei noch zu erwähnen, dass ich mit Abschirmfolie das E-Fach sowie die Pickguard-Unterseite beklebt habe. Schaden kann es nicht...
Schaltung
Mich hat diese Rockinger-Schaltung fasziniert:
Warum ? Die middle-PU kann man individuell zu- oder abregeln. D.h. daß man auch nur die neck und bridge-PU einschalten kann. Ein Teleartiger-sound lässt grüssen. Ich habe diese Schaltung weiter modifiziert und der bridge-PU (HB) ebenfalls einen Vol.-Regler gegönnt.
Hier einmal im Überblick:
Schalter nach links = nur neck PU
Schalter mitte = alle PUs
Schalter nach rechts = nur bridge PU
Wie erwähnt kann die middle PU in jeder Schalterstellung hinzugemischt werden. Durch die HB Vol.-Regelung kann der Doppelspuler "feinfühlig" geregelt werden. Mehr am Schluss darüber. Nun fehlt eigentlich nur noch ein HB-splitting. Die seriell/parallel Schaltung war genau mein Ding.
Nun ist wieder erneut Muse und ein Glas Rotwein angesagt. Zuerst in das Pickguard ein drittes Loch für das Poti gebohrt. Einfach jetzt einen Mini-Kippschalter einbauen ist für mich ein absolutes "no go". Es musste ein Schiebeschalter sein. Oberhalb des HB war noch Platz für so einen Schieber. Die Dremel angeschmissen und vier Positions-Löcher gebohrt. Dann mit einer Laubsäge grob den Ausschnitt ausgesägt. Dann hieß es feilen, anpassen, feilen bis der Ausschnitt optimal war. Den Body an der Schiebeschalterstelle musste ich dann noch ein wenig mit der Dremel und einem Schleifstein etwas ausfräsen. Die Mühe hat sich gelohnt. Sitz, passt........ abgehakt.
... die unendliche Geschichte. Die PUs !
Nun, welche PUs sollte ich nehmen. Als Rhythmus-Schrubber soll der sound schön clean und transparent sein. Ein touch von dem bekannten "surf-sound" Anfang der Sechsziger wäre die Krönung.
try and error hieß dann ersteinmal die Devise. Durch einen Zufall kam ich äusserst günstig zu den 5 for 2 for Strat von Seymour Duncan dran. Ersteinmal die SC eingebaut und wow ! Kräftig und sehr differenziert kam der sound durch. Für Lead/Sologitarristen absolut empfehlenswert. Aber für mich... leider in meinen Ohren für mein Genre nicht optimal. Als Rhythmusgitarrist sollte der sound nicht so expliziet saitenbetont sein.
Habe mich schon lange Zeit für die Tonerider "Surfari" interessiert. Als Magnete werden Alnico 3 verwendet. Nun die Seymour Duncan in ebay wieder verkauft und 2 Surfaris inkl. einem Tonerider "Generator" (HB) bestellt. Für insgesamt 129 Eur kann man nicht meckern, allzumal diese "handwounded" sein sollen. Lt. Werbung und der Verpackung ja, aber auf der Homepage lese ich das anders. Ist mir aber irgendwo egal, Hauptsache der sound stimmt. Vorweg...der stimmt und ist richtig geil.
Jetzt stand also der PU-Einbau und löten auf dem Plan. Nein, diesmal kein Rotwein sondern eine Tasse Cafè . Nach rund einer Stunde hatte ich die Elektrik verlötet und eingebaut. Natürlich war ein Endcheck mit drin. War auch gut so, irgendwie hatte ich bei einem Poti eine Lötzinnverbindung zwischen der Mitten- und Aussenlötfahne fabriziert. Scheinbar beim Lötkolben wegziehen. Ok, jetzt war alles roger und nun das Pickguard auf den Body schrauben. Das Elektrikfach bei der Pacifica ist nicht großzügig ausgefräst. Ein wenig "Gefummel" und das PG war angeschraubt.
Schon immer war ich ein Fan von chickenheads. Tante Google ist groß und mächtig und schwup hatte ich in der richtigen Grösse die chickenheads bestellt. Hier sind diese u.A. zu kaufen:
http://www.musikding.de/Chickenhead-klein
... mir gefallen sie jedenfalls.
Tremolosystem
Bis jetzt habe ich gute, brauchbare Komponenten verbaut. Das serienmäßige, billige Vintage-Tremolosystem hätte letztendlich Alles "versaut". Also recherieren -auch hier im Forum- und dann eine Entscheidung treffen. Wilkinson... wußte nicht genau. Schaller... ist mir zu teuer. Vor einiger Zeit ist mir schoneinmal das Babicz-Tremolosystem im Internet aufgefallen. Die Konzeption hat mich eigentlich überzeugt. Passt es auch auf die Pacifica ohne Nachteile ? Jaaaa, es passt 100%ig. Um mich jetzt nicht zu wiederholen, verweise ich mal auf mein Kurz-Review über dieses Tremolosystem:
https://www.musiker-board.de/review...trat-vintage-tremolo-bruecke.html#post7077457
So, nun wäre jetzt ersteinmal der totale Umbau erledigt. Jetzt kommen noch die Einstellarbeiten. Ich bleibe jetzt bei dem Tremolo, weil es an diese Stelle gehört.
Ich kenne Gitarristen die mit 4-5 Trem.-Federn das gesamte System gegen eine Verstimmung festhalten. Wenn man es braucht, sollte vorher in einer "Muckibude" der Arm gestärkt werden.... Für mein Genre (ja, auch Shadows Stücke) muss das Trem. schön "feinfühlig" betätigt werden können. Vor Allem sollte nicht erst der "Kipppunkt" überwunden werden. Hank B. Marvin hat es immer wieder vorgemacht. Der Trem. und Echo-König schlechthin.
Mein Einbau war wie folgt:
- 2 Trem.-Federn (jeweils aussen)
- Federhalter ganz an den Body schrauben. Ein gutes sustain wird es danken
- die 6 Befestigungsschrauben beim einpassen sehr locker halten bis das ganze System auf dem Body aufliegt. Klappt mit 2 Federn.
- Nun alle 6 Schrauben gleichmäßig anziehen, bis das Trem. einen leichten Kippwinkel hat.
Den Federhalter bis ganz an den Body schrauben.
Nun kann man leicht und mit Gefühl den Trem.-Arm bewegen. In diesem Zusammenhang sei noch einmal erwähnt, dass ich kein Vintage-Trem. kenne, was 100%ig stimmstabil ist. Aber das Babicz kommt sehr nahe an die Stimmstabilität ran. Eine Runde (etwa 12 songs) kann man spielen ohne dass man dringend nachstimmen muss. Mit halben "divebombs" weiß ich es nicht.
Einstellarbeiten
Den Hals musste ich noch einen Hauch mehr konkav einstellen. Ich benutze übrigens die D´Addario 10-45 Seiten. Man sollte schon ein paar Stunden warten bis der Hals nach der Einstellung seine endgültige Position eingenommen hat. Dann erfolgten die üblichen Einstellarbeiten am Trem.-Block hinsichtlich der Intonation. Ein gutes Stimmgerät mit Trendanzeige ist hier erforderlich. Die Saitenlage habe ich wie folgt am 12. Bund gemessen (Oberseite Bunsteg, Unterseite Saite):
- 6. Saite etwa 2,2mm
- 1. Saite etwa 1,8 mm
Am Sattel musste ich noch die Kerben etwas nachfeilen, damit vor Allem im ersten Bund die Tonlagen stimmen. Aber hier werde ich noch einige Mini-Feinarbeiten vornehmen müssen. Ich gebe mich erst mit 99,9% zufrieden. Erst wenn eine Briefmarke gerade noch durch den ersten Bundsteg -bei gedrückten Saiten mit einem Capo im 3. Bund- durchgeht ist es korrekt, falls das Stimmgerät nichts Anderes sagt. Ein paar Mü fehlen mir da noch... Aber Vorsicht, ist zuviel weggeschliffen haben wir einen Supergau.
Zusammenspiel der Komponenten
Wie beschrieben laufen jetzt die Saiten über
- das Babicz-Trem.
- den TusQ-Sattel
- die TusQ Saitenniederhalter
Klasse sustain. Die Mühe hat sich absolut gelohnt. Nun zu den PUs. Wow, wirklich sehr schöner Vintage-sound. Durch die AL3 Magnete nicht sehr basslastig. Sehr schön offen und klar. Durch meine spezielle Strat-Schaltung habe ich so viel individuelle Einstellmöglichkeiten die man hier im Einzelnen kaum beschreiben kann. Je nach Einstellung mal paar "Eckdaten" :
- klasse twang
- brillante, schneidene und schreiende Höhen
- saubere klare Mitten
- P.A.F. sound fast möglich, geht Richtung Archtop wenn Höhen zurückgedreht werden
- surf-sound
- knackiger beat
- funky/reggae sound
- schöner, warmer Blues
Das Zusammenspiel mit den Tonerider Surfaris SC und dem Generator HB ist klasse. Der Doppelspuler hat 14,7 kOhm wo ich erst Angst hatte einen harten "Brathering" gekauft zu haben. Aber nein, er ist zwar kräftig hat etwas crunch und die Höhen sind fantastisch. Vom braten merke ich Nichts. Egal ob ich ihn seriell oder parallel laufen lasse. Aber, dreht man den Vol.-Regler am AMP etwas mehr auf, so entfaltet er seine Stärke. Er ist auch für den P.A.F. artigen sound zuständig, wenn ich die middle PU etwas dazumische. Die neck-PU darf da nicht mitlaufen. Genau wie ich es wollte.
Hier einmal die links zu den Tonerider-PUs:
Surfari : http://www.tonerider.com/en/pages/product/12
Generator: http://www.tonerider.com/en/pages/product/16
Endlich der Schluss
So, nun war ich zuerst ein wenig bekloppt eine Gitte die in der Musikerszene etwas belächelt wird (weil kein F auf der Frontplatte steht), aufzupimpen. Ein wenig understatement ist auch nicht schlecht. Mal schauen was so die Musikpolizei bei den nächsten gigs dazu meint... Aber die Mühe hat sich absolut gelohnt. Mit guten, brauchbaren Komponenten habe ich eine "customized" kompatible Strat zusammengestellt. Vor Allem habe ich dabei viel -was Gitarren-Zusammenbau heißt- dazu gelernt. Irgendwie habe ich jetzt eine ganz andere Einstellung zu dem Instrument.
Bekloppt, vielleicht. Immerhin hat mich jetzt die Gitarre irgendwo 550 Eur gekostet, kann aber locker in der 1.000 Eur Klasse mithalten. Bei einem Gitarrenbauer hätte ich mit den gleichen Teilen sicher soviel bezahlt. Thomann bietet diese Fender Strat für 498 Eur an:
https://www.thomann.de/de/fender_standard_strat_mn_3ts_fsr.htm
OK, wer mit einer Standard-Original-Strat und den Tex-Mex PUs zufrieden ist und nicht noch herumbasteln will ist mit diesem Instrument sicher gut bedient. Also kaufen.
Ich möchte auf diesem Weg Allen hier im Forum danken, die mir indirekt mit ihren posts -zu diversen Themen- dass nötige Wissen übermittelt haben. Ebenso den usern, die auf meine Fragestellungen eingegangen sind.
Quellen- /Kaufnachweise
Gitarre wird hier noch angeboten:
http://www.musicstone.de/Yamaha-E-Gitarre-Pacifica-012-EW-Natural-Tasche-Gurt-neu
Tonerider PUs : http://stores.ebay.de/archtopbaer?_trksid=p2047675.l2563
Babicz-Trem. : http://www.sbb-guitars.com/rock-sho...-full-contact-tremolo-ecam-saddle-nickel.html
Die anderen Teile wie Mechaniken, Potis, Graphtec usw. wurden bei Thomann gerkauft.
- Eigenschaft