Hi,
das Roland FC-300 hat zwar kein besonders großes Display, aber es kann mit zwei Zeilen auch recht lange Songnamen wiedergeben. Wenn Du nicht extrem kurzsichtig bist und das nur mal zur Rückversicherung nutzt, sollte es reichen. Davon abgesehen ist es 100 günstiger als das große Rocktron, hat zwei eingebaute Relais zur Steuerung eines Amps und zwei eingebaute EXP-Pedale:
Die Größe finde ich auch noch vertretbar, immerhin sind ja schon die beiden Pedale mit drauf.
Ich persönlich bin allerdings wieder abgekommen vom Song-Preset-Ansatz. Der Aufwand ist schon beträchtlich, und ich fand es nicht wirklich übersichtlicher. Hat man mal neue Songs im Set oder stellt es um, muss man wieder drangehen, selbst wenn es im Grunde Sounds sind, die man schon anderer Stelle verwendet. Und nicht zuletzt: Den Presetnamen siehst Du ja immer erst, wenn es zu spät ist, dann hast Du den Sound ja schon eingeschaltet...
Für mich hat es sich als sinnvoller herausgestellt, da möglichst wenig zu ändern, weil man dann irgendwann die Preset-Nummern einfach mit einem bestimmten Sound verbindet. Und der kommt ja doch wieder in allen möglichen Songs vor. Von daher habe ich meine Bänke immer so organisiert, dass ich an der selben Stelle in jeder Bank einen Lead-, verzerrten Rhythmus-, Crunch- oder Cleansound hatte, und dann in jeder Bank noch die restlichen Presets für "Spezialfälle", meistens mit bestimmten Effekten. Dazu noch etwas Real Time-Steuerung mit dem EXP und einem Taster, der in jedem Preset einen bestimmten Effekt ab- oder zuschaltet, und man kann eigentlich alles abdecken. Als Gedächtnisstütze kann man sich auf die Setlist schreiben, welche Bank für den jeweiligen Titel verwendet wird. Der Rest ergbt sich dann aus der Position auf dem Fußboard, zB 1=Solo, 2=verzerrter Rhythmus, 3=Clean, 4 bis 8 ="Spezialsounds" wie zB Zerre mit Pitchshifter oder Crunch mit Rotary. Wenn Du dann noch einen CTRL-Taster belegst, um zB bei 1 einen Phaser oder bei 3 einen Chorus zuzuschalten, ist das ganze gut organisiert und man kann sich das auch merken. Die Presets bleiben auch dann da, wo Du sie erwartest, wenn Ihr mal eben "Atomic Punk" in den Set nehmt, weil Deine Oma zum Konzert gekommen ist und sich das gewünscht hat
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Noch eine generelle Überlegung dazu: Ich habe in den verschiedenen Bands eigentlich immer eine Mischung aus eigenen Songs und Covers gespielt. Erst war die Versuchung groß, die Sounds "perfekt" nachzubauen. Geht eh meistens nicht, weil die im Studio erzeugt wurden und nicht einmal die Originalkünstler sie live hinbekommen. Dann bin ich zu dem Schluss gekommen, dass es dem Bandsound auch bei Covers gut tut, wenn er homogen bleibt bzw. eine gewisse eigene Identität behält - man ist schließlich eine Band und kein CD-Player.
Gruß, bagotrix