Also alles was Du beschreibst, funktioniert auch mit meiner Beize + pigmentiertes Hartöl - Methode, aber ich kann mir vorstellen, dass sich Ölfarbe leichter einmischen und aufbringen lässt.
Die Ölfarbe mit Leinöl ist sehr einfach zu mischen und lässt sich einfach mit Pinsel oder Lappen verstreichen.
hmmmm....DAS ist natürlich nicht so toll.... wie ist es denn mit der Ölfarbe, die sollte doch Lichtecht bleiben, oder?
Das hat man bei jeder Behandlung mit Öl oder Wachs. Das Holz vergilbt schneller, weil es keinen UV Schutz wie bei manchen Lacken hat. Wenn man eine lichbeständige Farbe wählt, bleibt diese von der UV Strahlung unbeeindruckt. Manche farben wie echter Krapplack zum beispiel sind nicht lichtecht. Seriöse Hersteller machen aber Angaben zur Lichtechtheit, bei Schnincke Farben ist das der Fall.
Holz vergilbt eh, bei Öl oder Wachs eben schneller, was den Aging fans auch entgegenkommt.
kann ich dann auch beim Hals einfach nur die Kopfplattenvorderseite mit der Künstlerfarbe einfärben und danach den gesamten Hals mit der/die/das Leinölfirnis versiegeln
Sicher kannst du das so machen. Die erste Schicht muss eben ausgehärtet sein, damit man die Farbe nicht in den Rest schmiert. Einmal ausgehärtete Ölfarbe/Leinölfirnis wird durch frisches Öl nicht angelöst und verwischt auch nicht.
Bzw. ist Leinölfirnis allein überhaupt geeignet für Gitarrenfinish oder muss danach noch irgendwas drüber?
Das funktioniert wunderbar alleine. Ich habe den Hals einer Tele abgeschliffen und geölt. im gegensatz zu lackierten Hälsen bleibt man an dem geölten hals nicht hängen, wenn man feuchte Hände hat. Es flutscht besser wenn man auf dem Griffbrett hoch und runter rutscht. Es fühlt sich einfach mehr nach Holz an, ohne rau zu sein.
Du sagst "Nach ein bis zwei Wochen (je nach Temperatur, Menge und Holzart) kann man die nächste Schicht auftragen." Ein oder zwei Wochen sind schon ein deutlicher Unterschied. Woran erkenne ich denn wann die nächste schicht bereit ist, woran macht sich bemerkbar dass die aktuelle schicht fertig getrocknet ist. Du sagst ja auch dass es unter anderem auch Temperatur abhängig ist. Jetzt haben wir überwiegend sehr warmes wetter. Trocknet es unter diesen Bedingungen schneller oder langsamer?
Eine genaue Zeitangabe kann ich leider nicht machen. Saugt das Holz stärker, dauert es länger. Bei hohen Temperaturen geht es etwas schneller. Bei einer frisch geölten Oberfläche bekommt man ölige Finger. Halb ausgehärtet fühlt es sich etwas klebrig an. Ist es trocken, ist es nicht mehr klebrig. Das spürt man mit den Fingern. Wenn es noch ganz leicht klebt kann man auch die nächste Schicht drauf machen, das muss man nicht so eng sehen. Nur sollte man die Gitarre eben nicht benutzen, bis das Öl ganz ausgehärtet ist. ich konnte es nicht erwarten und habe nun schwarze Flecken von meinen Dreckigen Fingern auf dem Griffbrett meiner Tele. Die gehen nie wieder weg ohne Schleifpapier.
3. Noch ein anderes Thema, hätte ich fast vergessen: Wie bearbeitet man am besten das Griffbrett (Langlebigkeit, Bespielbarkeit, Klang)?
Aus welchem material ist das Griffbrett?