joeck
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Hallo,
durch verschiedene Testberichte bin ich auf dieses System aufmerksam geworden, wobei mich zum einen der Preis von knapp 300 EUR und zum anderen die Aussage gereizt hat, dass hier kein Unterschied zwischen Funkstrecke und Kabel zu hören sei.
Meine bisherigen Erfahrungen beschränken sich auf die ältere Stageclix-Anlage, welches ich zwischenzeitlich mangels Bedarf an meinen Sohn weitergegeben habe. Bei damaligen A/B-Vergleichen mit anderen Produkten gefiel es mir damals am besten. Um Signalverluste weitestgehend zu vermeiden, habe ich das Signal direkt nach dem Empfänger durch einen Buffer (Lehle Sunday Driver) wieder verstärkt.
Da nun wieder häufiger Gigs geplant sind, habe ich mir nun kurzentschlossen das Audio Technica System 10 ATW-1501 (Stompbox) geholt, nachdem ich den Test in der G&B gelesen habe.
1. Verpackung, erster Eindruck
Wie von Audio Technica gewohnt, sind die Komponenten einzeln gut verpackt, daher kein Grund zur Beschwerde. Bei Auspacken fällt auf, dass die Bedienungsanleitung ausschließlich in englischer Sprache beiliegt - mich stört das nun nicht, aber seltsam finde ich es schon...
Nach dem Zusammenbau das erste Fazit: Alles wertig und stabil - das wirkt wirklich bühnentauglich. Entgegen der Test- und Erfahrungsberichte finde ich das Batteriefach leicht zu öffnen. Das Verbinden der System per Schalter ist einfach und schnell. Der Empfänger, eine Bodeneinheit in Stompbox-Format (dazu später mehr), zeigt sehr deutlich die Betriebsbereitschaft und die Verbindung an. Allerdings fehlt der Hinweis, ob der Sender gerade aktiv ist oder sich im Mute-Modus befindet. Das sehe ich als Nachteil - insbesondere dann, wenn ich den Sender am Clip gerade nicht sehen kann...
Das Stompbox-System finde ich genial - mit einem Tastendruck lässt sich je nach Voreinstellung entweder zwischen zwei Ausgängen (zwei Amps oder Amp/Tuner) oder zwischen Amp und Mute hin- und herschalten. Beim Sender fällt neben der sehr praktischen Level-Einstellung aber auch auf, dass hier nur Batterien bzw. extern geladene Akkus reinkommen - eine Auflade-Funktion (wie z.B. beim StageClix) hat der Sender nicht. Schade.
2. A/B - Vergleich Anlage - Kabel
Ich finde die Aussage, dass es keinerlei Unterschiede zwischen Kabel und Funkstrecke gäbe, immer etwas plakativ - denn alleine der Unterschied zwischen extrem hochwertigen Studio- und "normalem" Bühnenkabel ist deutlich hörbar. Um dem gerecht zu werden, habe ich bei mir im kleinen Homestudio eine einfache Vergleichsstrecke aufgebaut: Gitarre (Siggi Braun Semi Hollow für Clean, PRS Custom für Zerre) entweder über Kabel oder Funkstrecke in einen Rect-O-Verb 25, der wiederum das Signal in einer SG-Silentbox auf zwei Mics (li. SM 57/ re. E906) zur Abhöre / DAW weitergeleitet hat.
Um den Test für mich aussagekräftig zu machen, habe ich bei den Kabeln abwechselnd zu einem 08/15-Noname-Kabel und einem extra konfektionierten hochwertigen Sommer / Neutrik-Kabel gegriffen, um beides mit der Funkstrecke zu vergleichen.
To make a long story short:
Wenig überraschend ist, dass das hochwertigere Studiokabel die besten Ergebnisse bringt - überrascht war ich aber, dass dieser Unterschied zur Funkstrecke nicht so groß ist, wie ich es erwartet hätte.
Dieser gute Eindruck von der ATW 1501 wurde dann durch den Einsatz des Noname-Kabels bestätigt - hier ist (nach meinem Empfinden) die Funkstrecke sogar überlegen.
Da ich aber meinen Ohren nicht zu 100 % traue (gerade bei längeren Vergleichen), habe ich die Spuren über die Graphen eines brauchbaren EQs verglichen. Dabei bestätigte sich der Eindruck, dass die Dynamik und Auflösung des Signals tatsächlich in der Reihenfolge Noname - Funkstrecke - Sommer zunahm. Beim Hören sind natürlich die Unterschiede bei dem cleanen Signal deutlich besser zu hören als beim verzerrten Signal.
Ich habe mal was kurzes aufgenommen - erst Clean, dann verzerrt. Bitte seht mir nach, dass das ganze auf die Schnelle und "Sloppy" eingespielt wurde. Da die Kabel und auch der Abstand Sender/Empfänger hier in meiner Musik-Kemenate kurz sind, sind meines Erachtens die Unterschiede nicht sooo deutlich zu hören. Dies gilt erst recht, wenn man die MP3-Aufnahmen über Soundcloud auf kleinen Computer-Lautsprechern hört. Beide Files sind so aufgebaut: 1. Clean: Funke/Kabel 2. Verzerrt: Funke/Kabel mit jeweils einer Pause dazwischen. Selbstverständlich sind die Signale vollkommen unbearbeitet.
A/B ATW1501 - Sommer-Kabel
https://soundcloud.com/joeck/at-system-10-vs-sommer-cable
A/B ATW 1501 - Noname-Kabel
https://soundcloud.com/joeck/at-system-10-vs-noname-cable
Mein erstes Fazit: Für den Proberaum und Gigs scheint dieses Funksystem zumindest von der Signalgüte her geeignet zu sein - und durch die 2.4 GHz-Lösung ist wohl auch die Sicherheit gegeben, dass dieses System auch in der Zukunft genutzt werden kann. Auch sollte es keinerlei Störungen durch andere Systeme geben. Aufgrund des günstigen Preises kann ich es trotz der o.a. kleineren Nachteile (nicht angezeigter Sender-Mute-Modus im Empfänger, keine Akkus) bisher empfehlen. Im Laufe der nächsten Wochen wird das System dann im Proberaum auf Herz und Nieren getestet - sollte ich da noch zu weiteren Erkenntnissen kommen, werde ich das hier sicher nachtragen.
durch verschiedene Testberichte bin ich auf dieses System aufmerksam geworden, wobei mich zum einen der Preis von knapp 300 EUR und zum anderen die Aussage gereizt hat, dass hier kein Unterschied zwischen Funkstrecke und Kabel zu hören sei.
Meine bisherigen Erfahrungen beschränken sich auf die ältere Stageclix-Anlage, welches ich zwischenzeitlich mangels Bedarf an meinen Sohn weitergegeben habe. Bei damaligen A/B-Vergleichen mit anderen Produkten gefiel es mir damals am besten. Um Signalverluste weitestgehend zu vermeiden, habe ich das Signal direkt nach dem Empfänger durch einen Buffer (Lehle Sunday Driver) wieder verstärkt.
Da nun wieder häufiger Gigs geplant sind, habe ich mir nun kurzentschlossen das Audio Technica System 10 ATW-1501 (Stompbox) geholt, nachdem ich den Test in der G&B gelesen habe.
1. Verpackung, erster Eindruck
Wie von Audio Technica gewohnt, sind die Komponenten einzeln gut verpackt, daher kein Grund zur Beschwerde. Bei Auspacken fällt auf, dass die Bedienungsanleitung ausschließlich in englischer Sprache beiliegt - mich stört das nun nicht, aber seltsam finde ich es schon...
Nach dem Zusammenbau das erste Fazit: Alles wertig und stabil - das wirkt wirklich bühnentauglich. Entgegen der Test- und Erfahrungsberichte finde ich das Batteriefach leicht zu öffnen. Das Verbinden der System per Schalter ist einfach und schnell. Der Empfänger, eine Bodeneinheit in Stompbox-Format (dazu später mehr), zeigt sehr deutlich die Betriebsbereitschaft und die Verbindung an. Allerdings fehlt der Hinweis, ob der Sender gerade aktiv ist oder sich im Mute-Modus befindet. Das sehe ich als Nachteil - insbesondere dann, wenn ich den Sender am Clip gerade nicht sehen kann...
Das Stompbox-System finde ich genial - mit einem Tastendruck lässt sich je nach Voreinstellung entweder zwischen zwei Ausgängen (zwei Amps oder Amp/Tuner) oder zwischen Amp und Mute hin- und herschalten. Beim Sender fällt neben der sehr praktischen Level-Einstellung aber auch auf, dass hier nur Batterien bzw. extern geladene Akkus reinkommen - eine Auflade-Funktion (wie z.B. beim StageClix) hat der Sender nicht. Schade.
2. A/B - Vergleich Anlage - Kabel
Ich finde die Aussage, dass es keinerlei Unterschiede zwischen Kabel und Funkstrecke gäbe, immer etwas plakativ - denn alleine der Unterschied zwischen extrem hochwertigen Studio- und "normalem" Bühnenkabel ist deutlich hörbar. Um dem gerecht zu werden, habe ich bei mir im kleinen Homestudio eine einfache Vergleichsstrecke aufgebaut: Gitarre (Siggi Braun Semi Hollow für Clean, PRS Custom für Zerre) entweder über Kabel oder Funkstrecke in einen Rect-O-Verb 25, der wiederum das Signal in einer SG-Silentbox auf zwei Mics (li. SM 57/ re. E906) zur Abhöre / DAW weitergeleitet hat.
Um den Test für mich aussagekräftig zu machen, habe ich bei den Kabeln abwechselnd zu einem 08/15-Noname-Kabel und einem extra konfektionierten hochwertigen Sommer / Neutrik-Kabel gegriffen, um beides mit der Funkstrecke zu vergleichen.
To make a long story short:
Wenig überraschend ist, dass das hochwertigere Studiokabel die besten Ergebnisse bringt - überrascht war ich aber, dass dieser Unterschied zur Funkstrecke nicht so groß ist, wie ich es erwartet hätte.
Dieser gute Eindruck von der ATW 1501 wurde dann durch den Einsatz des Noname-Kabels bestätigt - hier ist (nach meinem Empfinden) die Funkstrecke sogar überlegen.
Da ich aber meinen Ohren nicht zu 100 % traue (gerade bei längeren Vergleichen), habe ich die Spuren über die Graphen eines brauchbaren EQs verglichen. Dabei bestätigte sich der Eindruck, dass die Dynamik und Auflösung des Signals tatsächlich in der Reihenfolge Noname - Funkstrecke - Sommer zunahm. Beim Hören sind natürlich die Unterschiede bei dem cleanen Signal deutlich besser zu hören als beim verzerrten Signal.
Ich habe mal was kurzes aufgenommen - erst Clean, dann verzerrt. Bitte seht mir nach, dass das ganze auf die Schnelle und "Sloppy" eingespielt wurde. Da die Kabel und auch der Abstand Sender/Empfänger hier in meiner Musik-Kemenate kurz sind, sind meines Erachtens die Unterschiede nicht sooo deutlich zu hören. Dies gilt erst recht, wenn man die MP3-Aufnahmen über Soundcloud auf kleinen Computer-Lautsprechern hört. Beide Files sind so aufgebaut: 1. Clean: Funke/Kabel 2. Verzerrt: Funke/Kabel mit jeweils einer Pause dazwischen. Selbstverständlich sind die Signale vollkommen unbearbeitet.
A/B ATW1501 - Sommer-Kabel
https://soundcloud.com/joeck/at-system-10-vs-sommer-cable
A/B ATW 1501 - Noname-Kabel
https://soundcloud.com/joeck/at-system-10-vs-noname-cable
Mein erstes Fazit: Für den Proberaum und Gigs scheint dieses Funksystem zumindest von der Signalgüte her geeignet zu sein - und durch die 2.4 GHz-Lösung ist wohl auch die Sicherheit gegeben, dass dieses System auch in der Zukunft genutzt werden kann. Auch sollte es keinerlei Störungen durch andere Systeme geben. Aufgrund des günstigen Preises kann ich es trotz der o.a. kleineren Nachteile (nicht angezeigter Sender-Mute-Modus im Empfänger, keine Akkus) bisher empfehlen. Im Laufe der nächsten Wochen wird das System dann im Proberaum auf Herz und Nieren getestet - sollte ich da noch zu weiteren Erkenntnissen kommen, werde ich das hier sicher nachtragen.
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