[Review] Millenium AV310 Cable Drum

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Vorwort

Das folgende Review verdankt das Musiker-Board meinem beim Review-Spiel in der Juli-2014-Ziehung gewonnenen 50€-Gutschein von Thomann ;):):hail:.


Einleitung

Multicorekabel mit einer größeren Zahl an Einzelkanälen oder größerer Länge sind in loser Form i. d. R. nicht oder nur schlecht zu handhaben. Um solch ein Kabel besser wickeln und transportieren zu können, bietet sich eine Leertrommel in entsprechender Größe an. Ein preisgünstiger Vertreter dieser Spezies ist die

Millenium AV310 Metall-Kabeltrommel


Das folgende Review soll den Umbau eines vorhandenen 30 Meter langen 24/4-er Multicores mit Stagebox auf/in diese Trommel dokumentieren und einen Anhaltspunkt für die Praxistauglichkeit dieser Trommel geben.


Lieferumfang, Eigenschaften und Verarbeitung

Interessant, dass die Verpackung der Millenium AV310 Cable Drum den Produktnamen "Adam Hall" trägt :eek: - also keine Thomann-Eigenmarke, sondern das Produkt eines anderen Herstellers ;).
Mit etwa 12 kg ist die Trommel wahrlich kein Leichtgewicht, wenn man berücksichtigt, dass noch das Gewicht des Kabels hinzukommt. Das pulverbeschichtete Stahlrohrgestänge macht einen robusten roadtauglichen Eindruck. Insgesamt 4 Querholme bieten sich als Griffmöglichkeiten an. Die komplette Konstruktion des 63 x 55 x 39 cm großen "Käfigs" kann entweder auf/in ein Haubencase eingebaut werden, oder man verwendet die mitgelieferten 4 Rollen auf der Unterseite, 2 gebremste und 2 ungebremste. Dadurch ändern sich die Abmessungen auf 63 x 64 x 39 cm. Leider handelt es sich nicht um professionelle Bluewheels, sondern um einfachere Ausführungen, die dennoch einen guten Eindruck machen, da die Lenkung kugelgelagert sind.

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Ein angeschweißter Stahlknauf dient zum Auf- und Abkurbeln, auf der anderen Seite befindet sich eine griffige Schraube mit Kunststoffknauf zur Arretierung ("Bremse").

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Kleiner Wermutstropfen: Die Ausführung der Schweißnähte gewinnt keinen Schönheitspreis :bad::

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Lt. Artikelbeschreibung ist die Trommel für 24/8er Multicores bis 30 Meter geeignet. Der Außendurchmesser beträgt 48 cm, der Kerndurchmesser 25,5 cm. Standardmäßig ist der Kern mit einer Platte ohne Aussparungen verschlossen, d. h. die Trommel eignet sich zum "einfachen" Aufrollen von Kabeln. Allerdings enthält die Verpackung der AV310 eine zusätzliche Montageplatte für den Kern mit 32 Aussparungen in D-Norm-Größe mit Beschriftung (24/8 - 1 bis 24 und A bis H) zur Montage von XLR- (oder Speakon- bzw. PowerCon-) Armaturen. Somit bietet die Trommel zusätzlich die Möglichkeit, auf eine Stagebox zu verzichten, indem man ein vorhandenes Multicorekabel entsprechend umbaut bzw. ein individuelles Kabel herstellt.

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Umbau eines vorhandenen Multicores mit Stagebox auf/in die Trommel

Ein Hinweis vorweg: Nur mit vorhandenem Lötgeschick sollte man sich an den folgenden Arbeitsschritt wagen!

Hauptgrund für die Anschaffung der Kabeltrommel war die Arbeitserleichterung beim Auf- und Abwickeln meines vorhandenen Multicores mit Stagebox. Bisher lag es lose in einem ausgedienten Akkordeonkoffer ;), den ich beim Auf- und Abbau jeweils auf ein Rollbrett gestellt habe.
Also, Lötkolben angeheizt, Stagebox aufgeschraubt und das Kabel von den Einbaubuchsen abgelötet, um sie in die Montageplatte der AV310 zu "verpflanzen". Die Buchsen in der Stagebox waren mittels M3-Schrauben und passenden Muttern in den Ausschnitten befestigt. Dankenswerterweise besitzt die Platte nicht nur sauber gearbeitete D-Norm-Ausschnitte, sondern in den Löchern für die Befestigung der Buchsen ist ein M3-Gewinde vorhanden, so dass man keine Nieten verwenden muss, sondern die Buchsen einfach eingeschraubt werden können. Auch wenn es nicht zwingend erforderlich sein sollte, habe ich die von der Stagebox vorhandenen Muttern zusätzlich zum Kontern verwendet.
Eine arge Fleißarbeit war das Verlöten der 28 Kabel mit je 3 Adern. Erschwerend kam hinzu, dass aufgrund der Positionierung der Kanäle in der Stagebox alle Kabel eine unterschiedliche Länge besaßen. Zunächst habe ich die Zugentlastungsschelle im Kern komplett entfernt und das nun offene Ende des Multicores in den Ausschnitt des Trommelkerns eingeführt, und zwar mit genügend Reserve, um unfallfrei (d. h. ohne zu viel Zug auf die Lötstellen zu produzieren) löten zu können.

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Die ebenfalls von der Stagebox vorhandenen Isolierstückchen aus Schrumpfschlauchabschnitten für die Signaladern konnte ich genauso wiederverwenden :). Besondere Vorsicht ist geboten, um nicht versehentlich bereits verlötete Adern anzuschmoren - also nichts für unruhige Zeitgenossen ohne Geduld oder Fingerspitzengefühl:

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Nun wird die Schelle der Zugentlastung auf den Durchmesser des Multicores zurechtgebogen das Kabel inkl. Montageplatte zurückgezogen und die Schelle befestigt.
Die Montageplatte wird mit 6 Schrauben auf den Trommelkern geschraubt. Mit Hilfe eines Durchgangsprüfers habe ich sämtliche Kontakte "durchgeklingelt", und bei 28x3=84 Lötstellen war tatsächlich nur eine einzige Nacharbeit erforderlich (trotzdem ärgerlich, die Platte noch einmal entfernen zu müssen :rolleyes:).
Im letzten Arbeitsschritt habe ich die für mich überzähligen 4 Einbauöffnungen E-H mit folgenden Abdeckungen verschlossen:
http://www.adamhall.com/index.php?set_language=de&cccpage=project_27&set_product_extid=7839
Jetzt kann das restliche Kabel aufgerollt werden - fertig :).

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Praxiseinsatz, Fazit

Leider eiert die Trommel beim Wickeln leicht, und der Stahlkäfig scheint minimal verzogen zu sein, denn teilweise verliert eines der Räder leicht die Bodenhaftung. Womöglich werden sich beide Punkte nach mehrmaliger Benutzung bessern :nix:?
Angesichts des Preises ist der Gegenwert OK. Wie sich die AV310 auf Dauer schlägt, wird die Zeit zeigen - und das Musiker-Board erfährt's natürlich zuerst ;)...
 
Eigenschaft
 
Grund: Bilder aus Album verlinkt
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Jetzt ist mir auch klar, warum du die Stagebox im Flohmarkt hast/hattest ;)
Tolle Anleitung.
Gruß
Christoph
 
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Hey Wil,

wie schlägt sich die Kabeltrommel denn mittlerweile? Lebt sie noch? :D
 
Hallo Slash_,

soweit so gut. Allerdings habe ich das gute Stück auch nicht wöchentlich im Einsatz. Die Rollen müssen (im Gegensatz zu echten Bluewheels) hin und wieder nachgezogen werden, aber für meine Zwecke ist das Teil angesichts des günstigen Preises wirklich OK.
 
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