Kaufberatung: Amp für Blues, Funk, Rock max. 800€

  • Ersteller Barranco
  • Erstellt am
Moin,

da bin ich ja mal gespannt, was Deine erneuten Tests ergeben.
Lass uns bitte wissen, für was Du dich letztendlich entschieden hast!

Bei mir waren übrigens auch der Blues Junior und der Princeton in der Endauswahl.

Die Entscheidung für den Princeton fiel nicht zuletzt aufgrund des geringeren Levels an Nebengeräuschen bei kleinen Lautstärken. Der erstklassige Hall und das Vibrato haben mich dann vollends überzeugt.

Da ich primär zu Hause mit dem Amp vor mich hindudle, war mir ein sehr gutes Signal-zu-Rausch-Verhältnis wichtiger als das Master Volume des BJ.
Die Zerre lässt sich schließlich auch durch Treter erreichen, man ist damit eigentlich sogar flexibler.
Ein zerrender BJ scheint nicht jedem zu gefallen: wenn ich den BJ dann clean fahre und ein Pedal davor hänge (und ich die Mehrkosten aufbringen kann) kann ich auch gleich den Princeton nehmen...

Viele Grüße,

HansJo
 
Hallo nochmal! Ich hab mir ja ein klein wenig Zeit gelassen, aber wie gewünscht möchte ich gern nochmal ein paar Sätze dazu schreiben, wie meine Amp-Suche letztendlich ausgegangen ist.

Vielleicht gleich schon mal vorweg: Der Princeton den ich als erstes angespielt hatte war wohl defekt, viele Mängel über die ich mich anfangs geärgert hatte, habe ich bei dem 2. Modell nicht gefunden. Trotzdem steht seit etwa 2 Wochen der Blues Jr. bei mir zuhause, mit dem ich sehr zufrieden bin. Es gab letztendlich eine Reihe kleiner Gründe, die für mich den Ausschlag gegeben haben und die nach vielem hin und her die Entscheidung am Ende doch recht einfach gemacht haben.

Erst mal das positive bis überragende: Bei dem neuen Princeton-Modell war der Ton auch bei extrem leisen Lautstärken sehr schön und ausgewogen, wummernde Bässe habe ich diesmal auch nicht mehr gehört und Reverb und Tremolo sind nach wie vor von einem anderen Stern.

Ich will auch eigentlich nicht wirklich über den Princeton meckern, weil er mir sehr gut gefallen hat. Nur nicht so gut, dass ich bereit gewesen wäre das notwendige Geld dafür auf den Tisch zu legen. Das hatte am Ende vor allem folgende Gründe:

Zum einen ist er mir im Großen und Ganzen doch zu leise gewesen. Die Zerre setzt bei. Vol-Poti auf ca. 5 ein. Damit ist man zuhause zwar schon recht laut unterwegs, im Band-Gefüge kann man sich clean aber doch kaum mal durchsetzen. Eine externe Box könnte helfen, aber verteuert die Angelegenheit nochmal deutlich.
Weiterhin war auch bei diesem Modell ab Vol. 4 etwas im Inneren des Amps deutlich hörbar am vibrieren, ähnlich dem berüchtigten "Röhren-Rasseln" beim Peavey Classic, allerdings bei einer breiteren Reihe von Tönen. Das Geräusch war mir bei dem ersten Modell ebenfalls aufgefallen, da hatte ich die "wummernden" Bässe als Ursache ausgemacht und das nicht weiter angeführt.
Der Princeton hat zudem einen sehr markanten Grund-Sound. Der ist auch wunderschön anzuhören, ich hatte aber das Gefühl, dass hier wieder ein wenig Flexibilität des Amps verloren geht. Im Vgl. zum neutraleren Blues Jr. hatte ich das Gefühl, dass sich durch diese Grundnote alles was man spielt ein wenig gleicht. Der Punkt zumindest ist aber sicher maximal subjektiv.

Letztendlich hatte ich mich vor allem für den Blues Jr entschieden, weil der große preisliche Unterschied zu dem wahrgenommenen preislichen Unterschied in keinem Verhältnis stand. Mit dem Blues Jr lässt es sich ganz wunderbar "arbeiten". Der Klang zieht einem auch nicht die Schuhe aus, aber der BJ setzt zuverlässig das um, was man spielt und bedient durch das Master-Volume eine unfassbar breites Lautstärke-Spektrum wodurch er extrem flexibel ist. Der angezerrte Sound ist nicht meins, aber hierfür kann man Pedale verwenden, was kein Problem ist. Zudem knackt und rauscht er bei größeren Lautstärken ein bisschen, aber in nur so geringem Maß, dass man schon genau hinhören muss, um sich davon stören zulassen. Bei Aufnahmen wird das in der Lautstärke auch kein Problem sein.

Ich denke, dass ich mich in ein paar Jahren vielleicht nochmal auf die Suche nach dem Traum-Verstärker begeben werde, bis dahin werde ich mit dem BJ sicher eine Menge Spaß haben. Dieses Mal habe ich aber einfach kein Modell für um die 1000€ gefunden, dass den Preis in meinen Augen gerechtfertigt hätte. Ich werde aber mal versuchen in den kommenden Monaten und Jahren einen Überblick über verschiedene kleine Amp-Bauer in Deutschland zu bekommen, die mir von unterschiedlicher Seite ans Herz gelegt wurden. Da scheint es einige interessante Alternativen zu geben, die diesmal nur nicht in Frage kamen, weil ich den Amp letzte Woche schon gebraucht habe und definitiv das anspielen wollte, was ich kaufe. Aber dafür hab ich ja jetzt genug Zeit.

So, dann mal viele Grüße und noch ein schönes Wochenende in die Runde!
 
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Moin,

schön, dass Du "Deinen" Amp gefunden hast und viel Spaß mit dem BJ!

Dass beide Princetons, die Du angespielt hast, nicht 100%ig in Ordnung waren, wirft kein gutes Licht auf die Fertigungsqualität und deren Endkontrolle bei Fender. Da kann ich gut verstehen, dass Du beim günstigeren und dank Master-Volume etwas flexibleren Amp gelandet bist.

Schönes (lautes) Wochenende,

HansJo
 
Danke! Genau das war auch mein Gedanke, dass die Qualitätsschwankungen für Verstärker in dieser Preisklasse bei Fender doch tatsächlich ziemlich hoch zu sein scheinen. Wie es aussieht könnt du und Doc Strange euch mit euren Modellen glücklich schätzen. Wenn ich mich irgendwann nochmal auf die Suche mache, hoffe ich eben auch, dass solche Probleme bei kleineren Amp-Bauern nicht in dem Maße vorkommen, auch wenn das vielleicht wieder ein wenig blauäugig ist. Ich könnte mir aber zumindest vorstellen, dass bei kleineren Produktionszahlen die Kontrolle schlichtweg einfacher ist. Naja ich werds wohl einfach mal herausfinden müssen. Viele Grüße!
 

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