Marshall JMP wie modifizieren für Steve Stevens Sound?

Ich hab mal den Schaltplan eines 73er JMP MKII (mit 6550 Endröhren) angehängt, da wo der rote Kreis ist, das ist das Bias Poti...
An sich ist das einstellen kein Hexenwerk wenn man
1. Zumindest Grundlagenkenntnisse in der Elektrotechnik hat
2. Man sich bewußt ist welche Gefahren ein offenes Chassis birgt das am Netz hängt und betrieben wird
3. Man einen Adapter bemüht (egal jetzt ob es ein einfacher wie der von TubeTown oder der TAD BiasMaster ist)
4. Man ein gutes Digitalvoltmeter besitzt

Bei Tube-Town findet man zum Beispiel eine recht gute Anleitung zum Einstellen des Bias im DIY Bereich...sollte allerdings einer der genannten Punkte oder allein schon der Gedanke den Amp aus dem headshell ausbauen zu müssen Dir Schweißperlen auf die Stirn zaubern würde ich empfehlen dass Du Dir einen guten Techniker in der Nähe suchst...
 
schaltplan ist keiner dabei!?

ich hab mir gerade ein demo vom biasmaster angesehen ich denke ich werde mir den zulegen, so habe ich immer die kontrolle und brauch in zukunft nicht mein geld an techniker verschwenden...

ich würde es so machen wie der typ hier: http://www.youtube.com/watch?v=JB1pZa0Vj4I

3 fragen dazu, a) muss ich den ausgebauten verstärker auf eine bestimmte fläche stellen damit nix passiert?
b) die werte die hier gemessen werden schwanken scheinbar sehr, wie kann ich einen genauen wert von zb 25 einstellen?
c) wenn ein empfohlerner wert 25 ist, wie weiß ich wie hoch ich noch gehen kann bzw spielrraum habe bevor die röhre kaputt geht?
 
..Du solltest Dir einen "Amp-Stand" bauen, wo Du den Amp umgedreht reinhängen kannst damit Du messen kannst. Also mit dem offenen Chassis nach oben, dann ist auch gewährleistet, das an den Röhren nichts drann kommen kann. So ein Teil, wie im Video, wenn der Regler zum Einstellen auf dem Bord liegen sollte (wie bei meinem).
 
aber der typ im video machts eigentlich auch am holzschreibtisch ohne amp stand!?
weißt du wo bei jmp der punkt ist wo man die bias einstellt?
 
Du brauchst definitiv einen Amp-Stand da Du den Amp umdrehen (Up-Side-Down) musst um an das Bias Poti zu kommen. Mir sträuben sich zwar die Haare wenn ich Deine Fragestellung bzgl des Bias-Wertes lese aber was solls:
Der Bias wird berechnet, und zwar aus wird die max Verlustleistung die die Röhre verträgt durch die der gemessenen (!) Anodenspannung geteilt, das ergibt den maximalen Strom. Davon nimmt man 75 % mit einem Spielraum von ~ 3-5mA. Beispiel: EL34 hat PaMax 25W, Va ist 420 V = .06 (60mA). Davon 75% ergeben .044 (44mA). Das ist nun die Hausnummer die es zu erreichen gilt, Finetuning dann via Ohr aber ich würde nicht über 50mA gehen...

Achja, anbei der Schaltplan (den ich oben vergessen hab...)
 

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und so einen amp stand kriege ich wo oder selbst machen?
haben alle el34 25w oder steht das irgendwo wenn das abweichen würde?
gibt es wo ein foto wie die stelle aussieht wo man die bias einstellt?
 
So sieht ein Amp Stand aus:
http://www.google.de/imgres?imgurl=...ur=366&page=1&start=0&ndsp=26&ved=0CCMQrQMwAQ
Allerdings würde ich die Seiten abschrägen, damit der Amp schön schräg im Stand sitzt - ist dann angenehmer drann zu arbeiten. Werde mir auch einen Stand aus Multiplex Platten in nächster Zeit bauen - da ich meine Röhren in Zukunft auch selbst einmessen möchte.

Ach ja....der Typ in dem Video hat den Bias Poti auch außen auf dem Chassis sitzen, der braucht den Amp also nicht "umdrehen". Bei Dir wird das wohl nicht der Fall sein.

Der Bias-Poti bei mir sieht so aus:
6 - Kopie.JPG
Weiss eingekreist ! - Sollte bei Deinem JMP genauso aussehen, da JMP Poti ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
und so einen amp stand kriege ich wo oder selbst machen?
haben alle el34 25w oder steht das irgendwo wenn das abweichen würde?
gibt es wo ein foto wie die stelle aussieht wo man die bias einstellt?

Als "Ampstand" tuten es auch bücher oder ähnliches .... Hauptsache das Chassis steht auf der unterlage sicher und man kann's umdrehen inklusiver der Röhren. Allerdings würde ich dir davon abraten irgendwas IM Verstärker unter SPANNUNG zu machen wenn du nicht mal weißt wie ein Trimmpotentiometer aussieht geschweigenden wo es sich befindet.
 
und so einen amp stand kriege ich wo oder selbst machen?

http://www.tube-town.net/ttstore/Werkzeuge/Sonstiges/TTC-Verstaerker-Service-Staender::6246.html

..und ja, alle EL34 haben 25W, sonst würden sie nicht der Typspezifikation entsprechen...und ehrlich gesagt wär es gut wenn Du Dir ein paar Grundlagen draufschaffen würdest sonst kann das final (sowohl für den Amp als auch für Dich) enden..und noch eins: Du wirst Lehrgeld bezahlen, egal wie, da war noch keiner davor gefeit, auch ich (und wahrscheinlich die anderen Amp Spezies hier auch) hab am Anfang draufgezahlt (trotz EFK)
 
..als festen Amp-Stand würde ich die Teile von TT erstmal modifizieren. Will hier nicht das Haare spalten anfangen, aber dann würde ich die beiden Hälften wenigstens mit einer Grundplatte verbinden, damit es stabiler ist. Eine Seite rutscht sonst weg und dann sind die Röhren futsch ! ICH hätte da keine ruhige Minute :)
 
@rock on: danke für das bild! kenn mich soweit aus, ich nehme an mit einen schlitzschraubenzieher drehe ich vorsichtig die bias oder? bekommt man nicht einen schlag wenn man mit den metal schlitzschraubenzieher herumschraubt?
so ein bias poti von oben wäre schon spitze, schade das die damals noch nicht gab beim jmp...

@sele: wie sowas aussieht war mir schon klar aber nicht wo der sitzt bzw ob der jmp sowas hat. nachdem bei den videos auch alle unter spannung arbeiten und ich beim biasmaster eine anleitung dabei habe, sollte das doch machbar sein wenn man nicht gerade mit der hand irgendwie in den amp reingreift, dass nix passiert...

@bluesfreak: bei deiner ausrechnung der anzahl die ich für die röhren einstelle, woher hast du die werte? mir ist zwar jetzt klar das es 75% sein sollten, aber wo/wie errechne ich die werte?
 
Moin,

hm.. also Amp-Stand.. als ichmeinen Kasten umgebaut hab, hatte ich keinen Ampstand - wusste auch gar nicht, das es sowas gibt.

Wenn Du ein bissl Handwerklich mit Holz umgehen kannst, bastel Dir doch selbst eine Art Ständerwerk, wo Du das Chassi drauf stellen kannst

Wie gesagt, ich hatte meine Kiste seiner Zeit auf die Trafos gestellt, die Klötze dürfte das ansich nicht interessieren :D

Gruß
OLLI

P.S.: ich hab da nochmal eine Frage zum Umgang mit so nem Adapter für das Messen der Röhre..
könnte ich da nicht quasi innen an einem der Röhrensockel einen bestimmten Pin, bzw. zwei bestimmte Pins mit einer Klemme abgreifen um die Werte zu messen?
Das Einmessen der Röhren ist noch so ein Thema was ich noch nicht selbst gemacht habe.. Umbau des Amps (Vorstufe) nebst Messen bestimmter Punkte zum Vergleich, ob die
Verhältnisse von der Spannung etc. passt ist kein Problem.. nur an die Endstufe wollte ich mir erst rantrauen, wenn ich mir sicher bin, was ich da tue.
Da fehlt mir halt die genaue Info.. WO genau ich die Messpunkte abgreifen muß..
 
Moin auch,

wenn das mit den Trafos hinkommt - noch besser :) Bei meiner Büchse würde das schon nicht passen, da die EL34 ein Stück höher sind als die Trafos. Du hast ja auch größere Klötze :D Also größere Trafos meinte ich ;):D:D
 
doch.. wo Du es sagst.. das war bei meinem auch, drum hab ich ein dickes Holzbrett genommen, und die Trafos direkt an der Kante so platziert, das die Röhren über die Kante nach unten ragen konnten, ohne aufzusetzen.. :ugly:

das war dann quasi mein Amp-Stand :whistle:
 
@bluesfreak: bei deiner ausrechnung der anzahl die ich für die röhren einstelle, woher hast du die werte? mir ist zwar jetzt klar das es 75% sein sollten, aber wo/wie errechne ich die werte?

Anodenspannung: Muss man direkt am Amp messen da sie variieren kann..zwar nicht viel aber 5% können da schon Schwankungen auftreten

Pa(max)/Wa(ax): Datenblatt EL 34 (siehe Anhang)

- - - aktualisiert - - -

P.S.: ich hab da nochmal eine Frage zum Umgang mit so nem Adapter für das Messen der Röhre: könnte ich da nicht quasi innen an einem der Röhrensockel einen bestimmten Pin, bzw. zwei bestimmte Pins mit einer Klemme abgreifen um die Werte zu messen?...Da fehlt mir halt die genaue Info.. WO genau ich die Messpunkte abgreifen muß..

Das ist eigentlich info die man sich vorher holt (steht zum Bleistift ganz ausführlich in der Tube-Town Bias Anleitung) und die man genauestens zu verinnerlichen hat. Stellen sich einem Fragen die man auch nach mehrfachem Lesen nicht beantworten kann oder kapiert man prinzipiell nicht was da geschrieben steht dann sei gesagt: Vergiß das DIY bei Deinem Amp!!

Bei EL34 geht Pin 8 direkt auf Masse, meist eine Brücke vom Fassungskontakt aufs Blech des Amp Chassis => macht man da statt der Brücke einen 1 Ohm/1W/1% Widerstand rein (der kann ruhig permanent da drinnen bleiben) kann man den Spannungsabfall messen der dann den Strom durch die Röhre angibt (Ohmsches Gesetz !! ), ein Messadapter macht auch nix anderes als in Pin8 einen 1 Ohm Messwiderstand da einzuschleifen. Ansonsten misst man Anodenspannung bei Oktal Röhrenan Pin 3 gegen Masse aber bitte aufpassen, die Anodenspannung bewegt sich bei solchen Amps im Bereich 450-500Vdc (teilweise bis zu 800Vdc!) und wenn man da beim Messen einen Kurzen macht oder windige Messleitungen hat dann brutzelt erstens schön und zweitens reicht der Saft auch aus um Komponenten bzw Deliquenten (Dich!) zumindest kräftigst zu zappen... sind irgendwo Schwachpunkte (Herz!) kanns auch final enden!! Biasing hört sich einfach an und bei manchen Amps ist es einfach weil Messbuchsen und Poti nach aussen geführt sind aber bei der Mehrheit der Verstärker (und vor allem bei älteren Exemplaren) ist sowas nicht vorgesehen und man muss am offenen Herzen operieren und da lauert dann eben Netzspannung und Anodenspannung auf den einen (und evtl letzten) Fehler....
 

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HI Bluesfreak,

ja genau deshalb wollte ich mich erst komplett schlau machen, damit ich quasi genau weiß, da und da messe ich und weiß, was ich tue.. vorher geh ich da nicht dran..
Das hab ich vor dem Umbau der Vorstufe auch gemacht und es hat funktioniert..

Bei meinem ist zwar das Bias Poti auch von aussen erreichbar, ABER da sind bereits Widerstände gegen Masse eingelötet an den Endröhren. - hab jetzt leider kein Foto parat, sind 1 oder 5 Ohm Widerstände (bin mir jetzt nicht mehr genau sicher) - doch wenn ich weiß - z.B. Pin3 und Masse, damit kann ich arbeiten

Spannung hatte ich an anderer Stelle mal gemessen - direkt hinterm Gleichrichter und nach den jeweilig runter gespannten Bereichen - hinterm Gleichrichter liegen bei meinem Amp rund 470 Volt
von daher tät ich nur dran gehen, wenn ich 100000% sicher bin, das ich die korrekten Stellen zum Messen erwische ..

die Info von Tubetown hatte ich mir schonmal gezogen und verinnerlicht da fehlten mir aber noch die letzten paar % Sicherheit, weswegen ich mich nicht dran getraut hab bislang.

Danke nochmal für die Zusatzinfos!! - manchmal fehlt echt nur so ein kleines Detail in der Erklärung das es dann verständlich macht

Gruß
OLLI
 
Bei meinem ist zwar das Bias Poti auch von aussen erreichbar, ABER da sind bereits Widerstände gegen Masse eingelötet an den Endröhren. - hab jetzt leider kein Foto parat, sind 1 oder 5 Ohm Widerstände (bin mir jetzt nicht mehr genau sicher)

5 Ohm würde keinen Sinn machen, wenn dann sind da 1Ohm drinnen...

Spannung hatte ich an anderer Stelle mal gemessen - direkt hinterm Gleichrichter und nach den jeweilig runter gespannten Bereichen - hinterm Gleichrichter liegen bei meinem Amp rund 470 Volt

Immer(!) direkt an der/den Röhre(n) messen, wie gesagt bei den in Gitarrenamps üblichen Röhren mit Oktalsockel => Pin3 <-> Masse
 
Hi,
ja, sind auf jeden Fall keine 1Ohm Widerstände.. ich hatte seiner Zeit im TT Forum schonmal nach dem Sinn dieser Widerstände gefragt, weil die bei allen Schaltungen, die ich gesehen hatte, entweder direkt an Masse waren (der Pin vom Sockel) oder halt über 1Ohm Widerstände - und bei mir ist das anders.. warum auch immer..

der Tech, bei dem ich den Amp die letzten beiden Male hatte meinte, er hätte da mal Widerstände eingelötet, das würde ihn "linearer" machen - da ich zu der Zeit mich nicht damit auseinander gesetzt hatte
und eh kein Plan hatte von was der da redet.. dachte ich.. joa... mach Du mal.. hauptsache klingt..
Ich such nachher zu haus mal die Fotos raus und schau nochmal wegen der Werte..

Gruß
OLLI

ABER.. Pin3 - Masse ist die Info, die ich brauchte (ist ja unabhängig, welche Widerstände da verbaut sind, richtig?)


UPDATE: habe den alten Beitrag im TT gefunden.. es sind 10 Ohm Widerstände, nicht 5 Ohm
 
UPDATE: habe den alten Beitrag im TT gefunden.. es sind 10 Ohm Widerstände, nicht 5 Ohm

Dann musst Du halt nur den gemessenen Wert umrechnen bzw es werden Dir halt nur 4.5mA statt 45mA angezeigt. Alternativ kannst ja 1 Öhmer stattdessen verbauen...
 
Trotz des interessanten Austauschs Eurer Fachinformationen und -Kenntnisse möchte ich daran erinnern, dass hier möglicherweise auch User mitlesen, die sich der Gefahren bei Arbeiten an elektischen Geräten vielleicht nicht gänzlich bewusst sind. Da wir auch nicht mit Sicherheit davon ausgehen können, dass der TS über entsprechendes Know-How für eine ihn nicht gefährdende Durchführung derartiger Tätigkeiten verfügt, sei folgendes hier noch einmal ausdrücklich erwähnt:

!Achtung - Bitte unbedingt beachten - Achtung!
Arbeiten an Elektrischen Geräten birgt gewisse Gefahren und Risiken!
Elektrotechnische Laien dürfen keine Reparaturen oder Modifikationen an Geräten ausführen,
die direkt mit dem Stromnetz verbunden werden können.

Bei der Reparatur / Modifikation / Neukonstruktion müssen unbedingt die zugehörigen VDE Richtlinien beachtet werden.
Nach einer Reparatur / Modifikation / Neukonstruktion auf jedenfall vor Inbetriebnahme eine elektrische Prüfung nach VDE 0701 durchführen.

-Die Moderation-


P.S.: Und bitte auch schnell wieder zu dem eigentlichen Thema zurückfinden ;)
 
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