Rampage
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Hallo zusammen,
nachdem ich einer der glücklichen Gewinner des Bugera G5 bin, folgt hier mein Review des kleinen Schreihalses.
Also ausgepackt und angeschlossen.
Er ist im Vergleich zu nem Tiny Terror oder ähnlichen kleinen Amps sehr groß gebaut. Auf den ersten Blick wirkt er sehr solide und robust, Verarbeitung schaut auch sehr gut aus.
Mit dabei sind ein Fußschalter mit ordentlich langem Kabel und ein Kaltgerätekabel.
Kleiner Bonus für uns Gewinner: 2 Schlüsselbändchen und ein Bugera-Shirt. Dankeschön!
Zuerst ein Blick in die Anleitung, die meiner Meinung nach etwas kurz gehalten ist, um sich mal einen Überblick übers Gerät zu verschaffen.
Was mir dabei auffiel: Die Power- und Standbyschalter sind zwar beschriftet, aber nur in der Funktion, nicht welche Stellung On bzw Off bedeutet. Das ist etwas blöd, da ein Schalter nach oben zeigte, und der andere nach unten. So, gute Frage, was ist Off, was ist On?
Ich hab mich dann dafür entschieden, dass unten also Off bedeuten soll, was sich später auch als richtig herausgestellt hat. Trotzdem: ne Beschriftung wäre nett gewesen.
Weiter gehts - Amp anschließen; Der nächste Aha-Effekt: der Amp hat hinten einen Boxenausgang, beschriftet mit 8 Ohm Minimum. OK, meine Box im Proberaum hat 4 Ohm. Scheidet also schon mal aus, da werd ich mir was überlegen müssen. Zum Glück hab ich im Moment zu Hause die Engl Standard mit 8 Ohm rumstehen. Also das paßt dann.
OK, es ist soweit, Amp eingeschaltet, kurz vorgeglüht, dann Standby auf On. Der Amp ist schön ruhig, nur ein leises Summen/Rauschen, alles völlig normal, das ist gut so.
Zuerst Clean (Gitarre ne Kramer Pacer Imperial mit SH4). Es gibt hier nur 2 Regler, Volume und Tone mehr brauchts aber auch nicht unbedingt. Klingt gut, schön rund und rund. Der Toneregler reagiert gut, macht den Ton heller und dunkler, ganz wie man es erwarten würde. Dann mal etwas lauter gemacht - das geht deutlich über Zimmerlautstärker hinaus. Aber ab der 12 Uhr Position beim Volume fängt er ganz leicht schon mit ersten Zerrungen an. Sofern man mal etwas lauter wirklich Clean spielen will, ist der Headroom wie erwartet nicht besonders hoch; für ne Band wär das zu leise. Wenn man das Volume noch weiter aufgedreht wirds schon crunchig. AC/DC läßt grüßen, es klingt auch echt gut, aber kein volles Brett wie man denken mag.
Dann wieder etwas runter mit der Lautstärke und den Reverb mal etwas aufgedreht. Auch der klingt ganz gut und brauchbar, relativ unauffällig, nix besonderes, aber ich muß zugeben, dass ich selbst keinen Reverb benutze und mich daher auch nicht gut auskenn, um das zu bewerten.
Doch genug Clean. Das können andere besser als ich.
2. Kanal. Hier gibts Gain, Volume, Bass, Middle, Treble und nen Morph Regler. Die ersten 5 sind wohl jedem bekannt, der Morph ist mit US und UK beschriftet und soll zwischen USA (Mesa?) und Britisch (Marshall?) den Sound etwas verformen. Na mal schaun.
Zuerst alle Regler auf 12 Uhr und Volume leise, so bei 9-10 Uhr.
OK, klingt etwas dunkel, oder auch dumpf. Der Höhenregler reagiert irgendwie seltsam. Am Anfang passiert kaum etwas, aber so zwischen 14 und 15 Uhr passiert am meisten. Der Mittenregler reagiert etwas gleichmäßiger, greift aber nicht so arg wie ich es gerne hätte. Der Bassregler verändert da wesentlich mehr am Sound und ist auch sehr kontinuerlich regelbar. Allerdings sollte man nicht zu viel an Bässen reindrehen, denn die 5 Watt haben bei höheren Lautstärken doch ein bißchen zu kämpfen um den Bass noch differenziert wiederzugeben, ohne dass es zu matschen anfängt. Aber die Gitarre ist ja auch kein Bass!
Kommen wir zu dem Morphregler. Vermutlich ist das ein kleiner Teil des Musikerboard Amps, der hier realisiert wurde. Immerhin ergab die Abstimmung, dass der Amp einen JCM Crunch und Mesa Highgain haben soll. Ich weiß nicht recht was ich davon halten soll. Auf den ersten Blick hört es sich an, als ob da einfach ein paar Mittenfrequenzen verschoben werden. Mir gefällts am besten, wenn der Regler so zwischen 10 Uhr und 12 Uhr steht.
Zum Gain ist zu sagen, dass der kleine davon jede Menge hat, eigentlich auch mehr als man tatsächlich brauch, und bei hoher Lautstärke wirds dann unter Umständen auch schnell mal etwas zu viel des Guten.
Insgesamt klingt der Amp für mich etwas glatt, er färbt alles ein bißchen in Richtung schön. Mir fehlt beim Spielen auch ein bißchen Attack und Biss.
(Tja, immer diese leidigen Beschreibungen einer Soundvorstellung *g*)
Ich werds mal mit der ultimativen Allzweckwaffe versuchen: Tubescreamer dran.
Und siehe da, es geht doch auch anderst.
Sound hörbar aufgeräumt, etwas mehr Attack, etwas mehr von allem - etwas mehr Tone
Gefällt mir viel besser als ohne. Daumen hoch.
Man kann aus dem Kleinen einen ordentlichen Metalsound rauskriegen, aber zu tief gestimmte Tunings würde ich hier nicht empfehlen. Wenn man mit dem Morphregler experimentiert kann der G5 auch recht eigenständig klingen, was ich mal als echten Pluspunkt verbuche!
Bleibt noch der Effektweg; viel gibts dazu nicht zu sagen, außer dass der Loop im Level zwischen Rackgeräten und Bodentreter schaltbar ist. Ich hatte hier nur 2 Tretminen rumliegen. Beide funktionieren tadellos im Loop.
Tja, Ende der Geschichte? War das alles?
Nein, da war doch noch was: Dieser Morphregler. Er geht mir nicht aus dem Kopf. US und UK. Na wenn das keine Kampfansage ist. Gestalten wir den Test doch mal komplett unfair...
Kleine Anmerkung: jede/r Leser/in mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, Fairness und Gleichheit möge ab hier bitte nicht mehr weiterlesen Ich vergleich hier Äpfel mit Autoreifen... aber es hat mir Spaß gemacht und von daher... Vorhang auf:
Zuerst darfs sich der kleine mal von seiner britischen Seite zeigen: Morph auf UK, Volume rauf, Gain so etwa halb, Bass etwas raus, Mitten mehr rein, Höhen ca 14 Uhr, TS erstmal aus.
Ja, das klingt vertraut, schöner Crunch, der durchaus gefallen mag. 80s Metal kann man damit locker machen. Die Frage bleibt: ist das britisch? Ich definiere für diesen Test Britisch als Marshall (man erinnere sich an die Abstimmung: JCM 800)... Orange und Vox müssen draußen bleiben.
Ohne TS klingts ein bißchen glatt und gebügelt, aber nicht schlecht und durchaus angenehm fürs Ohr. Mit TS (ganz wenig Drive, Level auf 14-15 Uhr, Tone auf 13 Uhr) wirds ein bißchen agressiver, im Bassbereich aufgeräumter, der Sound lebt auf. Gefällt mir sehr gut.
Dann der Gegenspieler: Marshall 2550 (habe leider keinen 800er).
Naja, was soll man zu dem Amp sagen? Ein Amp mit Ecken und Kanten, rotzig, rauh und ungehobelt, sehr direkt, setzt sich überall durch und ist laut. Der Marshall hat außerdem dieses typische sägen im Sound. Egal ob mit oder ohne TS, gegen dieses Rauhbein kann der G5 nichts ausrichten. Aber ich glaube, dass das auch nicht das Ziel beim Entwickeln des Amps war.
Trotzdem, ob leise oder laut gespielt, aus dem G5 wird kein Marshall. Ob der Sound des G5 nun britisch ist oder nicht, möge bitte jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde, er geht ein bißchen (!) in diese Richtung.
Aber weiter gehts, nochmal ne Runde unfaierer...
Morphregler ganz links, sprich US. Diesmal mit etwas mehr Gain und ein bißchen weniger Mitten, TS bleibt auch gleich mal an. Box ist jetzt die Marshall 1960 AV des Bandkollegen, Gitarre ne Kramer Baretta III mit SH5.
Hm... für sich allein gespielt ganz OK. Aber nicht ganz das was ich mir jetzt vorgestellt und erhofft hab. Der Morphregler verschiebt irgendwie die Mittenfrequenzen, ich kann es nicht so ganz beschreiben. Der Sound wird ein bißchen scooped. Verzerrung ist genug vorhanden, aber es ist einfach nicht so ganz mein Sound. Mehr Höhen als 14 Uhr ist auch nicht die Lösung, über 14 Uhr wird es ein bißchen zu grell. Mehr Mitten ist OK, aber es klingt dann etwas nasal. Bässe reindrehen ist auch nicht die Lösung, da wirds schnell mulmig, hier fehlt die Leistung, um es tight zu kriegen. Aber nicht falsch verstehen, es geht hier um einen unfairen Vergleich, weil ich den US Sound hinkriegen will, den ich gewohnt bin.
Bringen wir den Gegenspieler Nummer 2 ins Spiel: Mark V, Kanal 3, MK IV Mode, EQ an.
Machen wir es kurz: Mein Sound, mein Amp. Der G5 ist pulverisiert, was aber auch keine Überraschung ist.
So, Schluß mit dem Vergleich, ich sehe schon Kreuzritter auf dem Weg, mich in die ewige Reviewhölle zu verbannen...
Am Ende kann ich sagen, dass sich der kleine G5 wacker schlägt! Bugera hat hier einen kleinen, leichten (8kg!) Amp geschaffen, der größer klingt, als er aussieht. Die 5 Watt machen mächtig Alarm, Streit mit den Nachbarn kann man sich locker und leicht einhandeln.
Er kann Band- und Proberaumlautstärke bedingt. Ich sage bedingt, weil ich nur für meine Band sprechen kann und mit unserem Schlagzeuger kann er nicht ganz mithalten. Aber mit ner ordentlichen lauten Box geht da wirklich viel.
Der Sound des Kleinen ist gemessen am Preis sehr gut!
Ich für meinen Teil finde ihn zwar etwas glatt, mit wenig Ecken und Kanten. Er ist außerdem ein kleiner Schönfärber, aber das findet man auch bei wesentlich teureren Amps und soll jetzt nicht abwertend gemeint sein. Mit einem Booster davor lebt er dagegen richtig auf.
Nicht nur als Einsteigeramp eine klare Empfehlung meinerseits, sondern auch für ambitionierte Gitarristen mit schmalem Budget, die viel Wert auf gepflegten Sound legen!
Dazu ne kleine, gut klingende Box, und fertig ist der Mini-Stack.
Fußschalter dabei, ein gut funktionierender Effektloop, was will man mehr.
Mit etwas Glück haben die ich suche Röhrenamp mit Box für max 300 Euro-Threads bald ein Ende, denn hier werden sie bedient!
So, ich hoffe ihr hattet beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim schreiben, und ich hoffe ebenso, dass allen klar ist, dass der der Shootout gegen den Marshall und den Mesa nicht wirklich ernstgemeint war, sondern mit einem Augenzwinkern zu lesen ist...
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank ans Musikerboard und an die Firma Behringer!
PS: Lieber Firma Behringer/Bugera: macht aus dem G5 einen G15 oder G20 (also mit 15 oder 20 Watt) und spendiert ihm noch einen 4/8/16 Ohm Ausgang. Ich verspreche, dass ich mir dann einen kaufen werde!
nachdem ich einer der glücklichen Gewinner des Bugera G5 bin, folgt hier mein Review des kleinen Schreihalses.
Also ausgepackt und angeschlossen.
Er ist im Vergleich zu nem Tiny Terror oder ähnlichen kleinen Amps sehr groß gebaut. Auf den ersten Blick wirkt er sehr solide und robust, Verarbeitung schaut auch sehr gut aus.
Mit dabei sind ein Fußschalter mit ordentlich langem Kabel und ein Kaltgerätekabel.
Kleiner Bonus für uns Gewinner: 2 Schlüsselbändchen und ein Bugera-Shirt. Dankeschön!
Zuerst ein Blick in die Anleitung, die meiner Meinung nach etwas kurz gehalten ist, um sich mal einen Überblick übers Gerät zu verschaffen.
Was mir dabei auffiel: Die Power- und Standbyschalter sind zwar beschriftet, aber nur in der Funktion, nicht welche Stellung On bzw Off bedeutet. Das ist etwas blöd, da ein Schalter nach oben zeigte, und der andere nach unten. So, gute Frage, was ist Off, was ist On?
Ich hab mich dann dafür entschieden, dass unten also Off bedeuten soll, was sich später auch als richtig herausgestellt hat. Trotzdem: ne Beschriftung wäre nett gewesen.
Weiter gehts - Amp anschließen; Der nächste Aha-Effekt: der Amp hat hinten einen Boxenausgang, beschriftet mit 8 Ohm Minimum. OK, meine Box im Proberaum hat 4 Ohm. Scheidet also schon mal aus, da werd ich mir was überlegen müssen. Zum Glück hab ich im Moment zu Hause die Engl Standard mit 8 Ohm rumstehen. Also das paßt dann.
OK, es ist soweit, Amp eingeschaltet, kurz vorgeglüht, dann Standby auf On. Der Amp ist schön ruhig, nur ein leises Summen/Rauschen, alles völlig normal, das ist gut so.
Zuerst Clean (Gitarre ne Kramer Pacer Imperial mit SH4). Es gibt hier nur 2 Regler, Volume und Tone mehr brauchts aber auch nicht unbedingt. Klingt gut, schön rund und rund. Der Toneregler reagiert gut, macht den Ton heller und dunkler, ganz wie man es erwarten würde. Dann mal etwas lauter gemacht - das geht deutlich über Zimmerlautstärker hinaus. Aber ab der 12 Uhr Position beim Volume fängt er ganz leicht schon mit ersten Zerrungen an. Sofern man mal etwas lauter wirklich Clean spielen will, ist der Headroom wie erwartet nicht besonders hoch; für ne Band wär das zu leise. Wenn man das Volume noch weiter aufgedreht wirds schon crunchig. AC/DC läßt grüßen, es klingt auch echt gut, aber kein volles Brett wie man denken mag.
Dann wieder etwas runter mit der Lautstärke und den Reverb mal etwas aufgedreht. Auch der klingt ganz gut und brauchbar, relativ unauffällig, nix besonderes, aber ich muß zugeben, dass ich selbst keinen Reverb benutze und mich daher auch nicht gut auskenn, um das zu bewerten.
Doch genug Clean. Das können andere besser als ich.
2. Kanal. Hier gibts Gain, Volume, Bass, Middle, Treble und nen Morph Regler. Die ersten 5 sind wohl jedem bekannt, der Morph ist mit US und UK beschriftet und soll zwischen USA (Mesa?) und Britisch (Marshall?) den Sound etwas verformen. Na mal schaun.
Zuerst alle Regler auf 12 Uhr und Volume leise, so bei 9-10 Uhr.
OK, klingt etwas dunkel, oder auch dumpf. Der Höhenregler reagiert irgendwie seltsam. Am Anfang passiert kaum etwas, aber so zwischen 14 und 15 Uhr passiert am meisten. Der Mittenregler reagiert etwas gleichmäßiger, greift aber nicht so arg wie ich es gerne hätte. Der Bassregler verändert da wesentlich mehr am Sound und ist auch sehr kontinuerlich regelbar. Allerdings sollte man nicht zu viel an Bässen reindrehen, denn die 5 Watt haben bei höheren Lautstärken doch ein bißchen zu kämpfen um den Bass noch differenziert wiederzugeben, ohne dass es zu matschen anfängt. Aber die Gitarre ist ja auch kein Bass!
Kommen wir zu dem Morphregler. Vermutlich ist das ein kleiner Teil des Musikerboard Amps, der hier realisiert wurde. Immerhin ergab die Abstimmung, dass der Amp einen JCM Crunch und Mesa Highgain haben soll. Ich weiß nicht recht was ich davon halten soll. Auf den ersten Blick hört es sich an, als ob da einfach ein paar Mittenfrequenzen verschoben werden. Mir gefällts am besten, wenn der Regler so zwischen 10 Uhr und 12 Uhr steht.
Zum Gain ist zu sagen, dass der kleine davon jede Menge hat, eigentlich auch mehr als man tatsächlich brauch, und bei hoher Lautstärke wirds dann unter Umständen auch schnell mal etwas zu viel des Guten.
Insgesamt klingt der Amp für mich etwas glatt, er färbt alles ein bißchen in Richtung schön. Mir fehlt beim Spielen auch ein bißchen Attack und Biss.
(Tja, immer diese leidigen Beschreibungen einer Soundvorstellung *g*)
Ich werds mal mit der ultimativen Allzweckwaffe versuchen: Tubescreamer dran.
Und siehe da, es geht doch auch anderst.
Sound hörbar aufgeräumt, etwas mehr Attack, etwas mehr von allem - etwas mehr Tone
Gefällt mir viel besser als ohne. Daumen hoch.
Man kann aus dem Kleinen einen ordentlichen Metalsound rauskriegen, aber zu tief gestimmte Tunings würde ich hier nicht empfehlen. Wenn man mit dem Morphregler experimentiert kann der G5 auch recht eigenständig klingen, was ich mal als echten Pluspunkt verbuche!
Bleibt noch der Effektweg; viel gibts dazu nicht zu sagen, außer dass der Loop im Level zwischen Rackgeräten und Bodentreter schaltbar ist. Ich hatte hier nur 2 Tretminen rumliegen. Beide funktionieren tadellos im Loop.
Tja, Ende der Geschichte? War das alles?
Nein, da war doch noch was: Dieser Morphregler. Er geht mir nicht aus dem Kopf. US und UK. Na wenn das keine Kampfansage ist. Gestalten wir den Test doch mal komplett unfair...
Kleine Anmerkung: jede/r Leser/in mit einem ausgeprägten Sinn für Gerechtigkeit, Fairness und Gleichheit möge ab hier bitte nicht mehr weiterlesen Ich vergleich hier Äpfel mit Autoreifen... aber es hat mir Spaß gemacht und von daher... Vorhang auf:
Zuerst darfs sich der kleine mal von seiner britischen Seite zeigen: Morph auf UK, Volume rauf, Gain so etwa halb, Bass etwas raus, Mitten mehr rein, Höhen ca 14 Uhr, TS erstmal aus.
Ja, das klingt vertraut, schöner Crunch, der durchaus gefallen mag. 80s Metal kann man damit locker machen. Die Frage bleibt: ist das britisch? Ich definiere für diesen Test Britisch als Marshall (man erinnere sich an die Abstimmung: JCM 800)... Orange und Vox müssen draußen bleiben.
Ohne TS klingts ein bißchen glatt und gebügelt, aber nicht schlecht und durchaus angenehm fürs Ohr. Mit TS (ganz wenig Drive, Level auf 14-15 Uhr, Tone auf 13 Uhr) wirds ein bißchen agressiver, im Bassbereich aufgeräumter, der Sound lebt auf. Gefällt mir sehr gut.
Dann der Gegenspieler: Marshall 2550 (habe leider keinen 800er).
Naja, was soll man zu dem Amp sagen? Ein Amp mit Ecken und Kanten, rotzig, rauh und ungehobelt, sehr direkt, setzt sich überall durch und ist laut. Der Marshall hat außerdem dieses typische sägen im Sound. Egal ob mit oder ohne TS, gegen dieses Rauhbein kann der G5 nichts ausrichten. Aber ich glaube, dass das auch nicht das Ziel beim Entwickeln des Amps war.
Trotzdem, ob leise oder laut gespielt, aus dem G5 wird kein Marshall. Ob der Sound des G5 nun britisch ist oder nicht, möge bitte jeder für sich selbst entscheiden. Ich finde, er geht ein bißchen (!) in diese Richtung.
Aber weiter gehts, nochmal ne Runde unfaierer...
Morphregler ganz links, sprich US. Diesmal mit etwas mehr Gain und ein bißchen weniger Mitten, TS bleibt auch gleich mal an. Box ist jetzt die Marshall 1960 AV des Bandkollegen, Gitarre ne Kramer Baretta III mit SH5.
Hm... für sich allein gespielt ganz OK. Aber nicht ganz das was ich mir jetzt vorgestellt und erhofft hab. Der Morphregler verschiebt irgendwie die Mittenfrequenzen, ich kann es nicht so ganz beschreiben. Der Sound wird ein bißchen scooped. Verzerrung ist genug vorhanden, aber es ist einfach nicht so ganz mein Sound. Mehr Höhen als 14 Uhr ist auch nicht die Lösung, über 14 Uhr wird es ein bißchen zu grell. Mehr Mitten ist OK, aber es klingt dann etwas nasal. Bässe reindrehen ist auch nicht die Lösung, da wirds schnell mulmig, hier fehlt die Leistung, um es tight zu kriegen. Aber nicht falsch verstehen, es geht hier um einen unfairen Vergleich, weil ich den US Sound hinkriegen will, den ich gewohnt bin.
Bringen wir den Gegenspieler Nummer 2 ins Spiel: Mark V, Kanal 3, MK IV Mode, EQ an.
Machen wir es kurz: Mein Sound, mein Amp. Der G5 ist pulverisiert, was aber auch keine Überraschung ist.
So, Schluß mit dem Vergleich, ich sehe schon Kreuzritter auf dem Weg, mich in die ewige Reviewhölle zu verbannen...
Am Ende kann ich sagen, dass sich der kleine G5 wacker schlägt! Bugera hat hier einen kleinen, leichten (8kg!) Amp geschaffen, der größer klingt, als er aussieht. Die 5 Watt machen mächtig Alarm, Streit mit den Nachbarn kann man sich locker und leicht einhandeln.
Er kann Band- und Proberaumlautstärke bedingt. Ich sage bedingt, weil ich nur für meine Band sprechen kann und mit unserem Schlagzeuger kann er nicht ganz mithalten. Aber mit ner ordentlichen lauten Box geht da wirklich viel.
Der Sound des Kleinen ist gemessen am Preis sehr gut!
Ich für meinen Teil finde ihn zwar etwas glatt, mit wenig Ecken und Kanten. Er ist außerdem ein kleiner Schönfärber, aber das findet man auch bei wesentlich teureren Amps und soll jetzt nicht abwertend gemeint sein. Mit einem Booster davor lebt er dagegen richtig auf.
Nicht nur als Einsteigeramp eine klare Empfehlung meinerseits, sondern auch für ambitionierte Gitarristen mit schmalem Budget, die viel Wert auf gepflegten Sound legen!
Dazu ne kleine, gut klingende Box, und fertig ist der Mini-Stack.
Fußschalter dabei, ein gut funktionierender Effektloop, was will man mehr.
Mit etwas Glück haben die ich suche Röhrenamp mit Box für max 300 Euro-Threads bald ein Ende, denn hier werden sie bedient!
So, ich hoffe ihr hattet beim Lesen genauso viel Spaß wie ich beim schreiben, und ich hoffe ebenso, dass allen klar ist, dass der der Shootout gegen den Marshall und den Mesa nicht wirklich ernstgemeint war, sondern mit einem Augenzwinkern zu lesen ist...
An dieser Stelle nochmals herzlichen Dank ans Musikerboard und an die Firma Behringer!
PS: Lieber Firma Behringer/Bugera: macht aus dem G5 einen G15 oder G20 (also mit 15 oder 20 Watt) und spendiert ihm noch einen 4/8/16 Ohm Ausgang. Ich verspreche, dass ich mir dann einen kaufen werde!
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