[Zubehör] Dunlop Small Stubby 3.0 mm Plektrum

wolbai
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Vorbemerkungen:

Im Zuge einiger Umstellungen meiner bisherigen Spielweise, habe ich in den letzten Monaten diverse Plektren getestet.
Und es ist auch nicht das erste Mal, dass ich meine Plektren ausgetauscht habe. Ob es das letzte Mal sein wird, wird daher die Zukunft zeigen.

Gleichwohl ist das Dunlop Small Stubby 3.0 mm Plektrum, um das es hierbei geht, das Ergebnis einer intensiveren Recherche, vielen und längeren Vergleichstests (auch Auftritte) daraus als mein „Plektrum der Woche“ J hervorgegangen.

Warum soviel Aufhebens und Worte zu einem so kleinen Ding ?

Die für mich wichtigste Erfahrung beim Ausprobieren unterschiedlicher Plektren war wohl die, dass Plek*tren einen erstaunlich höheren Einfluss auf den Ton, die Geschwindigkeit und die Präzision haben, als ich das bis dato gedacht hatte.

Ungeachtet meiner persönlichen Plektrumpräferenz kann ich daher jedem nur empfehlen, so viele Plektren wie möglich auszutesten – und das immer einmal wieder. Bei Preisen von 3 – 5 EUR für ein 6er-Paket für Standard-Plektren kann man da nur gewinnen.

In Anbetracht der Bedeutung von Plektren für das Gesamtspiel und der wenigen Kommentierungen zu Dunlop Small Stubby Plektren auf deutschen Websites, habe ich daher das vorliegende Review gemacht, das für den einen oder anderen eventuell hilfreich ist.

Ich bin mir bewusst, dass die Plektrumwahl von vielen persönlichen Faktoren (Musikstil, verwendete Anschlagtechnik der Schlaghand, Größe der Hand / Finger) abhängig und damit meine Meinung so nicht auf jeden 1:1 übertragbar ist. Aber das wird dann ja jeder für sich selbst entscheiden.


Ich war auf der Suche nach einem für mich geeigneten Plektrum, dass insbesondere auch schnelle Solo-Passagen (16tel-Noten bei höherem BPM-Raten und 3-Noten pro Saite Fingering) unterstützt.

Ich bin dann vor Monaten auf die diversen Dunlop Jazz III – Varianten gestoßen. Es war für mich schnell klar, dass es diese kleinere Größe, Stärke und Form sein sollte, weil sie für mich aus mehreren Gründen besonders für schnelles Single Notes-Spiel und Riffing geeignet sind.
Ohne jetzt näher auf einzelne Ergebnisse meines Plektrentests einzugehen, habe ich mich durch folgende Plektren durchgefräst:

-Dunlop Jazz III Standard (rot)
-Dunlop Jazz III Ultex
-Dunlop Jazz III John Petrucci
-Dunlop Jazz III Stiffo Sharp (black)
-Dunlop Small Stubby 2.0 mm
-Dunlop Small Stubby 3.0 mm

Ich kann grundsätzlich alle empfehlen, wenn es um Unterstützung einer schnelleren und präziseren Spielweise geht. Gleichwohl unterscheiden sich diese im Ton, der Haltbarkeit, Form, Steifheit und Gleitverhalten über die Saiten durchaus merklich.


Bilder:

Dunlop Small Stubby 3.0 mm



Dunlop Small Stubby 3mm.jpg



Ausgewählte (getestete) Dunlop Jazz III Varianten



Ausgwählte Dunlop Jazz III - Varianten.jpg



Material / Haltbarkeit:

Gemäß Hersteller bestehen die Dunlop Stubby-Plektren aus Lexan, einem Hartplastikmaterial.

Das Material ist jedoch nicht besonders haltbar wie beispielsweise Ultex. Ich stufe es in der Haltbarkeit etwas schlechter als Tortex ein.

Bei intensiver Spielweise (viel Speed Picking und Tremolo Picking) und Spieldauer, kann die Spitze nach etwa 2-5 Tagen soweit runter sein, dass ein Neues benötigt wird, wenn man darauf Wert legt.
Abhilfe kann mit einem einfachen Nachschleifen (Kanten 2-3 mal über einen Teppich ziehen) geschaffen werden. Das Pick verkleinert sich dann aber mehr und mehr.

Da wir es hier allerdings preislich nicht mit einem Boutique-Plektrum ala‘ V-Pick oder Red Bear zu tun haben, (Stückpreis ca. 45 Cent), spielt die relativ schnelle Abnutzung für mich keine große Rolle.
Bei meiner Spielweise (auch mit Auftritten getestet) benötige ich ca. alle 3 Tage ein Neues.

(Das von mir ebenfalls getestete Small Stubby 2.0 mm verschleißt noch schneller. Das würde bei mir so eher ca. 2 Tage halten).


Klang / Anschlag:

Im Gegensatz zu den Jazz III Nylon und Ultex-Varianten, klingt das Stubby 3.0 für mich höhenreicher und betont etwas mehr die Obertöne. Für eine eher dunkle Humbucker-Gitarre könnte ein solches Plektrum daher etwas mehr Brillianz, insbesondere in cleanen Sounds, erzeugen.


Pinch Harmonics werden durch dieses Plektrum aufgrund des Materials und der Form sehr positiv unterstützt.

Wie eigentlich jedes Plektrum, erzeugt das Small Stubby 3.0 einen Eigenklang beim Saitenanschlag. Für mich ist dieser „Pling“-Ton absolut okay. Das ist aber sicher Geschmacksache.

Durch die Dicke und Steifheit des Plektrums entsteht ein sehr präziser und außerordentlich druckvoller Ton beim Anschlag, der mir sehr liegt.


Form:

Das Stubby 3.0 ist die kleinste Form aller Dunlop Jazz III Varianten (also noch etwas kleiner als das Jazz III Standard). Für mich ist das eine perfekte Größe, da sie einen zwingt so weit wie nur möglich das Plektrum an der Spitze zu greifen, was ein zu tiefes Eintauchen des Plektrums zwischen den Saiten verhindert. (Ich persönlich habe auch keine Probleme mit dem Aufliegen des Zeigefingers auf den Saiten was bei manchen der Fall ist und als störend empfunden wird).

Die Spitze ist im Vergleich zu den anderen Jazz IIIs etwas mehr abgerundet, aber m.E. spitz genug, um schnelle und präzise Single Notes zu spielen.

Die etwas abgerundete Spitze und das Lanex-Material bilden zusammen eine der herausragendsten Eigenschaften des Small Stubbys 3.0 :

Dieses Plektrum gleitet nahezu ohne Widerstand über die Saiten!

Bei den anderen Jazz III-Plektren hatte ich immer wieder ein leichtes Verhaken der Spitze zwischen den Saiten. (Am wenigsten war das noch bei der Jazz III Ultex-Variante der Fall).

Ich habe mit diesem Plektrum eine sofortige erkennbare Verbesserung der Präzision und des Spielflusses wahrgenommen. Die bemerkenswerte Gleitfähigkeit dieses Plektrum macht es damit insbesondere für schnelles Spiel hoch interessant.

Aufgrund der Größe und der Form ist es besonders für das Spielen von Single Notes und Riffs sehr geeignet.

Für Akkord-Rhythmen finde ich es persönlich nur bedingt gut. Das ist allerdings bei allen von mir getesteten Jazz III Varianten der Fall: für Akkord-Rhythmen, denen auch eine andere Hand- / Handgelenk / Armbewegung zugrunde liegt, benutze ich ein größeres, weicheres Plektrum in Richtung 0,7-0,8mm Stärke.


Grip:

Auch wenn das Plektrum klein ist, hat es für mich genügend Grip während dem Spiel. Bei einem 6-stündigen Auftritt ist es mir nicht nennenswert verrutscht bzw. aus der Hand gefallen. Durch seine 3mm Stärke und der aufgerauhten Grifffläche in der Mitte, sitzt es bei mir sehr fest zwischen Daumen und Zeigefinger.

Es liegt sehr gut in der Hand (bzw. zwischen den Fingern) und fühlt sich für mich „richtig“ an. (Beim Small Stubby 2.0 mm hat mir da etwas gefehlt: teilweise hatte ich denm Eindruck, kein Plektrum mehr in der Hand zu haben.)
Die Grip-Fähigkeit ist individuell sicher unterschiedlich und auch von der Art wie man das Plektrum hält, abhängig.


Preis:

Der aktuelle Preis für ein 24er-Paket (das empfehle ich auch aufgrund des vergleichsweisen schnellen Verschleißes) beträgt 10,90 EUR bzw. 45 Cent. / Plektrum. Das ist etwa der Preis für die 24er-Pakete des Jazz-Standard bzw. Jazz-Ultex.


Fazit:

Das Dunlop Small Stubby 3.0 mm ist für alle, die grundsätzlich Jazz III- Plektrengrößen bevorzugen, eine interessante Alternative, die ich in diesem Falle sehr zum ausprobieren empfehle.

Die tolle Gleitfähigkeit beim Saitenanschlag und der Klang haben mich überzeugt. Wer bereits eine Jazz III-Variante spielt, wird sich m.E. nicht groß umstellen müssen.

Die vergleichsweise schnelle Abnutzung wird durch den geringen Preis pro Plektrum sehr gut ausgeglichen.


In Kurzform nochmals die Pros und Cons zusammengefasst:


Pros:

  • Unterstützt höhenreichen, warmen Ton und verstärkt Obertöne
  • Plektrum Stärke und Steifheit ideal für druckvollen und präzisen Anschlag
  • Form- und materialbedingte hohe Gleitfähigkeit beim Saitenanschlag
  • Besondere Eignung für schnelles Single Notes-Spiel und Riffing
  • Guter Grip durch Plektrumstärke und angerauhter Grifffläche
  • Geringer Preis (45 Cent bei Kauf im 24er-Pack)
Cons:

  • Haltbarkeit je nach Spielintensität / -häufigkeit vergleichsweise gering
  • Plektrumgröße nicht für jeden geeignet
  • Eingeschränkte Eignung für Akkord-Rhythmus Spiel


Freue mich auf Eure Meinungen, Hinweise, Ergänzungen, etc.

wolbai
 
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