Meine vielseitigste Gitarre überhaupt ist meine Gibson Les Paul Special (Single Cut) mit P90s. Es gibt kaum einen Sound, den ich mit der nicht hinkriege, weil die P90 viel viel feinfühliger auf die Arbeit mit dem Poti reagieren, als meine Humbucker Gitarren. Ich habe quasi den großen Bruder des JTM, also einen JMP, der eine JTM Schaltung mit an Bord hat. Grade mit JTM Sound sind die von Dir genannten Gitarren absolut göttlich. An einem JCM haben die nämlich schnell zu viel Biss.
Die Frage, welches Modell, lässt sich vor allem durch 2 Perspektiven beantworten:
1. Optik: Da kann Dir keiner helfen, denn sie muss DIR gefallen
2. Sound: Der Sound der 3 von Dir aufgeführten unterscheidet sich jetzt nicht wirklich in Dimensionen wie gegenüber Strat oder Tele.
Ich versuch mal eine Beschreibung startend mit der Special:
Wenn Du einen Sound suchst der noch sehr nah an einer Les Paul Standard mit Humbuckern ist, bist Du dort richtig. Von der Optik abgesehen ist der Hauptunterschied der Special die fehlende gewölbte Ahorndecke, die dem fetten Mahagoniesound ein silbriges Glitzern in den Höhen aufsetzt. Dafür wirkt der Klang aber auch wärmer, aber etwas weniger elegant, sondern etwas grobschlächtiger. Ich mag das, weil es für mich mehr RocknRoll mitbringt. Von der Wucht des LP Klangs geht nichts verloren dadurch, denn die kommt vom Mahagonie.
Zwischen der LP Special Singlecut und der LP Junior liegt noch die Double Cut, die für meine Ohren einen Hauch schlanker und kleines bisschen weniger wuchtig daher kommt, aber ansonsten wie eine Special klingt.
Deutlich knalliger und spritziger klingt schon die Junior. Wie der Name andeutet ursprünglich mal auf das Marktsegment von Jugendlichen und Studenten zugeschnitten, also ohne jeden Schnickschnack. Der andere Sound kommt vom Tailpiece. Die Junior hat ein Wraparound und das klingt einfach spritziger, knalliger, twangiger, fast schon etwas nach Telecaster. Das bedeutet klanglich einen weiteren Schritt weg von der Les Paul Standard. Der Sound ist unglaublich durchsetzungsfähig und völlig schlackefrei: Nichts matscht und die Saitentrennung ist - abhängig von den verbauten Pickups - super. Mir persönlich war das schon einen Schritt zu weit weg vom Standard Les Paul Sound, vor allem aber liebe ich den Sound der Zwischenposition bei der Special mit beiden P90s, denn der ist wirklich einzigartig. Absolut geil. Die Junior hat aber nur einen Bridge PU (bis auf vereinzelte Sondermodelle) und daher verzichtet man auf genau diesen Sound sowie auf den schön singenden Neck Sound. Für mich der absolut typische Junior Sound schlechthin: Green Day, genau so muss ne Junior klingen.
Melody Maker: Tja, die ist schon sehr speziell: Drahtig, bissig, twangig, rotzig, dreckig - aber eben super schlank im Ton. Für meine Ohren schon fast einen Hauch mehr Tele als Les Paul.
Fazit: Alle drei (mit der Special DC sogar 4) absolut geile Gitarren, die sich in definierten Schritten vom klassischen Les Paul Standard Sound wegbewegen und twangiger, schlanker aber auch rotziger werden.
Meine Empfehlung wäre eine Special oder eine Junior, denn die Melody Maker ist wirklich schon sehr speziell. Grundsätzlich hast Du bei einer Paula mit 2 PUs deutlich mehr Optionen und wenn Du am Ende des Tages nur den Bridge PU nutzt frisst der Neck PU ja kein Brot. Aber wenn Du eine Junior mit nur einem PU kaufst und dann ewig den Neck PU und die Mittelstellung mit beiden vermisst, ist die Freude nur halb so groß. Bei beiden Modellen würde ich persönlich die Pickups gegen Lindy Fralin oder Häussel tauschen, denn die Originale sind zwar ok, aber bringen nicht das volle Potential rüber.
Alle Statements sind rein subjektiv, just my 2 Cents.