Kurz, wie ich den Test im Titel genannt habe, ist relativ, nach drei Stunden wußte ich nicht mehr, was ich höre...
Das einfache zuerst, wenn ich meine 4 DIN-A4-Zettel geordnet habe, gibts noch etwas mehr.
Das metallene Gitter der Passiven ist gerade Outdoor ein großer Vorteil, es ist sehr stabil, das dellt man nicht so schnell ein, die Front der aktiven Variante ist textil bezogen und das Gitter darunter dünn und recht weich.
Allerdings trägt sich die passive schlecht, sie hat keine richtige Kante und fühlt sich leicht "glitschig" an. Die Aktive kann ich locker in einer Hand tragen:
Im Gegensatz zur Aktiven hat die Passive keine Schraubadapter für Mikrofonstative, sondern Flugösen:
Die passive liegt nicht so stabil auf der Monitorschräge, da fehlt das Gegengewicht des Endstufenmodul. Da wäre mein früherer Tipp mit dem Abkleben der Kabel zwecks Arretierung dann doch eher angebracht
Was diese beiliegende Skizze im Maßstab 1:1 mir zeigen soll, hab ich noch nicht rausbekommen, vermutlich hat das etwas mit der Festinstallation zu tun:
Im Manual habe ich auch die Erklärung der 16 Ohm Impedanz gefunden, LD stellt sich folgende Zusammenstellung vor: als Amp der
LDDJ500 (ich würde aber eher einen stärkeren Amp empfehlen), einen
LDSUB88 und 2x2 LDSAT62 - insgesamt gesehen scheint mir das eine durchaus spielfähige Kombi
Mir schien es mit einer SAT62 fast schon zu laut
Nachdem ich bei meinem kleinen Soundcraft Spirit nicht ganz identische Aux-Wege (oder waren die EQs in Nullstellung doch nicht ganz neutral?) zu bemerken glaubte, hab ich auf die Monitor-Station von Presonus umgestellt:
Als Amp für die passiven hatte ich zunächst die Behringer A500, 125 W / 8 Ohm, 185 W / 4 Ohm und mit einer Box gegen eine Aktive antreten lassen.
Ich hab mich schon gewundert, daß das Pink Noise etwas unterschiedlich klang, die passive war heller.
Meine Testmusiken waren hauptsächlich "
Bird On A Wire" von Jennifer Warnes, Joan Jetts "
Bad Reputation", "
Auto - 300 PS" von der EAV-CD "Nie wieder Kunst - live" und als Härtetest "Bottoms up" von
Bass Master A.C.E., ein bißchen unfair, ich weiß
Zum Bass zuerst: die Aktive scheint tiefer zu klingen, aber eher schwammig, die Passive ist da eher kernig, knackig, wenn auch eben nicht so tief.
Bei den drei anderen Musiktiteln habe ich auf der Seite der Passiven notiert: heller, mittiger, klarer, Stimme deutlicher, offen
bei der Aktiven: tritt etwas zurück, matschiger, etwas mulmig, Gesang "irgendwo"
Ein seltsamer Effekt ist mir aufgefallen: die passive scheint akustisch einen halben Meter höher zu stehen als die Aktive, die daneben auf dem gleichen Tisch steht
Jetzt mach ich mir erstmal was zum Essen
- bis nachher!
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Ziel der ganzen Aktion ist ja, an einem Kanal 2 SAT62 für das CD-Zuspiel zum Chor und am anderen Kanal 1 oder 2 JBL C1 als Monitor für den Dirigenten zu betreiben.
Also habe ich 2 Aktive und daneben 2 Passive übereinandergestellt und parallel angeschlossen. Der erste Klangeindruck war derart verblüffend, daß ich dachte, es läge daran, daß die Boxen jetzt schon wie eine Schallzeile reagieren? Darum stellte ich sie nebeneinander:
Das Ergebnis war dennoch anders, als erwartet. Meine Stichworte bei den beiden Passiven lauten:
- spitz, mittig, flach, weiter hinten
die Aktiven dagegen:
- satt, aber sauber, vorn, aufgeräumter
Also eigentlich das Gegenteil der vorigen Eindrücke.
Daraufhin habe ich den einkanaligen Aufbau auf Stereo umgestellt:
Und schon stellte sich wieder der Eindruck wie beim Test mit je einer Box dar, die Passiven haben mir viel besser als die Aktiven gefallen, meine Notiz lautet:
- passiv spielt aktiv glatt an die Wand
- Passiv: Stimme vorn, etwas mittig
- Aktiv: Stimme zurück, mulmiger
Das war bei dem EAV-Song "
Cinderella" mit Klaus Eberhartingers Stimme besonders deutlich hörbar.
Naja, bei den technischen Daten der A500 ist da vermutlich der Flaschenhals, dachte ich mir und holte das alte Arbeitstier
Dynacord S1200 aus dem Lager, 380 Watt an 8 Ohm sind eine andere Ansage
Damit habe ich erneut beide Boxen übereinander gestellt und parallel betrieben:
Jetzt habe ich entweder gehörmäßige Ermüdungserscheinungen oder die Unterschiede sind deutlich geringer geworden, meine erste Notiz bei "Bad Reputation" lautet: sehr ähnlich. Auch bei Philip Glass "
Dance Pieces" konnte ich mich nicht für eine Beschreibung des Unterschiedes entscheiden.
Zur Abwechslung habe ich eine Oper von Siegfried Wagner, "
Wahnopfer" aufgelegt, da singt ein Kollege, dessen Stimme ich recht gut kenne und einige Male unter Mikroport hatte, Roland Hartmann. Dadurch konnte ich gut einschätzen, daß nicht nur die Männerstimmen mit Orchesterbegleitung offener und klarer klangen, sondern Rolands Stimme "echter" klang.
Dann hab ich die Boxen nebeneinander gestellt, keine Ahnung, ob das eine Rolle spielte oder Einbildung war, die Tiefenwiedergabe schien mir leicht verbessert zu sein. Allerdings bei "
Einmal möchte ich ein Böser sein" von der EAV kam der Bass der beiden Aktiven zwar tiefer, aber matschiger.
Mein Fazit ist unter anderem:
- ich habe gut gekauft, kann sowohl mit den Boxen als auch dem Behringer Amp gut die Aufgaben erfüllen
- Verstärker, zumindest deren Leistungsfähigkeit, sind für den Klang der Boxen wichtiger, als ich dachte
- 125 Watt an 8 Ohm ist heutzutage weniger als die gleichen Angaben vor 30 Jahren
Insgesamt sind die Passiven entweder einzeln hochohmig an den 8Ohm-Endstufenausgang oder 2x parallel an einem potenten Amp betrieben für meinen Geschmack im Klang ein klein wenig klarer und feinzeichnender als die Aktiven.
Soviel zu meinem kurzen Test, Langzeiterfahrungen vielleicht nächstes Jahr