Lilypond Userthread

[Leef]

Ich nutze Frescobaldi und Lilypond 2.18.2 und möchte für meinen Dulcimer Musik notieren. Dazu möchte ich ein einfaches Notensystem im Violinenschlüssel und darunter die Tabs darstellen. Ein Dulcimer besitzt nur 3 Saiten und eine eigene Stimmung, z.B. DAd

Ich habe versucht, den Hinweis mit \makeStringTuning umzusetzen, bekomme allerdings einen Fehler "Traditional - Old Joe Clark.ly:16:1: Fehler: Ungültige Fluchtsequenz: »\makeStringTuning«". Hat sich mit der Syntax etwas geändert? Konnte bisher nichts feststellen... Danke schonmal!

\version "2.18.2"
\header {
	composer = "Leef"
	title = "Jig 01"
}

%global = {
%	\key d \major
%	\time 4/4
%	\tempo 4 = 230
%}

% 0	1	2	3	4	5	6	6+	7
% d	e	fis	g	a	b	c	cis	d

\makeStringTuning #'custom-tuning <d' a' d''>

mynotes = {
  d'4 e' g' g' |
}

\score {

<<
  \new Staff {
    \clef treble
    \mynotes
  }
  \new TabStaff {
    \set TabStaff.stringTunings = #custom-tuning
    \mynotes
  }
>>

	\layout {
		indent = #0  		%Kein Einzug
		ragged-right = ##f  	%Notensystem auf Seitenbreite strecken
	}

	\midi{}
}

 

[rbur]

das hier funktioniert

custom-tuning = \stringTuning <d' a' d''>

makeStringTuning gibt es hier noch
http://lilypond.org/doc/v2.14/Docum...otation-for-fretted-strings#custom-tablatures

in 2.18
http://lilypond.org/doc/v2.18/Documentation/notation/common-notation-for-fretted-strings
taucht \makeStringTuning nicht mehr auf

 

[Leef]

Herzlichen Dank, das hat funktioniert! Eine kleine Frage habe ich noch, ist es möglich die Bünde in den Tabs auf eine bestimmte Saite festzulegen? Beim Dulcimer sind die beiden anderen Saiten Bordunsaiten, können aber als Akkorde oder Melodie mitgespielt werden. Wenn ich traditionell spiele, wird die Melodie jedoch ausschließlich auf einer Saite gegriffen, selbst wenn es die Noten auf den anderen noch gibt. Das bereitet mir gerade etwas Kopfschmerzen...

 

[rbur]

du kannst die Nummer der Saite angeben, auf der gespielt werden soll

mynotes = {       d''4\2 e' g' g' <a' d''\3>

     }

Wie man die Zahlen in Kringeln wegkriegt, weiß ich allerdings nicht. Wahrscheinlich muss man hier in Scheme den passenden Engraver durch einen leeren ersetzen.

 

[Be-3]

Wie man die Zahlen in Kringeln wegkriegt, weiß ich allerdings nicht.

Zum Beispiel mit

\override Staff.StringNumber.stencil = ##f

oder (neu) einfach mit

\omit Staff.StringNumber

Viele Grüße
Torsten

PS: Die Saitennummern gehören zum New_fingering_engraver. Würde man diesen Engraver entfernen, fehlten dann auch Fingersätze (zumindest in Akkorden).
Deshalb lieber StringNumber wie oben erwähnt "verschwinden" lassen...

 

[SyIvia]

Hallo,

ich wollte eine Wiederholung in der Wiederholung schreiben aber bekomme nur die Anfangszeichen:

\repeat volta 2 { \noten
    \repeat volta 2 { \anderenoten } }
}

Wie kann ich das besser loesen?
Gruss,
Sylvia

 

[Be-3]

Hallo Sylvia,

ich weiß nicht genau, wo Dein Problem liegt (ein compilierbares Beispiel würde helfen).
In Deinem Beispiel gehen z. B. die Klammern nicht auf, da ist eine zu viel oder zu wenig.
Außerdem ist es immer wichtig, die LilyPond-Version anzugeben, weil es oft darauf ankommt (siehe unten).

Wenn man in Deinem Beispiel für \noten und \anderenoten irgendetwas definiert, erhält man z. B.


(in der aktuellen stabilen Version 2.18).
So ist die äußere Wiederholung nicht zu erkennen, weil gemäß Standard ein "öffnendes" Wiederholungszeichen zu Beginn des Stückes nicht gesetzt wird.
Wenn man es trotzdem haben möchte (in diesem Fall notwendig, sonst ist ja überhaupt nicht zu erkennen, daß das ganze Stück noch einmal wiederholt werden soll), muß man diesen Taktstrich mit \bar ".|:" explizit setzen.
Achtung: Hier kommt die Bedeutung der Versionsnummer zum Tragen, denn in früheren Versionen hieß der Taktstrich für die öffnende Wiederholung noch \bar "|:"


Trozdem ist eine solche Schreibweise etwas mißverständlich, denn man übersieht leicht, daß das schließende Wiederholungszeichen am Ende eine Doppelfunktion hat.
Besser wäre meines Erachtens in diesem Fall eine da-capo--Lösung (bzw. dal segno, wenn die Äußere Wiederholung mitten im Stück startet.
Außerdem wäre zu beachten, daß üblicherweise beim da capo enthaltene Wiederholungen nur einmal gespielt werden, deshalb sollte man zur Sicherheit noch ein con rep. dazuschreiben.



Das LilyPond-Coding für beide Beispiele:

\version "2.18.2"

noten = \relative c' {
  c e g c
}

anderenoten = \relative c' {
  c' g e c
}

% Geschachtelte Wiederholungszeichen
\repeat volta 2 { 
  \bar ".|:" \noten
  \repeat volta 2 { 
    \anderenoten 
  }
} 

% da-capo-Lösung
{ 
  \noten
  \repeat volta 2 { 
    \anderenoten 
  }
  \once\override Score.RehearsalMark.self-alignment-X = #RIGHT
  \mark \markup { \center-column \normalsize \italic {"D.C." "con rep." } }
}

Viele Grüße
Torsten

 

[livebox]

Hi zusammen,

ich bin mal wieder in die Verlegenheit gekommen, Noten schreiben zu müssen. Konkret geht es um eine Geigenbegleitung zu einem Lied. Die Geige hat teils Pause, spielt teils die Melodie, teils eine Begleitung welche in den Notenlängen nicht dem Melodieverlauf entspricht (z.B. wenn sie irgendwo lange Töne "unterlegt"). Zur besseren Orientierung der Geigerin möchte ich überall den Liedtext drunter haben.
Da bekomme ich allerdings mit dem klassischen Ansatz Probleme.

\addlyrics {
  Ich bin ein Lied -- text
}

--> macht unter den Pausen überhaupt nichts und passt sich dann an die Geigen-Noten an. Natürlich.

Wie umgehe ich das am besten? Lilypond-Version ist 2.16.2 (unter Ubuntu 14.04 mit Frescobaldi).

MfG, livebox

 

[rbur]

Nur spontan geraten: den Text an unsichtbare Noten kleben?

 

[Be-3]

Viel einfacher:

Wenn Du einfach den Text an überhaupt nichts hängst, sondern (genau wie bei der Noteneingabe) jeder Silbe ihre Dauer geben kannst:

<<
  \new Staff \relative c' { c d e f g2 g a4 a a a g2 r  a4 a a a g2 r }
  \new Lyrics \lyricmode { Das4 ist ein2 Text1 mit2. ei4 -- ge2 -- ner Rhyth1 -- _2  mik! }
>>

Viele Grüße
Torsten


PS: Eine "\addlyrics" entsprechende Abkürzung für das oben genannte "\new Lyrics \lyricmode" heißt "\lyrics".
Also in Kurzschreibweise wäre das obige Beispiel

<<
  \relative c' { c d e f g2 g a4 a a a g2 r  a4 a a a g2 r }
  \lyrics { Das4 ist ein2 Text1 mit2. ei4 -- ge2 -- ner Rhyth1 -- _2  mik! }
>>

 

[rbur]

Das ist ja mal cool

 

[Leef]

Definitiv! Vielen Dank für deine Mühe, Torsten!

 

[livebox]

Hey, vielen Dank!

Nur... wird der Text dann ganz unten unter die Noten geschrieben, nicht unter jeder Zeile. War das zu erwarten?



Hier ein (in Noten und Text etwas gekürztes) kompilierfähiges Beispiel:

\version "2.16.2"

\header {
        title    = "You Raise Me Up"
        subtitle = "Geigenbegleitung"
        composer = "Musik: Rolf Løvland"
        poet = "Text: Brendan Graham"
        arranger = "Bearbeitung: livebox"
        tagline  = "- 1 -"
}

\layout {
  indent = #8
  line-width = #180
  ragged-last = ##t
}

\paper {
  print-first-page-number = t
  markup-system-spacing #'padding = #5
  left-margin = 15
}


\new Staff \relative c'
{
\time 4/4
\key des \major
\override Score.BarNumber  #'break-visibility = #end-of-line-invisible
\set Score.barNumberVisibility = #(every-nth-bar-number-visible 4)
\override Score.BarNumber #'font-size = #-3

\partial 8*3 R8 R8 R8 \bar "." R1*8 bes'2 ges2 f2 aes2
bes2 ges2 f2 aes2 des,2 ges2 f2 ges2 aes2 aes,2 des2 r8
\key d \major
a8 a8 d8 \bar "." fis4. d8 e8[ d8] d8 b8 a8 d4. r8
cis8 d8[ fis8]
}

\new Lyrics \lyricmode {
  When8 I am down4. and,8 oh, my soul so wea -- ry,4.
}

€: Wo wir grade dabei sind... ich hab mir aus dem Netz zusammengesucht, wie ich die Taktnummern alle 4 Takte anzeigen lasse. Standard war am Zeilenanfang, aber das war mir zu grob nummeriert. Lässt sich das ganze noch schieben? Also dass nicht die Takte 4, 8, 12, ... angezeigt werden sondern 1, 5, 9,...? Fängt ja nicht bei 0 an dann würden die Stellen wo der Takt angezeigt wird auch besser zur Musik passen (Strophen, Refrain etc)

 

[rbur]

Du musst Melodie und Text mit << und >> zusammenkleben wie im obigen Beispiel

 

[Be-3]

Ja, wir rbur schon sagt: "Parallele Musik" muß in << >> eingeschlossen werden.

Nur zur Erklärung, was bei Dir passiert ist:

LilyPond hat viele Kurzschreibweisen, bei denen implizit automatisch noch vermeintlich sinnvolle Dinge ergänzt werden.

Wenn Du also nur \relative c' { ... } schreibst, macht LilyPond automatisch eine Stimme daraus (\new Voice), diese Voice bekommt noch eine eigene Notenzeile (\new Staff) spendiert und alles wiederum landet in einer Partitur (\score). In dem Fall besteht die Partitur (welch großes Wort) halt nur aus einer Zeile mit einer Stimme.

Auf oberster Ebene steht also die gesamte Partitur (\score}, die aus einer oder meheren Notenzeilen (Staff), Textzeilen (Lyrics) und anderem bestehen kann.
Notenzeilen (Staff) können wiederum zu größeren Einheiten gruppiert sein (z. B. Klaviersystem PianoStaff mit geschweifter Klammer usw.).
Eine Notenzeile (Staff) enthält eine oder mehrere Stimmen (bei Polyphonie), die heißen "Voice" - und an solch einer Voice kann der Text ausgerichtet werden.

Die Kurzschreibweise

\relative c' { c d e f }

wird also in intern eigentlich zu

\score {
  \new Staff \new Voice \relative c' { c d e f }
}

In Deinem Beispiel würde LilyPond (durch die fehlende Klammerung << >>) die Zusammengehörigkeit (Parallelität) von \relative c' { ... } und \lyrics { ... } nicht erkennen und für jeden eine eigene Partitur (\score) anlegen.


Ansonsten hat das bei Dir immer funktioniert, weil \addlyrics automatisch den Bezug zur darüberstehenden Notenzeile herstellt. Aber das hatte ja gerade zu Schwierigkeiten geführt, weil wir diesen Bezug in vorliegenden Sonderfall nicht wollten.

Merke: diese Kurzschreibweisen haben's in sich (d. h. können unerwartete Nebenwirkungen haben )

Viele Grüße
Torsten

 

[livebox]

Aaaaaah Ich dachte das sei noch mal eine Deutlichmachung des relevanten Bereichs hier im Posting...

Also, jetzt hat's funktioniert - besten Dank!!

 

[SyIvia]

Hallo,

ich finde nicht heraus, wie ich die Angabe das Taktes beim Wechsel des selben innerhalb eines Stueckes an den Zeilenanfang bekommen kann.
Er steht immer am Zeilenende vor dem Wechsel (was sicher auch den Grund hat, dass man "vorgewarnt" ist und nicht ueberrascht wird, was auch sehr berechtigt ist.)

Hier mal ein siinnloses Beispiel:

       \time 3/4
       c2. d e f g \break  % 1. Zeile
      \time 4/4
       c1 d e f g \break  % 2. Zeile
       \time 3/4
       c2. d e f g  % 3. Zeile

4/4 steht in dem Beispiel am Ende der 1.Zeile und 3/4 am Ende der 2. Zeile, obwohl der Zeilenumbruch ja vorher kaeme...
Wie bekomme ich die Angabe von 4/4 an den Anfang von Zeile 2?

Eben sehe ich, dass die Taktangabe am Ende von Zeile 1 steht und aber auch am Anfang von Zeile 2.
Und ich moechte aber, dass er _nur_ am Anfang der Zeile 2 steht.

Gruss,
Sylvia

 

[Be-3]

Hallo Sylvia,

wenn Du nicht möchtest, daß die "TimeSignature" am Zeilenende als Vorwarnung gezeigt wird, kannst Du das einfach über den Befehl

\override Staff.TimeSignature #'break-visibility = #end-of-line-invisible

ausschalten.

Das #end-of-line-invisible ist eine bequeme Abkürzung für #(#f #t #t): man kann für die TimeSignature (wie für andere Objekte mit der break-visibility-Eigenschaft) festlegen, ob sie vor dem Umbruch, ohne Umbruch oder nach dem Umbruch gezeigt werden sollen, indem man eine Liste mit drei Booleschen Variablen übergibt.
Wenn wir für die TimeSignature #end-of-line-invisible setzten, wird sie vor dem Umbruch (d. h. als Warnung am Zeilenende) nicht gezeigt, aber am Zeilenanfang schon (oder wenn sie mitten in der Zeile auftaucht).

Dieser "Trick" funktioniert auch bei Tonartwechseln (KeySignature) usw.

Viele Grüße
Torsten

 

[SyIvia]

Hallo Torsten,

das klappt! Hab vielen Dank!

Gruss,
Sylvia

 

[SyIvia]

Hallo,

Lebt dieser Lilypond Userthread eigentlich noch?

ich hab mal wieder eine Frage.

Ich moechte gerne diese Noten abtippen:

Ich komme aber nur auf dieses Ergebnis:

<d b'>4 <d a'>4~ <e a>4~ <e g>4~ <d g>4 <d fis>4 <d g>2

Das Lilypond kann das, wie oben, soe wiet ich weiss, nicht darstellen. Denke ich. Jetzt moechte ich doch mal nachfragen,
weil das haeufiger in Notenblaettern sehe und weil meine Schreibweise nicht besonders leserlich ist.

Gruss,
Sylvia