Zappeliges Akkordeonspielen

SyIvia
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Hallo,

ich hatte und hab ja teilweise noch immer das Zappelproblem. Es ist durch fleissiges an mich heranreden schon besser geworden.
Ausserdem musste ich mir einen Spiegel hinstellen :) Nur ab und an, wenn ich mich "gehen lasse"... aber das will ich auch nicht mehr,
seit ich das hier gesehen habe:
http://www.youtube.com/watch?v=XVqueb-OI9w Ich finde das so furchtbar, dass ich kaum was von der Musik mitbekomme.
Findet Ihr das auch so schlimm? Kein Musiker sitzt steiff an seinem Instrument, aber dieses Akkordeonballett ist bisschen arg uebertrieben,
finde ich.

Gruss,
Sylvia
 
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Welches Problem?
mix40.gif
 
Ich finde es gut. Attila Kohlweiss hat es auch drauf. Musik überwindet bei manchen halt auch die Ohr-Hirn-Schranke.
 
Ich finde den Spieler noch recht zahm, es gibt wirklich größere Zappelphillippe. :D

Die optische Erscheinung ist hochgradig Geschmackssache, mehr noch als der Spielstil. Es ist auch sehr unterschiedlich, ob Bewegungen bewusst oder unbewusst sind.

Ich sehe es wie einen Tanz, den man genauso gestalten kann wie die Musik selbst.
Wenn ich mich z.B. nicht bewusst dazu auffordere, bewege ich mich eigentlich überhaupt nicht. Dabei tobt es im Kopp wie verrückt.
Aber es ist auch bewiesen, dass optische Reize viel eindrucksvoller sind als akustische. Deshalb muß man sich mit den Bewegungen und deren Stil auch auseinandersetzen. Allerdings ist dieses Thema mit sehr viel Fingerspitzengefühl zu beleuchten, denn es ist eine sehr persönliche Sache, die normalerweise erst nach dem Klang der Musik selbst kontrolliert werden kann.
Einige Schülerinnen flattern z.B. nach einem Fehler wie ein Pinguin mit den Armen, als ob sie gleich abheben wollten. ... eine dumme Angewohnheit, die einfach nur stört.

Am besten wäre natürlich, Bewegung und Klang ergänzen und unterstützen sich. Wenn man also zusammen mit der musikalischen Gestaltung auf den Körper achtet und sie in Einklang bringt, sollte dies auch zu einer guten Angewohnheit werden, es ist irgendwann auch unbewusst.
Die Resonanz beim Publikum ist natürlich wieder Geschmackssache.

Nun wieder der Ketzer:
Wer bestimmt was gut und was schlecht ist?
Kimmo Pojohnen hat einen Rock an und bewegt sich wie ein Irrer. Oder nimm Dir Lindsey Stirling ...
Trotzdem oder gerade deshalb kommen sie so gut an.

Also, lass Dich nicht einschüchtern. Wenn einer sagt, dass Du Dich nicht gehen lassen darfst, oder zu viel zappelst, es kann dem anderen gerade gut gefallen.
 
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Speziell das oben gepostete Video empfinde ich als Einladung, lieber still zu sitzen!
Seine und meine Wahrnehmung ueber die Musik, die da stattfindet (oder stattfinden soll)
klaffen scheinbar enorm auseinander. Ich hab auch das "Over The Rainbow" nicht gesucht,
sondern bin nur bei meiner Blaswandler/Akkordina/Vibrandoneon-Suche zufaellig draufgestossen.
Vielleicht kommt noch erschwerend hinzu, dass ich diese Interpretation auch ohne Bild - aeh mir nicht gefaellt.
Und das ist sicher auch die Motivation meiner Lehrer, mich zum stillsitzen zu bewegen, weil kein
anderer Mensch auf der Welt bei meinen c-Dur-Lulli-Liedern diesen enormen Ausbruch an Bewegung durch
Emotion nachvollziehen kann und somit meine Wirklichkeit von der des Zuschauers voellig verschieden ist.

Sonst faellt mir noch Ivan Hajek als bewegter Spieler ein (ja, ich kenne ja auch nicht so viele...)
http://www.youtube.com/watch?v=lUnsDI1gygo das wiederum finde ich, passt so. Wenn man den
mal live gesehen hat (in der Fussgaengerzone), dann merkt man: der _ist_ so!

Kimmo Pojohnen - der ist aber cool!
 
... Ivan Hajek ... Wenn man den mal live gesehen hat (in der Fussgaengerzone) ...
wenn der in München in der Fußgängerzone spielte, machte ich schon vor 20 Jahren einen großen Bogen. Und nach diesem (aktuellen) Video gehe ich davon aus, dass das heute nicht anders wäre (auch wenn ich den Eindruck habe, dass er sich durchaus weiterentwickelt hat) ...

Mir scheint übrigens, dass I.H. polarisiert: die einen lieben ihn (bzw. seine Musik), die anderen können ihn (bzw. seine Musik) nicht ausstehen. Dazwischen gibt es nichts.

Gruß,
INge
 
Zuletzt bearbeitet:
wenn der in München in der Fußgängerzone spielte, machte ich schon vor 20 Jahren einen großen Bogen. Und nach diesem (aktuellen) Video gehe ich davon aus, dass das heute nicht anders wäre (auch wenn ich den Eindruck habe, dass er sich durchaus weiterentwickelt hat) ...
ich wusste dass das ein schlechtes Beispiel ist. Was anders ist - ob gute oder schlechte Musik: der Typ ist so. Das Gefuehl hab ich bei dem Luca Colantonio (siehe oben) nicht,
der wirkt voellig absurd und kraftlos.

Und das hier http://www.youtube.com/watch?v=SHOJfJ6u_-4 Kimmo Pohjonen. Da passt das auch. Der Unterschied hier ist, dass man der Musik und dem Geschehen keine
Erwartung entgegenbringt, weil man es naemlich gar nicht kennt: die machen komplett ihr eigenes Ding. Solche Art Musik (selber machen und nicht nachspielen) finde ich ohnehin die besste!

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Kann ich eigentlich jemanls nochmal zu einen Akordeontreffen kommen, nachdem ich Ivan Hajek als beispiel verwendet habe??? 8-}
 
Kann ich eigentlich jemanls nochmal zu einen Akordeontreffen kommen, nachdem ich Ivan Hajek als beispiel verwendet habe??? 8-}
Ja, mußt du sogar. Ich muß ja noch den Hummelflug spielen. Mit den Bewegungen beim Spielen sehe ich das ähnlich wie du. Wenn die Bewegungen dem Interpretieren des Stückes entsprechen, ist es o.k. Den Mund aufreißen oder an die Decke gucken muß man aber nicht.

Grüße vom CCRFan.
 
Diesen Herrn hier:
http://www.youtube.com/watch?v=hg2frGyzadg

kann ich leider nur mit geschlossenen Augen geniessen.

Er hat mit dem Spieler von Post 1 die langen Beine gemeinsam: beide wissen nicht, wo sie sie bei diesen niedrigen Stühlen versorgen können.

Gruss

chnöpfleri
 
kann ich leider nur mit geschlossenen Augen geniessen.

Das ist, so glaube ich, der Schlüssel zum Problem. Wer sich durch die Bewegung gestört fühlt schließt einfach die Augen und genießt die Musik so.

Es gibt eben unter Musikern auch unterschiedliche Temperamente. Einer bewegt sich minimal, man sieht seine Emotionen nicht, aber man hört sie. Hört man sie auch nicht, ist die Musik langweilig.
Ein anderer spielt oder singt mit weit ausladenden Bewegungen, die seine Emotionen zusätzlich zur Musik ausdrücken, wenn die Bewegungen nicht einstudiert sind, sondern tatsächlich seinem Gefühl für die Musik entspringen, empfinde ich sie selten als störend.
Wenn sie mich stören sehe ich eben nicht hin.
Wie Klangbutter schon schrieb, ist es eine Art Tanz, der die Musik unterstreicht.
Nun bin ich erklärter und eingefleischter Nichttänzer und kann eigenen einstudierten tänzerischen Bewegungen rein garnichts abgewinnen, wenn ich aber hinter dem Akkordeon sitze und völlig weltvergessen vor mich hinspiele, geschieht es oft, daß ich ebenfalls in Bewegung verfalle, weil die Musik das einfach mit mir so macht. Übrigens spiele ich dann auch mit geschlossenen Augen, aber nicht, weil ich meinen Anblick nicht ertragen kann :), sondern weil ich mich dann besser der Musik hingeben kann.

Und bei der populären Musik ist die Bewegung ja gar nicht mehr wegzudenken. Man hat, selbst bei musikalisch guten Stücken, den Eindruck, daß die Bewegung (Show) der wichtigere Teil ist.

Gruß
Reini2
 
chnöpfleri;6982975 schrieb:
Diesen Herrn hier kann ich leider nur mit geschlossenen Augen geniessen.
Im Gegensatz zum Herrn aus dem ersten Posting kann ich diesen aber dann genießen. Die (hörbare) Spielweise des ersten Herrn ist nicht nach meinem Geschmack. Irgendwie sind mir seine Balgwechsel zu ... auffällig. Ob das mit der Art seiner Bewegungen zusammenhängt, kann ich nicht sagen, ist möglicherweise ja Absicht. Der Herr aus chnöpfleris Link zappelt zwar auch rum, hat sein Instrument aber unter Kontrolle.

Edit: ich schrieb das, ohne SyIvias Links nochmals angesehen zu haben. Das habe ich jetzt nachgeholt und muss revidieren: was mir an seinem Stil nicht gefällt, sind nicht hörbare Balgwechsel - seinen Balg hat er so gut im Griff wie der auch chnöpfleris (z.B). Sein Stil gefällt mir trotzdem nicht :gruebel:

Wer sich durch die Bewegung gestört fühlt schließt einfach die Augen und genießt die Musik so.
Wenn nicht die Bewegungen die Musik beeinträchtigen!

Kann ich eigentlich jemanls nochmal zu einen Akordeontreffen kommen, nachdem ich Ivan Hajek als beispiel verwendet habe??? 8-}
Wenn Du Dich hier als Hajek-Fan geoutet hättest, dann hätte ich es mir noch einmal überlegt :rofl:. Aber so: kein Problem :D

Gruß,
INge
 
Zuletzt bearbeitet:
Nun wieder der Ketzer:
Wer bestimmt was gut und was schlecht ist?

da es sich um Kunst handelt, ist das immer eine Gratwanderung.

Am besten wäre natürlich, Bewegung und Klang ergänzen und unterstützen sich. Wenn man also zusammen mit der musikalischen Gestaltung auf den Körper achtet und sie in Einklang bringt

Und dagegen finde ich, ist überhaupt nichts einzuwenden - im Gegenteil, das ist der Sache dienlich. Mitunter sind Bewegungen und Körperhaltungen einfach notwendig, da sonst der musikalische Ausdruck, den man erzeugen möchte nicht machbar ist (z.B. Wenn man das Griffbrett zusätzlich noch mit dem Kinn einklemmt, um es stabiler zu halten, um mehr Dynamik mit dem Balg zu ermöglichen...)

Es gibt dann aber Bewegungen, die aus musikalischer Sicht nicht nötig sind (zumindest nichtmit so großer Gestik, wie es dargeboten wird.). Und dann wirkt es oftmal wie eine Selbstdartstellung des Interpreten - was es oftmals auch ist - das empfinde ich dann eher schon als abstoßend und mildert für mich die musikalische Darbietung. Wo die Grenze ist, ist wie schon gesagt oftmals fließend - meist lässt sich nur sagen: schon eindeutig zu viel.

Mir scheint übrigens, dass I.H. polarisiert: die einen lieben ihn (bzw. seine Musik), die anderen können ihn (bzw. seine Musik) nicht ausstehen. Dazwischen gibt es nichts.

Bei diesem Herrn scheint es mir doch so, dass es wesentlich mehr um die Selbstdarstellung und die Erregung von Aufmerksamkeit geht, als um Unterstützung der Musik. Deshalb kann man den Herr an sich mögen, weil er sich gar nicht verstellt und den Zappelphillip gibt, der in ihm steckt. Seiner Musik gibt das soweit ich aus den Beispielen raushöre, jedoch nichts zusätzliches - im Gegenteil ich habe an einigen Stellen den Eindruck, dass sein "sehr bewegungsdynamisches " Spiel der Musik eher entgegenwirkt und teilweise störend beeinflusst. Da ich den Herrn aber nicht persönlich kenne und mich die Musik, die er so auf seine Art produziert nicht emotional berührt, kann ich mit seiner Art zu musizieren nicht viel anfangen. Nicht in der Fußgängerzone und schon gar nicht zu Hause im Wohnzimmer, da selbst ohne zuzusehen keine besondere Musik für mich dabei entsteht.

Ich persönlich sitze zwar meist auch relativ ruhig, mache mitunter aber auch Bewegungen, die mich bei bestimmten Melodiepassagen oder musikalischen Effekten unterstützen. Kann sein, dass das andere anders hinkriegen. Für mich hat sich das eben als praktisch erwiesen, weil ich mir dabei leichter tue. Von übertriebener Gestik halte ich nicht allzuviel - es sei denn es ist ein Teil einer Choregraphie und Bühnenshow.

Gruß, maxito
 
früher wurden wir vom dirigenten dazu angehalten, beim spielen den takt nicht mit dem fuß mitzuklopfen.

Wenn das nun einer braucht hat mich das noch nie gestört.

hier geht es nun aber um bewegungen des ganzen körpers. wenn das nun zu der selbstdarstellung einer 'Diva' führt, halte ich das einfach nur für unüberlegt und doof.
Wenn das ein Künstler braucht, weil er glaubt, anders seine 'Message' nicht rüberbringen zu können - sei es ihm gegönnt.

Viele Grüße
morigol
 
früher wurden wir vom dirigenten dazu angehalten, beim spielen den takt nicht mit dem fuß mitzuklopfen.
das veraendert ja auch den Sound nicht zum positiven, siehe Schuettelakkordeon (dort zum positiven)
btw. wie heisst eigentlich das Schuettelakkordeon-Stueck?

Bei diesem Herrn scheint es mir doch so, dass es wesentlich mehr um die Selbstdarstellung und die Erregung von Aufmerksamkeit geht
nur! :)

Ich schaue da erst seit letzten Oktober drauf und mir ist aufgefallen, dass ich da viel besser zuhoeren kann, wenn es herum weniger Reize gibt,
sonst gehen meine Gedanken gleich weiter...

Als Musiker moechte man doch (ich wuerde das wollen, waere ich ein Musiker), dass einem zugehoert wird. Das Auge hoert ja auch mit aber das sollte nur unterstuetzend sein. Grad, wenn die Meinungen hier zum Teil so auseinander gehen und wenn die Grenzen fliessen sind, ist man doch, meiner Meinung nach (und auch der Meinung meiner Lehrer nach) besser beraten, sich lieber stiller zu verhalten.

Die KIMMO POHJONEN Shows, die ich mir seit gestern reinziehe, die sind ein ganz anderes Genre als wenn ein einzelner Akkordeonist auf der Buehne sitzt und ein Stueck interpretiert, oder ein Akkordeonist vor einem Orchster sitzt und rumzappelt.

I
Wenn Du Dich hier als Hajek-Fan geoutet hättest, dann hätte ich es mir noch einmal überlegt :rofl:. Aber so: kein Problem :D
nee, bin ich nicht. Aber ich finde es trotzdem faszinierend, dem zu zu schauchen (nicht zuhoeren)


Ja, mußt du sogar. Ich muß ja noch den Hummelflug spielen.

ja, hab ich nicht vergessen und bin sehr gespannt drauf!

gruss,
Sylvia
 
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Wer bestimmt was gut und was schlecht ist?
da es sich um Kunst handelt, ist das immer eine Gratwanderung.
I beg to differ. Eine "Gratwanderung" ist für mich ein Wandeln auf einem schmalen Pfad. Gerate ich auf die eine Seite, ist es zuviel des Einen, auf der anderen Seite ist es zuviel des Anderen. Die Grenze zwischen den beiden Seiten ist aber eindeutig definiert.

Hier ist es anders: Gut oder Schlecht, das ist eine Entscheidung, die jeder Einzelne - Ausführender und Empfänger - für sich selbst treffen muss: halte ich das für gut oder schlecht. Es gibt niemanden, der die allmächtige Meinung vertreten kann, DAS ist gut und DAS ist schlecht (dass es möglicherweise Leute gibt, die sich dafür halten, steht auf einem anderen Blatt). Es kann nur jeder für sich sagen, ich finde dies gut oder jenes schlecht. Und dann kann man noch unterscheiden zwischen <tolles Stück, aber technisch unsauber ausgeführt> oder <tolles Stück, aber die Interpretation gefällt mir nicht> oder <das Stück gefällt mir nicht, aber wie es gespielt wird finde ich gut> oder ... Es gibt also nicht nur Schwarz und Weiß, sondern jede Menge Graustufen dazwischen. Und was Schwarz und was Weiß oder wie Grau etwas ist, ist für jeden anders ... und das ist gut so (finde ich!).
(ok, vielleicht meintest Du mit "Gratwanderung" genau dies und wir haben nur unterschiedliche Definitionen dieses Wortes im Sinn)

Wo die Grenze ist, ist wie schon gesagt oftmals fließend - meist lässt sich nur sagen: schon eindeutig zu viel.
Auch hier kannst Du nur sagen, <für mich eindeutig zu viel>. Denn wo der Eine sagt, <eindeutig zu viel>, mag ein anderer feststellen, <ein bisschen mehr davon und es würde mir gefallen>.

Das ist doch das Schöne an der Kunst: jeder kann seine eigene Meinung haben und keine davon ist falsch :D (ok, die eine mag für den Künstler angenehmer sein, aber die andere ist deshalb noch lange nicht falsch). Denn hier geht es nicht darum, das kleine Einmaleins zu können oder Pi auf die 17. Stelle nach dem Komma aufzusagen oder die chemische Formel für DiHydrogenMonoxid zu kennen (oder um was es sich dabei handelt ;)), sondern um Emotionen, die durch die Kunst ausgelöst werden. Und die sind weder mess- noch übertragbar.

Gruß,
INge

- - - aktualisiert - - -

(Hajek)
Aber ich finde es trotzdem faszinierend, dem zu zu schauchen (nicht zuhoeren)
Ich habe ihn seit mehr als 10 Jahren nicht mehr live gesehen; damals machte ich (wie oben schon geschrieben) einen großen Bogen um ihn, weil seine ganze theatralische Art mich abstieß und ich das Gefühl hatte, dass die ganze Show über seine technischen Mängel hinwegtäuschen sollte. Nach den aktuelleren Videos (zwischendurch hatte ich ihn erfolgreich verdrängt) scheint er technisch ein wenig zugelegt zu haben, doch macht die ganze Art auf mich den Eindruck von "mehr Schein als Sein".
Er hat zwar offenbar viele Fans, aber möglicherweise wenige Akkordeonisten darunter :D

Kleine Anekdote am Rande:
ein (nichtakkordeonspielender) Bekannter von mir machte mich mal auf I.H. aufmerksam - "da spielt in der Fußgängerzone immer ein toller Akkordeonist" :ugly:
Im Laufe der Zeit lieh ich ihm ein paar meiner Akko-CDs und schleppte ihn in diverse Konzerte (Galliano, Leuchter, Accordion Tribe, Motion Trio). Irgendwann meinte er mal, "jetzt verstehe ich deine Reaktion auf I.H." ... :whistle:
 
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um zum Thema zurückzukommen:
Kein Musiker sitzt steiff an seinem Instrument,
Hier habe ich einen Akkordeonisten entdeckt, der relativ ruhig hinter seinem Instrument sitzt ohne einen Stock im Rücken zu haben - oder mit der Musik mitgeht, ohne eine große Show abzuliefern. In meinen Augen ein sehr gelungenes Bewegungsmuster!

Gruß,
INge
 
Ich glaube, das Problem ist nicht, wenn du dich "gehen lässt", sondern wenn du so tust, als ob.
Die meisten Menschen sind nicht umsonst ganz gut darin, die Emotionen ihres Gegenübers zu erkennen. In der Psychologie erklärt man das mit dem Spiegeln. Dadurch wird auch ein falsches Lächeln sehr schnell enttarnt.
Wenn da nun so ein Musiker sitzt und schon bei der ersten Note so abgeht, als wäre er gerade mitten im Orgasmus, dann kauf ich dem das einfach nicht ab. Finde ich völlig unauthentisch. Das ist was für ein Comedyprogramm und wenns gut gemacht ist, lache ich da gerne darüber. Aber musikalisch berührt man mich so nicht.
Mein Lieblingsbeispiel: https://www.youtube.com/watch?v=a9kPfelTEds

Aber wenn jemand authentisch "zappelt" - warum sollte man das weghaben wollen?
Da hilft es dem Zuschauer ganz bestimmt auch noch, sich in die Musik und die Emotionen reinzufühlen, die der Performer damit ausdrückt. Wer sagt dir denn, du solltst dich beim Akkordeonspielen nicht oder weniger bewegen und warum meint derjenige das?
Ich finde, es kommt am meisten rüber, wenn man es schafft, sich mit seiner Musik selbst zu berühren. Zumindest glaube ich das ;)
 
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Subjektiv gefühlt würde ich sagen, dass die östlichen Nachbarn sehr bewegungs- und gestenreich spielen.

http://www.youtube.com/watch?v=bc3MsyNbHGM

Man könnte vermuten, dass gehört irgendwie zur Ausbildung, um die Ausdruckkraft des Spiels zu stärken ... :gruebel:

Gruß
Herbert
 
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Subjektiv gefühlt würde ich sagen, dass die östlichen Nachbarn sehr bewegungs- und gestenreich spielen.Man könnte vermuten, dass gehört irgendwie zur Ausbildung, um die Ausdruckkraft des Spiels zu stärken
Quatsch ! Spinner gibt es überall .
 
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