Powerchords: Wohin mit dem Daumen?

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Ich habe vor kurzem mit dem Üben von Powerchords auf dem Bass begonnen (ein 5-Saiter) und weiß nicht so recht, wo ich den Daumen der Greifhand abstellen soll. Prinzipiell stütze ich ihn immer an der Mitte der Halsrückseite ab, um Noten sauberer greifen zu können. Wenn ich so allerdings Powerchords greife (vor allem mit der Oktave, also Zeigefinger, Ringfinger und kleinem Finger), dann ermüdet meine Hand sehr schnell. Lasse ich hingegen den Daumen über das Griffbrette hinausschauen (also dieser Griff, den man eigentlich von Bluesgitarristen kennt), fällt es mir zwar leichter, aber Ring- und kleiner Finger klappen ein wenig schief zur Seite um. Es klingt zwar, aber kommt mir sehr unsauber vor.

Nun weiß ich als Anfänger nicht, was besser wäre. Wie handhabt ihr das?
 
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Was genau "schulmässig" ist weiss ich auch nicht.
Im Prinzip auch wurscht.
Greif so wie es sich für dich am besten anfühlt dann
machste nix verkehrt.
 
ein Lehrer wär halt gut um die Technik zu checken, aber die Haltung mit Daumen über das Griffbrett hört sich ziemlich unpraktisch und stressig an.
 
... Nun weiß ich als Anfänger nicht, was besser wäre. Wie handhabt ihr das?
was spielst du denn als anfänger mit powerchords :confused: ... egal ...
ich lasse den daumen auf der rückseite. egal ob bass oder gitarre. ich glaube auch nicht, dass der affengriff bluestypisch ist ;)
 
Mit dem Affengriff bekommst du doch die Finager gar nicht mehr gescheit auseinander, das kann in den tiefen Lagen doch gar nicht klappen. Daumen hinter den Hals und während des Umgreifens zum nächsten PCh kurz ganz entspannen.
Allerdings: "Powerchords" (das sind doch die, wo man sich die große/kleine Terz schenkt, also Grundton, Quinte und Oktave spielt) auf dem Bass sind nicht so ganz mein Metier, aber Zeigefinger (1), Mittelfinger(2) und kleiner Finger(4)? Spielst du die Quinte mit dem Mittelfinger(2) und nicht mit dem Ringfinger(3)? Hmm hmmm ...
 
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Ich muss mich als E-Gitarrist auf Bass-Abwegen outen. Als solcher greife ich den Powerchord (Grundton, Quinte und Oktave) immer mit Zeigefinger, Ringfinger und kleinem Finger (also nicht mit dem Mittelfinger, wie ich oben übermüdeterweise geschrieben habe!).

Was ich als Anfänger (auf dem Bass, Gitarre spiele ich seit 10 Jahren) mit den Powerchords will: Bestimmte Stücke von Iron Maiden langsam nachspielen. Steve Harris macht recht viel mit Powerchords, manchmal mit und manchmal ohne die Oktave. Also mit dem Daumen auf der Rückseite werde ich dann wohl einfach weiterüben und hoffen, dass das mit der Zeit leichter und schmerzfreier wird (war ja auf der Gitarre auch so, nur war es da mit meinen kleinen Händen nicht so schlimm).

Den besagten Bluesgriff kenne ich von einigen Bluesmusikern und sogar aus Lehrbüchern. Ist aber Geschmackssache bzw. eher nix für Anfänger.
 
maiden ist natürlich ein argument :)
10 jahre gitarre hin- oder her ... hast du reichweiten- und/oder kraftprobleme? mal ein "seltsamer" ansatz:

gitarre lernt man m.e. eher statisch. einen (grund)akkord nach dem anderen als "festes griffmuster". versuch mal, powerchords zu zerlegen und wieder zusammenzufügen:
noch bequeme lage suchen - grundton spielen, quinte, oktave. "bewusst". du "gehst eher in sie ´rein".
achte darauf "wo" es probleme macht und arbeite dran. wenn es klappt, in richtung tiefere lage verschieben.
 
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Harris greift (soweit ich weiß) auch nie "sauber". Mach ich auch nicht, klappt trotzdem, zumindest auf meinem 4-Saiter. Wie es auf einem 5-Saiter aussieht weiß ich natürlich nicht. Aber Powerchords greife ich teilweise sogar mit dem Daumen auf der E-Saite, ist am angenehmsten, und geht ganz flott (genauso wie Oktavgriffe, z.B. zum Slappen). Mach es einfach so, wie es bei dir am besten geht, wenn du die Griffwechsel trotzdem flott hinbekommst und alle Töne sauber erreichst spricht eigentlich nichts dagegen. ;)
 
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versuch mal, powerchords zu zerlegen und wieder zusammenzufügen:
noch bequeme lage suchen - grundton spielen, quinte, oktave. "bewusst". du "gehst eher in sie ´rein".
achte darauf "wo" es probleme macht und arbeite dran. wenn es klappt, in richtung tiefere lage verschieben.

Ah, meinst du mit zerlegen, dass ich den Akkord als Arpeggio spielen soll? Dinge wie die Bassline von Rearranged (finde Limp Bizkit nicht gut, aber genau die Bassline hats mir angetan) klappen schon ganz gut: https://www.youtube.com/watch?v=XWqxYAiYTpk
Da greife ich am Anfang den Grundton mit dem Zeigefinger, lassen ihn stehen und gebe den Ringfinger für die Quinte dazu, dann denn kleinen Finger für die Oktave usw., also je nach Bedarf.
Mein Problem ist, dass die Abstände in den tiefen Lagen gefühlt sehr weit sind. Greifen kann ich sauber, aber meine Hand wird dann schnell müde. Vom Akkorde Verschieben ganz zu Schweigen.
 
Den Ansatz von d'Averc halte ich da absolut für zielführend - grade am Bass ist es wichtig, so viel Kraft wie nötig, aber so wenig wie möglich aufzuwenden. Da drückt man bei Akkorden gerne mal kräftig drauf, verspannt entsprechend, und die Hand schmerzt schnell mal ;) Also vom Grundton her denken, erst die 5 drüber, kucken, wie man greift, wie viel Kraft man wirklich für 'nen sauberen Ton braucht (wichtig: der Daumen bleibt LOCKER, egal wo ersitzt, Druck kommt aus dem Unterarm!) und wie die Haltung am bequemsten ist. Wenn's läuft, dann die Oktave dazu, nicht gleich zu viel versuchen ;)

Lockere Haltung, nicht zu viel Kraft und sichere Technik erleichtern dir dann auch das "Verschieben" der Akkorde massiv(st): Einfach die Kraft aus'm Arm weg nehmen, dann kannst Du sie ganz locker rumschieben :) Wieder "Zug" drauf, und das Ding klingt! Üb' das dann auch erst mal langsam und achte auf alle Bewegungen und die Kraftverteilung. Mit ein bissl Übung klappt das dann schnell ohne Schmerzen, und Powerchords am Bass braucht's jetzt eher selten, aber sie machen schon Spass ;)
 
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Nachdem ich jetzt seit ein paar Wochen als Bassist unterwegs bin muss ich sagen, dass das Tieftönervolk generell aufgeschlossener zu sein scheint als die E-Gitarristen. Da wird öfter jedes kleinste Technikdetail zerredet. Hier (und in englischen Foren und auf Youtube) stoße ich immer wieder auf ein "Die genaue Technik ist nicht sooo wichtig, mach es so, wie es für dich am besten ist." Das irritiert mich derzeit noch ein wenig.
 
Ah, meinst du mit zerlegen, dass ich den Akkord als Arpeggio spielen soll? ...
jupp. beschreiben kann ich´s i.d.r., korrekt benennen ist dann was anderes.
idee war eben auch, das ermüden herauszuschieben (oder den grund dafür finden, siehe ratking). klar, kannst du wohl sämtliche gängigen akkorde greifen, deine greifhand wird sehr beweglich sein, aber die wege sind nunmal länger und der gefühlte größere kraftaufwand ...
 
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"Die genaue Technik ist nicht sooo wichtig, mach es so, wie es für dich am besten ist." Das irritiert mich derzeit noch ein wenig.
Wieso ?
Sei doch froh das die Technikerpolizei woanners unnerwegs ist :)
 
Hier (und in englischen Foren und auf Youtube) stoße ich immer wieder auf ein "Die genaue Technik ist nicht sooo wichtig, mach es so, wie es für dich am besten ist." Das irritiert mich derzeit noch ein wenig.
Naja das ist halt auch nicht so ganz richtig und ungefährlich. Es gibt sehr wohl auch falsche Wege.
Ich habe jetzt am kontrabass wieder so eine Sackgasse gefunden. Da konnte ich einen Lagenwechsel einfach nicht spielen. Ich habe tagelang (eigentlich Wochen und Monate) geübt, gaaanz langsam aber zum gewünschten Tempo bin ich nicht gekommen. Nun hab ich meine Armhaltung nochmal korrigiert (mein Lehrer hat mich jaeigentlich vor nem halben Jahr schon dazu bewegen wollen). In dieser Position ist das Spielen recht anstrengend (weswegen ich lieber in meine leichtere Position zurückgefallen bin) aber oh Wunder, der Lagenwechsel gelingt sauber und wird automatisch besser intoniert - nur ist diese Technik noch extrem kräftezehrend. Jetzt fühl ich mich als ob ich von vorne anfagen müsste. Kann kaum 4 Takte in der Position spielen ohne Kraftprobleme zu haben und muss mich erstmal langsam steigern.

Das hätte ich auch von Anfang an haben können und ohne einen Lehrer wäre ich da wohl auch nicht von alleine drauf gekommen. Es gibt so gewisse Sachen, die sind seit Jahrhunderten bewährt beim Instrumentalspiel. Alles mit "Instrumentenpolizei" zu zerlegen ist zu kurz gedacht, auch wenn es sowas definitiv gibt. Und an manchen Stellen muss man wirklich seinen eigenen Weg finden. Es ist nicht immer leicht herauszufinden wo...
 
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Du willst jetzt aber nicht Kontra mit E Bass vergleichen ?
Äpfel un Birnen ;)
 
Klar will ich das...

edit: ich vergleiche das sogar mit Harfe, Gesang und Percussion. Das prinzip vom dem was ich schrob gilt meiner Ansicht nach immer.
 
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Du willst jetzt aber nicht Kontra mit E Bass vergleichen ?
Äpfel un Birnen ;)
naja ... fastel propagiert m.e., auf den rat eines guten rl-lehrers zu hören, der den weg zur besseren/effektiveren technik sehen kann.
beim thema e-bass kann man´s über´s i-net vll. leichter erklären, weil das bundierte ding dafür konstruiert worden ist, dass gitarristen damit bass spielen können :D
 
Stimmt ja alles.
Was allerdings nix dran ändert das es richtig ist wenn es sich gut anfühlt.
Ein guter Lehrer kann es einfacher machen......muss es aber nicht
 
Ja, um einen Lehrer werde ich nicht rumkommen. Ich will zumindest ein paar Einheiten Unterricht absolvieren, um diese Grundlagen richtig zu lernen.
Hab übrigens schon ein bisschen rumprobiert und werde wohl eher beim Daumen an der Rückseite des Halses bleiben. Es fällt mir auch anscheinend einfacher, wenn der Daumen circa gegenüber des Mittel- und Ringfingers ist, vorher hatte ich den auf der Höhe des Zeigefingers. Und ich übe auch immer wieder zuviel Druck mit der Greifhand aus. Sobald da etwas verkrampft, fange ich jetzt neu an und es geht auch besser.

PS: Bass spielen macht Spaß :) Ich fürchte fast, dass ich gefühlsmäßig eher beim Bass als bei der Gitarre zuhause bin. Was blöd wäre, da in den letzten zehn Jahren doch einiges an E-Gitarren-Equipment zusammengekommen ist und ich emotional sehr an einigen Gitarren hänge. Aber diese 5 dicken Kabel an meinem Ibanez-Bass sind Erotik für die Fingerspitzen...
 
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Was allerdings nix dran ändert das es richtig ist wenn es sich gut anfühlt.
Das ist halt der Punkt an dem ich widersprochen habe. Es kann auch sein, dass der unbequemere Weg ein richtiger ist. Man weiß am Anfang manchmal nicht in welche Sackgasse man fährt.

E-Bass autodidaktisch zu lernen ist klar einfacher als kontra, aber das heißt ja nicht, dass man nichts falsch machen kann wenn man nur auf sein Bauchgefühl hört.


Ja, um einen Lehrer werde ich nicht rumkommen.
Das wollte ich damit übrigens nicht sagen. Es gibt auch Lehrer die keine Hilfe sind oder Schüler, die schlecht mit einem Lehrer zusammenarbeiten (können). Manchmal ist es da auch zielführender, wenn man einen befreundeten bassisten bei nem Bier ein bisschen befragt wie er etwas macht. Bei einem Lehrer ist es aber so (wenn er studiert hat), dass man eher davon ausgeht, dass er Berufserfahrung hat und selbst sehr gut ausgebildet ist, so dass er dein Problem schnell erkennen kann.
 

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