Hier beschreibt er es grundlegend:
http://foppde.uteedgar-lins.de/foppde.html#c1ii11
Ich habe mich jetzt nicht allzusehr vertieft in Changs Text. Auch finde ich den Ausdruck "parallele Sets" etwas unglücklich, weil unter Parellelbewegung üblicherweise eine Bewegung beider Hände (besser: verschiedener Stimmen) in die gleiche Richtung verstanden wird. deshalb finde ich den Ausdruck nicht sehr intuitiv.
Auf jeden Fall meine ich, daß es zur Ausführung dieser parallelen Sets 2 Möglichkeiten gibt:
1. man hält den nachfolgenden Finger etwas höher, sodaß der Ton etwas süpäter erklingt
2. man führt eine kleine Pro- oder Supination (ich weiss nie, welche nach Innen und welche nach Außen geht
) durch und hält die Finger eher in einer Linie.
In der Praxis wird es wohl, wie so oft, eine Mischung aus beiden sein.
Wie Chang jetzt genau den Triller 23 spielt, kann ich auch nicht sagen, so genau habe ich es jetzt nicht gelesen. Aber ich bin der Meinung, daß man durch eigene Bewegungsbeobachtung und Entdeckergeist weiter kommt als durch Lektüre. Es geht ja immer um ein Können, nicht um ein Wissen. Wobei die Lektüre zur Anregung und Inspiration natürlich äußerst hilfreich ist. Aber als Rezept würde ich sie nicht verwenden. Schlußendlich sind die Menschen so verschieden, daß doch jeder seine individuelle Spieltechnik finden muß. Aber eine Lektüre wie Chang oder eine Diskussion, wie wir sie gerade führen, hilft da natürlich enorm weiter.
Nochmal ganz grundlegend: Das, was ich mit dem Ausdruck
Armgewichtsmethode bezeichne, ist nicht eine Technik für bestimmte Stellen, sondern eine grundlegend andere Spieltechnik als das Spiel as den Fingern. Im Grunde müßte man sie auch
Körpergewichtsmethode nennen, denn eigentlich kann man den gesamten Körper von der Zehenspitze bis zum Scheitel dynamisch und ökonomisch beim Klavierspielen einsetzen. Ich würde mich eher daran machen, diese Spieltechnik bei leichteren Stücken zu erlernen, zu festigen und zu vertiefen, als mich an spezielle Techniken für Einzelstellen zu machen. Das kommt dann mit der Zeit von ganz allein.
Viele Grüße,
McCoy