Bei E-Gitarren-Neukauf: wieviele Einstellarbeiten sind nötig?

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Hallo Leute!

ich bräuchte mal ein paar aussagekräftige Infos oder Meinungen zu dieser Frage.
Warum?
Weil ich nicht weiß, ob mich manche Hersteller vera... wollen oder ob das "normal" ist, dass man sich mit Halsneigung, Brücken-, Tremolo- und Satteleinstellungen stundenlang beschäftigen (oder jemanden dafür bezahlen) muss, bevor ein Instrument korrekt eingestellt ist.
Ab welchem Preissegment kann man damit rechnen, dass einem eine ordentliche Grundeinstellung geliefert wird?

Hintergrund: ich habe mir vor über 1,5 Jahren eine neue Hagstrom F20T gekauft (Heutiger UVP 379,- / bestprice [Thomann, Musicstore] 329,-). Schien ein ordentliches Instrument zu sein (Ich werde dazu noch ausführlich berichten, denn Ihr sollt wissen, was die Gitarre bietet.). Aber dann ...
Aktueller Stand: habe kürzlich eine neue Gitte (aus neuer Produktionsserie) als Ersatz erhalten. (Die alte war irreparabel.)

Die hab ich dann direkt wieder zurückgegeben, ohne an einer einzigen Schraube zu drehen, weil beim Tremolohebel nach dem Herunterdrücken und nach dem Hochziehen eine Tondifferenz (bezogen auf die Mittelstellung) von insgesamt fast einem Halbton zustandekam. (Wer im Laden an der Gitarre nicht schraubt, kann das gar nicht bemerken, weil scheinbar das Tremolo ab Werk oder ab Endkontrolle (Musik-Mayer - steht zumindest drauf) nur in eine Richtung beweglich eingestellt ist. Im Geschäft zu schrauben, ist sicherlich soone Sache. Ob das gern gesehen wird? Klar braucht man exakt passende Schraubendreher usw. Also macht man sowas lieber in Ruhe zu Hause.)
Das Tremolo der ersten gekauften F20T ging also einwandfrei in Ausgangsstellung zurück. Das war übrigens einer meiner Kaufgründe.

Jetzt kommt das Teil also wieder zu mir - bzw. muss ich es mal wieder abholen ... - einiges schon viel besser, um nicht zu sagen astrein.

Ich hatte ebenfalls bemängelt, dass die Saitenreiter nicht weiter nach unten regulierbar seien, denn sie waren bereits am Anschlag. Das ist aber notwendig, wenn ich das Tremolo schwebend spiele, weil dann ja die Brücke komplett hochwandert. Ergo, muss man die Möglichkeit haben, die Saitenlage wieder tiefer einzustellen. Die Stege waren und sind aber eben alle am Anschlag.

Jedenfalls hat der Musikladen oder eben Musik-Mayer (Großhändler, Vertrieb) das Instrument noch einmal eingestellt und nun funzt das Tremolo wirklich gut. Wie man es auch sogar mit einem der Billigteile hinkriegt, wenn man sich damit etwas auskennt.)
Aber die Halsneigung wurde nicht verändert.
Ja sagt mal, rede ich mit Brot? ;)
Tja, also dünne Kunststoff-Unterlegscheiben unter die vorderen beiden Halsbefestigungsschrauben (die wurden mir bei der ersten Gitte von MM zugeschickt = guter service) , damit sich die Halsneigung verändert und die Saitenlage runterkommt.
Das Spielchen kann man nun so lange machen, bis einem die Saitenlage gefällt. Die Reiter haben dann ja auch wieder Spiel nach oben und unten.

Die Halstasche ist ordentlich verarbeitet, das muss ich bestätigen. Der Halsanfang ebenfalls.
Beide Teile liegen plan aufeinander.
Nun müssen aber U-scheiben drunter ... Je dickere, umso größer wir der keilförmige Spalt zwischen den beiden Halsbefestigungs-Schraubenpäärchen.
Im Übrigen stellt sich hier die Frage, ob darunter der Klang leidet ... (Fender US-Modelle haben ja diese kleine Stellschraube durch die Halsplatte = klasse Lösung, um die Halsneigung zu verändern.) Die Frage bleibt unbeantwortet bzw.: kein voller Kontakt = unerwünscht, oder?

Die billigsten Strat-Nachbauten - Ihr kennt sie alle - haben i.d.R. genügend lange Schräubchen an den einzelnen Stegen, um die Saitenlage zu justieren.
Hat die Hagstrom aber nicht, da anderes System.
Ist okay, ist ja auch ne schöne Brücke - da wurde viel nachgedacht und sogar das Tremolo oder/bzw. sein Name markenrechtlich geschützt. Aber wenn eine solche Brücke auf ner Gitte verbaut und verkauft wird, dann muss doch dafür von vorneherein eine Lösung am Start sein, wenn doch diese Brücke so gut sein soll.
Also entweder muss es tiefer einstellbare Reiter geben oder von vorneherein eine optimierte Halsneigung.

Stimmt, ja, ganz toll, aber ist das der Job des Kunden?

[Der Hinweis auf die neue Serie bzw. die Mängel bei der alten werde ich Thomann/Musicstore (u.a.) noch mitteilen, da dort anscheinend das "alte" Modell angeboten wird. Die Bilder sehen zumindest danach aus.]

Bin ich einer der Endorser von Hagstrom? Nein. Bin ich der doofe Tester einer beta-Version? Ja, okay, dann aber nicht für lau, weil ich meine Zeit dabei verknalle, denen aufzuzeigen, worin die Mängel bestehen, wenn sie das nicht von vorneherein beim chinesischen Hersteller selbst auf die Reihe kriegen?
Ich warte seit fast zwei Jahren auf eine bei den Basisteilen einwandfreie Gitarre und bin mal sehr gespannt, wie und ob MM das hinkriegen.

Ich habe nichts dagegen, Zeit in Justierarbeiten zu stecken. Aber nicht in Dinge, die ab Werk zwingend vorhanden sein müssen.

Soll ich nochmal den Hals abschrauben und noch zwei Scheiben drunterpacken, damit sich dann ein noch größerer Keil zwischen Hals und Halstasche oder befinden wir uns hier im Bereich eines Mangels, der nachgebessert werden muss (was ja nur durch U-scheiben möglich ist, die ich eigentlich überhaupt nicht will)?

Wieder zurückgeben und Geld zurück verlangen?
Behalten und sich freuen, dass man für damals knapp 300,- Ocken gute Basisqualität erworben hat? Behalten, weil ich nun wenigstens ein Modell besitze, welches beinahe "custom-shop"-Charakter hat?
Oder behalten und richtig über Hagstrom "herfallen" und überall Warnungen ablassen (die zwar auch als Werbung funktionieren, aber die PR empfindlich stören können)?

Die Angelegenheit kostete mich mittlerweile zig Stunden, reichlich Sprit, n Liter Gehirnschmalz und besonders viele Nerven.
Und da ich eben nicht der Spielball für irgendwelche Wirtschaftsunternehmen bin, wehre ich mich so gut ich kann.
Wenn Hagstrom mir nun ne Gitte schenken würde, fände ich das i.O.; natürlich erwarte ich das nicht, aber an deren Stelle würde ich es mir mal überlegen ...
Ich spreche von Hagstrom, die ihre Marke wieder etablieren und am Markt festigen wollen und nicht von einem no-name-Nachbau-Produkt für 69,- Ocken, wo irgendjemand seinen eigenen Namen draufpappt.

Was denkt Ihr darüber und was würdet Ihr an meiner Stelle tun?
Danke und VG
Michael
 
Eigenschaft
 
was würdet Ihr an meiner Stelle tun?

Spiel die Gitarre einfach im Laden deines geringsten Misstrauens an, wenn sie dir gefällt und du sie kaufen willst, lass sie dir vor Ort auf deine Bedürfnisse (auch Saitenstärke usw.) einstellen. Möglicherweise zahlst halt noch ein paar Euro für ein Setup drauf, hast aber dann nicht den von dir beschriebenen Stress an der Backe.

Ansonsten: Gitarre bestellen und gleich zum Gitarrenbauer schicken lassen zum Check.

Klingt ziemlich einfach, ist es aber auch! ; )
 
Myxin, meinst Du im Ernst, dass Anspielen reicht? Da kannst Du nicht unter die Reiter gucken, geschweige denn unter die Halsneigung.
Das bleibt auch nicht bei ein paar Euros, aber im Prinzip hast Du voll Recht.
Hagstrom hat leider nicht jeder Laden.
Eine online kaufen und wieder zurückschicken gefällt mir nicht. Außerdem sind die alle vermutlich gleich, weil aus selber Serie.
Würde an einer Nagelneuen auch nicht rumschrauben, weil dann eben nicht mehr neu. (Z.B. minimale Grate auf ner festsitzenden Schraube.)
Gitarrenbauer hat mit allem insgesamt ca. 5-8 Stunden Arbeit = teurer als die Gitte selbst.
Im Übrigen kann ich das alles selbst machen. ;)
Aber ich will mir das nicht einfach gefallenlassen. (Du kennst mich ja schon ein wenig. ;) )

(Sehn wir uns nochmal bzgl. "... eigenen amp ..."?)
 
Wie viel man sich da gefallen lassen muss, liegt bei jedem selbst... Man hat ja die Möglichkeit sich zu entscheiden...
Mir ist es allerdings auch schon so ergangenen , dass im Laden eine neue Gitarre für mich liebevollst und mit bestem Willen eingestellt wurde und ich Zuhause die ganze Prozedur doch komplett wiederholt habe, weil das einfach keine optimale Einstellung für mich war. Daher sehe ich es ziemlich locker, wenn ich Gitarren bekomme, die nicht vernünftig eingestellt sind (... Nicht vernünftig einstellbar ist eine andere Geschichte!!!). Woher soll ein Hersteller wissen, welche Saitenlage, -Stärke usw. ich bevorzuge...
 
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@ Mikelee:

Das Amp Thema hat sich für mich erledigt.

Was die Gitarren-Einstellarbeiten betrifft. 5 bis 8 h ist schon arg hoch angesetzt. Wenn die Gitarre nicht grobe Verarbeitungsmängel hat (verzogener Hals etc.), dann wird sich die in höchstens einer Stunde einstellen lassen. Solche Arbeiten wie einen Sattel nachzufeilen können bei höchster Akribie noch zusätzlich Zeit in Anspruch nehmen. Allerdings sind die ab Werk in der Regel eher zu hoch als zu niedrig gefeilt, was auch "nur" bedeutet, dass man eben nicht die optimalste Saitenlage hat. Damit muss man halt bei einem Instrument "von der Stange" leben.
 
ICH würde Bilder vom Vibrato und von der Halstasche einstellen :)
 
InTune:
Klar kann kein Hersteller wissen, welche Saitenstärke, -lage, tuning Du verwendest.
Das ist aber z.B. bei ner F.- oder Nachbaubrücke wurscht. Da drehste die Reiter einfach hoch oder runter. Geht hier aber nur hoch, weil alles am Anschlag steht. Und diese Saitenlage ist für viele nicht angenehm. Dann wollen die justieren und "nee, das geht nicht!"
Bedeutet für mich, dass das System höchstens für nicht-tremolo-Spieler eingestellt ist. Und selbst für diese ist eben zapfenstreich, weil die Saitenlage nicht tiefer eingestellt werden kann. Wie gesagt, nur über Halswinkeleinstellung. Die muss aber vom Hersteller korrekt ankommen, wie ich finde.

Ist mir ein Rätsel, wie eine Marke, die wiederaufleben möchte, sich solche Fehler erlaubt.
Habe schon fast den Eindruck, die "testen" einfach am Markt, ob der Verkauf funzt.
Die vorangegangene Produktionsserie - falls es nicht nur eine einzelne Montagsgitte war - war für Tremolonutzer überhaupt nicht geeignet, da die rückseitige Ausfräsung leicht verdreht war! Dadurch stieß der Sustainblock frühzeitig an die Kammerwand. Wenn das bei sagen wir 2.000 Stck. Produktionseinheit der Fall ist und nur 500 Leute das bemerken, weil sie ihr bending mehr oder weniger vergessen können, dann leidet der Ruf von Hagstrom darunter sehr - und auch die Mülltonne.
Ich schreib denen das natürlich auch alles.

Muss gesagt werden: für diese gut 300,- Ohren bekommt man eine astreine Gesamtqualität. Ich finde keine outpoints außer den genannten.
Zur verbauten Holzqualität kann ich nichts sagen. Gibt ja sicherlich auch schlechteres und besseres basswood. Viele gute Details, Resinator tm (ähnlich Ebonol?) fretboard, trussrod, Mechaniken, Graphitsattel (glaub ich), usw.

- - - aktualisiert - - -

ICH würde Bilder vom Vibrato und von der Halstasche einstellen :)

Jeah ... ;)

Saitenlage Dicke E am 12. Bund (Lerraum zw. Saite und Bundstäbchen) 2,4 mm. Dünne E am 12. Bund 2,2 mm (ok, am Sattel ist noch etwas Luft.)
Und es liegen je bereits 0,4 mm dicke Scheiben drunter!
Vibrato steht auf 4 Halbtonschritten G-Saite.

Vermutlich reichen selbst Makroaufnahmen nicht wirklich aus, um die Probleme exakt zu zeigen.

@ Mikelee:

Das Amp Thema hat sich für mich erledigt.

Was die Gitarren-Einstellarbeiten betrifft. 5 bis 8 h ist schon arg hoch angesetzt. Wenn die Gitarre nicht grobe Verarbeitungsmängel hat (verzogener Hals etc.), dann wird sich die in höchstens einer Stunde einstellen lassen. Solche Arbeiten wie einen Sattel nachzufeilen können bei höchster Akribie noch zusätzlich Zeit in Anspruch nehmen. Allerdings sind die ab Werk in der Regel eher zu hoch als zu niedrig gefeilt, was auch "nur" bedeutet, dass man eben nicht die optimalste Saitenlage hat. Damit muss man halt bei einem Instrument "von der Stange" leben.

5-8 sind einfach nur realistisch - mit Verlaub. Hals runter, Hals drauf, neu stimmen (mit floating Tremolo), nochmal Hals runter, Hals druff, stimmen, Stege machen (Saite runterdrehen, Saite spannen, usw.) Sattel machen, ..., vorher erstmal n Werkzeug finden um die Sättel zu drehen. ;)
Sattel: Entweder man hat spezielle Sattelfeilen oder nich t- ich hab keine. Wenn nicht, dauerts alleine deswegen schön länger, weil man tricksen muss.

Ok für das Amp Thema bei Dir.
 

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... Wenn das bei sagen wir 2.000 Stck. Produktionseinheit der Fall ist und nur 500 Leute das bemerken, weil sie ihr bending mehr oder weniger vergessen können, dann leidet der Ruf von Hagstrom darunter sehr - und auch die Mülltonne. ...

Ich kann zwar zu Hagstrom mangels eigener Erfahrung nicht viel sagen, aber ich habe auch noch nie gehört oder gelesen, dass die Firma Qualitätsprobleme hat. - Im Gegenteil!
Da ich weiss, welche Richtung solche Debatten im Netz manchmal einschlagen, behaupte ich einfach mal, dass Dein Fall eine Ausnahme ist. Zwar kann man nicht ausschliessen, dass ein Anfänger, dem die nötige Erfahrung fehlt, grobe Einstellungsmängel übersieht, aber Hunderten von Käufern auf einmal wird das nicht passieren! Vorher würde es sich auch unter den Händlern/Verkäufern herumsprechen und die würden sicher etwas dagegen unternehmen.
Auch wenn es selbst bei teuren Gitarren mal vorkommen könnte, dass die Einstellung verkorkst ist: Wenn man nicht das Allerbilligste kauft, sollte es heute keine gravierenden Probleme mehr damit geben. :)
 
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Deinen Ärger verstehe ich leider zu gut, aber das ist eine andere Geschichte...

Verstehe ich das richtig, du legst die U-scheiben in Richtung headstock in die Tasche?
Das wäre falsch, denn so kommt der hals im ganzen zu hoch.
Versuch mal den shim(so heissen die abstandshalter) an der zum Body geneigten Seite der schrauben, oder sogar dahinter.
Die ergibt einen gibson ähnlichen halswinkel, den du brauchst um dein (nicht floating mögliches) trem sauber einstellen zu können.


gesendet per tapatalk
 
Ich weiß das trägt nicht viel zum Thema bei, aber bei solchen Threads frag ich mich immer, wie wir früher überhaupt Musik gemacht haben. :)
 
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Wahrscheinlich ist das alles kein Problem, was Hängström in Existenzgefahr bringt, weil 75% der Gitarristen das Vibratosystem überhaupt nicht nutzen, weil so gut wie jedes Nicht-Locking-Vibrato recht viel Geduld und Erfahrung erfordert, um es wenigstens einigermaßen stimmstabil eingestellt zu bekommen (...warum bekanntermaßen nicht stimmstabile Vibrato Systeme seit 60 Jahren auf alle möglichen Gitarren montiert und die dann auch fleißig gekauft werden ist eines der besonderen Phänomäne in der E-Gitarrenwelt...).
Von den 25%, die den Vibrato-Hebel tatsächlich einschrauben und benutzen, stellen es 90% dann aufliegend ein, weil das eh die viel weniger problematische Variante ist. Von den verbleibenden 2.5 von 100 Gitarristen , die tastächlich ein free floating Vibrato brauchen, ist vielleicht einer bereit, den Halswinkel entsprechend zu korrigieren und einer entschließt sich es dann, es evtl. doch lieber bei der aufliegenden Variante zu belassen.
Schließlich ist dann noch jemand übrig, der sich angesichts der recht unvollkommenen Stratocaster Konstruktion in einem Musikerforum Luft macht.:)
 
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Grundsätzlich ist es ja ganz einfach so, das der Markt so hart und gnadenlos umkämpft ist, dass das Einstellen eines Instruments eine Dienstleistung darstellt, die schlicht dem Rotstift geopfert wurde.
Ebenso die Warenendkontrolle. Hier werden Stichproben genommen, ein Mitarbeiter hat dann 45 sec (fiktive aber durchaus realistische Zahl) Zeit um das Instrument zu überprüfen. Das es hier bei einer reinen optischen Überprüfung bleibt sollte logisch erscheinen.
In noch geringere Auslese wird dann eine etwas intensivere Überprüfung der Produkte durchgeführt.
Das ist doch heute Industriestandard und es gibt keinen Grund warum das bei Gitarren anders sein soll.

Für die großen Musikhäuser gilt dann das gleiche. Die können es sich nicht erlauben eine Squier für 99€ rauszuhauen die ein super Setup hat.
Da die Musikhäuser aber nunmal vom Low-midprice Sektor leben, hat dies auch leider negative Auswirkungen auf die etwas teureren Instrumente. Das sind Firmenintern einfache Rechenaufgaben, die Arbeit benötigt Zeit und Zeit ist Geld. Will ich das günstigste Angebot haben, muss die Arbeit der Kunde selbst erledigen, oder auf Wunsch mit Aufpreis rechnen.

Der andere Punkt ist der das jeder Gitarrist seine eigenen Vorlieben hat.
Es ist auch denke ich im allgemeinen (das hier ist ja jetzt schon ein Extremfall) so, das es auf den Blickwinkel ankommt. Man kann erwarten das man für seinen Kaufpreis ein eingestelltes Instrument bekommt, auspacken und loslegen, oder man hält den Guitartech des Geschäftes eh für unfähig ;) und kauft mit der Gewissheit das man nur selbst in der Lage ist die Gitarre richtig einzustellen:)
 
(...warum bekanntermaßen nicht stimmstabile Vibrato Systeme seit 60 Jahren auf alle möglichen Gitarren montiert und die dann auch fleißig gekauft werden ist eines der besonderen Phänomäne in der E-Gitarrenwelt...).
= Vindädsch! :p
 
@gidarr
ja, ich hoffe für Hagstrom, dass meine Gitte ein Einzelfall ist. Hm, aber eine verdreht ausgefräste Apsparung für die Federkammer? Stellen die die Maschine jedesmal neu ein? Auch bei der ersten Gitte waren die Saitenraiter nach unten schon am Anschlag trotz aufliegendem Rückenstahlwinkel.
Nunja, 300,- ist wirklich hart am Anschlag finde ich. Man bekommt richtig viel für sein Geld - also mal als Lobeshymne. Die st eigentlich so schön, dass man sich am besten gleich zwei kauft und eine in n Glaskasten stellt. Stelle ich mir vor, dass sie die verdammte Maschine in China noch genauer justieren und den Halswinkel ändern (dass der falsch ist, ist unumstößlich: Brücke unten. Saitenlage sehr bescheiden. Stellschrauben mit schönem Feingewinde. Suppi. Gehen aber nicht weiter runter. Was soll das? Also Halsneigung ...), dann haben die ein konkurrenzfähig Modell, welches ähnlich wie viele alten legendären Modelle einschlägt. Da fehlt nicht viel.
Ich wundere mich einfach, dass dieses Grundwissen oder diese Grundeinstellungen von Maschinen nicht besser machbar sind. Okok, wenn meine am Montag beim fräsen schön schief in der Form lag ...

@all
Ihr habt allesamt Recht.
Klar liegen die U-Scheiben in Richtung body. Und ich muss nochmal ran, um die zweiten drunterzulegen. Dann bin ich bei 0,5-6 mm.
Preisdruck usw. machen das Spiel nicht einfacher. Einstellarbeiten finde ich im Rahmen ok. Mängel nicht und da kann man jetzt nur diskutieren, wo die Grenze zwischen Mangel und gewöhnlicher Eistellarbeit liegt.
Die Händler kommunizieren vermutlich miteinander. So viele Kunden haben noch eine Abhandlung zu dieser Gitarre geschrieben - ich habe noch gar keine gefunden, außer Presse-Texten.
20 Stck. neue Hagstroms F20T sind am deutschen Markt Anfang des Jahres angekommen. 20 Stck. für 80 Mio Menschen ... sagen wir 8 Mrd. auf dem Planeten ... 8 Mrd. : 80 Mio = 100 = Gesamtauflage 2.000 Stck.. Plus minus egal, meinetwegen 50 % oder 100 %. Das wäre ja eine übersichtliche Anzahl unter den genannten Bedingungen (20 Stck. usw.)
Bassassasin: shim, jes, danke. Wieder was gelernt.
Intune: Bei einer Sache muss ich widersprechen. Beschäftigt sich man einmal richtig mit dem Einstellen eines Fender-Trems oder auch jeden billigen Nachbaues, dann sind die Teile erstaunlich gut stimmstabil einzustellen. Ihr kennt vielleicht das YouTube Video von diesem Spanier, Fudor heißt er glaube ich. Selbstverständlich brauchen wir nicht über 3 Hz. Stimmdiffererenz zu streiten, okay? Und auch klar, dass ne Fender vielleicht ne große Terz up-gebendet gut macht. Darüber ist eh Feierabend. Nur, weil Jeff Beck LSR, locking tuners und n Typen hat, der nix anderes macht, als die Klampfen für jeden Gig 100 % fit zu machen. Der stimmt nicht nach.
Deine Hochrechnung sehe ich ganz genauso. ich bin mal gespannt, was passiert. Ich kann das nämlich von heute aus gesehen überhaupt nicht einschätzen bzw. mir nur einen Haufen Varianten vorstellen ....
Ich bin gespannt, was Hagstrom sagt.

Intune: ja, wenn dieser eine nun postet, so wie es die anderen noch gar nicht getan haben, und wenn es tatsächlich derzeit nur 2.000 Stck. einer neuen Serie gibt und die davor vielleicht auch nur in dieser Größenordnung lag, dann wird der Kommentar gelesen. Als bei mir der trouble losging, habe ich doch erstmal das web abgesucht. Nix gefunden. Vom Händler oder Großh. hören wir nicht, ob die ganze Serie im Eimer ist oder nicht.
Aber jemand, der sich für das teil interessiert, könnte im web vor dem Kauf danach suchen. Na was denn sonst? Da muss hagstrom einfach nochmal ran.

Bergadler: stimmt.
 
Mach doch bitte mal ein paar hochauflösende Detailfotos, damit das beurteilen deines Problemes nicht nach Schema "oh du liebe Kristallkugel" läuft...

Bring die Gute mal in den Werkszustand und mach davon Fotos und wir versuchen dir Schritt für Schritt zu helfen.
Werkszustand deshalb, da du bei einem geshimmten Hals eventuell schon einige Nebenprobleme verdeckst, die erst danach auffallen könnten.

Also:
Foto der Halstasche (am besten mit einem Metalllineal zeigen, ob diese eben ist und zwar in alle Richtungen[auch diagonal])
Foto ganz ohne Shims von der tiefsten Saiteneinstellung
Fotos deines Tremolos in deiner Einstellung, auf denen man auch etwas erkennen kann (du hast auf den bisherigen Fotos mal die Auflagepunkte Quer, mal parallel zu dem Saitenverlauf)
Eine genaue Aussage, wie hoch der Hals am Ende deiner Meinung nach muss (die Shimdicke lässt sich ausrechnen, KLICKE HIER)

Erst wenn das alles abgehakt ist, solltest du anfangen, dir einen Schlachtplan auszuarbeiten

Eventuell hast du garkein Problem, sondern etwas ist einfach nicht richtig eingestellt, oder verstellt (du sagtest ja, dass das Trem z.B. eine neuerung ist, eventuell schlummern da noch mehr "features"), da ich mir das bei diesem Preissegment einfach nicht mehr in dem Maße vorstellen kann (klar ausnahmen habe ich auch schon bei 3k Gitarren gesehen)


EDIT, bei genauem Entziffern deiner Bilder (sorry, aber als Fotos gelten die nicht mehr ;) ) ist mir aufgefallen, das die Saitenauflagepunkte (diese Schlitzschrauben, die oben mal angesprochen wurden) wohl recht weit rausstehen.
Wie weit kannst du die Saitenlage durch runterdrehen DIESER Schrauben noch regulieren?
Der Rest sieht ja nach einem veränderten Wilkinson Tremolo aus und das geht normalerweise immer so einzustellen, das selbst eine Briefmarke hängen bleibt
Screenshot_2.pngDie Schrauben meine ich
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich mache auch immer öfters die Erfahrungen, dass neue Gitarren, die man im Versand bestellt, nicht mehr eingestellt werden. Die kommen direkt vom LKW ins LAGER und dann in den Versand. Beim T oder anderen großen Versandläden ist das ja auch nicht mehr anders zu lösen, um diese Preise auch anbieten zu können. Mir persönlich ist das egal, weil ich alle Gitarren grundsätzlich neu besaite und dann MEIN Setup mache. Traurig ist diese Entwicklung aber trotzdem. Die letzte T. Gitarre war mehr oder weniger unspielbar, die vom Store dahingehend super eingestellt. Die Krönung war aber eine aus Japan über Rakuten importierte Gitarre, die eine lange und weite Reise hinter sich hatte - die hätte ich sofort mit auf die Bühne nehmen können. Hammer.
 
Man darf aber auch nicht den Fehler machen den Geschäften die alleinige Schuld zuzuweisen.
Der Kunde kauft es und will es doch so billig.
Wieviele Beratungsthreads zu Unter-100€ Gitarren gibt es denn hier und in allen anderen Foren? Wieviele Harley Benton und Jack &Danny, Stagg und Co sind total geile Gitarren threads gibt es?
Für meine erste LP Kopie von Epiphone habe ich damals weit über 1500DM bezahlt. Heute kostet eine Standard 350€, also weniger als die Hälfte.
Das hat natürlich auch etwas mit den moderene Produktionsmöglichkeiten, oder doch eher Unmöglichkeiten in fernen Ländern zu tun. Aber ein Teil des Preisdumpings geht ganz klar auf die geiz ist geil Mentalität.
Wenn viele Kunden anfangen die 30€ (oder was sich T und der MS fürs Setup verlangen) zu bezahlen, dann kann auch ein Umdenken bei den Geschäften stattfinden. Das Geld sparen sich aber viele und gerade Anfänger oder noch Unerfahrene Gitarristen verzichten so auf mehr Spielkomfort und Spass.
Auf der anderen Seite ist es natürlich wichtig sein Instrument kennenzulernen und zu wissen welche Einstellmöglichkeiten es bietet.
 
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psywaltz
Ja, die Gitten aus japan sind glaube ich allesamt absolut hinreißend - entsprechend ihrem Preissegment, versteht sich. Aber man bekommt echte Handwerkskunst, finde ich.

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bergadler
ein teil geht auf die Geiz-ist-geil-Mentalität. Jes.
Ein anderer teil geht auf das unbedingt-Wirtschaftswachstum-haben-müssen-mentalität.

So, wer ist das Dilemma nun Schuld?
Die Werbung, medien, die uns den ganzen Kram andrehen wollen oder wir, die es kaufen?
Die Wirtschaft übverlegt sich natürlich, wie sie uns, die Käufer kriegen können. Und sie schaffen s über den Preis!
Klar, aber nicht einfach aus Nettigkeit dem Kunden gegenüber; auch weil sie "besser" sein müssen als die Konkurrenz, die ihnen sonst
an dieser Ecke 0,84 Euro abknipsen und es liegt an den Einkäufern in China, die die dermaßen bis in die Knie pressen und alles rausholen an "gutem Preis", was es herauszuholen gibt, ... der gute Chinese aber dann vielleicht merkt, dass die Messlatte doch n Tick höher liegt als er verstanden hat (oder vorgab zu verstehen oder es ihm gar nicht gesagt wurde ... ...) und schon haben wir komische Qualitäten (vielleicht durch schlechte Beleuchtung), ne bescheidene Endabnahme, weitere Ecken wo man Zeit sparen kann (Die Position Materialkosten kann der Hersteller schon ganz gut einschätzen.)
Und das alles weltweit im Kampf gegen die Zinsen für die neue Maschine (die die Produktion wieder vereinfacht und billiger als beim Konkurrenten macht, dafür aber auch präziser), die zurückbezahlt werden müssen ...

Hagstrom bringt ein wirklich gutes Teil und stellt die Maschinen nicht richtig ein.
Da ist irgendwie bei mir Luft im Kopf. ;)

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Bassassasin
(wieso war mein ganzer Text jetzt futsch?)
nein, ich fang nicht nochmal von vorne an.
Die Stegschrauben lassen sich bei E,A und G Saite (die übrigens eine 3 darunter stehen hat ... [ja, ich werd noch unter die anderen schauen]) nicht weiter runterdrehen.
Du siehst genau, dass mein tremolo schwebt, etwa 4,5 mm, wenn man das so messen kann.
Wilkinson-Grundpatte kann sein. Aber die eine gaaanz weiche Kante. Alles andere ist anders.
Die shims sind echt danke für mich.
0,4 mm dicke liegen jetzt drunter (pics nach Einbau). Jetzt hab ich noch 0,1 mm starke. Hoffe, die reichen, wobei mich ein 0,5 mm shime nicht wirklich glücklich macht.
Also, wenn sich Fehler auftürmen können, verstehe ich das. Aber dann muss eben die Auflagefläche sauber (= plan) sein, wenn ich das nächste Stück einlege usw..
Eingestellt hae ich alles richtig. Wenn, dann muss nun shim her.
Und hagstrom kann noch etwas in China tun, um hier den Ruf zu optimieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich hatte ja die Hoffnung, dass die Steg-Schrauben tatsächlich unterschiedlich lang sind. Denn an ihrem Boden erkennt man eine Zahl. Und wenn die dicke E eine Schraube mit "1" hat und die G eine mit "3", dann keimt die Hoffnung ..., wenn aber dann die H ne "7" hat, schraub ich den "Quatsch" lieber wieder zusammen und suche nicht mehr nach der "2".
Sie haben also zwar unterschiedliche Zahlen, sind aber nicht verschieden lang und auch nicht unterschiedlich geformt (oben).
Hagstrom müsste eigentlich eine ordentliche Gebrauchsanleitung machen und um vorher-Lesen bitten.
Wäre doch korrekt!
Bevor man an den Stegschrauben herumdreht, sollte man echt nachdenken. Da ist ganz schnell ein Fehler gemacht. Und es ist der Job von Hagstrom, Fehler im Vorfeld zu vermeiden, soweit möglich.
Im Übrigen sollte Hagström die Größe haben, über die ungenau (?) ausgefräste Halstasche zu sprechen. Zumindest mit mir als Betroffenem.
Ich bin gespannt, wie sie reagieren. Oder ob Hagström SE meine mail an Musik-Mayer weiterleitet und die dann antworten oder ob die das ihrerseits wieder weitergeben an den örtlichen Händler, der nur i-einen Service machen kann, ansonsten aber nur die Klappe halten kann? Oder kennt der die Interna? Glaub ich nicht.
Wenn das so ist, dann lernen die mich bald noch ganz anderes kennen. ;)

Saddle-screws_01.jpgSaddle-screws_03.jpg

Bassassasin: Nur kurz zur bridge: nix Wilkinson. Eigene Konstruktion, sonst könnte wohl kaum die eigene Marke genannt werden, oder?

Bridge-stamp_01.jpg
 
Wenn es nur um wenig Einstellweg handelt, der fehlt, kann man vielleicht die einzelnen Stegreiter mit Unterlegscheiben höher legen. (Das habe ich bei Floyd Rose Systeme auch schon gemacht, um die Konstruktion besser dem jeweiligen Griffbrettradius anzupassen.)
 

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