toni12345
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Das UR44 von Steinberg ist ein USB-Interface mit sechs Eingängen und zwei Stereo-Outs. Steinberg ist ja eigentlich als Softwareproduzent bekannt und hat seine Interfaces sicher im besonderen Hinblick auf Cubase-User auf den Markt gebracht, sie können aber ohne Nachteile auch mit jeder anderen DAW eingesetzt werden.
Features
Wie bereits erwähnt bietet das UR44 sechs Monoeingänge, vier davon als Combobuchsen mit Mic-Preamps auf der Frontseite, zwei Klinkeneingänge für Line-Level-Signale auf der Rückseite. Zwei der Klinkeneingänge vorne sind für Hi-Z-Signale ausgelegt, so dass man hier z.B. eine E-Gitarre direkt anschließen kann. Für die vorderen Anschlüsse gibt es jeweils eine Gain-Regler und eine Peak-LED, die Übersteuerung anzeigt. Phantomspeisung kann paarweise mit einem Taster zugeschaltet werden.
Als Ausgang gibt es einen Main-Out, der zusätzlich auf ein weiteres Ausgangspaar durchgeschleift wird, und einen zweiten Stereo-Out. Alle Ausgänge sind als symmetrische 6,3mm-Klinkenbuchsen ausgelegt. Die zwei Kopfhörerausgänge vorne können getrennt geregelt werden, dabei gibt PHONES 1 immer das Main-Out-Signal wieder, PHONES 2 kann softwaremäßig auch auf den anderen Ausgang geroutet werden. Was komplett fehlt, sind digitale Ein- und Ausgänge. Ich brauche das im Moment nicht, deshalb wars mir egal, aber es gibt auch Interfaces in dieser Preisklasse, die das mit dabei haben.
Das Interface ist in ein stabiles Metallgehäuse verpackt, dass sich einerseits ganz gut auf dem typischen Homerecording-Schreibtisch unterbringen lässt, andererseits aber auch für mobile Einsätze robust genug ist. Potis, Taster und Buchsen machen einen hochwertigen Eindruck, da wurde nicht an Verarbeitungsqualität gespart. Ohne Netzteil geht beim UR44 nichts, es kann also nicht über den USB-Anschluss mit Strom versorgt werden. Im Hinblick auf die Klangqualität ist dies allerdings wohl eher als Pluspunkt zu sehen, da beim Design der Preamps und Wandler dann auch keine Kompromisse hinsichtlich der Stromversorgung eingegangen werden müssen.
Treiber und DSP
Die Installation der Treiber klappte bei mir (unter Windows 7) problemlos. Neueste Version heruntergeladen, installiert, Interface angeschlossen und fertig. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber leider funktioniert das meiner Erfahrung nach nicht immer so easy. Es gab dann noch ein Firmwareupdate, auf das schon auf der Steinberg-Website hingewiesen wird und das man wohl für einige Funktionen unbedingt braucht, aber auch das war schnell aufgespielt.
Das UR44 war als WDM-Treiber gleich in den Audioeinstellungen zu sehen und als Standard eingestellt, da ich die Onboardsoundkarte deaktiviert habe. Positiv anzumerken ist, dass es auch bei gleichzeitiger Verwendung als ASIO-Treiber keine Probleme mit der Sample Rate oder mit irgendwelchen Alleinzugriffsrechten gibt, das läuft problemlos nebeneinander her. Ich erwähne das, weil das mit ein Grund war, warum ich mein altes Fast Track Pro ersetzen wollte. Auch das Ändern der buffer size im laufenden Betrieb ist kein Problem, da scheinen die Programmierer ordentliche Arbeit geleistet zu haben.
Als Bedienoberfläche und Schaltzentrale der Treiber dient ein kleines Programm namens dspMixFx. Wie der Name schon vermuten lässt, kann man hier die verschiedenen Signale mischen, routen und mit Effekten ausstatten. Auch für die Pegelanzeigen der Eingänge greift man am besten auf dieses Programm zurück, da hardwareseitig ja nur eine Peak-LED vorhanden ist. Wenn man mit der aktuellen Cubaseversion arbeitet, kann man wohl auf dieses Programm verzichten, da sich alle Einstellungen direkt in Cubase vornehmen lassen, ich konnte das aber weder in Cubase 5 noch im mitgelieferten Cubase AI7 nachvollziehen, da hier das sog. Hardwarerack in den Eingangskanälen fehlt. Das ist aber nicht weiter tragisch, man muss den dspMixFx halt nebenher laufen lassen und kann dann alle nötigen Einstellungen vornehmen.
In diesen Hardwaremixer integriert sind auch ein Channelstrip und ein Halleffekt. Den Channelstrip inklusive Low-Cut und Phasendrehung kann man dabei entweder nur zu Monitoringzwecken auf die Ausgänge routen oder auch zur Aufnahme an die DAW schicken. Den Hall gibt es als Sendeffekt nur fürs Monitoring. Auf die Qualität der Effekte möchte ich nicht genauer eingehen, dafür habe ich noch nicht genug mit ihnen gearbeitet. Zum Monitoring für das gute Gefühl des Sängers sind sie allemal zu gebrauchen, und für alle, die sie auch zur Nachbearbeitung noch einsetzen möchten, sind sie sogar nach Freischaltung über die Steinberg-Website als VST-Effekte vorhanden. Ein ganz nettes Feature ist der sog. Loopback-Knopf, mit dem man den Main Out wieder auf die ersten zwei Eingangskanäle routen kann. Damit kann man z.B. auf die Schnelle die Tonspur eines Youtube-Clips mitschneiden oder wohl auch Internetstreams versorgen.
Workflow
Meist findet man ja trotz sorgfältigem Studieren der Specs und Vergleich von verschiedenen Angeboten erst nach und nach raus, wie gut sich jetzt tatsächlich mit einem Interface arbeiten lässt. Deshalb hier meine ersten Erfahrungen zum Workflow.
Da alle wesentlichen Bedienelemente und Anschlüsse vorne liegen, hat das Gerät einen schönen Platz unter meinem Monitor gefunden. Für die Arbeit mit Cubase habe ich mir zwei Mixe gebastelt, die ich über den Control Room von Cubase ansteure. Auf den Main Out geht nur das Signal der DAW, die Eingangskanäle sind gemutet, das verwende ich zum Abhören und Mischen. Während der Aufnahmen verwende ich den zweiten Mix, der auf den zweiten Kopfhörerausgang geroutet ist und auf dem alle Eingangskanäle zu hören sind, so dass ich ein latenzfreies Monitorsignal habe, das ich nach Lust und Laune mit EQ, Kompressor oder Hall versorgen kann. Das Softwaremonitoring in Cubase muss dazu natürlich abgeschaltet werden.
Mit diesen Einstellungen lässt sich recht komfortabel arbeiten. Einziger Nachteil bei diesem Setup ist, dass der Kopfhörer, weil er im PHONES-2-Ausgang steckt, im normalen PC-Betrieb das Signal des WDM-Treibers, also den Sound von Youtube, Winamp etc. nicht wiedergibt. Dieses Signal lässt sich nämlich nicht routen, sondern wird immer auf dem Main Out ausgegeben. Es genügt zwar ein Klick im DSP-Mixer, um die zweite Kopfhörerbuchse auch auf den Main Out zu legen, aber den Schritt muss man eben machen, auch wenn man das Youtubevideo mal kurz mit Kopfhörer fertig hören möchte, weil die Ehefrau telefonieren muss.
Ein Wort noch an die E-Gitarren-Fraktion: Alternativ zum bereits erwähnten Channelstrip kann man auch eine Reihe von Amp-Simulationen von Yamaha als Inserts auf die Eingangskanäle legen. Auch hier möchte ich nicht so viel über die Qualität sagen, da ich mit der E-Gitarre bis jetzt nur ein bisschen zu Testzwecken rumgedudelt habe, von der Idee her scheint es mir aber ganz praktisch, das Gitarrensignal beim Einspielen verzerrt und bearbeitet zu hören, trotzdem aber nur die cleane Spur zur Weiterbearbeitung oder zum Reamping aufzunehmen. Außerdem kann man auch ganz ohne DAW über das Interface und die PC-Abhöre spielen und doch der Gitarre ganz ansehnliche Klänge entlocken.
Klang
Der Klang sollte ja eigentlich das wichtigste bei der Musikproduktion sein, trotzdem stelle ich ihn hier ganz an den Schluss. Der Grund dafür ist schlichtweg der, dass es mir nicht leicht fällt zu beurteilen, wie dieses Interface jetzt denn klingt, denn im besten Fall klingt es ja eben gar nicht. Das soll heißen, ich wünsche mir (wie vermutlich die meisten Anwender) möglichst lineare Preamps und Wandler, die das, was das an Signalen ankommt, mit möglichst hoher Klangtreue digitalisieren und an den PC weitergeben. Und in einer Signalkette, die ja immer auch noch mindestens Mikrofon und Lautsprecher beinhaltet, ist das nicht so ohne weiteres zu beurteilen.
Da mein altes Fast Track Pro ja noch bereit stand, habe ich als Anhaltspunkt einfach je eine Gitarrenaufnahme mit beiden Interfaces über das B1 von Studioprojects (Großmembran) gemacht. Auf der verlinkten wav-Datei hört ihr links die Aufnahme über das UR44 und rechts das Fast Track Pro.
https://dl.dropboxusercontent.com/u/11213987/Vergleich Interfaces.wav
Die Angleichung der Lautstärke habe ich manuell gemacht, Effekte oder EQ sind natürlich nicht drauf. Ich würde mal behaupten, dass das UR44 etwas luftiger klingt und die Raumanteile doch um einiges besser mit eingefangen werden. Also könnte schon was dran sein, wenn die Yamaha-Preamps, die Steinberg verbaut, allseitig gelobt werden. Zusätzlich hatte ich bei allen Anwendungen und Mikros, die ich bis jetzt getestet habe, noch genügend Gainreserven, so dass die Eingangsregler in einem angenehmen Regelbereich gefahren werden konnten.
Fazit
Ich bin als vermutlich durchschnittlicher Homerecordinganwender mit dem UR44 sehr zufrieden. Sauber programmierte Treiber, solide Verarbeitung, durchdachtes Handling von Soft- und Hardware und gute klangliche Eigenschaften lassen Freude aufkommen.
Wenn ich mir noch was wünschen könnte wäre das
Ich hoffe mal, das Review ist für den einen oder anderen interessant und hilfreich. Das UR44 ist ja doch noch ziemlich neu am Markt, ich selbst habe vor meinem Kauf nicht gar so viele Informationen darüber gefunden. Falls ihr noch Fragen oder Anmerkungen habt, könnt ihr gerne hier posten oder mir eine Nachricht zukommen lassen.
Gruß
Toni
Features
Wie bereits erwähnt bietet das UR44 sechs Monoeingänge, vier davon als Combobuchsen mit Mic-Preamps auf der Frontseite, zwei Klinkeneingänge für Line-Level-Signale auf der Rückseite. Zwei der Klinkeneingänge vorne sind für Hi-Z-Signale ausgelegt, so dass man hier z.B. eine E-Gitarre direkt anschließen kann. Für die vorderen Anschlüsse gibt es jeweils eine Gain-Regler und eine Peak-LED, die Übersteuerung anzeigt. Phantomspeisung kann paarweise mit einem Taster zugeschaltet werden.
Als Ausgang gibt es einen Main-Out, der zusätzlich auf ein weiteres Ausgangspaar durchgeschleift wird, und einen zweiten Stereo-Out. Alle Ausgänge sind als symmetrische 6,3mm-Klinkenbuchsen ausgelegt. Die zwei Kopfhörerausgänge vorne können getrennt geregelt werden, dabei gibt PHONES 1 immer das Main-Out-Signal wieder, PHONES 2 kann softwaremäßig auch auf den anderen Ausgang geroutet werden. Was komplett fehlt, sind digitale Ein- und Ausgänge. Ich brauche das im Moment nicht, deshalb wars mir egal, aber es gibt auch Interfaces in dieser Preisklasse, die das mit dabei haben.
Das Interface ist in ein stabiles Metallgehäuse verpackt, dass sich einerseits ganz gut auf dem typischen Homerecording-Schreibtisch unterbringen lässt, andererseits aber auch für mobile Einsätze robust genug ist. Potis, Taster und Buchsen machen einen hochwertigen Eindruck, da wurde nicht an Verarbeitungsqualität gespart. Ohne Netzteil geht beim UR44 nichts, es kann also nicht über den USB-Anschluss mit Strom versorgt werden. Im Hinblick auf die Klangqualität ist dies allerdings wohl eher als Pluspunkt zu sehen, da beim Design der Preamps und Wandler dann auch keine Kompromisse hinsichtlich der Stromversorgung eingegangen werden müssen.
Treiber und DSP
Die Installation der Treiber klappte bei mir (unter Windows 7) problemlos. Neueste Version heruntergeladen, installiert, Interface angeschlossen und fertig. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber leider funktioniert das meiner Erfahrung nach nicht immer so easy. Es gab dann noch ein Firmwareupdate, auf das schon auf der Steinberg-Website hingewiesen wird und das man wohl für einige Funktionen unbedingt braucht, aber auch das war schnell aufgespielt.
Das UR44 war als WDM-Treiber gleich in den Audioeinstellungen zu sehen und als Standard eingestellt, da ich die Onboardsoundkarte deaktiviert habe. Positiv anzumerken ist, dass es auch bei gleichzeitiger Verwendung als ASIO-Treiber keine Probleme mit der Sample Rate oder mit irgendwelchen Alleinzugriffsrechten gibt, das läuft problemlos nebeneinander her. Ich erwähne das, weil das mit ein Grund war, warum ich mein altes Fast Track Pro ersetzen wollte. Auch das Ändern der buffer size im laufenden Betrieb ist kein Problem, da scheinen die Programmierer ordentliche Arbeit geleistet zu haben.
Als Bedienoberfläche und Schaltzentrale der Treiber dient ein kleines Programm namens dspMixFx. Wie der Name schon vermuten lässt, kann man hier die verschiedenen Signale mischen, routen und mit Effekten ausstatten. Auch für die Pegelanzeigen der Eingänge greift man am besten auf dieses Programm zurück, da hardwareseitig ja nur eine Peak-LED vorhanden ist. Wenn man mit der aktuellen Cubaseversion arbeitet, kann man wohl auf dieses Programm verzichten, da sich alle Einstellungen direkt in Cubase vornehmen lassen, ich konnte das aber weder in Cubase 5 noch im mitgelieferten Cubase AI7 nachvollziehen, da hier das sog. Hardwarerack in den Eingangskanälen fehlt. Das ist aber nicht weiter tragisch, man muss den dspMixFx halt nebenher laufen lassen und kann dann alle nötigen Einstellungen vornehmen.
In diesen Hardwaremixer integriert sind auch ein Channelstrip und ein Halleffekt. Den Channelstrip inklusive Low-Cut und Phasendrehung kann man dabei entweder nur zu Monitoringzwecken auf die Ausgänge routen oder auch zur Aufnahme an die DAW schicken. Den Hall gibt es als Sendeffekt nur fürs Monitoring. Auf die Qualität der Effekte möchte ich nicht genauer eingehen, dafür habe ich noch nicht genug mit ihnen gearbeitet. Zum Monitoring für das gute Gefühl des Sängers sind sie allemal zu gebrauchen, und für alle, die sie auch zur Nachbearbeitung noch einsetzen möchten, sind sie sogar nach Freischaltung über die Steinberg-Website als VST-Effekte vorhanden. Ein ganz nettes Feature ist der sog. Loopback-Knopf, mit dem man den Main Out wieder auf die ersten zwei Eingangskanäle routen kann. Damit kann man z.B. auf die Schnelle die Tonspur eines Youtube-Clips mitschneiden oder wohl auch Internetstreams versorgen.
Workflow
Meist findet man ja trotz sorgfältigem Studieren der Specs und Vergleich von verschiedenen Angeboten erst nach und nach raus, wie gut sich jetzt tatsächlich mit einem Interface arbeiten lässt. Deshalb hier meine ersten Erfahrungen zum Workflow.
Da alle wesentlichen Bedienelemente und Anschlüsse vorne liegen, hat das Gerät einen schönen Platz unter meinem Monitor gefunden. Für die Arbeit mit Cubase habe ich mir zwei Mixe gebastelt, die ich über den Control Room von Cubase ansteure. Auf den Main Out geht nur das Signal der DAW, die Eingangskanäle sind gemutet, das verwende ich zum Abhören und Mischen. Während der Aufnahmen verwende ich den zweiten Mix, der auf den zweiten Kopfhörerausgang geroutet ist und auf dem alle Eingangskanäle zu hören sind, so dass ich ein latenzfreies Monitorsignal habe, das ich nach Lust und Laune mit EQ, Kompressor oder Hall versorgen kann. Das Softwaremonitoring in Cubase muss dazu natürlich abgeschaltet werden.
Mit diesen Einstellungen lässt sich recht komfortabel arbeiten. Einziger Nachteil bei diesem Setup ist, dass der Kopfhörer, weil er im PHONES-2-Ausgang steckt, im normalen PC-Betrieb das Signal des WDM-Treibers, also den Sound von Youtube, Winamp etc. nicht wiedergibt. Dieses Signal lässt sich nämlich nicht routen, sondern wird immer auf dem Main Out ausgegeben. Es genügt zwar ein Klick im DSP-Mixer, um die zweite Kopfhörerbuchse auch auf den Main Out zu legen, aber den Schritt muss man eben machen, auch wenn man das Youtubevideo mal kurz mit Kopfhörer fertig hören möchte, weil die Ehefrau telefonieren muss.
Ein Wort noch an die E-Gitarren-Fraktion: Alternativ zum bereits erwähnten Channelstrip kann man auch eine Reihe von Amp-Simulationen von Yamaha als Inserts auf die Eingangskanäle legen. Auch hier möchte ich nicht so viel über die Qualität sagen, da ich mit der E-Gitarre bis jetzt nur ein bisschen zu Testzwecken rumgedudelt habe, von der Idee her scheint es mir aber ganz praktisch, das Gitarrensignal beim Einspielen verzerrt und bearbeitet zu hören, trotzdem aber nur die cleane Spur zur Weiterbearbeitung oder zum Reamping aufzunehmen. Außerdem kann man auch ganz ohne DAW über das Interface und die PC-Abhöre spielen und doch der Gitarre ganz ansehnliche Klänge entlocken.
Klang
Der Klang sollte ja eigentlich das wichtigste bei der Musikproduktion sein, trotzdem stelle ich ihn hier ganz an den Schluss. Der Grund dafür ist schlichtweg der, dass es mir nicht leicht fällt zu beurteilen, wie dieses Interface jetzt denn klingt, denn im besten Fall klingt es ja eben gar nicht. Das soll heißen, ich wünsche mir (wie vermutlich die meisten Anwender) möglichst lineare Preamps und Wandler, die das, was das an Signalen ankommt, mit möglichst hoher Klangtreue digitalisieren und an den PC weitergeben. Und in einer Signalkette, die ja immer auch noch mindestens Mikrofon und Lautsprecher beinhaltet, ist das nicht so ohne weiteres zu beurteilen.
Da mein altes Fast Track Pro ja noch bereit stand, habe ich als Anhaltspunkt einfach je eine Gitarrenaufnahme mit beiden Interfaces über das B1 von Studioprojects (Großmembran) gemacht. Auf der verlinkten wav-Datei hört ihr links die Aufnahme über das UR44 und rechts das Fast Track Pro.
https://dl.dropboxusercontent.com/u/11213987/Vergleich Interfaces.wav
Die Angleichung der Lautstärke habe ich manuell gemacht, Effekte oder EQ sind natürlich nicht drauf. Ich würde mal behaupten, dass das UR44 etwas luftiger klingt und die Raumanteile doch um einiges besser mit eingefangen werden. Also könnte schon was dran sein, wenn die Yamaha-Preamps, die Steinberg verbaut, allseitig gelobt werden. Zusätzlich hatte ich bei allen Anwendungen und Mikros, die ich bis jetzt getestet habe, noch genügend Gainreserven, so dass die Eingangsregler in einem angenehmen Regelbereich gefahren werden konnten.
Fazit
Ich bin als vermutlich durchschnittlicher Homerecordinganwender mit dem UR44 sehr zufrieden. Sauber programmierte Treiber, solide Verarbeitung, durchdachtes Handling von Soft- und Hardware und gute klangliche Eigenschaften lassen Freude aufkommen.
Wenn ich mir noch was wünschen könnte wäre das
- flexibleres Routing auf die einzelnen Ausgänge
- digitale Ein- und Ausgänge
- evtl. einen etwas größeren Regler für den Main Out
Ich hoffe mal, das Review ist für den einen oder anderen interessant und hilfreich. Das UR44 ist ja doch noch ziemlich neu am Markt, ich selbst habe vor meinem Kauf nicht gar so viele Informationen darüber gefunden. Falls ihr noch Fragen oder Anmerkungen habt, könnt ihr gerne hier posten oder mir eine Nachricht zukommen lassen.
Gruß
Toni
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