Privaten Unterricht geben - Vorbereitungen

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JayK
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Hallo allerseits,

dies ist mein erster Post im Musiker-Forum, aber ich habe schon viele nützliche Informationen hier gefunden und so manche hitzige Diskussion verfolgt.

Kommen wir direkt zur Sache:

In meiner Stadt habe ich einen beklagenswerten Mangel an bezahlbarem Gitarrenunterricht feststellen müssen,
was sicher unter Anderem daran liegt, dass unsere Uni keine Musik als Fach anbietet.

Um aus der Not eine Tugend zu machen, habe ich mir überlegt, diesen Umstand 'auszunutzen', um neben dem Studium günstigen Gitarrenunterricht zu geben.
Damit wollte ich ab 2015 anfangen und dieses Jahr zur intesiven Vorbereitung nutzen.

Qualifikationen sammeln

Ich bin ja persönlich der Meinung, dass gutes Gitarrenspiel das beste Attest für einen Gitarrenlehrer ist, weshalb ich mich besonders darauf konzentrieren möchte, dies zu verbessern.
Dennoch fände ich es hilfreich, irgendwas 'auf Papier' zu haben. Wie geht man da am besten vor? Sicher wird das Musikerboard bei allem, was nicht von einer staatlichen Hochschule kommt, seine kollektive Nasen rümpfen, aber ein Musikstudium ist für mich keine Option.

Ich habe mich (nicht nur zu diesem Zwecke) schon für zwei Kurse bei der VHS und bei CourseRa eingeschrieben, aber das alleine ist doch etwas mager.
Was könnte man sonst noch machen?

Web-Präsenz und Werbung

Das Thema bereitet mir das größte Kopfzerbrechen.
Ich bin nicht gerade Internet-Affin und habe kein Facebook- bzw. Myspace oder google+ Konto, allerdings fände ich es praktisch, eine Internet-Seite zu haben, auf die ich verweisen kann.
Wie groß ist der Aufwand, sowas aufzusetzen?

Youtube-Videos

Was haltet ihr davon, drei bis vier Videos aufzunehmen und auf der Website zu verlinken?
Einerseits wäre das eine Orientierungshilfe für Interessenten und gäbe mir die Möglichkeit, mein (Un)vermögen zur Schau zu stellen,
andererseits befürchte ich, dass Videos mit 17 Views manchen Interessenten schon vorab abschrecken würden.

Musikrichtung

Da die Grundlagen für A- und E-Gitarre ja relativ gleich sind, habe ich überlegt, mit Gitarrenunterricht für Anfänger allgemein und für Fortgeschrittene nur auf der Akustik-Gitarre anzubieten. In vielen Musikrichtungen auf der E-Gitarre fühle ich mich nicht ausreichend qualifiziert.

Denkt ihr, es wäre zielführender, mich auf mein 'Spezialgebiet' zu konzentrieren, oder etwas 'outzubranchen'?

Preis

Ich dachte an 90-Minuten Unterrichtseinheiten (2*45 Minuten mit kurzer Pause) für 15 Euro.
Das ist erheblich billiger als 'echter' Unterricht, aber dennoch lohnenswert für mich.

Ist das vermessen für einen Musiker ohne Diplom oder MA?



Das war es erstmal für erste Überlegungen. Ich möchte nichts überstürzen, deswegen teile ich meine Gedanken mit euch und würde mich über euer Input sehr freuen.

Liebe Grüße,

Jay
 
Eigenschaft
 
Hallo und willkommmen im Musikerboard

Sicher wird das Musikerboard bei allem, was nicht von einer staatlichen Hochschule kommt, seine kollektive Nasen rümpfen, aber ein Musikstudium ist für mich keine Option.

Keine Ahnung, wo du gehört hast, dass das Musikboard ein Sammelbecken für ca. 200.000 elitäre Hochschulmusiker sein soll. Aber ich kann dir versichern: Es ist ein Irrtum. Hier gibt es auch ganz normale Autodidakten und viele Hobbymusiker oder Semiprofis.


Web-Präsenz und Werbung
Das Thema bereitet mir das größte Kopfzerbrechen.
Ich bin nicht gerade Internet-Affin und habe kein Facebook- bzw. Myspace oder google+ Konto, allerdings fände ich es praktisch, eine Internet-Seite zu haben, auf die ich verweisen kann.
Wie groß ist der Aufwand, sowas aufzusetzen?


Ein Facebook-Profil ist in wenigen Miunten errichtet. Wichtig ist aber, dass du dort auch aktiv bis. Eine eigene Website kann dir ein Profi für ca. 1000 Euro innerhalb einer Woche erstellen.

Aber ich finde, du bist insgesamt auf dem falschen Dampfer.

Wie wäre es, wenn du - anstatt dein Angebot ein Jahr lang vorzubereiten - einfach heute schon ein paar Zettel an die schwarzen Bretter in den Schulen hängst oder dich in dem Bekannten- und Verwandtenkreis umhörst?

Maßnahmen wie Websites, Videos, Spezialisierungen, Qualifikationen sammeln kannst du nebenher immer noch realisieren. Um Unterricht zu geben, brauchst erstmal nur zwei Gitarren, ein ZImmer, ein halbwegs stimmiges Unterrichtskonzept und einen Schüler.

Was nützt es dir, wenn du dich ein Jahr vorbereitet hast, evtl. noch Geld investiert hast und dann kommt doch keiner? Oder du kriegst irgendein tolles Jobangebot? Oder merkst, dass du es überhaupt nicht magst, andere Leute zu unterrichten. Dann war das Jahr für die Katz.

Anfangen erstmal anfangen, ein paar Schüler zu unterrichten. Wenn es gut läuft, kannst du das Ganze immer noch professionalisieren.

Ist das vermessen für einen Musiker ohne Diplom oder MA?

15 Euro sind okay. Ich finde es für 90 Minuten eigentlich zu wenig.

Und bitte nicht vergessen, dass das ab einem bestimmten Einkommen steuerpflichtig ist. Auch im Hinblick auf Website etc.
 
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Moin,
ich halte eine 90min. Unterrichtseinheit für wenig sinnvoll, bzw. auch für viel zu lang - zumindest falls das als Einzelunterricht geplant ist.
Für einen einzigen Schüler sind 45min bis max.60min vollkommen ausreichend, da irgendwann auch einfach die Konzentration weg ist. Ausserdem ist die Stoffmenge, die man in 90min. vermitteln kann nicht zu verachten - das muss dein/e Schüler/in auch erst einmal alles verarbeiten.

15€/90min halte ich auch für viel zu wenig, selbst für einen "ungelernten" Lehrer, dass solltest du dir noch mal überlegen.

Mach dir einfach ein paar Werbezettel, hänge diese an diversen schwarzen Brettern auf und harre den Dingen, die da kommen. Ein ganzes Jahr nur für die Unterrichtsvorbereitung zu verwenden halte ich für nicht notwendig. Mach dir einen groben Plan, was deine Schüler von dir lernen sollen/können und leg los :)
 
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Da ich deutlich eher auf der Schüler- als auf der Lehrerseite stehe. fände ich 15 Euro für 45-60 Minuten als angemessen, sogar ausgesprochen günstig. Sowas können halt nur Studis anbieten. Ich freue mich wenn der Lehrer deutlich besser Gitarre spielen kann als ich. Aber am meisten würde ich mich freuen wenn mich der Lehrer dort abholt wo ich gerade stehe. Für Dich heißt das:

a) Unterrichtskonzept erstellen von Null bis Fortgeschritten ( auch um deine eigene Zielgruppe zu definieren)
aa) Gitarre erklären ^^ falls notwendig
bb) Akkorde, Griffe, Picking whatever ... passende Lieder dazu GUT vorbereiten - wenn der Lehrer erst selbst noch reinfinden muss, ist es nicht gut
cc) Verschiedene Stilrichtungen abdecken, nicht jeder mag Metal oder Folk
dd) Geduld lernen :D
ee)Fingerübungen vermitteln, überhaupt: Üben vermitteln
ff) Einfachste Grundlagen der Musiktheorie /Griffbrettkunde usw.

b) Lernen, den Schüler/die Schülerin einzuschätzen /lass sie was vorspielen wenn sie schon können: strumming, picking etc. Allgemeines Gelaber hilft dabei ebenso um den Horizont des Schülers abzustecken.
c) Ersatzinstrument(e) bereithalten
d) Selbstorganisation

Vielleicht hilft Dir ein gutes Anfängerbuch viel weiter für deinen geplanten Unterricht als dein Gitarrespielen zu verbessern. Didaktik ist mindestens so wichtig wie persönlicher Skill. Dann haben auch deine Schüler was von. Edit: Achja: Da ich deine Fertigkeiten nicht einschätzen kann (nur du selbst) musst Du selbst wissen, wo Du mit deinen Schülern anfängst und wo du aufhörst. Die Erfahrung zeigt, dass Aushänge beim nächsten Edeka NICHT von ambitionierten Vollprofis mit Hang zur Tommy-Emmanuel-Perfektion gelesen werden, sondern mehr von interessierten Anfängern oder Fast-Anfängern. Bevorzugst Du eine bestimmte Stilrichtung, hast Du besondere Kenntnisse in einer solchen? Warum nicht mit angeben?
 
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Noch ein Zusatz zu Antipastis (€: und Andius) sehr hilfreichen Ausführungen:

Ich dachte an 90-Minuten Unterrichtseinheiten (2*45 Minuten mit kurzer Pause) für 15 Euro.
Das ist erheblich billiger als 'echter' Unterricht, aber dennoch lohnenswert für mich.

90 Minuten Unterricht halte ich für viel zu lange. Standard beim Instrumentalunterricht sind 30-45 Minuten, bei allem, was drüber raus geht, dürfte gerade bei Anfängern zum einen die Konzentrationsfähigkeit deutlich zurück gehen, zum andern ist das auch für Finger und Bewegungsapparat insgesamt ganz schön anstrengend.
Wenn du kein ganz außergewöhnliches Konzept mit vielen Methodenwechseln hast, würde ich einfach mal mit einer halben Stunde Unterricht anfangen und den Preis ggf. etwas senken. Zu billig solte es allerdings auch nicht sein, ich würde mich an deiner Stelle auf keinen Fall unter Wert verkaufen, auch wenn das Geld dir ausreichen würde.

Gruß

Toni
 
Hallo im Musikerboard!

Du kannst doch auch unter deinen Studienkollegen fragen, ob jemand kostenlos Probeunteerricht bei dir nehmen will.
Dann merkst du auch schnell, welche Zeitintervalle sinnvoll sind.
Ein Jahr Vorbereitung bringt auch wenig, wenn du hinterher feststellst, dass Gitarrenunterricht doch nicht so dein Ding ist.

GEH
 
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Nochmals zu den Medien:

Eine Webpräsenz ist sehr hilfreich. Für deine Nebenerwerbszwecke, wenn ich da richtig interpretiere, reicht eine einfache Webseite vollkommen aus.
Startseite, Impressum, wer bin ich, was biete ich an. und einen e-Mail-Link zur Kontaktaufnahme. Mehr braucht keiner. Evtl. noch ein kurzes Video mit einem selbst geschriebenen Lied (Urheberrechte ...) In den Beschreibungstext und den Fließtext oder gar in den Domainnamen bitte aufnehmen:
Gitarrenunterricht (Name der Stadt) :D Das kannst Du Dir entweder selbst zusammenstricken oder auch nicht. Jeder Hoster (1und1 und so) bietet entsprechende Webseitenbaukästen die für deine Zwecke locker ausreichen. Keine Spielereien, die Leute wollen nicht deine Webseite bewundern sondern was über Dich in Erfahrung bringen. Technische Vorkenntnisse sind nicht/kaum erforderlich. fb und co ist nicht vonnöten es sei denn du willst NUR NOCH Gitarrenunterricht geben.

Edit: Gewerbe anmelden (evtl.) könnte erforderlich sein.
 
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Wow, das ist viel Input in kurzer Zeit. Dafür vielen Dank an euch! :)

Preis:

Darüber werde ich noch was nachdenken müssen. Ihr habt sicher Recht, dass ich mich nicht unter Wert verkaufen soll, allerdings finde ich es etwas unfair, dass (nicht nur) die musikalische Bildung so stark vom Einkommen der Eltern abhängig ist. Die Idee war eigentlich, niemanden auszuschließen,
der sich die 25 € / 45 Minuten, die die richtigen Lehrer hier nehmen, nicht leisten kann.

Zu den 90 Minuten:
Die zwei mal 45 Minuten haben sich bei mir in der Nachhilfe bewährt, aber ihr habt wohl Recht, dass es für Musikunterricht gerade bei Anfängern zu lange sein könnte.

Zu dem Jahr Vorbereitungszeit:
Das ist der einzige Punkt, von dem ich mich nicht wirklich abbringen lassen.
Eure Einwände sind gut, aber erstens wäre die Vorbereitungszeit ja nicht verschwendet, da ich die meiste Zeit mich auf der Gitarre verbessern würde und zweitens werde ich mich so schnell nicht davon abbringen lasen. Ich spiele fast jede freie Minute Gitarre und verdiene fast all mein Geld schon heute mit Privatunterricht, da bietet es sich doch an, die beiden Teile zu verbinden.

Im schlimmsten Fall finde ich nächstes Jahr keine Schüler und habe meine Zeit mit intensivem Gitarrenüben 'verschwendet'.

Zur Website:
Andius Ausführungen gehen stark in Richtung dessen, was ich mir unter der Seite vorgestellt habe.
Simpel bis minimalistisch, kurze Info zu Preisen, zum Unterrichtsangebot und zum Kontakt zu mir.
 
Moin ;-)

Ich würde an Deiner Stelle auch erst einmal mit dem Unterricht anfangen und schauen wie das 'an'läuft. Dabei wirst auch Du sehr viel dazulernen und ein besseres Gesamtbild von Unterricht, Methoden usw. erhalten. Mit diesem Gesamtbild wird es Dir dann in einem Jahr deutlich leichter fallen Dein 'Unternehmen' zu präsentieren z.B. im Internet, Aushängen etc. Du könntest Deine Webseite, Aushänge mit passenden Informationen füllen, von den Du jetzt noch gar nicht weißt, was denn passend wäre. Dafür Teile Deines bereits erzielten Gewinns reinvestieren (Rücklagen dafür bilden). Gewerbeanmeldung wäre schon sinnvoll, gerade auf Sicht einer langjährigen Zielsetzung. Unterrichtseinheiten von 90 min. sind in der Tat zu lange. Und 15,- EUR halte ich dafür für viel zu wenig. Verkaufe Dein Wissen nicht unter dem Preis. Schaue was der Markt in Deiner Region dafür her gibt (Mitbewerber, marktüblich etc.) und DAS musst Du dann auch nehmen, ggf. kannst Du natürlich auch Sonderpreise aushandeln, aber es ist später hinaus viel schwieriger den Preis zu erhöhen. Instrumente, Schulungsmaterial, Webseite, Aushänge etc. kosten ja auch Geld. Es geht mal was kaputt usw. In der Hinsicht solltest Du schon 'unternehmerisch' planen und vielleicht kannst Du sogar später davon leben und machst zudem noch ein Musikgeschäft mit auf... ;).

VG Kay
 
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Zu dem Jahr Vorbereitungszeit:
Das ist der einzige Punkt, von dem ich mich nicht wirklich abbringen lassen.
Ich würde einen Probeunterricht, ggf. kostenlos für einen Studikollegen, auch als Vorbereitung verbuchen.
Unterricht nehmen und geben sind dann doch 2 Paar Stiefel.
 
Dann werde ich mal deutlicher :D

Preis: Unter 15 Euro für 45-60 Minuten würde ich keinesfalls gehen. Gute Leistung kostet gutes Geld. Wenn Du dich unter Wert verkaufst, schätzt Dich auch keiner .... Ein Profi muss mindestens 30 Euro/h die Stunde nehmen wg. Krankenkassen, anderen Abgaben, Altersvorsorge, selbst 30 Euro sind da knapp.

----

Vorbereitung

Offenbar ist dein Einkommensdruck nicht hoch bzw. bevorzugst Du die "langsam-aber-gründlich" Methode. Gut.

Daher (ich übertreibe jetzt, bitte nicht persönlich nehmen):

Deine Schüler haben meistens nichts davon wenn Du Dich auf der Gitarre verbesserst. Den spielerischen Skill müssen die sich schon selbst erarbeiten.
Gerade bei Anfängern ist Didaktik so ziemlich alles. Selbst ich könnte blutigen Anfängern ein halbes Jahr lang was zeigen wenn ich das richtige Konzept hätte.

Ich vermute daher mal, dass Du Unterricht in Regionen erteilen möchtest, wo es Dir auch Spass macht, also bei Dingen du Du selbst erst vor nicht allzu langer Zeit gemeistert hast. Hier möchtest Du ein ein wenig "Abstand" durch mehr spielerischen Skill schaffen, damit der Schüler nicht nach zwei Wochen (wieder übertrieben gesagt) schon auf Augenhöhe ist. Das führt zur obigen Frage, welche Zielgruppe du ansprechen willst: Den blutigen Anfänger oder lieber den fortgeschrittenen Anfänger oder lieber den geübten Gitarristen, der noch ein bisschen Politur/Antrieb braucht? Höre in dich hinein. Wenn Du keinen Spass an bzw. mit Anfängern hast, die ewig gleichen Anfangserfolge ... lass es sein. Der geübte Gitarrist macht sich übrigens um 20 Euro die Stunde keine Gedanken ...

Vielleicht liege ich aber auch ganz falsch. In dem Fall wäre trotzdem anzuraten, mal das eine oder andere Lehrbuch zur Hand zu nehmen und die eine oder andere Unterrichtsmethode zu testen und Dir daraus was Eigenes zu erstellen. Spielen kannst du ja trotzdem :)
 
... finde ich es etwas unfair, dass (nicht nur) die musikalische Bildung so stark vom Einkommen der Eltern abhängig ist.

In erster Linie geht es nicht darum "was sich Eltern für Ihre Kinder leisten können", sondern das Du mit Deinem Einkommen leben MUSST. Als Unternehmer ist man keine soziale Einrichtung. Auch wenn man es gerne manchmal so händeln würde, aber das funktioniert nicht. Dir schenkt keiner was, weder das Finanzamt, die Krankenkassen oder der Penny-Markt. Es geht auch nicht um den Preis, sondern um Fairness mit seinen Geschäftspartnern und das JEDER bekommt, was er verdient. Du bringst Deine Leistung und Dein Schüler zahlt den Betrag gerne, weil es ihn auch etwas bringt. Wenn Du DEIN Wissen nicht vermitteln kannst (gibt es, da ist nicht jeder für begabt, auch wenn er sein Handwerk selbst perfekt versteht) können auch 15 EUR schon zu viel sein. Aber dann muss man das sein lassen ;).

Sei mutig und gehe das an :great:. Die meisten fangen klein an und einige kommen dann sogar noch groß raus ;) und manchmal fällt man auch auf den Hintern. Aber, wer nix wagt... und das Risiko für Dich ist doch noch überschaubar...

VG Kay
 
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Ich habe jetzt nicht alle Ratschläge durchgelesen und schreibe trotzdem, was mir in den Kopf geschossen ist: Versuch mal, ein Tutorial aufzunehmen und ins Netz zu stellen - kann ja anonym sein. Die Reaktionen sollten Dir erlauben, Dich besser einzuschätzen und auch (als Lehrer) zu verbessern. Vielleicht helfen sie auch bei der Preissetzung...
Du kannst evtl. auch hier gezielt nach Feedback fragen.
 
Gerade bei Anfängern ist Didaktik so ziemlich alles. Selbst ich könnte blutigen Anfängern ein halbes Jahr lang was zeigen wenn ich das richtige Konzept hätte.
Deshalb stelle ich Testunterricht o.ä. eher unter Vorbereitung als weitere Fortbildung für den eigenen Spiel-Level, das wird erst interessant, wenn er Fortgeschrittene unterrichtet.

Wer in der Schule unterrichtet, kann sich die fachliche Qualifikation aus der Uni auch stecken, wenn er Probleme mit der Wissensvermittlung und den Schülern hat.
 
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Also ich denke, es ist durchaus interessant nicht "nur" Kinder oder Jugendliche als Zielgruppe zu haben.

Ich z.B. suche bisher vergebens nach einem Gitarrenlehrer, der in der Lage und Willens ist auch mal einem Erwachenen etwas beizubringen. Dabei ist das Problem nicht so sehr der Preis. Dieser sollte freilich nicht überzogen sein, aber 30-40€ wären natürlich ok, wenn man etwas Flexibilität mitbringen würde (ggf. sogar mehr).
Denn das Problem von berufstätigen Erwachsenen ist selten der Preis, sondern die Zeit. Ich kann zu den üblichen Nachmittagsstunden der Musikschulen nie, bräuchte also jemanden, der entweder Abends oder am Wochenende Zeit hat - und letztlich auch hier flexibel ist. Freilich funktioniert das nur, wenn man eine gewisse regelmäßigkeit reinbringt, aber dafür sollte ein "erwachsener Schüler" auch ein gewisses Eigeninteresse mitbringen.

Kurzum: je nach Zielgruppe kann Preis mehr eine Rolle spielen (Schüler) oder aber zeitliche Flexibilität (Erwachsene)

VG
FunTwo
 
Daher (ich übertreibe jetzt, bitte nicht persönlich nehmen):

Deine Schüler haben meistens nichts davon wenn Du Dich auf der Gitarre verbesserst. Den spielerischen Skill müssen die sich schon selbst erarbeiten.
Gerade bei Anfängern ist Didaktik so ziemlich alles.

Ich studiere Lehramt für Gymnasien, habe selbst schon zwei Semester eine Klasse in England unterrichtet, ein Praktikum an einer Schule in Deutschland gemacht, gebe seit meiner eigenen Schulzeit Nachhilfe und besuche seit vier Semestern Vorlesungen, Tutorials und Übungen in Fachdidaktik und Schulpädagogik. Daher weiß ich sehr wohl, dass Didaktik extrem wichtig ist. Trotzdem würde ich Dir widersprechen, dass mein eigenes Spielvermögen dem Schüler nicht hilft. Hilfe zur Selbsthilfe schön und gut, aber nichts frustriert den Schüler mehr, als zu merken, dass der Lehrer selbst keine Ahnung von dem hat, was er tut.
 
Trotzdem würde ich Dir widersprechen, dass mein eigenes Spielvermögen dem Schüler nicht hilft. Hilfe zur Selbsthilfe schön und gut, aber nichts frustriert den Schüler mehr, als zu merken, dass der Lehrer selbst keine Ahnung von dem hat, was er tut.

DAS geht natürlich auch nicht, aber der Trainer muss auch nicht der beste Spieler sein. Klar musst Du wissen, was Du machst und Du musst vorspielen können, was gewünscht ist, aber alles, was darüber hinaus geht, muss (!) nicht aus diesem (!) Grund sein. (Natürlich schadet Virtousität auch nicht, und ich möchte kein Stümpertum heroisieren ;-)

Wichtig ist, sich das Lernziel zu überlegen. "Gitarre" unterrichten ist sehr vielfältig. Akkorde dreschen ("Lagerfeuerdiplom")? Solospiel auf der E-Gitarre? (Die ist in meinen Augen ein ganz anderes Instrument, als die akustische! Mir würde nur in der größten Hungersnot einfallen, E-Gitarre unterrichten zu wollen. Ich kann's nicht. Dann lieber Bass, Mandoline, notfalls Blockflöte...) Zupferische Liedbegleitung? Fingerstyle, "Klassik", Flamenco? Für Kinder, pubertierende Jugendliche, motivierte Erwachsene, mäßig-motivierte Erwachsene (4 Akkorde für den Kindergarten, aber kein besonderes Interesse/keine Zeit für darüber hinaus)?

Ich habe mal während des Studiums ein Konzept für junge, einigermaßen motivierte Erwachsene (ebenfalls Studis) gemacht, Ziel war die "zupferische Liedbegleitung", da gehörte dann auch etwas Theorie dazu, Notenlesen ebenfalls. Das Ausarbeiten des Konzepts und die Anfertigung detaillierter Unterlagen (eigene Unterlagen wg. Urbeherrecht) war aufwändig, der Unterricht mit den Schülern war dann tatsächlich auch der Betatest. Für eine andere Gruppe hätte ich Konzept wieder komplett umbauen müssen. Der Probeunterricht war dann die Evaluierung, der Preis entsprechend gering.
 
Naja, niemand ist perfekt und gerade im Bezug auf ein Musikinstrument und einer dafür nötigen gesunden Selbstkritik wirst Du das doch ohnehin NIE sein! :D

Du brauchst halt nur immer ein klein wenig mehr zu können als Deine Schüler! Im Grunde brauchst Du es nicht einmal zu beherrschen. Was Du können musst: Wissen wie es richtig gemacht wird, das vermitteln können, Fehler erkennen und abstellen können. Selbst mit nur ein 1 Jahr Gitarren Praxis, ist man ja schon 1 Jahr weiter als ein Neuanfänger und kann schon so einiges an Wissen weitergeben. Klar reicht das wohl eher nicht, wenn nun einer mit 40 Jahren Spiel- / Band- / Studioerfahrung bei Dir aufschlägt und jetzt gerne noch Feinschliff hätte. Aber das kannst Du auch in einem Jahr nicht nachholen, mit solchen Herausforderung musst Du wachsen und das dauert halt. Du solltest Dein Unterricht an dem anpassen wie Du dich selbst einstufst: Anfänger, Fortgeschrittener... und langfristig darauf hin 'üben' wo Du mit Deinen Unterricht hin möchtest... vielleicht Profi. Aber das geht nun einmal nicht von heute auf morgen... Naja, aber das weißt Du auch alles selbst... ;).

Du schreibst in Deiner Region sind Gitarrenlehrer eher Mangelware. DAS würde mir doch eher Sorgen bereiten. WARUM, ist das so? Vielleicht gibt es bei euch einfach keinen Markt dafür, zu wenig Nachfrage, geringe Bevölkerungsdichte etc. aber das alles kannst Du in diesen Jahr dann in Erfahrung bringen.

VG Kay
 
Normalerweise verbessert man sich auch als Lehrer ziemlich automatisch wenn man sich mit dem Stoff auseinandersetzt den man beizubringen versucht. man lernt selbst sehr viele neue Stücke, hört für seine Schüler sehr viel raus etc. Also wir gehen jetzt mal von einem guten Lehrer aus.
Natürlich will niemand unterrichtet werden von jemandem der nichts drauf hat. Deshalb ist das gute ja dass man sich seinen Gitarrenlehrer - im Gegensatz zu seinen Schullehrern - aussuchen kann. Und aus dem Grund lässt man seinen Gitarrenlehrer bei der Probestunde auch mal etwas vorspielen, damit man sich ein Bild machen kann.

ich möchte daher den meisten recht geben. Viel wichtiger als dein Fortschritt im nächsten Jahr ist ganz einfach dein Konzept. Es ist nämlich garnicht so einfach, ohne den entsprechenden Background mal eben so einem kleinen Kind oder Jugendlichen etwas beizubringen. Das spielt sich zu einem großen Teil auf menschlicher Ebene ab und dein Konzept spielt auch unmittelbar mit rein. Wie begegnest du einem Anfänger der keine Ahnung hat, was er lernen will - in welche Richtung gehst du mit ihm. Was sind die ersten Aufgaben vor die du ihn stellst. Das sollten Aufgaben sein, die ihn nicht unter- und nicht überfordern sondern begeistern und bei der Stange halten. Klingt nicht einfach oder? Ist vermutlich auch nicht einfach, zumindest nicht bei den ersten zehn die man unterrichtet. Grob geschätzt.

Mit 90 Minuten Unterricht kann kaum einer etwas anfangen. Die Großen Fortschritte passieren ohnehin beim Üben zu hause. Der Lehrer ist dazu da um zuzuschauen, tips zu geben, neue Aufgaben zu stellen, den Fortschritt zu überprüfen und immer darauf zu achten dass sich keine Fehler einschleichen die später den Fortschritt behindern - aber die tatsächlichen Durchbrüche erzielen die Anfänger nicht innerhalb der Unterrichtszeit, sondern beim hoffentlich fleißigen Üben zu Hause. Wenn du besonders günstig sein willst (was für einen potentiellen Kunden eben nicht immer nur ein gutes Zeichen ist) dann nimmst du deine 15 Euro für eine Stunde und hebst die preise leicht an sobald du erste Unterrichtserfolge erzielt hast. Wie schon gesagt wurde, Musikunterricht für 20 Euro zahlt fast jeder gern. An der Musikschule zahlt man je nach Instrument ohne Probleme über 30 Euro für eine Dreiviertelstunde, Klassischer- oder Gesangsunterricht kostet auch mal 45 die Stunde.

Solltest du eine eigene Internetseite aufsetzen wirst du vermutlich in nicht allzu großer Zeit das Finanzamt vor der Tür stehen haben. Solltest du das ausschließlich privat machen wollen, dann ist ein Aushang in der Uni und maximal ein Facebook Profil ausreichend. Du wirst schon ab einer recht geringen Menge Umsatzsteuerpflichtig. Gewerbe anmelden und Steuer zahlen ist natürlich der gesündere, aber auch der weniger lukrative Weg. Genau da hast du übrigens auch die Begründung dafür dass Musikunterricht einfach sein Geld kostet - ein guter Teil muss als Steuer abgeführt werden.

Was man sonst noch so machen kann - die Frage kann ich natürlich nur mit "alles mögliche" probieren. Es gibt jede Menge Kurse für angehende Lehrer, das letzte womit ich in Berührung gekommen bin ist die modern music school, die ihre Leute sozusagen im Schnellverfahren zu Gitarrenlehrern ausbildet. Ich kenne ein paar die das gemacht haben. Kann man vergessen. Die wurden dabei weder bessere Gitarristen, noch bessere Lehrer.
Was dich als Gitarrist auszeichnet ist dein Können, deine Erfahrung und deine Persönlichkeit. Wenn man Geigen- oder Klavierlehrer ist kann man schon etwas steif sein, aber z.B. als Rockgitarrist spielt die Persönlichkeit eine entscheidende Rolle. Gerade bei Teenagern ist es keine Selbstverständlichkeit dass sie sich etwas von dir beibringen lassen wollen. Aber du solltest auch Band- und am besten Studioerfahrung vorzuweisen haben, wenn du deinen Schülern den Weg als Gitarrist ebnen willst. Hast du da etwas gemacht - vielleicht auch schon auf einer größeren Bühne gestanden, in ein paar Bands gespielt, gepowert, vielleicht auch mal eigene Sachen gemacht? Es ist als Lehrer einfach wichtig, nicht nur die Technik draufzuhaben sondern auch die Stolperfallen zu kennen, die sich einem da in den Weg stellen. Um das herauszufinden wär es einfach mal interessant, deinen Hintergrund als Gitarrist kennen zu lernen.

Ein paar Videos aufzunehmen und bei Facebook hochzuladen ist prinzipiell keine schlechte Sache. Wenn du das Video vernünftig einbettest, sieht auch niemand wie oft es angeklickt wurde. Du kannst ja mal etwas aufnehmen und posten, wir geben dir sicher auch Feedback dazu.
 
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Du schreibst in Deiner Region sind Gitarrenlehrer eher Mangelware. DAS würde mir doch eher Sorgen bereiten. WARUM, ist das so? Vielleicht gibt es bei euch einfach keinen Markt dafür, zu wenig Nachfrage, geringe Bevölkerungsdichte etc. aber das alles kannst Du in diesen Jahr dann in Erfahrung bringen.
Wäre natürlich interessant, wie er zu diesem Eindruck gekommen ist, denn Gitarristen gibt es meistens auch ohne Hochschule genug, die auch Unterricht geben?
Aber egal, viel interessanter ist was FunTwo angesprochen hat:
Kurzum: je nach Zielgruppe kann Preis mehr eine Rolle spielen (Schüler) oder aber zeitliche Flexibilität (Erwachsene)
Bei letzteren sehe ich tatsächlich eine Marktlücke.
Normale Musikschulen und leider auch die VHS haben für Berufstätige oft keine passenden Termine und sind in der heutigen Berufsrealität noch nicht angekommen.
Wenn jemand im Einzelhandel arbeitet, wird es ganz dünn, einen Unterricht zu finden.
Lehrer, die auch mal etwas später oder flexibel wären, würden sicher auf Interesse stoßen.
Stellt sich nur schnell die Frage, wo das stattfinden soll, zuhause in einem Mietshaus eher nicht.
 

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