DrScythe
Endorser der Herzen
Mit den Jahren ist die Produktpalette von Blackstar beachtlich gewachsen und von Zerr- und Effektpedalen über hervorragende Vollröhrenamps bis hin zu kleinen Übungskisten (die ganz neuen ID Core-Modelle) bietet der Hersteller mittlerweile ja eigentlich alles rund um Gitarrensounds an. Mit der ID TVP Serie geht es nun auch in eine Modelling-Richtung, was mich sofort auf den Plan rief. Vor allem die Option, selbst ein wenig kreativ mit den möglichen Konstellationen umzugehen sagte mir schon im Vorfeld zu. Aber fangen wir heute mal von hinten her an:
Die Software
Zur ID-Reihe gibt es die Insider-Software, welche es ermöglicht Presets zu speichern, zu laden, den Amp vom PC aus zu steuern, das Noisegate zu regeln sowie einzustellen, welche Signale am Emulated-Out anliegen. Und auch wenn der Kleine hier nur 12 eigene Speicherplätze bietet, sind am PC pro Preset nur sagenhafte 2 kB fällig. Rein rechnerisch passen also in 1 MB schon über 500 Presets. Wer sich den Fußschalter dazu holt, kann mit diesem auf 128 Sounds zugreifen. Da das den meisten bei POD und Co. reicht, gehe ich mal davon aus, dass es hier genauso ist. Für diejenigen ohne Trampelinteresse reichen die 12 Presets am Amp vermutlich so oder so, zumal es noch den Manual-Mode gibt. Ein Druck auf diesen Knopf und schon übernimmt der Amp die aktuellen Hardware-Settings. Wo wir bei einem weiteren Vorteil der Software zu sprechen kommen. Die beiden kleinsten Modelle, ID15 und ID30 haben kein physikalisches Mitten-Poti. In der Software ist dieses jedoch vorhanden und ganz regulär bedienbar. Das macht zwar das Live-Tweaking nur eingeschränkt möglich, stört aber bei einem vorrangig über Presets nutzbaren Amp nur am Rande. Es sei denn jemand möchte sich den Mittengehalt je nach Location neu regeln. Wenn wir aber von "Location" reden, reden wir aber doch eher von mehr als 15 Watt - und ab dem 60er Combo haben alle ID TVP ein Mittenpoti am Amp. Es gibt aber auch Leute, die leben mit einem Tone-Regler…also kann ich das nicht als Manko werten
Features
Einen Überblick über die Serie gibt es unter http://www.blackstaramps.com/products/idseries/
Dort verspricht Blackstar auch viel mit der TVP Technologie. True Valve Power - Endstufen(röhren)simulation, nicht nur klanglich, sondern auch vom Verhalten her, inkl. Lautstärke und Dingen, die nur Gitarristen toll finden können wie Sag und eine Form von Endstufensättigung. Vorher läuft das Gitarrensignal jedoch durch einen der 6 Preampsounds, welche mit EQ und dem, mittlerweile vermutlich hinlänglich bekannten, ISF manipuliert werden können. Rein von der Preamp-Poweramp-Konstellation ergeben sich schon 36 Mögliche Sounds (zzgl. Nochmal 6 mit TVP aus, aber, dazu später mehr, das will keiner). Da die Regler mit Komma-Stellen arbeiten, sind also mit dem ISF dazwischen schon zahllose Möglichkeiten vorhanden. Ansonsten bietet der 15er noch einen Mini-Stereo-Klinke emulated out für Kopfhörer oder sonstige Zwecke, einen Mini-Stereo-Klinke MP3/Line-In, Regler für Gain, Level, Bass, Treble,, besagten ISF und TVP und Master Volume, dazwischen ist noch die Effektsektion. Diese umfasst Reverb, Delay und Modulation und je 4 Subtypen. Je nach eingestelltem Effekt, regeln die physikalischen Regler etwas anderes, im Handbuch (zu welchem ich leider nicht sagen kann, ob es das in physikalischer Form im Lieferumfang gibt) gibt es eine Tabelle dazu (Seiten 12/13 http://www.blackstaramps.com/pdf/handbooks/id-handbook-15-30.pdf ). Theoretisch ist jedoch bspw. beim Chorus mit Mix über den Segment-Regler, Depth über den Level-Regler und Tempo über den Tap-Button alles auch manuell regelbar. Praktisch ist das gerade mit dem Tempo manchmal etwas fummelig - zumindest für mein Empfinden. Dann gibt es noch den Powerswitch und den Anschluss für das Fußpedal. Auf der Rückseite des geschlossenen Combos gibt es nur den Stromstecker. Im Gehäuse werkelt ein 10" Lautsprecher, welches Fabrikat habe ich nicht nachgeschaut. In dieser Preisklasse vermutlich etwas selbstgelabeltes.
Sounds
An dieser Stelle möchte ich mal von meinen bisherigen Reviews abweichen und nicht noch ewig lange schreiben, dass der Amp so und so klingen kann und das und jenes geht - sondern einfach ein Video mit mikrofoniertem Verstärker hochladen:
Gitarre war meine Eleonore, Ibanez AS53-TKF mit axesrus Late 50 P90s. 11-52er Cleartone Saiten. Ich habe wahllos rumgedudelt und improvisiert, d.h. es passt nicht immer alles zueinander und sauber ist's schon gar nicht. Aber das war hier ja auch nicht das Ziel, sondern die Flexibilität der Kiste zeigen
Bitte auch Bedenken, dass die P90 SingleCoils sind, d.h. die High-Gain-Sounds klingen mit Humbuckern fetter.
Was ich nun ganz vergessen habe: den reinen Transistoramp ohne TVP zu zeigen. Es wird aber vor allem eines: leiser. Und etwas "steriler", der Sound verliert an Volumen und Wärme.
Lautstärke
Wie man an den Reglern erkennen können sollte, ist der Amp relativ leise eingestellt gewesen. 12 Uhr des Master-Reglers mit TVP sind schon verflucht laut, wenn man alleine spielt. Aus Jux habe ich die Kiste mal zu einem Drummer mitgenommen - und wenn man der einzige Gitarrist ist, kommt das Teil sogar noch mit (auch was die Zerre angeht). Klar ging das z.B. mit dem Vetta II oder auch dem Statesman Head besser, selbst der Tubemeister 36 hatte mehr "Luft". Aber für 15 Watt und ohne pflegebedürftige Glaskolben - heftig. Vor allem zu dem aufgerufenen Preisen zwischen 250 und 270 Euro.
Fazit
Für mich steht fest, dass ich bei dauerhaftem Bedarf definitiv einen Blackstar ID Head holen werde. Ich bin wirklich beeindruckt von den Möglichkeiten und dem Klang. Man muss die Bereitschaft mitbringen, etwas rumbasteln zu wollen, denn einfach Preamp auf Crunch(oder Clean Bright), ISF auf Brit und Poweramp auf EL84 macht keinen AC30 Sound. Wäre zwar nett (und irgendwie logisch) aber ist halt nicht so. Problematisch wird es vor allem mit der wechselnden Effizienz der EQ-Regler. In dem Video kommt es an einer Stelle ganz gut rüber, dass die bei manchen Settings (damit meine ich die drei "Basis"-Settings Preamp, ISF und Poweramp) weniger eingreifen und bei anderen mehr.
Ich werde wohl DEFINITIV noch ein Video machen, bei dem ich näher mikrofoniere UND richtige Presets durchspiele. Macht mehr Sinn
Die Software
Zur ID-Reihe gibt es die Insider-Software, welche es ermöglicht Presets zu speichern, zu laden, den Amp vom PC aus zu steuern, das Noisegate zu regeln sowie einzustellen, welche Signale am Emulated-Out anliegen. Und auch wenn der Kleine hier nur 12 eigene Speicherplätze bietet, sind am PC pro Preset nur sagenhafte 2 kB fällig. Rein rechnerisch passen also in 1 MB schon über 500 Presets. Wer sich den Fußschalter dazu holt, kann mit diesem auf 128 Sounds zugreifen. Da das den meisten bei POD und Co. reicht, gehe ich mal davon aus, dass es hier genauso ist. Für diejenigen ohne Trampelinteresse reichen die 12 Presets am Amp vermutlich so oder so, zumal es noch den Manual-Mode gibt. Ein Druck auf diesen Knopf und schon übernimmt der Amp die aktuellen Hardware-Settings. Wo wir bei einem weiteren Vorteil der Software zu sprechen kommen. Die beiden kleinsten Modelle, ID15 und ID30 haben kein physikalisches Mitten-Poti. In der Software ist dieses jedoch vorhanden und ganz regulär bedienbar. Das macht zwar das Live-Tweaking nur eingeschränkt möglich, stört aber bei einem vorrangig über Presets nutzbaren Amp nur am Rande. Es sei denn jemand möchte sich den Mittengehalt je nach Location neu regeln. Wenn wir aber von "Location" reden, reden wir aber doch eher von mehr als 15 Watt - und ab dem 60er Combo haben alle ID TVP ein Mittenpoti am Amp. Es gibt aber auch Leute, die leben mit einem Tone-Regler…also kann ich das nicht als Manko werten
Features
Einen Überblick über die Serie gibt es unter http://www.blackstaramps.com/products/idseries/
Dort verspricht Blackstar auch viel mit der TVP Technologie. True Valve Power - Endstufen(röhren)simulation, nicht nur klanglich, sondern auch vom Verhalten her, inkl. Lautstärke und Dingen, die nur Gitarristen toll finden können wie Sag und eine Form von Endstufensättigung. Vorher läuft das Gitarrensignal jedoch durch einen der 6 Preampsounds, welche mit EQ und dem, mittlerweile vermutlich hinlänglich bekannten, ISF manipuliert werden können. Rein von der Preamp-Poweramp-Konstellation ergeben sich schon 36 Mögliche Sounds (zzgl. Nochmal 6 mit TVP aus, aber, dazu später mehr, das will keiner). Da die Regler mit Komma-Stellen arbeiten, sind also mit dem ISF dazwischen schon zahllose Möglichkeiten vorhanden. Ansonsten bietet der 15er noch einen Mini-Stereo-Klinke emulated out für Kopfhörer oder sonstige Zwecke, einen Mini-Stereo-Klinke MP3/Line-In, Regler für Gain, Level, Bass, Treble,, besagten ISF und TVP und Master Volume, dazwischen ist noch die Effektsektion. Diese umfasst Reverb, Delay und Modulation und je 4 Subtypen. Je nach eingestelltem Effekt, regeln die physikalischen Regler etwas anderes, im Handbuch (zu welchem ich leider nicht sagen kann, ob es das in physikalischer Form im Lieferumfang gibt) gibt es eine Tabelle dazu (Seiten 12/13 http://www.blackstaramps.com/pdf/handbooks/id-handbook-15-30.pdf ). Theoretisch ist jedoch bspw. beim Chorus mit Mix über den Segment-Regler, Depth über den Level-Regler und Tempo über den Tap-Button alles auch manuell regelbar. Praktisch ist das gerade mit dem Tempo manchmal etwas fummelig - zumindest für mein Empfinden. Dann gibt es noch den Powerswitch und den Anschluss für das Fußpedal. Auf der Rückseite des geschlossenen Combos gibt es nur den Stromstecker. Im Gehäuse werkelt ein 10" Lautsprecher, welches Fabrikat habe ich nicht nachgeschaut. In dieser Preisklasse vermutlich etwas selbstgelabeltes.
Sounds
An dieser Stelle möchte ich mal von meinen bisherigen Reviews abweichen und nicht noch ewig lange schreiben, dass der Amp so und so klingen kann und das und jenes geht - sondern einfach ein Video mit mikrofoniertem Verstärker hochladen:
Gitarre war meine Eleonore, Ibanez AS53-TKF mit axesrus Late 50 P90s. 11-52er Cleartone Saiten. Ich habe wahllos rumgedudelt und improvisiert, d.h. es passt nicht immer alles zueinander und sauber ist's schon gar nicht. Aber das war hier ja auch nicht das Ziel, sondern die Flexibilität der Kiste zeigen
Bitte auch Bedenken, dass die P90 SingleCoils sind, d.h. die High-Gain-Sounds klingen mit Humbuckern fetter.
Was ich nun ganz vergessen habe: den reinen Transistoramp ohne TVP zu zeigen. Es wird aber vor allem eines: leiser. Und etwas "steriler", der Sound verliert an Volumen und Wärme.
Lautstärke
Wie man an den Reglern erkennen können sollte, ist der Amp relativ leise eingestellt gewesen. 12 Uhr des Master-Reglers mit TVP sind schon verflucht laut, wenn man alleine spielt. Aus Jux habe ich die Kiste mal zu einem Drummer mitgenommen - und wenn man der einzige Gitarrist ist, kommt das Teil sogar noch mit (auch was die Zerre angeht). Klar ging das z.B. mit dem Vetta II oder auch dem Statesman Head besser, selbst der Tubemeister 36 hatte mehr "Luft". Aber für 15 Watt und ohne pflegebedürftige Glaskolben - heftig. Vor allem zu dem aufgerufenen Preisen zwischen 250 und 270 Euro.
Fazit
Für mich steht fest, dass ich bei dauerhaftem Bedarf definitiv einen Blackstar ID Head holen werde. Ich bin wirklich beeindruckt von den Möglichkeiten und dem Klang. Man muss die Bereitschaft mitbringen, etwas rumbasteln zu wollen, denn einfach Preamp auf Crunch(oder Clean Bright), ISF auf Brit und Poweramp auf EL84 macht keinen AC30 Sound. Wäre zwar nett (und irgendwie logisch) aber ist halt nicht so. Problematisch wird es vor allem mit der wechselnden Effizienz der EQ-Regler. In dem Video kommt es an einer Stelle ganz gut rüber, dass die bei manchen Settings (damit meine ich die drei "Basis"-Settings Preamp, ISF und Poweramp) weniger eingreifen und bei anderen mehr.
Ich werde wohl DEFINITIV noch ein Video machen, bei dem ich näher mikrofoniere UND richtige Presets durchspiele. Macht mehr Sinn
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