Adam A8X

Laguna
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Hallo an die Freunde der Tontechnik!

Die letzten Wochen über hatte ich die Gelegenheit, ein Paar Adam A8X zu testen.

Ich habe mich für dieses Modell entschieden, da ich für meine Mixe einen kräftigen Bass (ohne zusätzlichen Sub) brauche und die A8X das "Größte" ist, was sich noch sinnvoll in meinem Raum betreiben lässt.

Als ich die Monitore geliefert bekam, war der erste Gedanke erstmal "Wow, sind die Kisten groß!".
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Auch beim Auspacken war mein erster Eindruck "riesig".
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Allerdings sind die Monitore für ihre Größe relativ leicht, was für mich zunächst etwas verwunderlich war.

Äußeres
Optisch kommen die A8X im typischen Adam Look mit abgeschrägten oberen Ecken in und in mattschwarzer Farbe daher. Damit passen sie nicht nur ins Studio sondern sicherlich auch in ein Wohnzimmer.
An der Frontseite gibt es neben dem 8,5" Glasfaser Tieftöner (Thomann listet hier 9") einen Ribbon-Tweeter, sowie zwei Luftlöcher im unteren Teil der Box sowie An-Ausschalter, eine grüne on-off-LED und eine Lautstärkeregelung.
Auf der Rückseite befinden sich ein symmetrische (XLR) und ein unsymmetrischer (Chinch) Eingang sowie 3 Regler (Schlitz schraube) für Low- und Highshelf(+/- 6dB) sowie für "Tweeter-Level" (+/-4dB) und der obligatorische Stromanschluss per Kaltgerätekabel.
Im Lieferumfang enthalten ist die Box, ein Kaltgerätekabel sowie ein Handbuch.

Benutzung
Ein paar Sätze zur Benutzung: Ob Drehregler und Schalter an der Front-/ oder der Rückseite sein sollen, kann man sich vortrefflich streiten, deshalb enthalte ich mich hier eines Kommentars. Der Schalter und der Drehregler an der Frontseite fühlen sich sehr wertig an, hier wackelt oder kratzt nichts. Die grüne LED ist unaufdringlich und auch bei moderater Beleuchtung nicht zu hell.

Die Anschlussmöglichkeiten empfinde ich als ausreichend, wenn auch als Minimalausstattung. Eine XLR-Klinke-Kombibuchse oder vielleicht sogar ein Digitaleingang wäre hier schön gewesen.
Die Benutzung der EQ-Einstellungen auf der Rückseite über einen Schraubendreher empfinde ich als umständlich. Andere Firmen machen das ähnlich (z.B. Mackie mit dem MR8Mk2), was aber trotzdem keine Rechtfertigung ist. Mir persönlich hätte ein gerasterter Drehregler besser gefallen.
Im tatsächlichen Gebrauch kann man mittels der EQ-Einstellungen ein breites Spektrum an Sounds realisieren. Der Lowshelf wirkt auf Frequenzen kleiner 300Hz, der Highshelf für Frequenzen größer 5kHz. Der Crossover des Lautsprechers liegt bei 2,3 kHz, sodass man mit dem Tweeter-Level hier nochmal mehr Möglichkeiten hat. Es ist somit absolut kein Problem, den Sound den Raumbedinungen anzupassen.

Sound
Womit wir beim Sound wären. Alle Eindrücke gelten für die Voreinstellungen, also alle Regler auf zwölf Uhr. Die Lautstärke habe ich über mein Interface angepasst.

Die Boxen liefern räumlich ein absolut ausgezeichnetes Bild des Mixes. Stereoabbildung und Tiefenstaffelung sind wirklich phänomenal. Der Sweetspot ist unerwartet groß und es macht nicht viel aus, wenn man währen dem Mischen nicht immer an der gleichen Position sitzt.
Der Bass reicht wirklich tief herunter, wird aber sauber und druckvoll und ohne Verzerrungen wiedergegeben. In den Höhen lösen die Monitore sehr präzise auf (was zur guten Tiefenstaffelung beiträgt) und retuschieren nichts. Ebenso klingen sie nicht übermäßig spitz oder schrill sondern sehr natürlich. Auch in den Mitten liefern sie ein ausgewogenes Klangbild, auch wenn dieser Bereich meiner Meinung nach nicht die größte Stärke der Box darstellt.
Insgesamt klingen die Boxen sehr groß und definiert. Auch bei sehr leisen Lautstärken wird alles noch optimal wiedergegeben. Dreht man mal wirklich laut, zeigt sich, dass wirklich viel Power in den Boxen steckt. Es lassen sich auch Pegel realisieren, die deutlich über sinnvolle Abhörlautstärken hinausgehen.

Allerdings musste ich in den ersten Tagen des Tests feststellen, dass die Monitore (in den Voreinstellungen und mit meinem Raum) die Ohren sehr schnell ermüden. Mit zunehmender Testdauer hat sich dieser Effekt deutlich abgeschwächt, jedoch empfinde ich sie nach wie vor als "relativ anstrengend" und ich mache mit diesen Monitoren deutlich öfter Pausen als üblich. Über einen längeren Zeitraum empfand ich das aber als angenehm, da man viel öfter von selbst daran denkt, eine kuze Pause beim Mix einzulegen.
Ich habe die Boxen zum Test bewusst in den Voreinstellungen belassen. Ich kann mir jedoch vorstellen, dass eine leichte Anpassung des EQs hier Abhilfe schaffen könnte.

Ein Wort zum Bass, da mir das besonders wichtig war:
Laut Hersteller kommen die Boxen bis zu Frequenzen von 38 Hz. Ein Test mit einem Frequenzgerenrator hat gezeigt, dass die Boxen tatsächlich so tief runter reichen. Bei 38Hz war zwar schon eine deutliche Abschwächung zu hören, allerdings ist mein Raum auch nicht auf so niedrige Frequenzen ausgelegt.
Im direkten Vergleich zu anderen Boxen (und besonders auch mit einem guten Kopfhörer) auffällt, ist, dass der Bassbereich recht laut wiedergegeben wird. Es macht fast schon zu viel Spass, auf den Monitoren einfach nur Musik zu hören.
Das kann zum einen daran liegen, dass andere Boxen schlicht nicht so weit hinunter reichen. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass man für Entscheidungen im Mix den Bassbereich direkt am Monitor entzerren möchte.
Andererseits sei gesagt, dass die Boxen bei mir nicht an einer Wand stehen sondern "in den Raum hinein". Beim Wandnahen Betrieb wird der Bass wohl nochmal deutlich lauter wiedergegeben.

Zusammenfassung
Als Fazit kann ich sagen, dass es sich bei den Adam A8X um wirklich sptzenmäßige Monitore handelt. Was mich immer noch fasziniert, ist die tolle Tiefenstaffelung, die Räumlichkeit und der Bass. Es macht einfach richtig viel Spass, auf den Boxen einfach nur Spuren im Panorama hin und her zu schieben oder verschiedene Hallräume auszuprobleren. Kleinere Abzüge gibt es in der B-Note für die Konnektivität und die Benutzung der EQs, was dem grandiosen Gesamteindruck der Box jedoch nicht weiter schlimm ist.

So Far...
Laguna
 
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Danke für deinen Test.:great:
Ich liebäugle ja auch mir irgendwann ein paar Adams zuzulegen, wenn mein Raum mal akustisch optimiert ist.
Noch mal eine Frage zu deinem Raum. Du meintest, dass die 8x gerade so noch sinnvoll wären. Wie groß ist denn dein Raum?

Und im letzten Absatz hast du einen Satz offen gelassen..."Ich kann mir jedoch gut vorstellen, dass..."
 
Hi,

Das mit der Größe war eher auf die Größe der Monitore (also near- mid- farfield) als auf die Größe des Raumes (meiner hat ca 25m^2) bezogen. Man kann perislich natürlich deutlich höher z.B. mit den Adam S4X oder KH 310 ansetzen, das sind aber ja nicht umsonst midfield Monitore, die dann natürlich ganz anders aufgestellt werden müssten.

So Far...
Laguna
 
Klasse Review.
Ich kenne die noch vom selbst hören. Ist eine Offenbarung.
Leider privat außerhalb meines Budgets. :redface:
 
Tolle Review! :)
 
Schönes Review, ich habe die A7X und würde mich auch mit der Box in deiner Beschreibung wieder finden …

Wand (nah/fern) sollte bei den Bassreflex nach vorne nicht so viel ausmachen wie bei vielen andere Boxen - ein Grund warum es die geworden sind.

Und Luft wird da einiges bewegt … sie haben heute Mittag gegen den 5 m entfernten Deluxe Reverb angekämpft und ich hatte - da ich nah am Rechner Stand um das Backing zu hören - einen netten Luftzug am Arm, den ich erst nicht zuordnen konnte …

Gruß
Martin
 
Wand (nah/fern) sollte bei den Bassreflex nach vorne nicht so viel ausmachen wie bei vielen andere Boxen - ein Grund warum es die geworden sind.

Das mit Wand und Bass hat allerdings nichts mit der Öffnungszeitenseite des BR zu tun, genau genommen nicht mal mit dem BR an sich.
So bald 1/2 Wellenlänge größer ist als der Abstand der Speakermitte zur Boxenkante beugt sich der Schall um die Box.

MfG, livebox

- via Handy
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, livebox,

das stimmt zwar - trotzdem verändert sich die Bassreflexabstimmung massiv, wenn die Oeffnung zu wandnah ist. Der Reflexkanal wird dadurch wirksam länger, dadurch sinkt die Abstimmfrequenz. Damit wiederum verändert sich die Gruppenlaufzeit und das Frequenzverhalten - oberer Bassbereich wird leiser, der Uebergang in die abfallende Kurve rutscht entsprechend der Abstimmfrequenz tiefer und die abfallende Flanke wird meist etwas steiler.
Bei passiven Lautsprechern kann sich sogar noch eine Wechselwirkung mit der Passivweiche ergeben - die grosse Induktivität zur Baffle-Step-Korrektur nimmt meist Wechselwirkung mit der oberen Impedanzspitze...

Greetz, Grotz
 
Stimmt, so detailliert hatte ich das noch gar nicht betrachtet... Danke :great:

MfG, livebox

- via Handy
 
Hallo,

bin ich doch seit erscheinen der A8X besitzer solcher, kann mich in vollem Umfang den worten des tests anschließen. Bis auf zwei Dinge.

Erstens hatte ich zu anfang auch das Problem, dass meine Ohren nach langen Sessions nicht mehr so recht folgen wollten. Eine weitere Optimierung im Raum und Absenkung im Bass schuf abhilfe.
Nach einem guten Jahr wollte ich dann doch noch etwas mehr Bass haben und mir aus gleichem Hause den Sub 12 zugelegt. Damit konnte ich den Bass aus den A8X noch etwas weiter zurücknehmen und die mitten kamen damit noch etwas sauberer durch. Mag auch Psychoakustisch sein, jedenfalls ist das mein Eindruck.

Somit habe ich mein Paar gefunden und neben meinen Avantone machen die sich echt gut.
 
Hi,

Interessant, dass sich unsere Eindrücke in großen Teilen decken. Für meine Ohren waren jedoch hauptsächlich die Höhen anstrengend, weniger die Bässe.

Wie schon geschrieben wollte ich eben keine Einstellungen am EQ vornehmen, um den Test möglichst objektiv zu halten.

So Far...
Laguna
 
Ich habe die Adam's A7x/A8x mit anstrengenden Höhen wahrgenommen, da wird ein Höhenspektrum abgebildet was nicht da ist (Vergleich mit K+H O110, KH310, Geithain).
Auch der Bass ist mir ein Ticken zu schwammig im Vergleich.
Keine Frage gute Lautsprecher, aber für mich nichts.

Lautsprecher und Kopfhörer spielen sich mit der Zeit ein, es kann sein, das sich das im Höhenspektrum mit der Zeit legt, und durchaus natürlicher wird.

OT nur am Rande:
Gestern habe ich die KH 310 mit dem gleichen Stück, Peter Gabriels Growing Up, einmal Audio CDund einmal mp3 (~192kbit/s) gehört.
Was ein dramatischer Unterschied, die mp3 zweidimensional, kein Druck, keine Lebendigkeit, die Audio CD dagegen ein Genuss.
Die KH's sind brutal ehrlich...
 
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