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Falls falsche Kategorie, bitte verschieben! Dachte das es hier gut reinpasst
Anm. d. Mod.: Für Reviews haben wir ein spezielles Subforum. Ich habe den Thread dorthin verschoben. Gruß, Wil Riker
Bachmaier biem ER
Hallo,
vorab: Ich bin ein IEM Neuling. Über die letzten 2 Monate habe ich mich hier und da ein kleines bisschen in das Thema IEM eingelesen, bin aber bei weitem nicht erfahren, oder gar Experte. Das ist also ein recht naiver Erfahrungsbericht eines Neuling!
Ich habe seit einigen Monaten Bachmaier/Elacin ER Gehörschutz in Gebrauch und bin super zufrieden damit. Da ich jedoch mit IEM liebäugle dachte ich mir: Otoplastiken hast du schon, passende Kopfhörer dazu gibt es ja auch. Ein Musikerkollege hat die Hearsafe HS 15, diese habe ich dann mal ausprobiert - klangen soweit akzeptable, jedoch etwas bedämpft in den Höhen. Lies sich aber mit einem EQ gut ausgleichen so dass man definitiv einen besseren Sound hatte als mit 80% der Wedges die ich üblicherweise vor mir liegen habe. Das dies anscheinend generell ein Problem bei Otoplastik + Kopfhörer Kombinationen ist, habe ich auch schon gelesen. So weit, so gut. Leider habe ich aber keine 300€ übrig um mir die Dinger selbst zu kaufen - dann wäre ich direkt noch ein paar hundert Euro hochgegangen und hätte mir einen "richtigen" Satz IEM anfertigen lassen da dies ja anscheinend die bessere Lösung ist.
Ein bisschen googlen förderte die Info zu Tage das es von Bachmaier selbst auch solche Kopfhörer gibt, die biem ER. Da diese beim einzigen Internetshop der sie im Angebot hatte nur 66€ kosten dachte ich mir das sich ein Test lohnt. 66€ Sind für mich noch locker erschwinglich, und selbst wenn der Sound nicht perfekt ist hat man vielleicht immernoch einen besseren Sound als die üblichen Wedges auf zu kleinen bühnen - dachte ich.
Lieferumfang/Verpackung
Geliefet werden die Kopfhörer sehr spartanisch. Es gibt einen Karton mit einem Datenblatt das die wichtigsten Infos zur Kombination der Otoplastiken und Kopfhörer aufweist: 20hz-20khz Frequenzgang, maximal 110dB Lautstärke, 18 Ohm Impedanz. Soweit, so gut. Innendrin findet sich dann die typische Bachmaier Aludose zur Aufbewahrung. Dort liegen die schwarz eloxierten Kopfhörer lose drin, sodass ich beim auspacken schon die ersten Kratzer und defekte in dem Aluminium des Kopfhörers gesehen habe. Macht aber nix, das Zeug kommt auf die Bühne und da sind Blessuren eh normal.
Erster Eindruck
Nunja. Wirkt ehrlich gesagt wie typische Handy-Kopfhörer, wie sie immer mit in der Packung liegen. Kein vertrauenswürdiger Stecker, Kabel irgendwo zwischen flexibel und starr, aber mit einer von diesen Gummischichten die überall hängen bleiben. Der einzige unterschied den ich bisher feststellen konnte waren die speziell geformten Kopfhörer so dass diese in die Otoplastiken passen. Selbst ein Mikrofon und einen Taster gibt es. Hä?
Erstmal dachte ich mir nichts weiter, konnte ja sein dass man professionelle IEMs alltagstauglich machen wollte - hab ich nichts dagegen, das würde sich dann bei langen Zugfahrten anbieten.
Erster Hörtest: Ab ans Handy, der wahrscheinlich schlechtesten Quelle die ich auf die schnelle auftreiben konnte. Ich konnte nicht fassen was da aus dem Kopfhörer rauskam. Vollkommen bassüberladenes dumpfes Gemulme. Reichlich attack, absolut keine Rauminformation erkennbar, extremer Klirrfaktor im Mittenbereich. Aber: Laut Anleitung kann sowas passieren. Die Kopfhörer haben eine vergleichsweise geringe Impedanz, es kann also sehr gut sein dass das Handy einfach nicht mit den Teilen klar kommt. Kein Problem, ich habe noch einen diskreten Class A Kopfhörerverstärker hier. Mit diesem hab ich schon so einige leistungshungrige Kopfhörer angetrieben und kann aus Erfahrung sagen dass er auch mit Impedanzen bis runter zu 8 Ohm keine Probleme hat. Auf der Bühne wäre das ebenfalls kein Problem. Ich bin Gitarrist, spiele so oder so mit Kabel und könnte einen solchen Verstärker dann einfach neben mein Pedalboard legen und ein kleines Multicore verwenden.
Zweiter Hörtest: Voller Hoffnung den Verstärker mit dem Rechner verbunden, gut bekannte Musik angeschmissen. Tatsächlich, durch einen gescheiten Verstärker ist der Klang besser geworden. Die Mitten sind zumindest als Mitten zu erkennen. Aber gut darf man dieses Klang auf keinen Fall nennen. Noch nicht mal akzeptabel. Ab diesem Moment war ich ernsthaft enttäuscht.
Ich habe vor vielen vielen Jahren bei einer bekannten Elektronikhändler-kette ein paar von solchen kleinen Kopfhörern für 6€ gekauft. Ich hab diese noch in der Schublade liegen gehabt und mit ihnen verglichen: Ich war erschrocken wie viel besser die 6€ Teile im Gegensatz zu "professionellen" Kopfhörern klangen. Einzig die Schalldämpfung war natürlich viel schlechter. Aber im Vergleich zu den Bachmaier biem ER waren diese Kopfhörer gar Studiokompatible Referenzkopfhörer.
Equalizerreparatur: Ich habe daraufhin versucht zumindest den vollkommen zerschossenen Frequenzgang zu reparieren, in der Hoffnung das sich dann etwas bessert. Dazu habe ich in Presonus Studio One die Musik geladen und den Pro EQ von Presonus verwendet da dieser erfahrungsgemäß auch problemlos sehr aggressive Änderungen zulässt. Meine Beobachtungen: Die Kopfhörer gehen locker bis 25 Hz herunter - das kann ich bestätigen da man dort erstmal mind. 3 dB herunterziehen muss damit nicht die Kick vom Schlagzeug alles übertönt. Im Endeffekt hat sich dann ein HPF bei 60Hz mit 12dB/Oct Flankensteilheit ganz gut gemacht. Damit war zumindest der total übertriebene Bassbereich repariert. Im Mittenbereich wurde relativ fix klar dass irgendwo um die 1300 Hz ein gigantischer Klirrfaktor auftritt. Egal was man mit dem Equalizer versuchte zu "reparieren" - es klang als würde man einen total überforderten Laptoplautsprecher ans Ohr halten. Auch um die 800 hz gab es eine leichte Überhöhung, die lies sich aber vergleichsweise einfach durch leichtes dämpfen entfernen. Geht man dann in den Höhenbereich über zeigt sich wie hoffnungslos dieser Versuch war: Man kann EQs einsetzen wie man will, Bandpass, Kuhschwanz - das bringt alles nichts. Es bleibt durchgehend der Eindruck als würde man Musik durch eine geschlossene Tür hören. Es fehlte jegliche Präsenz, "Luft" und Raumgefühl im Klang.
An diesem Punkt habe ich den Test abgebrochen. Den überhöhten Bass hätte ich problemlos entfernen können, das wäre mir vollkommen egal gewesen. Aber das Klangbild an sich, unabhängig vom Frequenzgang, ist einfach nur schlecht.
Fazit: Ein totaler Reinfall. Wie man diesen Kopfhörer mit "Auch als preiswertes In-Ear-Monitoring ist dieser Hörer sehr gut geeignet." und "Merkmale: [...] sehr guter Klang" bewerben kann ist mir unverständlich. Selbst für 10€ würde ich diese Kopfhörer nicht kaufen wollen. Ich kann nur von diesen Kopfhörern abraten!
Anm. d. Mod.: Für Reviews haben wir ein spezielles Subforum. Ich habe den Thread dorthin verschoben. Gruß, Wil Riker
Bachmaier biem ER
Hallo,
vorab: Ich bin ein IEM Neuling. Über die letzten 2 Monate habe ich mich hier und da ein kleines bisschen in das Thema IEM eingelesen, bin aber bei weitem nicht erfahren, oder gar Experte. Das ist also ein recht naiver Erfahrungsbericht eines Neuling!
Ich habe seit einigen Monaten Bachmaier/Elacin ER Gehörschutz in Gebrauch und bin super zufrieden damit. Da ich jedoch mit IEM liebäugle dachte ich mir: Otoplastiken hast du schon, passende Kopfhörer dazu gibt es ja auch. Ein Musikerkollege hat die Hearsafe HS 15, diese habe ich dann mal ausprobiert - klangen soweit akzeptable, jedoch etwas bedämpft in den Höhen. Lies sich aber mit einem EQ gut ausgleichen so dass man definitiv einen besseren Sound hatte als mit 80% der Wedges die ich üblicherweise vor mir liegen habe. Das dies anscheinend generell ein Problem bei Otoplastik + Kopfhörer Kombinationen ist, habe ich auch schon gelesen. So weit, so gut. Leider habe ich aber keine 300€ übrig um mir die Dinger selbst zu kaufen - dann wäre ich direkt noch ein paar hundert Euro hochgegangen und hätte mir einen "richtigen" Satz IEM anfertigen lassen da dies ja anscheinend die bessere Lösung ist.
Ein bisschen googlen förderte die Info zu Tage das es von Bachmaier selbst auch solche Kopfhörer gibt, die biem ER. Da diese beim einzigen Internetshop der sie im Angebot hatte nur 66€ kosten dachte ich mir das sich ein Test lohnt. 66€ Sind für mich noch locker erschwinglich, und selbst wenn der Sound nicht perfekt ist hat man vielleicht immernoch einen besseren Sound als die üblichen Wedges auf zu kleinen bühnen - dachte ich.
Lieferumfang/Verpackung
Geliefet werden die Kopfhörer sehr spartanisch. Es gibt einen Karton mit einem Datenblatt das die wichtigsten Infos zur Kombination der Otoplastiken und Kopfhörer aufweist: 20hz-20khz Frequenzgang, maximal 110dB Lautstärke, 18 Ohm Impedanz. Soweit, so gut. Innendrin findet sich dann die typische Bachmaier Aludose zur Aufbewahrung. Dort liegen die schwarz eloxierten Kopfhörer lose drin, sodass ich beim auspacken schon die ersten Kratzer und defekte in dem Aluminium des Kopfhörers gesehen habe. Macht aber nix, das Zeug kommt auf die Bühne und da sind Blessuren eh normal.
Erster Eindruck
Nunja. Wirkt ehrlich gesagt wie typische Handy-Kopfhörer, wie sie immer mit in der Packung liegen. Kein vertrauenswürdiger Stecker, Kabel irgendwo zwischen flexibel und starr, aber mit einer von diesen Gummischichten die überall hängen bleiben. Der einzige unterschied den ich bisher feststellen konnte waren die speziell geformten Kopfhörer so dass diese in die Otoplastiken passen. Selbst ein Mikrofon und einen Taster gibt es. Hä?
Erstmal dachte ich mir nichts weiter, konnte ja sein dass man professionelle IEMs alltagstauglich machen wollte - hab ich nichts dagegen, das würde sich dann bei langen Zugfahrten anbieten.
Erster Hörtest: Ab ans Handy, der wahrscheinlich schlechtesten Quelle die ich auf die schnelle auftreiben konnte. Ich konnte nicht fassen was da aus dem Kopfhörer rauskam. Vollkommen bassüberladenes dumpfes Gemulme. Reichlich attack, absolut keine Rauminformation erkennbar, extremer Klirrfaktor im Mittenbereich. Aber: Laut Anleitung kann sowas passieren. Die Kopfhörer haben eine vergleichsweise geringe Impedanz, es kann also sehr gut sein dass das Handy einfach nicht mit den Teilen klar kommt. Kein Problem, ich habe noch einen diskreten Class A Kopfhörerverstärker hier. Mit diesem hab ich schon so einige leistungshungrige Kopfhörer angetrieben und kann aus Erfahrung sagen dass er auch mit Impedanzen bis runter zu 8 Ohm keine Probleme hat. Auf der Bühne wäre das ebenfalls kein Problem. Ich bin Gitarrist, spiele so oder so mit Kabel und könnte einen solchen Verstärker dann einfach neben mein Pedalboard legen und ein kleines Multicore verwenden.
Zweiter Hörtest: Voller Hoffnung den Verstärker mit dem Rechner verbunden, gut bekannte Musik angeschmissen. Tatsächlich, durch einen gescheiten Verstärker ist der Klang besser geworden. Die Mitten sind zumindest als Mitten zu erkennen. Aber gut darf man dieses Klang auf keinen Fall nennen. Noch nicht mal akzeptabel. Ab diesem Moment war ich ernsthaft enttäuscht.
Ich habe vor vielen vielen Jahren bei einer bekannten Elektronikhändler-kette ein paar von solchen kleinen Kopfhörern für 6€ gekauft. Ich hab diese noch in der Schublade liegen gehabt und mit ihnen verglichen: Ich war erschrocken wie viel besser die 6€ Teile im Gegensatz zu "professionellen" Kopfhörern klangen. Einzig die Schalldämpfung war natürlich viel schlechter. Aber im Vergleich zu den Bachmaier biem ER waren diese Kopfhörer gar Studiokompatible Referenzkopfhörer.
Equalizerreparatur: Ich habe daraufhin versucht zumindest den vollkommen zerschossenen Frequenzgang zu reparieren, in der Hoffnung das sich dann etwas bessert. Dazu habe ich in Presonus Studio One die Musik geladen und den Pro EQ von Presonus verwendet da dieser erfahrungsgemäß auch problemlos sehr aggressive Änderungen zulässt. Meine Beobachtungen: Die Kopfhörer gehen locker bis 25 Hz herunter - das kann ich bestätigen da man dort erstmal mind. 3 dB herunterziehen muss damit nicht die Kick vom Schlagzeug alles übertönt. Im Endeffekt hat sich dann ein HPF bei 60Hz mit 12dB/Oct Flankensteilheit ganz gut gemacht. Damit war zumindest der total übertriebene Bassbereich repariert. Im Mittenbereich wurde relativ fix klar dass irgendwo um die 1300 Hz ein gigantischer Klirrfaktor auftritt. Egal was man mit dem Equalizer versuchte zu "reparieren" - es klang als würde man einen total überforderten Laptoplautsprecher ans Ohr halten. Auch um die 800 hz gab es eine leichte Überhöhung, die lies sich aber vergleichsweise einfach durch leichtes dämpfen entfernen. Geht man dann in den Höhenbereich über zeigt sich wie hoffnungslos dieser Versuch war: Man kann EQs einsetzen wie man will, Bandpass, Kuhschwanz - das bringt alles nichts. Es bleibt durchgehend der Eindruck als würde man Musik durch eine geschlossene Tür hören. Es fehlte jegliche Präsenz, "Luft" und Raumgefühl im Klang.
An diesem Punkt habe ich den Test abgebrochen. Den überhöhten Bass hätte ich problemlos entfernen können, das wäre mir vollkommen egal gewesen. Aber das Klangbild an sich, unabhängig vom Frequenzgang, ist einfach nur schlecht.
Fazit: Ein totaler Reinfall. Wie man diesen Kopfhörer mit "Auch als preiswertes In-Ear-Monitoring ist dieser Hörer sehr gut geeignet." und "Merkmale: [...] sehr guter Klang" bewerben kann ist mir unverständlich. Selbst für 10€ würde ich diese Kopfhörer nicht kaufen wollen. Ich kann nur von diesen Kopfhörern abraten!
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