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Teil 1: Einleitung und Vorgeschichte
Hallo,
der unter anderem wegen seiner beliebten Audio-Interfaces hier im Musikerboard oft empfohlene Hersteller Focusrite hat im vergangenen Jahr ein Recording-Produktpaket auf den Markt gebracht, welche sich vornehmlich an preisbewusste Einsteiger richtet. Ich spekuliere einfach mal frech, dass das Unternehmen dabei ganz besonders den wachsenden Markt der kulturell durch Castingshows und YouTube geprägten "Singen ist mein ganzes Leben"-Selbstvermarkter-Generation im Auge hatte.
Es handelt sich um das Bundle Scarlett Studio.
In einem Paket soll hier zu einem fast beunruhigenden Kampfpreis von ca. 250 Euro alles drin enthalten sein, was der PopStar der Zukunft benötigt, um die ersten Aufnahmen am PC zu realiseren:
Was fehlt, ist tatsächlich nur noch ein Stativ und ggfls ein Poppfilter.
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Warum?
Neugierig und aufmerksam bin ich auf das Bundle zur letzten Weihnachtszeit geworden, als mehrere neu registrierte User hier um Rat fragten, welches Equipment sie ihren gesangsambitionierten Kindlein schenken könnten, um ihre Stimme aufzunehmen oder vielleicht sogar noch Instrumente dazu. Wie erwartet immer zu einem Budget, bei dem sich jedem Ton-Ing. die Magenwände verkrampfen.
Dafür schien dieses zu der Zeit noch recht neue Bundle wie gemacht und ich fing an zu recherchieren. Das Interface ist allgemein bekannt und gilt als absolut einsteigertauglich. Auch die Software Cubase (im Bundle die limiterte Ausgabe) ist sozusagen ein - nein - DER Klassiker unter den DAW. Aber über das Mikro und die Kopfhörer gab es absolut nichts in Erfahrung zu bringen. Kein Wunder: Beide sind Teil des Bundles und als Einzelstücke nicht erhältlich. Neutrale, aussagekräftige Testberichte: Fehlanzeige.
Daher wolte ich mehr erfahren - besonders über das Mikro und den Kopfhörer. Kann das gut sein? Der Name Focusrite ist ja schon mal durchaus vertrauenerweckend und wird sogar im professionellen Bereich eingesetzt. Aber lohnt sich dieses Einsteiger-Bundle wirklich, oder fährt man mit dem Einzelkauf bei unterschiedlichen Herstellen aus dem Low-Budget-Markt vielleicht sogar besser oder zumindest gleichwertig, aber noch günstiger?
Ich wollte es wissen. Dankenswerterweise wurde über das Musikerboard der Kontakt zu einem Focusrite-Vertrieb hergestellt, der mir ein Test-Bundle zur Verfügung stellte.
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Wie wird getestet?
Überwiegend aus der Perspektive eines Sängers oder Singer/Songwriters, der seine Ideen in erträglicher Qualität ohne detailiertes Know-How festhalten möchte. Weniger aus der Sicht eines Recording-Fachmenschen. Es werden keinerlei Messgeräte zum Einsatz kommen, Beurteilungen werden - wenn überhaupt - nach meinem subjektiven Hörempfinden vorgenommen.
Damit ich überhaupt Aussagen treffen kann, brauchte ich natürlich ein paar Referenzobjekte aus dem Niedrigpreis-Segment. Ich kaufte also ein bisschen ein, um Vergleichswerte zu haben.
Meine (eher beliebige) Wahl fiel auf das Kondensatormikro Superlux E205 für 39 Euro und den Kopfhörer Superlux HD681 für 19,90 Euro. Außerdem werde ich noch mein eigenes dynamisches Mikro, das Sennheiser e945 für knapp 170 Euro mit ins Rennen schicken. Nicht direkt als Vergleichsobjekt, denn das wäre schon preislich unangemessen, sondern nur, um zu beantworten, ob Sänger, die bereits ein gutes Bühnenmikro besitzen, mit jenem sogar bessere Ergebnisse erzielen als mit einem Low-Budget-Studio-Kondensatormikrofon.
Während der Aufnahme wird natürlich das Direktmonitoring über Kopfhörer am Scarkett-Interface benutzt. Als End-Abhöre dienen zwei völlig gewöhnliche PC-Boxen mit Subwoofer, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Also nichts Professionelles.
Da ja gern erwähnt wird, dass auch der Aufnahmeraum selbst einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Sound hat, soviel dazu: Als Aufnahmeraum steht mir mein Arbeitszimmer zur Verfügung. Ein schlauchförmiger Raum von ca. 2,30 m x 6m. Das vordere Drittel, in dem ich auch aufnehme, vollgestellt mit zwei Schreibtischen. In den hinteren zwei Dritteln stehen Regale an den Wänden. Ich singe vom vorderen ins hintere Drittel hinein. Der Raum hat einen Laminatboden, keinen Teppich und keinerlei zusätzliche Dämmung. Also ein ganz normales Zimmer.
Aber bevor es mit dem Test losgeht, ein paar persönliche Worte
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Über mich
... beziehungsweise darüber, ob und warum überhaupt ich für so einen Test geeignet bin oder nicht.
Tatsächlich bin ich, was das Produzieren am PC mit einem USB-Interface und einem Kondensatormikro angeht, ein absoluter Anfänger - insofern passt das schon ganz gut. Was das Recording selbst angeht, habe ich allerdings ein wenig Vorbelastung: Angefangen in den frühen 80ern mit so genannten Ping-Pong-Aufnahmen (alte Säcke wissen, was ich meine: Man braucht dazu zwei Tapedecks). Ende der 80er mein erstes, eigenes, überwiegend analoges "Homestudio", bestehend aus einem TOA MR 8T 8-Spur-Cassettenrecorder, einem Sennheiser MD421-Mikro, einem Alesis HR16 Drumcomputer, diversen Instrumente (Wurlitzer E-Piano, Stratocaster, Bass etc..) und eines der früheren digitalen Multieffekte, von dem ich nur noch weiß, dass es von Yamaha war. Später war ich dann kurzzeitig Teilhaber eines 16-Spur ADAT-Studios, wo dann auch bereits Cubase lief - allerdings noch auf dem ATARI ST. Und natürlich war ich während all der Jahre bis heute als Musiker und Sänger auch einige Male in professionellen Tonstudios, um Demos aufzunehmen oder irgendwas einzusingen / einzuspielen / einzusprechen - wenn auch nur am Anfang der Signalkette. Ich habe also auch schon mal ein Neumann U87 vor der Nase gehabt.
.. aber im Bereich "modern Homerecording" als Aktiver eben doch ein Newbie. Vielleicht ist dieser Aspekt kombiniert mit schwammigen, analogen und digitalen Erinnerungen ja gar nicht so schlecht für diesen Testbericht.
Hallo,
der unter anderem wegen seiner beliebten Audio-Interfaces hier im Musikerboard oft empfohlene Hersteller Focusrite hat im vergangenen Jahr ein Recording-Produktpaket auf den Markt gebracht, welche sich vornehmlich an preisbewusste Einsteiger richtet. Ich spekuliere einfach mal frech, dass das Unternehmen dabei ganz besonders den wachsenden Markt der kulturell durch Castingshows und YouTube geprägten "Singen ist mein ganzes Leben"-Selbstvermarkter-Generation im Auge hatte.
Es handelt sich um das Bundle Scarlett Studio.
In einem Paket soll hier zu einem fast beunruhigenden Kampfpreis von ca. 250 Euro alles drin enthalten sein, was der PopStar der Zukunft benötigt, um die ersten Aufnahmen am PC zu realiseren:
- Audio-USB-Interface: Focusrite Scarlet 2i2
- Kondensatormikro CM25 (mit Stativadapter)
- Kophörer HP60
- XLR-Kabel
- USB-Kabel
- Scarlett Pugin-Suite (4 VST-Effekt-Plugins: Compressor, Gate, Reverb, EQ)
- Audio Software (DAW) Cubase LE
Was fehlt, ist tatsächlich nur noch ein Stativ und ggfls ein Poppfilter.
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Warum?
Neugierig und aufmerksam bin ich auf das Bundle zur letzten Weihnachtszeit geworden, als mehrere neu registrierte User hier um Rat fragten, welches Equipment sie ihren gesangsambitionierten Kindlein schenken könnten, um ihre Stimme aufzunehmen oder vielleicht sogar noch Instrumente dazu. Wie erwartet immer zu einem Budget, bei dem sich jedem Ton-Ing. die Magenwände verkrampfen.
Dafür schien dieses zu der Zeit noch recht neue Bundle wie gemacht und ich fing an zu recherchieren. Das Interface ist allgemein bekannt und gilt als absolut einsteigertauglich. Auch die Software Cubase (im Bundle die limiterte Ausgabe) ist sozusagen ein - nein - DER Klassiker unter den DAW. Aber über das Mikro und die Kopfhörer gab es absolut nichts in Erfahrung zu bringen. Kein Wunder: Beide sind Teil des Bundles und als Einzelstücke nicht erhältlich. Neutrale, aussagekräftige Testberichte: Fehlanzeige.
Daher wolte ich mehr erfahren - besonders über das Mikro und den Kopfhörer. Kann das gut sein? Der Name Focusrite ist ja schon mal durchaus vertrauenerweckend und wird sogar im professionellen Bereich eingesetzt. Aber lohnt sich dieses Einsteiger-Bundle wirklich, oder fährt man mit dem Einzelkauf bei unterschiedlichen Herstellen aus dem Low-Budget-Markt vielleicht sogar besser oder zumindest gleichwertig, aber noch günstiger?
Ich wollte es wissen. Dankenswerterweise wurde über das Musikerboard der Kontakt zu einem Focusrite-Vertrieb hergestellt, der mir ein Test-Bundle zur Verfügung stellte.
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Wie wird getestet?
Überwiegend aus der Perspektive eines Sängers oder Singer/Songwriters, der seine Ideen in erträglicher Qualität ohne detailiertes Know-How festhalten möchte. Weniger aus der Sicht eines Recording-Fachmenschen. Es werden keinerlei Messgeräte zum Einsatz kommen, Beurteilungen werden - wenn überhaupt - nach meinem subjektiven Hörempfinden vorgenommen.
Damit ich überhaupt Aussagen treffen kann, brauchte ich natürlich ein paar Referenzobjekte aus dem Niedrigpreis-Segment. Ich kaufte also ein bisschen ein, um Vergleichswerte zu haben.
Meine (eher beliebige) Wahl fiel auf das Kondensatormikro Superlux E205 für 39 Euro und den Kopfhörer Superlux HD681 für 19,90 Euro. Außerdem werde ich noch mein eigenes dynamisches Mikro, das Sennheiser e945 für knapp 170 Euro mit ins Rennen schicken. Nicht direkt als Vergleichsobjekt, denn das wäre schon preislich unangemessen, sondern nur, um zu beantworten, ob Sänger, die bereits ein gutes Bühnenmikro besitzen, mit jenem sogar bessere Ergebnisse erzielen als mit einem Low-Budget-Studio-Kondensatormikrofon.
Während der Aufnahme wird natürlich das Direktmonitoring über Kopfhörer am Scarkett-Interface benutzt. Als End-Abhöre dienen zwei völlig gewöhnliche PC-Boxen mit Subwoofer, die schon einige Jahre auf dem Buckel haben. Also nichts Professionelles.
Da ja gern erwähnt wird, dass auch der Aufnahmeraum selbst einen nicht unwesentlichen Einfluss auf den Sound hat, soviel dazu: Als Aufnahmeraum steht mir mein Arbeitszimmer zur Verfügung. Ein schlauchförmiger Raum von ca. 2,30 m x 6m. Das vordere Drittel, in dem ich auch aufnehme, vollgestellt mit zwei Schreibtischen. In den hinteren zwei Dritteln stehen Regale an den Wänden. Ich singe vom vorderen ins hintere Drittel hinein. Der Raum hat einen Laminatboden, keinen Teppich und keinerlei zusätzliche Dämmung. Also ein ganz normales Zimmer.
Aber bevor es mit dem Test losgeht, ein paar persönliche Worte
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Über mich
... beziehungsweise darüber, ob und warum überhaupt ich für so einen Test geeignet bin oder nicht.
Tatsächlich bin ich, was das Produzieren am PC mit einem USB-Interface und einem Kondensatormikro angeht, ein absoluter Anfänger - insofern passt das schon ganz gut. Was das Recording selbst angeht, habe ich allerdings ein wenig Vorbelastung: Angefangen in den frühen 80ern mit so genannten Ping-Pong-Aufnahmen (alte Säcke wissen, was ich meine: Man braucht dazu zwei Tapedecks). Ende der 80er mein erstes, eigenes, überwiegend analoges "Homestudio", bestehend aus einem TOA MR 8T 8-Spur-Cassettenrecorder, einem Sennheiser MD421-Mikro, einem Alesis HR16 Drumcomputer, diversen Instrumente (Wurlitzer E-Piano, Stratocaster, Bass etc..) und eines der früheren digitalen Multieffekte, von dem ich nur noch weiß, dass es von Yamaha war. Später war ich dann kurzzeitig Teilhaber eines 16-Spur ADAT-Studios, wo dann auch bereits Cubase lief - allerdings noch auf dem ATARI ST. Und natürlich war ich während all der Jahre bis heute als Musiker und Sänger auch einige Male in professionellen Tonstudios, um Demos aufzunehmen oder irgendwas einzusingen / einzuspielen / einzusprechen - wenn auch nur am Anfang der Signalkette. Ich habe also auch schon mal ein Neumann U87 vor der Nase gehabt.
.. aber im Bereich "modern Homerecording" als Aktiver eben doch ein Newbie. Vielleicht ist dieser Aspekt kombiniert mit schwammigen, analogen und digitalen Erinnerungen ja gar nicht so schlecht für diesen Testbericht.
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