Uli
Mod Emeritus
Daß Jim Adkins Gitarrist bei Jimmy Eat World ist, habe ich erst durch die Artikelbeschreibung der Gitarre herausgefunden, die mir bei einem Spaziergang durch die Gitarrenabteilung im Musikhaus aufgefallen war. Sicher gibt es genügend Gitarristen, bei denen die hier beschriebene Jim Adkins Tele Brechreiz auslöst, weil sie nicht mehr viel mit dem puristischen Brett der ersten Fender Sternstunden zu tun hat, aber mir gefällt sie nun mal und über Geschmack kann man nicht streiten. Eigentlich sollte man ja eher kein Instrument kaufen, nur weil es einem gefällt, aber ich glaube, daß ich nicht alleine bin mit dieser GAS auslösenden Charakterschwäche...wenn nicht das Geld der natürliche Begrenzer wäre, käme man wahrscheinlich ohne hochalpine Ausrüstung durch so manche Musikerwohnung nicht mehr durch...
Ich hatte bereits eine Tele mir recht typischem Klang, die ich dann aber irgendwann veräußerte, weil sie nicht mehr so richtig in meine aktuelle Musikrichtung passte, die sich zu der Zeit immer mehr Richtung Blues veränderte, wo das typische Tele-'Twang' nicht so wirklich oft gefragt ist. Nachdem ich mich also in diese rote Schönheit verguckt hatte, mußte ich sie natürlich anspielen und der Höreindruck war Anlaß, mich etwas näher mit den Ausstattungsmerkmalen zu beschäftigen.
Optik und Handling
Auf den ersten Blick gleicht die Jim Adkins Tele einer 'normalen' Thinline, auf den zweiten Blick gibt es aber ein paar ganz gravierende Umterschiede!
Zunächst einmal handelt es sich gar nicht wirklich um eine Thinline, denn das F-Loch bietet nur den Blick in eine gefräste Hohlkammer und nicht in einen wirklichen 'Hollowbody'. Trotzdem ist sie vergleichsweise leicht, der Body ist aus Esche, deren Maserung durch die PU-Lackierung scheint, was zumindest mir gut gefällt.
Dreht man die Gitarre um, wird ein eklatanter Unterschied zur 'echten' Telecaster offenbar: der Hals ist bei der Jim Adkins nämlich eingeklebt und nicht geschraubt! Nicht nur diese Tatsache erinnert eher an eine Les Paul, auch die auf der Rückseite erkennbaren Abdeckplatten der Elektronik hat man dort schon einmal gesehen.
Tatsächlich besitzt diese Gitarre ebenfalls vier Potis und einen Toggle Switch wie das Gibson Modell, selbst der perfekt ausgearbeitete Übergang vom Hals zum Body ist eher Fender untypisch.
Frontseitig legt auch das Stoptail und die verstellbare Brücke den Vergleich mit einer Paula nahe, wenngleich sie auch Fender zur Vermeidung von Plagiatsprozessen nicht 'Tune-O-Matic', sondern 'Adjusto Matic' nennt. Während einige Quellen behaupten, man hätte die Nähe zum Konkurrenzmodell so weit getrieben, daß man der Jim Adkins auch einen Mahagonihals spendiert hat, ist Fender selbst anderer Meinung und weist als Material Ahorn aus.
Durch den 'Matching Headstock' läßt sich das auch nicht überprüfen, einig ist man sich allerdings, daß es sich beim Griffbrett um Palisander handelt. Das Pickguard ist passend zu den Pickups schwarz und dreilagig, von der Form her für meine Begriffe gelungener, als das der klassischen Thinline.
Was die Tonabnehmer betrifft, so sollte man auf den ersten Blick meinen, daß man da wohl etwas moderneres einsetzen wollte als die klassischen Telecaster-Modelle aus den 50er Jahren. Richtig ist, daß zwar auch die eingebauten Seymour Duncan Typen Singlecoils sind, die Entwicklung geht allerdings auf Gibson Typen von 1946 zurück, womit man beim Klang dann doch wieder recht Gibson-mäßig bluesig ist.
Die Kopfplatte ist zumindest reinrassig Tele, wenn auch in Bodyfarbe lackiert. Mittlerweile gibt es das Modell auch in nature, vielleicht hat man im Zuge dessen auch vom Mahagonihals auf Ahornhals umgestellt.
Die 'Signature' auf der Rückseite wirft die Frage auf, ob Jim Adkins vielleicht Analphabet ist und ihm zur Signierung ein freundlicher Fender-Mitarbeiter die Hand geführt hat oder ob er seinem fünfjährigen Sohn auch mal eine Freude machen wollte und den an seiner Stelle hat draufkritzeln lassen. Eine Unterschrift stelle ich mir jedenfalls anders vor, aber letztlich ist es mir auch ziemlich egal was draufsteht, ich hätte sie auch mit drei Kreuzen gekauft.
Verarbeitung
Lackiert wurde die Gitarre vermutlich mit Klarlack, nachdem sie - ähnlich meiner LP worn brown - farbig gebeizt wurde. Nimmt man die Elektronikfach-Abdeckungen ab, kann man auch hier und da kleine ähnlich lieblose Farb-Übergänge sehen wie bei der Gibson, offenbar ist bei den großen Herstellern mehr Sorgfalt im Preissegment unter 1000 Euro nicht zu erwarten. Allerdings wurden die Gibson Kleckse immerhin in den USA erzeugt, für Fender hat man in Indonesien über die Ränder geschmiert. Auch im Chamber hinter dem F-Loch hat man sich nicht sonderlich viel Mühe gemacht, wenn man mit den Fingern entlang fährt, bemerkt man die nicht beschliffenen Fräskanten und für den Blick aufs rohe Holz des Bodens hätte sich sicher auch noch eine elegantere Lösung angeboten. Ansonsten ist die Gitarre aber Gitarrenbau-technisch einwandfrei.
Anders sieht es bei der Elektrik aus. Was mir als erstes nach dem Auspacken auffiel, war die Tatsache, daß der Toggleschalter nicht richtig befestigt war. Um das zu beheben, muß man die rückwärtige Abdeckung entfernen, um den Schalter beim Anziehen der Mutter festhalten zu können. Kleine Schlamperei, aber schnell behoben.
Nach kurzem Spielvergnügen gab es plötzlich ein ziemliches Krachen im Verstärker und kurz danach erste Komplettaussetzer, die sich durch Schütteln der Gitarre beeinflussen ließen. Ich schloß daraus, daß es sich wohl um eine Kabelunterbrechung handelt und spätestens zu diesem Zeitpunkt wäre es eigentlich ein Garantiefall gewesen. Da ich aber einerseits den Rücksendeaufwand scheute und nicht wochenlang auf die Reparatur warten wollte, mich andererseits auch wegen der vermuteten Bagatelle selbst in der Lage sah, das zu richten, schaute als erstes nochmal beim Toggleschalter nach, aber der war einwandfrei verlötet. Als nächstes nahm ich mir das Potifach vor, wo es den größten Kabelsalat gibt und wo ich schon des öfteren bei Instrumenten Lötfehler entdecken und beheben durfte.
Auch wenn die Potis nicht gerade die wertigsten zu sein schienen, war alles richtig verdrahtet und die Lötstellen in Ordnung. Da beim Auftreten des Fehlers aber jeweils die ganze Gitarre aussetzte, unabhängig von Pickup-Wahl und Potistellung, konnte der Fehler eigentlich nur dort zu suchen sein, wo die Signale beider Tonabnehmer bereits wieder zusammengeführt sind...in der Ausgangsleitung! Das Abschrauben der Montageplatte für die Ausangsbuchse brachte dann auch eine kalt gelötete Masseverbindung zu Tage und machte gleichzeitig offenbar, daß man - wie ich es auch bei meinem Fender Jazz Bass feststellen mußte - nichtmal den Bohrstaub aus den Fächern bläst, bevor man alles zuschraubt.
Was mich weiterhin noch störte, war die nicht zufriedenstellende Stimmstabilität der Tuner, weshalb ich nach ein paar Wochen auf Fender Locking Tuner umgerüstet habe. Das ging ohne mechanische Veränderung oder neue Bohrungen und hat das Problem zumindest stark vermindert, wenn auch nicht ganz beseitigt. Hilfreich war in dem Zusammenhang noch eine weitere Maßnahme, nämlich die Umsaitung auf einen 10er Satz, das allerdings mehr, um dem Bluescharakter der Seymour Duncans entgegenzukommen. Die Halskrümmung und die Intonation waren korrekt eingestellt, die Brücke an einer Seite etwas zu hoch.
Nach etwa einem halben Jahr hatte ich einen weiteren Fehler an der Elektrik, der auch auf einen Fabrikationsmangel zurückzuführen ist, ich werde ggfls in einem Folgepost näher darauf eingehen.
Fazit
Die Gitarre ist also im Prinzip eine verkleidete Les Paul mit Telehals, was ich durch das vorige Anspielen auch in etwa wußte und was mir gefällt. Das schlanke C-Profil des Halses kommt kleineren Händen entgegen und so ist es aus meiner Sicht auch wohl die Zielgruppe, denen der Body einer ES 335 zu wuchtig und der Hals einer Les Paul zu dick ist, um einen ähnlichen Klang hinzubekommen.
Die Optik ist auf jeden Fall ein Hingucker, auch wenn es sicher nicht jedermanns Geschmack ist, aber das trifft ja auf fast jedes Instrument zu. Für eine in Fernost - offenbar auch ohne erwähnenswerte Qualitätskontrolle - zusammengebaute Gitarre sind 650 schon Geld, die Hälfte davon ist wohl dem Umstand geschuldet, daß Fender und nicht Squier oder irgend etwas anderes draufsteht.
Wenn man mal von der teilweise nachlässigen Verarbeitung absieht, ist die Idee dahinter zumindest nicht alltäglich und es ist insofern nicht verwunderlich, daß Fender sie aufgegriffen und realisiert hat, denn z. B. mit der Pawn-Shop Serie verfolgt man ja ähnliche Ziele, Instumenten eine Chance zu geben, die konzeptionell zwar Sinn machen, es aber aus irgendwelchen Gründen nie bis in die Produktion geschafft haben.
Mit guten Pickups und einem leicht bespielbaren Telecaster-Griffbrett bekommt man eine alternative Gitarre, die durchaus auch anders als nur bluesig kann, wie einige Aufnahmen im Netz beweisen. Man sollte sie aber keinesfalls mit der Gitarre verwechseln, die einem spontan in den Sinn kommt, wenn von einer Telecaster die Rede ist oder einen ähnlichen Klang erwarten. Wenn man sich darüber im Klaren ist und ggfls alle Kinderkrankheiten überwunden sind, kann das Schmuckstück durchaus eines der Lieblings-Schmuckstücke werden.
Ein paar Daten, weiteres bei Fender:
Bridge Pickup: Seymour Duncan® SP90-3B Vintage P-90
Neck Pickup: Seymour Duncan® SP90-1NRWRP Vintage Reverse Wound/Reverse Polarity P-90
Werkssaiten: Fender® USA 250L, NPS, (.009-.042 Gauges)
Sattelbreite: 42mm
Klangdemo: YouTube
Straßenpreis 2014: ca. 650
Ich hatte bereits eine Tele mir recht typischem Klang, die ich dann aber irgendwann veräußerte, weil sie nicht mehr so richtig in meine aktuelle Musikrichtung passte, die sich zu der Zeit immer mehr Richtung Blues veränderte, wo das typische Tele-'Twang' nicht so wirklich oft gefragt ist. Nachdem ich mich also in diese rote Schönheit verguckt hatte, mußte ich sie natürlich anspielen und der Höreindruck war Anlaß, mich etwas näher mit den Ausstattungsmerkmalen zu beschäftigen.
Optik und Handling
Auf den ersten Blick gleicht die Jim Adkins Tele einer 'normalen' Thinline, auf den zweiten Blick gibt es aber ein paar ganz gravierende Umterschiede!
Zunächst einmal handelt es sich gar nicht wirklich um eine Thinline, denn das F-Loch bietet nur den Blick in eine gefräste Hohlkammer und nicht in einen wirklichen 'Hollowbody'. Trotzdem ist sie vergleichsweise leicht, der Body ist aus Esche, deren Maserung durch die PU-Lackierung scheint, was zumindest mir gut gefällt.
Dreht man die Gitarre um, wird ein eklatanter Unterschied zur 'echten' Telecaster offenbar: der Hals ist bei der Jim Adkins nämlich eingeklebt und nicht geschraubt! Nicht nur diese Tatsache erinnert eher an eine Les Paul, auch die auf der Rückseite erkennbaren Abdeckplatten der Elektronik hat man dort schon einmal gesehen.
Tatsächlich besitzt diese Gitarre ebenfalls vier Potis und einen Toggle Switch wie das Gibson Modell, selbst der perfekt ausgearbeitete Übergang vom Hals zum Body ist eher Fender untypisch.
Frontseitig legt auch das Stoptail und die verstellbare Brücke den Vergleich mit einer Paula nahe, wenngleich sie auch Fender zur Vermeidung von Plagiatsprozessen nicht 'Tune-O-Matic', sondern 'Adjusto Matic' nennt. Während einige Quellen behaupten, man hätte die Nähe zum Konkurrenzmodell so weit getrieben, daß man der Jim Adkins auch einen Mahagonihals spendiert hat, ist Fender selbst anderer Meinung und weist als Material Ahorn aus.
Durch den 'Matching Headstock' läßt sich das auch nicht überprüfen, einig ist man sich allerdings, daß es sich beim Griffbrett um Palisander handelt. Das Pickguard ist passend zu den Pickups schwarz und dreilagig, von der Form her für meine Begriffe gelungener, als das der klassischen Thinline.
Was die Tonabnehmer betrifft, so sollte man auf den ersten Blick meinen, daß man da wohl etwas moderneres einsetzen wollte als die klassischen Telecaster-Modelle aus den 50er Jahren. Richtig ist, daß zwar auch die eingebauten Seymour Duncan Typen Singlecoils sind, die Entwicklung geht allerdings auf Gibson Typen von 1946 zurück, womit man beim Klang dann doch wieder recht Gibson-mäßig bluesig ist.
Die Kopfplatte ist zumindest reinrassig Tele, wenn auch in Bodyfarbe lackiert. Mittlerweile gibt es das Modell auch in nature, vielleicht hat man im Zuge dessen auch vom Mahagonihals auf Ahornhals umgestellt.
Die 'Signature' auf der Rückseite wirft die Frage auf, ob Jim Adkins vielleicht Analphabet ist und ihm zur Signierung ein freundlicher Fender-Mitarbeiter die Hand geführt hat oder ob er seinem fünfjährigen Sohn auch mal eine Freude machen wollte und den an seiner Stelle hat draufkritzeln lassen. Eine Unterschrift stelle ich mir jedenfalls anders vor, aber letztlich ist es mir auch ziemlich egal was draufsteht, ich hätte sie auch mit drei Kreuzen gekauft.
Verarbeitung
Lackiert wurde die Gitarre vermutlich mit Klarlack, nachdem sie - ähnlich meiner LP worn brown - farbig gebeizt wurde. Nimmt man die Elektronikfach-Abdeckungen ab, kann man auch hier und da kleine ähnlich lieblose Farb-Übergänge sehen wie bei der Gibson, offenbar ist bei den großen Herstellern mehr Sorgfalt im Preissegment unter 1000 Euro nicht zu erwarten. Allerdings wurden die Gibson Kleckse immerhin in den USA erzeugt, für Fender hat man in Indonesien über die Ränder geschmiert. Auch im Chamber hinter dem F-Loch hat man sich nicht sonderlich viel Mühe gemacht, wenn man mit den Fingern entlang fährt, bemerkt man die nicht beschliffenen Fräskanten und für den Blick aufs rohe Holz des Bodens hätte sich sicher auch noch eine elegantere Lösung angeboten. Ansonsten ist die Gitarre aber Gitarrenbau-technisch einwandfrei.
Anders sieht es bei der Elektrik aus. Was mir als erstes nach dem Auspacken auffiel, war die Tatsache, daß der Toggleschalter nicht richtig befestigt war. Um das zu beheben, muß man die rückwärtige Abdeckung entfernen, um den Schalter beim Anziehen der Mutter festhalten zu können. Kleine Schlamperei, aber schnell behoben.
Nach kurzem Spielvergnügen gab es plötzlich ein ziemliches Krachen im Verstärker und kurz danach erste Komplettaussetzer, die sich durch Schütteln der Gitarre beeinflussen ließen. Ich schloß daraus, daß es sich wohl um eine Kabelunterbrechung handelt und spätestens zu diesem Zeitpunkt wäre es eigentlich ein Garantiefall gewesen. Da ich aber einerseits den Rücksendeaufwand scheute und nicht wochenlang auf die Reparatur warten wollte, mich andererseits auch wegen der vermuteten Bagatelle selbst in der Lage sah, das zu richten, schaute als erstes nochmal beim Toggleschalter nach, aber der war einwandfrei verlötet. Als nächstes nahm ich mir das Potifach vor, wo es den größten Kabelsalat gibt und wo ich schon des öfteren bei Instrumenten Lötfehler entdecken und beheben durfte.
Auch wenn die Potis nicht gerade die wertigsten zu sein schienen, war alles richtig verdrahtet und die Lötstellen in Ordnung. Da beim Auftreten des Fehlers aber jeweils die ganze Gitarre aussetzte, unabhängig von Pickup-Wahl und Potistellung, konnte der Fehler eigentlich nur dort zu suchen sein, wo die Signale beider Tonabnehmer bereits wieder zusammengeführt sind...in der Ausgangsleitung! Das Abschrauben der Montageplatte für die Ausangsbuchse brachte dann auch eine kalt gelötete Masseverbindung zu Tage und machte gleichzeitig offenbar, daß man - wie ich es auch bei meinem Fender Jazz Bass feststellen mußte - nichtmal den Bohrstaub aus den Fächern bläst, bevor man alles zuschraubt.
Was mich weiterhin noch störte, war die nicht zufriedenstellende Stimmstabilität der Tuner, weshalb ich nach ein paar Wochen auf Fender Locking Tuner umgerüstet habe. Das ging ohne mechanische Veränderung oder neue Bohrungen und hat das Problem zumindest stark vermindert, wenn auch nicht ganz beseitigt. Hilfreich war in dem Zusammenhang noch eine weitere Maßnahme, nämlich die Umsaitung auf einen 10er Satz, das allerdings mehr, um dem Bluescharakter der Seymour Duncans entgegenzukommen. Die Halskrümmung und die Intonation waren korrekt eingestellt, die Brücke an einer Seite etwas zu hoch.
Nach etwa einem halben Jahr hatte ich einen weiteren Fehler an der Elektrik, der auch auf einen Fabrikationsmangel zurückzuführen ist, ich werde ggfls in einem Folgepost näher darauf eingehen.
Fazit
Die Gitarre ist also im Prinzip eine verkleidete Les Paul mit Telehals, was ich durch das vorige Anspielen auch in etwa wußte und was mir gefällt. Das schlanke C-Profil des Halses kommt kleineren Händen entgegen und so ist es aus meiner Sicht auch wohl die Zielgruppe, denen der Body einer ES 335 zu wuchtig und der Hals einer Les Paul zu dick ist, um einen ähnlichen Klang hinzubekommen.
Die Optik ist auf jeden Fall ein Hingucker, auch wenn es sicher nicht jedermanns Geschmack ist, aber das trifft ja auf fast jedes Instrument zu. Für eine in Fernost - offenbar auch ohne erwähnenswerte Qualitätskontrolle - zusammengebaute Gitarre sind 650 schon Geld, die Hälfte davon ist wohl dem Umstand geschuldet, daß Fender und nicht Squier oder irgend etwas anderes draufsteht.
Wenn man mal von der teilweise nachlässigen Verarbeitung absieht, ist die Idee dahinter zumindest nicht alltäglich und es ist insofern nicht verwunderlich, daß Fender sie aufgegriffen und realisiert hat, denn z. B. mit der Pawn-Shop Serie verfolgt man ja ähnliche Ziele, Instumenten eine Chance zu geben, die konzeptionell zwar Sinn machen, es aber aus irgendwelchen Gründen nie bis in die Produktion geschafft haben.
Mit guten Pickups und einem leicht bespielbaren Telecaster-Griffbrett bekommt man eine alternative Gitarre, die durchaus auch anders als nur bluesig kann, wie einige Aufnahmen im Netz beweisen. Man sollte sie aber keinesfalls mit der Gitarre verwechseln, die einem spontan in den Sinn kommt, wenn von einer Telecaster die Rede ist oder einen ähnlichen Klang erwarten. Wenn man sich darüber im Klaren ist und ggfls alle Kinderkrankheiten überwunden sind, kann das Schmuckstück durchaus eines der Lieblings-Schmuckstücke werden.
Ein paar Daten, weiteres bei Fender:
Bridge Pickup: Seymour Duncan® SP90-3B Vintage P-90
Neck Pickup: Seymour Duncan® SP90-1NRWRP Vintage Reverse Wound/Reverse Polarity P-90
Werkssaiten: Fender® USA 250L, NPS, (.009-.042 Gauges)
Sattelbreite: 42mm
Klangdemo: YouTube
Straßenpreis 2014: ca. 650
- Eigenschaft
Anhänge
-
switch.jpg101,1 KB · Aufrufe: 4.310
-
pots.jpg136,7 KB · Aufrufe: 4.384
-
neckjoint.jpg81,1 KB · Aufrufe: 4.484
-
leaves.jpg149,6 KB · Aufrufe: 4.908
-
jack.jpg106,4 KB · Aufrufe: 4.303
-
back.jpg75,8 KB · Aufrufe: 4.566
-
head.jpg80,6 KB · Aufrufe: 4.630
-
head_back.jpg102,2 KB · Aufrufe: 4.447
-
bridge.jpg97,2 KB · Aufrufe: 4.548