gitarrenaxl
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So 1000er Post !
Da hab ich mir gedacht ein Review von meinem geliebten Amp zu verfassen. Ich hab ihn nun ca. 1,5 Jahre und kann nun sagen, dass ich mich mit Funktionen nun auskenne, Viel Spass !
Vorgeschichte !
Möchte ich nicht weiter ausführen, da ich schon vor ein paar Jahren ein Review zum "normalen" XTC verfasst habe und bereits ausführlich über den Prozess geschrieben habe wieso ich schließlich über viele Stationen zu Bogner gekommen bin.
In einem Anflug von Geistlosigkeit hab ich mich entschlossen den Amp, die Box, das Rack dass ich dafür bauen lies und das G-System (dass den Sound kaputt gemacht hat) zu verkaufen. Ich habe jemanden gefunden der die "Komplettlösung" wollte und einen annehmbaren Preis dafür bezahlt hat.
Ich wurde wegen des Rückens zum AXE FX User und habe mir eingebildet das Allheilmittel für den modernen Gitarristen mit gehobenen Soundvorstellungen gefunden zu haben aber nach ein paar Gigs den Spass am Spielen verloren weil mir da zu wenig die Hosenbeine geflattert haben. VERKAUFT. Nach einiger Zeit (Es hatte sich mittlerweile auch die finanzielle Situation langsam gebessert) hatte ich mich entschlossen nun wieder einen Amp mit Box zu kaufen und es kam für mich eigentlich nur einer in Frage. Es wurde der 20th Anniversary. Ich wollte eigentlich den normalen XTC aber weil mein Händler in Vorarlberg den Amp als Customprojekt direkt bei Reinhold bestellt hatte und da er 2 Tage zuvor im Schauraum eingetroffen war habe ich mich sofort verliebt. Ich spielte Probe und entschloss mich den Amp samt Box zu kaufen. Billig war es nicht, aber ich habe es bis heute nicht bereut. Warum ? Das lest Ihr anschließend.
Aufbau, Anschlüsse, Konzept
Der XTC ist ein 3 kanaliger Vollröhrenamp der komplett handverdrahtet ist und mit 6L6 oder wahlweise EL 34 in der Endstufe bestückt geliefert wird. Die Leistung wird in dr EL 34er Version mit 120 Watt an Vollast angegeben. Die Endstufe kann zwischen Class AB und Class A geschaltet werden, was ziemlich ungewöhnlich ist und sehr selten verbaut wird. Ich habe dieses Feature noch nie gesehen. An der Rückseite befinden sich folgende Anschluss- bzw. Schaltungsmöglichkeiten: Der Einschleifweg ist röhrengebuffert und kann seriell oder parallel betrieben werden - ist schaltbar, außerdem ist ein Regler für Mix verfügbar. Es steht ein Mastervolume zur Verfügung. Es sind 2 Ausgänge für Boxen vorhanden die durch einen Wahlschalter mit wahlweise: 4/8/16 Ohm belegbar sind. Fussschalter mit den Optionen: Kanal 1,2,3 / Boost 1 / Boost 2 / FX-Loop ON-Off und Standby-mute ist anbei und gebaut wie ein Panzer aus pulverbeschichtetem Aluminiumblech. Jeder Mode hat eine eigene Farbe zur leichteren Erkennung auf dunkleren Bühnen. Ich verwende das Floorboard mittlerweile nicht mehr, da ich nun mit einem G-Lab Midiswitcher die Kanäle gleichzeitig mit meinem Looper am Pedalboard switche. Außerdem stehen die Regler: Half-Power und Old/new Style zur Verfügung, hier kann man den Amp von Vollast 100 Watt (EL34 - 120 Watt) auf 50 Watt und dann nochmal auf 25 Watt runterschrauben. Ich betreibe den Amp mit allen 4 Röhren auf Vollgas. Die Rückseite wird mit einem Line-Out und dem Kaltgerätenetzanschluss komplettiert.
Am Frontpanel des Amps stehen dem 20th Anni. nur ein Input zur Verfügung und nicht wie beim originalem Vorgänger 2 Input Eingänge (High/Low)
Das Konzept des Amps ist klar. Er will einfach alles abdecken und das in höchster Perfektion. Die Schaltungsmöglichkeiten in den 3 Kanälen ist wiederum sehr komplex und umfangreich, dass es jeden Rahmen sprengen würde. Dennoch muss auf ein paar wichtige Details in der Schaltung eingegangen werden.
Bedienung, Regler
Und somit sind wir beim Frontpanel und den Schaltungs- bzw. Regelmöglichkeiten angelangt. Im ersten Kanal (Clean-green) stehen neben einem Gain und den typischen 3 Band EQ: Bass, Middle, Treble auch noch ein Schalter mit dem Namen: PRE-EQ zur Verfügung. (B1,N,B2) Wie der Name schon sagt, ändert der Pre-EQ vor der 3 Band Klangregelung grundsätzlich das Voicing des Amps bzw. des jeweiligen Kanal, denn auch für Kanal 2&3 steht jeweils ein Pre-EQ zur Nutzung bereit.
Ich bevorzuge auf allen 3 Kanälen die Einstellung: B1, diese Einstellung ist reine Geschmacksache. B1 steht wie bei einem alten Fender Twin für Bright und macht den Sound ein wenig heller und glitzernd, dass mit Humbucker Gitarren sehr gut harmoniert, N-Neutral ist eher ein wenig flacher in den Höhen und B2 (hatte ich im 2&3 Kanal eingestellt) ist noch "brighter". Damit rum zu spielen macht Spass. Der Grundcharakter des Amps wird sicherlich verändert, wobei niemals der Bognersound verloren wird. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Das muss man gehört haben. Jedenfalls greift der Pre-EQ immer weniger ein, je mehr Gain im Spiel ist, auch beim 1. Kanal ist das so. Somit sind schon hier mehr als genug verschiedene Sounds realisierbar.
Die Pres. A & Pres. B Regler sind Presence Regler. Wie man vielleicht allgemein weis, ist ein Presence-Regler da, um der Endstufe mehr "brightness" zu geben wie es der Treble-Regler in der Vorstufe macht. Der XTC besitzt 2 Regler um gerade in der Endstufenfärbung flexibler zu sein. Alle 3 Kanäle sind boostbar. Kanal 1 hat einen eigenen Boost und erhöht nicht die Lautstärke merklich sondern eher mehr die Mitten und das Gain. Kanal 2&3 teilen sich einen Boost. Alle Boostfunktionen sind auch über das Floorboard schaltbar. Die Schaltreaktion geht zügig und ohne "Knacksen" von statten.
Plexi-Mode ! Der sagenumwobene Pleximode ist entweder für Channel 2 oder 3 schaltbar oder eben auf AUS stellbar. Da man ja meistens den 3. Kanal für High Gain und Solospiel nutzen will hat es sich eingebürgert, dass der Pleximode (wenn er verwendet wird) im Channel 2 (Blue) zum Einsatz kommt. Reinhold Bogner schreibt im Manual: The PLEXI channel is voiced to please players who love that wide open 60`s British sound.
Der Plexi mode hat weniger Gain in der Vorstufe und kommt erst richtig in der Endstufe in Fahrt. Ich nutze den Pleximode nicht so viel, da es mir einfach zu laut ist. Um ein super Ergebnis zu bekommen muss man die Endstufe ganz schön aufreißen und das ist einfach im Proberaum zu laut. Ich mag den Channel 2 ohne Plexi lieber. Ausser bei "Whole lotta love" von Led Zeppelin. Meine R0 dran und Plexi mode, das ist der Sound der Page sehr, sehr nahe kommt.
Der nächste Regler ist Structure. Wie der Name schon sagt verleiht er Struktur, aber für was ? Dieser Regler ist für die beiden Kanäle 2&3 zuständig um entweder das Gain ein wenig zu reduzieren und den Amp vintage-mässiger zu machen = Einstellung L (low). Ich nutze auch die moderne Einstellung H (high) in der der Amp in seiner Grundstruktur treu bleibt und genug Gainreserven hat. Natürlich auch wieder Geschmacksache und für den jeweiligen Anwendungsbereich flexibel genug.
Excursion A & Excursion B: Diese beiden Einstellungen sind mit den Presence Select Buttons kombinierbar. Das heißt z.B.: Wenn Presence B Select auf O und Excursion A auf A dann gilt die Einstellung für alle 3 Kanäle. Was macht Excursion ? Loose & Tight. Es gibt eine Menge Kombinationen die jewils den Amp tighter oder mehr loose machen, wie eben nach Geschmack gewünscht.
Class A / Class AB: Jeder kennt vielleicht nicht den Unterschied zwischen Class A oder Class AB. In Class A ist der Amp ein Vintage Amp. AC30 lässt (zumindest im Clean-Kanal) grüßen. Der Amp komprimiert mehr. Class AB macht in moderner, heißer und mit mehr Punch.
In Class A läuft die Röhre heißer und hat somit auch mehr Verschleiss, aber gerade im Studio wo man eben diese Nuancen sucht und auch auf Tonträger vielleicht hören kann ist das genial mit so vielen Soundmöglichkeiten experimentieren zu können.
Im Live-Betrieb bin ich mir fast sicher, dass niemand diese Unterschiede FOH hören kann.
20th Anniversary:
Was unterscheidet jetzt den Anni. gegenüber seinem "originalem" Vorbild ? A new preamp Circuit with boutique capacitors schreibt Reinhold in seinem Manual. Kanal 2 & 3 sind überarbeitet und vom Voicing moderner ausgelegt als der normale XTC. Der Boost im Pleximode ist über Floorboard steuerbar. Der Clean Kanal ist neu aufgebaut. bei angeschaltenem Boost komprimiert er mehr und die Frequenzen sind ausgeglichener. Optisch hat der 20th ein Plexi Panel und ist in einem größeren Gehäuse zu Hause.
Sound:
Jetzt kommt´s: Ich schreib dazu nix. Nur so viel: Der Amp klingt toll, in allen Lagen egal ob Rock, Funk, Jazz, Contry, Heavy... er kann einfach alles. Den Sound muss man einfach gehört haben, deswegen stelle ich als Soundbeispiele unsere 6 Songs in den nächsten Tagen ins Review. Ich habe als Amp im Studio nur den XTC verwendet mit diversen Gitarren, aber es ist immer nur dieser Amp zu hören. Ich bekomme die Tracks noch diese Woche als Rohmix (somit nicht gemastert). Unser Producer hat auch "mich machen lassen" und keine Effekte oder EQ´s über die Gitarrenspuren laufen lassen, damit man wirklich den Amp unverfälscht hört. Aufgenommen wurde mit Shure SM7 B, Royer Labs R-122 MP, SM57.
Fazit:
Wer den Amp fürs Leben sucht kann hier fündig werden. Der hohe Preis und die vielen Schaltmöglichkeiten schrecken zu erst ein wenig ab, aber nach einleben in die Materie ist der Amp ein verlässlicher Partner in allen gitarrentechnischen Lebenslagen. Ein Meisterwerk.
+ Sound, extreme Variabilität
+ Dynamik, Transparenz, Durchsetzungsvermögen
+ Sehr obertonfreundlich, Zerrverhalten extrem harmonisch
+ Exzellente Darstellung der Instrumentendetails
+ Luxuriöse Konzeption
+ Sehr hohe Leistungsreserven
+ Geringe Nebengeräusche
+ Verarbeitung
+ Qualität der Bauteile
- Preis
- sehr hohes Gewicht
- macht absolut süchtig
lg Alex
Da hab ich mir gedacht ein Review von meinem geliebten Amp zu verfassen. Ich hab ihn nun ca. 1,5 Jahre und kann nun sagen, dass ich mich mit Funktionen nun auskenne, Viel Spass !
Vorgeschichte !
Möchte ich nicht weiter ausführen, da ich schon vor ein paar Jahren ein Review zum "normalen" XTC verfasst habe und bereits ausführlich über den Prozess geschrieben habe wieso ich schließlich über viele Stationen zu Bogner gekommen bin.
In einem Anflug von Geistlosigkeit hab ich mich entschlossen den Amp, die Box, das Rack dass ich dafür bauen lies und das G-System (dass den Sound kaputt gemacht hat) zu verkaufen. Ich habe jemanden gefunden der die "Komplettlösung" wollte und einen annehmbaren Preis dafür bezahlt hat.
Ich wurde wegen des Rückens zum AXE FX User und habe mir eingebildet das Allheilmittel für den modernen Gitarristen mit gehobenen Soundvorstellungen gefunden zu haben aber nach ein paar Gigs den Spass am Spielen verloren weil mir da zu wenig die Hosenbeine geflattert haben. VERKAUFT. Nach einiger Zeit (Es hatte sich mittlerweile auch die finanzielle Situation langsam gebessert) hatte ich mich entschlossen nun wieder einen Amp mit Box zu kaufen und es kam für mich eigentlich nur einer in Frage. Es wurde der 20th Anniversary. Ich wollte eigentlich den normalen XTC aber weil mein Händler in Vorarlberg den Amp als Customprojekt direkt bei Reinhold bestellt hatte und da er 2 Tage zuvor im Schauraum eingetroffen war habe ich mich sofort verliebt. Ich spielte Probe und entschloss mich den Amp samt Box zu kaufen. Billig war es nicht, aber ich habe es bis heute nicht bereut. Warum ? Das lest Ihr anschließend.
Aufbau, Anschlüsse, Konzept
Der XTC ist ein 3 kanaliger Vollröhrenamp der komplett handverdrahtet ist und mit 6L6 oder wahlweise EL 34 in der Endstufe bestückt geliefert wird. Die Leistung wird in dr EL 34er Version mit 120 Watt an Vollast angegeben. Die Endstufe kann zwischen Class AB und Class A geschaltet werden, was ziemlich ungewöhnlich ist und sehr selten verbaut wird. Ich habe dieses Feature noch nie gesehen. An der Rückseite befinden sich folgende Anschluss- bzw. Schaltungsmöglichkeiten: Der Einschleifweg ist röhrengebuffert und kann seriell oder parallel betrieben werden - ist schaltbar, außerdem ist ein Regler für Mix verfügbar. Es steht ein Mastervolume zur Verfügung. Es sind 2 Ausgänge für Boxen vorhanden die durch einen Wahlschalter mit wahlweise: 4/8/16 Ohm belegbar sind. Fussschalter mit den Optionen: Kanal 1,2,3 / Boost 1 / Boost 2 / FX-Loop ON-Off und Standby-mute ist anbei und gebaut wie ein Panzer aus pulverbeschichtetem Aluminiumblech. Jeder Mode hat eine eigene Farbe zur leichteren Erkennung auf dunkleren Bühnen. Ich verwende das Floorboard mittlerweile nicht mehr, da ich nun mit einem G-Lab Midiswitcher die Kanäle gleichzeitig mit meinem Looper am Pedalboard switche. Außerdem stehen die Regler: Half-Power und Old/new Style zur Verfügung, hier kann man den Amp von Vollast 100 Watt (EL34 - 120 Watt) auf 50 Watt und dann nochmal auf 25 Watt runterschrauben. Ich betreibe den Amp mit allen 4 Röhren auf Vollgas. Die Rückseite wird mit einem Line-Out und dem Kaltgerätenetzanschluss komplettiert.
Am Frontpanel des Amps stehen dem 20th Anni. nur ein Input zur Verfügung und nicht wie beim originalem Vorgänger 2 Input Eingänge (High/Low)
Das Konzept des Amps ist klar. Er will einfach alles abdecken und das in höchster Perfektion. Die Schaltungsmöglichkeiten in den 3 Kanälen ist wiederum sehr komplex und umfangreich, dass es jeden Rahmen sprengen würde. Dennoch muss auf ein paar wichtige Details in der Schaltung eingegangen werden.
Bedienung, Regler
Und somit sind wir beim Frontpanel und den Schaltungs- bzw. Regelmöglichkeiten angelangt. Im ersten Kanal (Clean-green) stehen neben einem Gain und den typischen 3 Band EQ: Bass, Middle, Treble auch noch ein Schalter mit dem Namen: PRE-EQ zur Verfügung. (B1,N,B2) Wie der Name schon sagt, ändert der Pre-EQ vor der 3 Band Klangregelung grundsätzlich das Voicing des Amps bzw. des jeweiligen Kanal, denn auch für Kanal 2&3 steht jeweils ein Pre-EQ zur Nutzung bereit.
Ich bevorzuge auf allen 3 Kanälen die Einstellung: B1, diese Einstellung ist reine Geschmacksache. B1 steht wie bei einem alten Fender Twin für Bright und macht den Sound ein wenig heller und glitzernd, dass mit Humbucker Gitarren sehr gut harmoniert, N-Neutral ist eher ein wenig flacher in den Höhen und B2 (hatte ich im 2&3 Kanal eingestellt) ist noch "brighter". Damit rum zu spielen macht Spass. Der Grundcharakter des Amps wird sicherlich verändert, wobei niemals der Bognersound verloren wird. Anders kann ich es nicht ausdrücken. Das muss man gehört haben. Jedenfalls greift der Pre-EQ immer weniger ein, je mehr Gain im Spiel ist, auch beim 1. Kanal ist das so. Somit sind schon hier mehr als genug verschiedene Sounds realisierbar.
Die Pres. A & Pres. B Regler sind Presence Regler. Wie man vielleicht allgemein weis, ist ein Presence-Regler da, um der Endstufe mehr "brightness" zu geben wie es der Treble-Regler in der Vorstufe macht. Der XTC besitzt 2 Regler um gerade in der Endstufenfärbung flexibler zu sein. Alle 3 Kanäle sind boostbar. Kanal 1 hat einen eigenen Boost und erhöht nicht die Lautstärke merklich sondern eher mehr die Mitten und das Gain. Kanal 2&3 teilen sich einen Boost. Alle Boostfunktionen sind auch über das Floorboard schaltbar. Die Schaltreaktion geht zügig und ohne "Knacksen" von statten.
Plexi-Mode ! Der sagenumwobene Pleximode ist entweder für Channel 2 oder 3 schaltbar oder eben auf AUS stellbar. Da man ja meistens den 3. Kanal für High Gain und Solospiel nutzen will hat es sich eingebürgert, dass der Pleximode (wenn er verwendet wird) im Channel 2 (Blue) zum Einsatz kommt. Reinhold Bogner schreibt im Manual: The PLEXI channel is voiced to please players who love that wide open 60`s British sound.
Der Plexi mode hat weniger Gain in der Vorstufe und kommt erst richtig in der Endstufe in Fahrt. Ich nutze den Pleximode nicht so viel, da es mir einfach zu laut ist. Um ein super Ergebnis zu bekommen muss man die Endstufe ganz schön aufreißen und das ist einfach im Proberaum zu laut. Ich mag den Channel 2 ohne Plexi lieber. Ausser bei "Whole lotta love" von Led Zeppelin. Meine R0 dran und Plexi mode, das ist der Sound der Page sehr, sehr nahe kommt.
Der nächste Regler ist Structure. Wie der Name schon sagt verleiht er Struktur, aber für was ? Dieser Regler ist für die beiden Kanäle 2&3 zuständig um entweder das Gain ein wenig zu reduzieren und den Amp vintage-mässiger zu machen = Einstellung L (low). Ich nutze auch die moderne Einstellung H (high) in der der Amp in seiner Grundstruktur treu bleibt und genug Gainreserven hat. Natürlich auch wieder Geschmacksache und für den jeweiligen Anwendungsbereich flexibel genug.
Excursion A & Excursion B: Diese beiden Einstellungen sind mit den Presence Select Buttons kombinierbar. Das heißt z.B.: Wenn Presence B Select auf O und Excursion A auf A dann gilt die Einstellung für alle 3 Kanäle. Was macht Excursion ? Loose & Tight. Es gibt eine Menge Kombinationen die jewils den Amp tighter oder mehr loose machen, wie eben nach Geschmack gewünscht.
Class A / Class AB: Jeder kennt vielleicht nicht den Unterschied zwischen Class A oder Class AB. In Class A ist der Amp ein Vintage Amp. AC30 lässt (zumindest im Clean-Kanal) grüßen. Der Amp komprimiert mehr. Class AB macht in moderner, heißer und mit mehr Punch.
In Class A läuft die Röhre heißer und hat somit auch mehr Verschleiss, aber gerade im Studio wo man eben diese Nuancen sucht und auch auf Tonträger vielleicht hören kann ist das genial mit so vielen Soundmöglichkeiten experimentieren zu können.
Im Live-Betrieb bin ich mir fast sicher, dass niemand diese Unterschiede FOH hören kann.
20th Anniversary:
Was unterscheidet jetzt den Anni. gegenüber seinem "originalem" Vorbild ? A new preamp Circuit with boutique capacitors schreibt Reinhold in seinem Manual. Kanal 2 & 3 sind überarbeitet und vom Voicing moderner ausgelegt als der normale XTC. Der Boost im Pleximode ist über Floorboard steuerbar. Der Clean Kanal ist neu aufgebaut. bei angeschaltenem Boost komprimiert er mehr und die Frequenzen sind ausgeglichener. Optisch hat der 20th ein Plexi Panel und ist in einem größeren Gehäuse zu Hause.
Sound:
Jetzt kommt´s: Ich schreib dazu nix. Nur so viel: Der Amp klingt toll, in allen Lagen egal ob Rock, Funk, Jazz, Contry, Heavy... er kann einfach alles. Den Sound muss man einfach gehört haben, deswegen stelle ich als Soundbeispiele unsere 6 Songs in den nächsten Tagen ins Review. Ich habe als Amp im Studio nur den XTC verwendet mit diversen Gitarren, aber es ist immer nur dieser Amp zu hören. Ich bekomme die Tracks noch diese Woche als Rohmix (somit nicht gemastert). Unser Producer hat auch "mich machen lassen" und keine Effekte oder EQ´s über die Gitarrenspuren laufen lassen, damit man wirklich den Amp unverfälscht hört. Aufgenommen wurde mit Shure SM7 B, Royer Labs R-122 MP, SM57.
Fazit:
Wer den Amp fürs Leben sucht kann hier fündig werden. Der hohe Preis und die vielen Schaltmöglichkeiten schrecken zu erst ein wenig ab, aber nach einleben in die Materie ist der Amp ein verlässlicher Partner in allen gitarrentechnischen Lebenslagen. Ein Meisterwerk.
+ Sound, extreme Variabilität
+ Dynamik, Transparenz, Durchsetzungsvermögen
+ Sehr obertonfreundlich, Zerrverhalten extrem harmonisch
+ Exzellente Darstellung der Instrumentendetails
+ Luxuriöse Konzeption
+ Sehr hohe Leistungsreserven
+ Geringe Nebengeräusche
+ Verarbeitung
+ Qualität der Bauteile
- Preis
- sehr hohes Gewicht
- macht absolut süchtig
lg Alex
- Eigenschaft