Hi,
ich hatte das Problem auch: Bass ohne Stromanschluss spielen... und es nach einigen Versuchen nun zufriedenstellend gelöst.
Die vielfach angepriesene Methode, den Verstärker mittels eines Wechselrichters aus einer Autobatterie zu speisen, klappte nicht. Sowohl bei einem Wechselrichter mit sogenanntem "sinusähnlichem" Ausgang als auch bei einem Sinuswandler gab es zwar genügend Strom, aber dazu ein mehr oder weniger heftiges Sirren als Nebengeräusch. Versuche mit einem Netzfilter blieben auch erfolglos. Deshalb habe ich folgenden Weg beschritten:
* Als Verstärker habe ich einen 35W-Verstärker von Thomann genommen (Harley Benton für ca 90 Euro). Das Gerät ist elektrisch sehr sauber aufgebaut und auf Stabilität getrimmt. So sind z.B. alle Verschraubungen und Steckverbindungen zusätzlich mit Klebstoff gesichert, also alles wie man es als Elektroniker gern hat. Man kann ihn leicht ausbauen, indem man die vier Schrauben auf der Oberseite löst und das Chassis nach hinten herauszieht. Dann sieht man folgenden Grundaufbau:
die Vorverstärkerplatine, die alle Bedienelemente enthält, eine Endstufenplatine und eine weitere mit einer Logik zur Unterdrückung des Einschaltimpulses.
* Vorgenommen Modifikationen:
============================
1) Einbau einer Fertig-Endstufe von KEMO 40W, 8-16V, die man bei Conrad bekommt (ca 25€)
Dazu habe ich den Lautsprecher ausgebaut und in das Gehäuse einen 12V 17 Ah Bleiakku (wartungsfrei) eingebaut und dazu eine 12v-Auto-Steckdose. Somit kann man den Akku bequem mit einem normalen Ladegerät aufladen.
In das VerstärkerChassis wurden zusätzlich eingebaut ein Schalter (1-pol Ein) für die 12V-Versorgung und einen Sicherungshalter für eine 3A-Feinsicherung. Darüber wird das Endstufenmodul mit Strom versorgt.
2) Der Lautsprecher wird über einen Umschalter (2-pol Um) wahlweise mit der bisherigen Endstufe und dem neuen Endstufen-Modul verbunden. Das muss sein, weil die Verbindungen massefrei sein müssen.
3) Das Eingangssignal für das Endstufen-Modul erhält man über eine abgeschirmte Leitung vom Mittelabgriff des Lautstärkte-Potentiometers.
4) Nun muss noch der Vorverstärker im Batteriebetrieb auch mit Strom versorgt werden. Dazu habe ich einen Gleichspannungswandler eingebaut der aus einer variablen Gleichspannung stabilisierte +/-15V erzeugt. Das gibt es für ca. 17 € auch bei Conrad (TRACO TEL 2-1223). Primärseitig legt man ihn an die 12V-Versorgung und die für die drei Sekundäranschlüsse finden sich erfreulicherweise drei Drahtbrücken auf der Vorverstärkerplatine nahe bei den Festspannungsreglern, so dass man dort über Dioden die Versorgungsspannungsleitungen anlöten kann.
Damit habe ich nun einen Verstärker, der einige Stunden mit Batterie läuft, mit seinen ca. 30W einen erheblichen Wums machen kann ( Jedenfalls deutlich mehr als bei den üblichen Batterieverstärkern), die bisherige Klangregelung verwendet. Un das für ca 100€ incl. Akku.
Man sollte aber einigermaßen Ahnung von Elektronik haben, bevor man sich an das Projekt heranwagt.
Für weniger bemittelte hätte ich noch eine andere Lösung parat:
Man kaufe sich eine Fertigbox für Bass (z.B. Thomann: Hartke 210 tP für schlappe 130€). Damit hat man schon Lautsprecher und Gehäuse. Angegeben sind 150W Leistung, das ist aber sicher nicht die Sinus-Leistung, die dürfte deutlich niedrieger sein.
Als Endstufe verwendet man einfach ein Autoradio mit Eingang für ext. Quellen, also MP3-Player oder sowas. Die haben nämlich oft genügend Power und werden mit 12V betrieben. Damit kann man die beiden Lautsprechen der Box betreiben.
An den Eingang des Radios geht man mit einem Bass-Preamp z.B. Behringer V-Tone Bass BDI21.
Das alles passt inkl. Batterie in das Gehäuse und schon kann man richtig laut werden.
Rechnet man mit einer mittleren Leistung von etwa 70W, denn der Bass gibt ja kein Dauersignal ab, sondern nur einzelne Töne mit Pausen dazwischen, dann ergibt sich eine Stromstärke von ca. 6A. Damit ist man mit einer 17AH-Batterie schon gute 2 Stunden unterwegs. Wenn man also in den Pausen noch abschaltet, dürfte es für einen Auftritt reichen.
Soweit also meine Erfahrungen und Überlegungen zu diesem Thema.
Viel Erfolg
luko