Hi,
einen Fender-Sound wirst Du mit einer kurzen Mensur bekommen, einen lupenreinen Stratsound mMn nicht.
Es ist auch nicht nur der Saitenzug, den kann man ja mit dickeren Saiten ausgleichen - eine Saite verhält sich da einfach anders. Der Unterschied liegt für mich auch weniger in der Verteilung der Frequenzen, das kommt mit entsprechenden PUs und deren Position schon hin. Was sich ändert, ist das dynamische Verhalten, Attack und Ausschwingphase. Eine PRS SC245 verhält sich auch deutlich anders als die ursprüngliche Singlecut mit der längeren PRS-Mensur. Ganz deutlich wird es bei Bässen - es hat schon seinen Grund, warum sich die Medium- und Shortscales nie durchgesetzt haben. Selbst mit dickeren Saiten habe die nie den konkreten Attack in den Tiefen.
Das alles soll nicht heißen, dass Du mit einer Fender mit kurzer Mensur soundmäßig nicht glücklich werden kannst, aber Du solltest bei aller Begeisterung beim antesten darauf achten, wie Du mit dem etwas anderen Einschwingverhalten zurecht kommst. Vielleicht solltest Du auch einfach mal dünnere Saiten auf die Strat aufziehen, dass man da eine Stärke unter einer Gibson bleibt, ist da durchaus angemessen. Ich selber habe mich bei der Puala für normale 10er und auf Strats für einen Hybrid-Satz .009-.046 entschieden, da haben die tiefen Saiten schön Druck und die hohen lassen sich angenehmer greifen und ziehen.
Ein anderer Punkt ist natürlich das Halsprofil. Wenn es daran hängt, dann gibt es natürlich immer die Möglichkeit, den Hals zu tauschen. Bei Warmoth gibts die verschiedensten Profile und Sattelbreiten, aber ein Gtarrenbauer könnte auch den vorhandenen Hals abschleifen. Falls Du mit "flach" die Griffbrettwölbung meinst - auch da kann man was tun, aber in dem Fall würde ich eher zu einem Austausch raten, da man dann neubundieren müsste und es ziemlich teuer wird. Original-Fender-Hälse, zumal aus den US-Modellen, bringen im Verkauf gutes Geld, da kann man sich gut einen maßgeschneiderten dafür kaufen.
Gruß, bagotrix