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PA-MOD
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TURBOSOUND - Ende der 80er, Anfang der 90er hatte ich erstmals mit Boxen dieser Marke zu tun. Damals in Form des kleinen Hornsystems TSE 118, TSE 111. Nachdem es danach eine Zeit gab, in der es gefühlt deutlich ruhiger um die Marke geworden ist, bekam ich jetzt die Gelegenheit, eine Anlage aus dem kompakten Beschallungssystem TURBOSOUND Milan zu testen.
Zur Verfügung gestellt wurden mir zwei Tops Milan M10 und ein Subwoofer Milan M15B.
Die Komponenten
Die M10 ist die kleinste von 3 Aktivboxen der Milanserie. Ebenfalls erhältlich ist noch eine M12 mit einem 12" Tieftöner und eine M15 mit einem 15" Tieftöner. Entsprechend handelt es sich bei der M10 um eine Aktivbox in Bassreflexbauweise mit einem 10" Tieftöner. Hinter dem Hochtonhorn sitzt ein 1" Treiber. Laut technischen Daten des Herstellers liefert die eingebaute Verstärkereinheit insgesamt 600 Watt ("Max Output Power"), 500 Watt für den Tieftöner und 100 Watt für den Hochtonzweig. Die integrierte Frequenztrennung versorgt die beiden Verstärkermodule mit den entsprechenden Frequenzanteilen.
Die M10 wiegt 13,3 kg. Sie hat ein Kunststoffgehäuse und an der Front ein durchgehendes Schutzgitter für Tieftöner und Hochtonhorn. Dies sorgt zum einen für ein dezentes Äußeres und zum anderen sind die Treiber so optimal geschützt.
Wer schon mal einen Hochtontreiber zerlegen musste, um ihn von Staub, Bier, Zigarettenasche oder sonstigen Fremdkörpern zu reinigen, wird kaum nachvollziehen können, warum immer noch Boxen mit offenem Hochtonhorn gebaut werden.
Im unteren Bereich des Frontgitters sitzt das TURBOSOUND-Firmenlogo, dass gleichzeitig als Kontrollelement dient. Mittels Schalter auf der Rückseite der Box kann man die Beleuchtung dauerhaft einschalten (Power On), dauerhaft ausschalten, oder als optischen Indikator für die Limiterfunktion (LIMIT)nutzen.
Die M10 haben einen Griff an der Oberseite. Daran lässt sich die Box gut tragen. Allerdings vermisse ich beim Aufsetzen der Box auf ein Stativ mindestens einen weiteren Griff seitlich oder weiter unten am Gehäuse.
Der Stativflansch an der Unterseite der Box ist in zwei Ausführungen vorhanden, einmal senkrecht und etwas weiter vorn angeordnet noch ein weiterer, der um ein paar Grad geneigt ist und so eine Ausrichtung der Box zum Publikum ermöglicht.
Das Kuststoffgehäuse hat seitlich angeformte Schrägen und Auflagepunkte, sodass man die Box auf der Seite liegend als Monitor einsetzen kann. In Ober- und Unterseite sind jeweils 3 M10 Gewinde eingelassen, was die Box auch für den Flugbetrieb einsetzbar macht.
Die Aktivelektronik der Box ist an der Rückseite versenkt und damit gut geschützt eingebaut. Der Aufbau ist einfach aber effektiv gehalten. Es gibt zwei identische Eingangskanäle mit Combobuchse zum Anschluss per Klinke oder XLR, separaten Line / Mic Umschalter und jeweils einen Pegelregler. Als "Master"-Sektion dient eine zweibandige Klangreglung mit ± 6dB bei 80 Hz und 12 kHz und ein Programmwahlschalter zur Umschaltung zwischen "Speech" und "Music". In meinen Einsätzen habe ich die Box im "Music" Modus betrieben. Von dort geht das Signal ohne weiteren Masterregler über einen schaltbaren Low Cut bei 100 Hz zur eingebauten Frequenzweiche. Als Ausgang ist eine XLR m Buchse vorhanden, die ihr Signal post EQ abgreift. Weiter gibt es noch drei StatusLEDs für Power On (blau), Signal (grün) und LIM (rot) und den Schalter für die Funktion der Beleuchtung des Logos an der Front.
Der Milan M15B ist ein aktiver Subwoofer, der nach dem Bandpassprinzip arbeitet. Der Bass ist aus Multiplexsperrholz gefertigt und mit einem robust wirkenden schwarzem Struckturlack überzogen. Er wiegt 37 kg und wird inklusive Rollensatz geliefert, der an der Gehäuserückseite zu montieren ist. In der Nähe der Rollen sind auch zwei Griffe angeordnet. Allerdings sind diese Griffe nicht sonderlich zweckmäßig positioniert. Steht der Bass auf den Rollen, sind die Griffe tiefer als der Schwerpunkt, steht der Bass auf den Gummifüßen an der Unterseite, dann sind die Griffe nicht zu gebrauchen. Wirklich sinnvoll zu nutzen sind die Griffe eigentlich nur, wenn der Bass auf der Front steht und die Rollen nach oben zeigen. Die Front ziert aber ein großes TURBOSOUND Logo und ich würde zumindest versuchen, diese Fläche kratzerfrei zu halten, zumal dies die Fläche ist, die das Publikum zu Gesicht bekommt.
Wünschenswert fände ich je eine Griffschale an Unter- und Oberseite. So könnte man den Bass gut tragen, wenn er auf den Rollen steht und zusätzlich wäre die Anordnung hilfreich, um den Bass von den Rollen auf die Füße zu kippen.
Tragen mit seitlichen Griffen - Kippen von den Rollen auf die Füße - Kippen von den Füßen auf die Rollen
Hatten die oben erwähnten TSE 118 nicht auch schon so eine Griffanordnung ?
An der Rückseite des Basses befindet sich zwischen den Rollen das versenkt montierte Aktivmodul. Auch hier findet man wieder eine zweckmäßige Anzahl an Bedien- und Anschlussmöglichkeiten. Zwei Kombobuchsen ermöglichen den Anschluss von Stereosignalen, die von der integrierten Elektronik zu einem Monosignal aufsummiert werden. Parallel zu den zwei Eingängen gibt es zwei Ausgangsbuchsen in Form von XLR m Buchsen. Das Signal führt nach der Summierung weiter über einen Schalter zur Aktivierung eines zusätzlichen Boosts mit wählbarer Arbeitsfrequenz zwischen 40 und 90 Hz und einer maximalen Anhebung von 6 dB bei einem Q von 1, einen Polaritätsumschalter über einen Masterregler zum fest auf 100 Hz eingestellten Low Pass. Auch hier gibt es wieder die drei StatusLEDs für Power On (blau), Signal (grün) und LIM (rot).
Beide Boxen, M10 und M15B werden mit nicht verriegelbaren Kaltgerätebuchsen und entsprechenden Kabeln angeschlossen. Die beiliegenden Kabel der Tops sind etwa 3 m lang und sollten so in den meisten Anwendungen von der auf einem Stativ oder Distanzstange stehenden Box bis zum Boden reichen.
Aufbau und erster Eindruck
der Aufbau dieses Systems gestaltet sich einfach. Den Bass stelle ich an eine Bühnenseite, eine Distanzstange darein und ein Top oben drauf. An der anderen Bühnenseite positioniere ich das andere Top auf einem Lautsprecherstativ und nutze bei beiden Tops den angewinkelten Flansch um die Boxen in Richtung des Publikums zu neigen. Die Box auf dem Stativ steht so recht sicher und fest. Bei der Box auf der Distanzstange zeigt sich ein Nachteil, bedingt durch den im Bass eingelassenen Stativflansch. Da diese Verbindung etwas Spiel hat, wirkt der Aufbau etwas wacklig, was zwar der Statik keinen Abbruch tut, aber zumindest einen unschönen Eindruck hinterlässt. Hier wäre es im Sinne der Stabilität wünschenswert, wenn im Sub ein Flansch mit M20 Gewinde verbaut wäre. Alternativ könnte man auch eine Distanzstange mit Ring Lock verwenden.
Als nächstes werden die Boxen per Kaltgerätekabeln mit Strom versorgt. Da am Bass keine Durchschleifmöglichkeit vorgesehen ist, liegt bei mir eine Mehrfachsteckdose hinter dem Sub.
Mit Signal wird die ganze Anlage mittels zweier NF-Kabel mit XLR Anschlüssen versorgt. Die stecken im Subwoofer. Von dort geht es weiter zu den Tops. Ich drehe alle Levelregler voll auf, aktiviere an den Tops den High Pass und den Musicmodus. EQs lasse ich neutral und die Polarität stelle ich in die "NORMAL" Stellung. Fertig ist der Aufbau. Dafür braucht man keine 5 Minuten.
Ich lasse die Anlage mit ein paar mir gut bekannten Musikstücken von CD laufen um mich einzuhören. Erster Eindruck: Ein sehr ansprechendes System! Und das im wortwörtlichen Sinne. Die Tops fordern die Aufmerksamkeit der Zuhörer durch eine hohe Präsenz. Komprimiertes und gemastertes Konservenmaterial bringt die Anlage gut nach vorne. Die Sprachverständlichkeit ist gut und genügend Grundton ist auch vorhanden. Durch den Sub wird das untere Ende des Frequenzspektrums gut versorgt. Bei einem Stück fällt der Attack der Bass Drum etwas dünner als gewohnt aus. Vermutlich liegt er in einem Frequenzbereich, bei dem die Tops eine kleine Senke haben. Bei anderen Stücken ist wieder "alles gut".
Bandpassbässe werden ja oft als Single Tone Generatoren bezeichnet. Das kann ich bisher für diesen Bass nicht bestätigen. Die Anbindung an die Tops funktioniert recht gut. Laut Datenblatt spielt der Bass zwischen 45 Hz und 100 Hz bei ± 3 dB. Ich hab es nicht nachgemessen, möchte der Angabe aber Glauben schenken. Sicherlich gibt es Musik, die relevante Anteile auch noch unter 45 Hz hat, aber bei den gängigsten Musikrichtungen ist man mit dem Bass und seiner unteren Grenzfrequenz gut bedient. Ggf. könnte man das Low End durch den am Subwoofer vorhandenen Boost auch noch etwas pushen.
Da abzusehen war, dass der anschließende Livetest bei eher gemäßigter Lautstärke erfolgen würde, habe ich bei diesem Test mit Konservenmusik auch mal "richtig Gas gegeben". Der beschriebene Charakter der Anlage bleibt weitgehend erhalten, nur halt lauter, ohne dass die Höhen zu sehr hervortreten . Dieses Verhalten hatten wir bei unserem Eisenacher Boxentest bei manchen Aktivboxen feststellen können.
Liveeinsatz
Die Anlage steht in einer mittelgroßen, recht gut klingenden Kirche, die bestuhlt etwa 300 Personen fasst, in der eine Band Jugendlicher ein Programm irgendwo zwischen Pop und Rock spielen will. Sowohl Band als auch Kirchenraum sind mir bestens bekannt, sodass ich die Anlage in dem Raum gut einschätzen kann. Gespielt wird mit quasi klassischer Bandbesetzung: Schlagzeug, E-Bass, Keyboard, akustischer Gitarre und mehrstimmigem Gesang.
Band und somit auch ich als FOHler legen Wert auf die Wiedergabe aller Details in Verbindung mit einer guten Sprachverständlichkeit. Das ganze findet bei gemäßigter Lautstärke statt.
Die gesteckten Ziele habe ich erreicht. Schlagzeug und Bass haben ein gutes Fundament gebildet, wobei ich die Bass Drum relativ hoch abgestimmt habe, um mit dem E-Bass noch darunter gehen zu können. Keyboard habe ich in den unteren Mitten betont, sodass zwischen den Präsenzbereichen der Stimmen und den Keys noch genug Raum für die akustische Gitarre blieb, die in der Band auch oft als Soloinstrument genutzt wird. Alle diese Einstellungen waren mit relativ geringen EQ-Eingriffen realisierbar. Speziell die Tops reagieren schon recht gut auf Veränderungen am EQ. Die Staffelung der einzelnen Signale hat die PA gut wiedergegeben, sodass ein kompakter und trotzdem transparenter Mix möglich war. An manchen Stellen hätte ich mir allerdings ein wenig mehr "Luftigkeit" im Hochtonbereich gewünscht. Das wäre einer noch höheren Natürlichkeit des Mixes dienlich gewesen. Die Sprachverständlichkeit war in der gesamten Tiefe des Raumes, ca 15 m, gut. Lediglich der systembedingte, zu erwartende Pegelverlust zu den hinteren Plätzen hin, war zu erkennen.
Je nach Geschmack sollte eine geringfügige Pegelanpassung an Sub oder Top vorgenommen werden. Ich habe im dieser Anwendung den Bass geringfügig zurück genommen.
Nach Ende der Veranstaltung gab es von den Anwesenden durchgängig positive Resonanz, auch von anderen anwesenden Musikern, denen ich ein differenziertes Urteil zutraue.
Die Band hat heute ihr Meisterstück abgeliefert, die Anlage das Ihre dazu beigetragen .
Fazit
Eine sehr kompakte einfach zu bedienende und leistungsfähige PA-Kombination, deren Stärke in ihrer Präsenz liegt. Leichte Einschränkungen bei der Natürlichkeit. Für Musik ohne nennenswert ausgeprägten Bassanteil lassen sich die Tops bei kleineren Veranstaltungen auch gut fullrange bis 55Hz einsetzen. Ich könnte mir die M10 auch gut in Verbindung mit einem 12" Bassreflex-Subwoofer vorstellen. Das würde die Kompaktheit und Transportfähigkeit noch weiter steigern und sollte als Kombination auch gut funktionieren. In wie weit die Griffthematik am Subwoofer für die eigene Anwendung entscheidend ist, muss man letztlich für sich entscheiden. Man findet allerdings in fast jeder Lebenslage eine Möglichkeit, den Bass zu tragen, egal, ob man dafür an die Rollen, oder in die Bassreflexkanäle fasst.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei den Mitarbeitern der MUSIC Group, zu der die Marke Turbosound gehört, dass sie mir die Anlage für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.
Zur Verfügung gestellt wurden mir zwei Tops Milan M10 und ein Subwoofer Milan M15B.
Die Komponenten
Die M10 ist die kleinste von 3 Aktivboxen der Milanserie. Ebenfalls erhältlich ist noch eine M12 mit einem 12" Tieftöner und eine M15 mit einem 15" Tieftöner. Entsprechend handelt es sich bei der M10 um eine Aktivbox in Bassreflexbauweise mit einem 10" Tieftöner. Hinter dem Hochtonhorn sitzt ein 1" Treiber. Laut technischen Daten des Herstellers liefert die eingebaute Verstärkereinheit insgesamt 600 Watt ("Max Output Power"), 500 Watt für den Tieftöner und 100 Watt für den Hochtonzweig. Die integrierte Frequenztrennung versorgt die beiden Verstärkermodule mit den entsprechenden Frequenzanteilen.
Die M10 wiegt 13,3 kg. Sie hat ein Kunststoffgehäuse und an der Front ein durchgehendes Schutzgitter für Tieftöner und Hochtonhorn. Dies sorgt zum einen für ein dezentes Äußeres und zum anderen sind die Treiber so optimal geschützt.
Wer schon mal einen Hochtontreiber zerlegen musste, um ihn von Staub, Bier, Zigarettenasche oder sonstigen Fremdkörpern zu reinigen, wird kaum nachvollziehen können, warum immer noch Boxen mit offenem Hochtonhorn gebaut werden.
Im unteren Bereich des Frontgitters sitzt das TURBOSOUND-Firmenlogo, dass gleichzeitig als Kontrollelement dient. Mittels Schalter auf der Rückseite der Box kann man die Beleuchtung dauerhaft einschalten (Power On), dauerhaft ausschalten, oder als optischen Indikator für die Limiterfunktion (LIMIT)nutzen.
Die M10 haben einen Griff an der Oberseite. Daran lässt sich die Box gut tragen. Allerdings vermisse ich beim Aufsetzen der Box auf ein Stativ mindestens einen weiteren Griff seitlich oder weiter unten am Gehäuse.
Der Stativflansch an der Unterseite der Box ist in zwei Ausführungen vorhanden, einmal senkrecht und etwas weiter vorn angeordnet noch ein weiterer, der um ein paar Grad geneigt ist und so eine Ausrichtung der Box zum Publikum ermöglicht.
Das Kuststoffgehäuse hat seitlich angeformte Schrägen und Auflagepunkte, sodass man die Box auf der Seite liegend als Monitor einsetzen kann. In Ober- und Unterseite sind jeweils 3 M10 Gewinde eingelassen, was die Box auch für den Flugbetrieb einsetzbar macht.
Die Aktivelektronik der Box ist an der Rückseite versenkt und damit gut geschützt eingebaut. Der Aufbau ist einfach aber effektiv gehalten. Es gibt zwei identische Eingangskanäle mit Combobuchse zum Anschluss per Klinke oder XLR, separaten Line / Mic Umschalter und jeweils einen Pegelregler. Als "Master"-Sektion dient eine zweibandige Klangreglung mit ± 6dB bei 80 Hz und 12 kHz und ein Programmwahlschalter zur Umschaltung zwischen "Speech" und "Music". In meinen Einsätzen habe ich die Box im "Music" Modus betrieben. Von dort geht das Signal ohne weiteren Masterregler über einen schaltbaren Low Cut bei 100 Hz zur eingebauten Frequenzweiche. Als Ausgang ist eine XLR m Buchse vorhanden, die ihr Signal post EQ abgreift. Weiter gibt es noch drei StatusLEDs für Power On (blau), Signal (grün) und LIM (rot) und den Schalter für die Funktion der Beleuchtung des Logos an der Front.
Der Milan M15B ist ein aktiver Subwoofer, der nach dem Bandpassprinzip arbeitet. Der Bass ist aus Multiplexsperrholz gefertigt und mit einem robust wirkenden schwarzem Struckturlack überzogen. Er wiegt 37 kg und wird inklusive Rollensatz geliefert, der an der Gehäuserückseite zu montieren ist. In der Nähe der Rollen sind auch zwei Griffe angeordnet. Allerdings sind diese Griffe nicht sonderlich zweckmäßig positioniert. Steht der Bass auf den Rollen, sind die Griffe tiefer als der Schwerpunkt, steht der Bass auf den Gummifüßen an der Unterseite, dann sind die Griffe nicht zu gebrauchen. Wirklich sinnvoll zu nutzen sind die Griffe eigentlich nur, wenn der Bass auf der Front steht und die Rollen nach oben zeigen. Die Front ziert aber ein großes TURBOSOUND Logo und ich würde zumindest versuchen, diese Fläche kratzerfrei zu halten, zumal dies die Fläche ist, die das Publikum zu Gesicht bekommt.
Wünschenswert fände ich je eine Griffschale an Unter- und Oberseite. So könnte man den Bass gut tragen, wenn er auf den Rollen steht und zusätzlich wäre die Anordnung hilfreich, um den Bass von den Rollen auf die Füße zu kippen.
Tragen mit seitlichen Griffen - Kippen von den Rollen auf die Füße - Kippen von den Füßen auf die Rollen
Hatten die oben erwähnten TSE 118 nicht auch schon so eine Griffanordnung ?
An der Rückseite des Basses befindet sich zwischen den Rollen das versenkt montierte Aktivmodul. Auch hier findet man wieder eine zweckmäßige Anzahl an Bedien- und Anschlussmöglichkeiten. Zwei Kombobuchsen ermöglichen den Anschluss von Stereosignalen, die von der integrierten Elektronik zu einem Monosignal aufsummiert werden. Parallel zu den zwei Eingängen gibt es zwei Ausgangsbuchsen in Form von XLR m Buchsen. Das Signal führt nach der Summierung weiter über einen Schalter zur Aktivierung eines zusätzlichen Boosts mit wählbarer Arbeitsfrequenz zwischen 40 und 90 Hz und einer maximalen Anhebung von 6 dB bei einem Q von 1, einen Polaritätsumschalter über einen Masterregler zum fest auf 100 Hz eingestellten Low Pass. Auch hier gibt es wieder die drei StatusLEDs für Power On (blau), Signal (grün) und LIM (rot).
Beide Boxen, M10 und M15B werden mit nicht verriegelbaren Kaltgerätebuchsen und entsprechenden Kabeln angeschlossen. Die beiliegenden Kabel der Tops sind etwa 3 m lang und sollten so in den meisten Anwendungen von der auf einem Stativ oder Distanzstange stehenden Box bis zum Boden reichen.
Aufbau und erster Eindruck
der Aufbau dieses Systems gestaltet sich einfach. Den Bass stelle ich an eine Bühnenseite, eine Distanzstange darein und ein Top oben drauf. An der anderen Bühnenseite positioniere ich das andere Top auf einem Lautsprecherstativ und nutze bei beiden Tops den angewinkelten Flansch um die Boxen in Richtung des Publikums zu neigen. Die Box auf dem Stativ steht so recht sicher und fest. Bei der Box auf der Distanzstange zeigt sich ein Nachteil, bedingt durch den im Bass eingelassenen Stativflansch. Da diese Verbindung etwas Spiel hat, wirkt der Aufbau etwas wacklig, was zwar der Statik keinen Abbruch tut, aber zumindest einen unschönen Eindruck hinterlässt. Hier wäre es im Sinne der Stabilität wünschenswert, wenn im Sub ein Flansch mit M20 Gewinde verbaut wäre. Alternativ könnte man auch eine Distanzstange mit Ring Lock verwenden.
Als nächstes werden die Boxen per Kaltgerätekabeln mit Strom versorgt. Da am Bass keine Durchschleifmöglichkeit vorgesehen ist, liegt bei mir eine Mehrfachsteckdose hinter dem Sub.
Mit Signal wird die ganze Anlage mittels zweier NF-Kabel mit XLR Anschlüssen versorgt. Die stecken im Subwoofer. Von dort geht es weiter zu den Tops. Ich drehe alle Levelregler voll auf, aktiviere an den Tops den High Pass und den Musicmodus. EQs lasse ich neutral und die Polarität stelle ich in die "NORMAL" Stellung. Fertig ist der Aufbau. Dafür braucht man keine 5 Minuten.
Ich lasse die Anlage mit ein paar mir gut bekannten Musikstücken von CD laufen um mich einzuhören. Erster Eindruck: Ein sehr ansprechendes System! Und das im wortwörtlichen Sinne. Die Tops fordern die Aufmerksamkeit der Zuhörer durch eine hohe Präsenz. Komprimiertes und gemastertes Konservenmaterial bringt die Anlage gut nach vorne. Die Sprachverständlichkeit ist gut und genügend Grundton ist auch vorhanden. Durch den Sub wird das untere Ende des Frequenzspektrums gut versorgt. Bei einem Stück fällt der Attack der Bass Drum etwas dünner als gewohnt aus. Vermutlich liegt er in einem Frequenzbereich, bei dem die Tops eine kleine Senke haben. Bei anderen Stücken ist wieder "alles gut".
Bandpassbässe werden ja oft als Single Tone Generatoren bezeichnet. Das kann ich bisher für diesen Bass nicht bestätigen. Die Anbindung an die Tops funktioniert recht gut. Laut Datenblatt spielt der Bass zwischen 45 Hz und 100 Hz bei ± 3 dB. Ich hab es nicht nachgemessen, möchte der Angabe aber Glauben schenken. Sicherlich gibt es Musik, die relevante Anteile auch noch unter 45 Hz hat, aber bei den gängigsten Musikrichtungen ist man mit dem Bass und seiner unteren Grenzfrequenz gut bedient. Ggf. könnte man das Low End durch den am Subwoofer vorhandenen Boost auch noch etwas pushen.
Da abzusehen war, dass der anschließende Livetest bei eher gemäßigter Lautstärke erfolgen würde, habe ich bei diesem Test mit Konservenmusik auch mal "richtig Gas gegeben". Der beschriebene Charakter der Anlage bleibt weitgehend erhalten, nur halt lauter, ohne dass die Höhen zu sehr hervortreten . Dieses Verhalten hatten wir bei unserem Eisenacher Boxentest bei manchen Aktivboxen feststellen können.
Liveeinsatz
Die Anlage steht in einer mittelgroßen, recht gut klingenden Kirche, die bestuhlt etwa 300 Personen fasst, in der eine Band Jugendlicher ein Programm irgendwo zwischen Pop und Rock spielen will. Sowohl Band als auch Kirchenraum sind mir bestens bekannt, sodass ich die Anlage in dem Raum gut einschätzen kann. Gespielt wird mit quasi klassischer Bandbesetzung: Schlagzeug, E-Bass, Keyboard, akustischer Gitarre und mehrstimmigem Gesang.
Band und somit auch ich als FOHler legen Wert auf die Wiedergabe aller Details in Verbindung mit einer guten Sprachverständlichkeit. Das ganze findet bei gemäßigter Lautstärke statt.
Die gesteckten Ziele habe ich erreicht. Schlagzeug und Bass haben ein gutes Fundament gebildet, wobei ich die Bass Drum relativ hoch abgestimmt habe, um mit dem E-Bass noch darunter gehen zu können. Keyboard habe ich in den unteren Mitten betont, sodass zwischen den Präsenzbereichen der Stimmen und den Keys noch genug Raum für die akustische Gitarre blieb, die in der Band auch oft als Soloinstrument genutzt wird. Alle diese Einstellungen waren mit relativ geringen EQ-Eingriffen realisierbar. Speziell die Tops reagieren schon recht gut auf Veränderungen am EQ. Die Staffelung der einzelnen Signale hat die PA gut wiedergegeben, sodass ein kompakter und trotzdem transparenter Mix möglich war. An manchen Stellen hätte ich mir allerdings ein wenig mehr "Luftigkeit" im Hochtonbereich gewünscht. Das wäre einer noch höheren Natürlichkeit des Mixes dienlich gewesen. Die Sprachverständlichkeit war in der gesamten Tiefe des Raumes, ca 15 m, gut. Lediglich der systembedingte, zu erwartende Pegelverlust zu den hinteren Plätzen hin, war zu erkennen.
Je nach Geschmack sollte eine geringfügige Pegelanpassung an Sub oder Top vorgenommen werden. Ich habe im dieser Anwendung den Bass geringfügig zurück genommen.
Nach Ende der Veranstaltung gab es von den Anwesenden durchgängig positive Resonanz, auch von anderen anwesenden Musikern, denen ich ein differenziertes Urteil zutraue.
Die Band hat heute ihr Meisterstück abgeliefert, die Anlage das Ihre dazu beigetragen .
Fazit
Eine sehr kompakte einfach zu bedienende und leistungsfähige PA-Kombination, deren Stärke in ihrer Präsenz liegt. Leichte Einschränkungen bei der Natürlichkeit. Für Musik ohne nennenswert ausgeprägten Bassanteil lassen sich die Tops bei kleineren Veranstaltungen auch gut fullrange bis 55Hz einsetzen. Ich könnte mir die M10 auch gut in Verbindung mit einem 12" Bassreflex-Subwoofer vorstellen. Das würde die Kompaktheit und Transportfähigkeit noch weiter steigern und sollte als Kombination auch gut funktionieren. In wie weit die Griffthematik am Subwoofer für die eigene Anwendung entscheidend ist, muss man letztlich für sich entscheiden. Man findet allerdings in fast jeder Lebenslage eine Möglichkeit, den Bass zu tragen, egal, ob man dafür an die Rollen, oder in die Bassreflexkanäle fasst.
Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei den Mitarbeitern der MUSIC Group, zu der die Marke Turbosound gehört, dass sie mir die Anlage für diesen Test zur Verfügung gestellt haben.
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