TAMA TG 80
Registrierter Benutzer
Über den Sinn und Unsinn von Billiggitarren…
Eine musikalische, praktische und allgemeine Betrachtung vor allem für Anfänger in 6 Teilen:
1. Meine Motivation/ 2. Die philosophische Saite/ 3. Die Beschaffung/ 4. Prioritäten setzen/ 5. Die praktische Seite/ 6. Binsenweisheiten
Tach zusammen!
Das ist nahezu das erste Mal, dass ich es für angebracht halte, mich in einem Forum zu äußern - und das auch gleich in aller Ausführlichkeit. Seit geraumer Zeit suche und lese ich im Internet und verschiedenenen Foren Informationen zum Thema Akustik-Gitarre - i.d.R. zu bestimmten Modellen und Fabrikaten oder praktischen bzw. handwerklichen Problemen. Dabei stoße ich häufig auf Fragen von Anfängern oder Aufsteigern und denke so bei mir, an deren Stelle wäre ich manchmal ganz schön frustriert.
Manche Threads, die ich bisher gelesen habe, laufen nach folgenden Muster ab: ein Jemand oder eine Jemandin stellt eine Frage, mit etwas Glück erhält er/sie ein oder zwei Antworten, und dann folgen Posts, in denen vor allem Fachwissen zum Besten gegeben wird oder Detail- und 'Experten'-Fragen diskutiert werden. Diese Anmerkungen haben oft mit der eigentlichen Frage nicht mehr viel zu tun. Seinerzeit hätten sie mir als unbedarften, unwissenden und unsicheren Neuling nicht weitergeholfen. Eingedenk meiner eigenen Hilflosigkeit in der Anfängerphase möchte ich meine bisher gesammelten Erfahrungen und mein unmaßgebliches Wissen zur Verfügung stellen. Als einer der 'stillen Profiteure' dieses Forums kann ich so auch mal 'was zurückgeben, in der Hoffnung, die hier angeführten Aspekte mögen ebenfalls hilfreich sein.
Nach dem Sortieren meiner Ansichten hab' ich sie in verschiedene Aspekte unterteilt, damit vor allem die Anfänger und Unbedarften nicht gleich von der Textflut überrollt werden und etwas gezielter lesen können. Das Verfassen hat sich über längere Zeit hingezogen, da ich immer wieder auf Aspekte gestoßen bin, die mir gar nicht in den Sinn gekommen wären, und so wurde auch der Text immer länger, zumal auch eigene 'Erlebnisse' mit eingeflossen sind. Doppelungen oder Wiederholungen mit den Themen anderer Beiträge - ich verweise an dieser Stelle schonmal auf die empfehlenswerten 'Handreichungen' von Corkonian, Rancid, Disgracer u.a. - habe ich weitgehend zu eliminieren versucht, trotzdem gibt es sie natürlich - battjuhnoh, noobaddi iss pörfekkt!
Ich betone ausdrücklich, dass es sich im Folgenden um meine subjektive, mit individuellen Erfahrungen untermauerte, Sichtweise handelt! Ich beabsichtige in keiner Weise, andere Personen, Hersteller, Händler oder real existierende Lebewesen in irgendeiner Form herabzusetzen, herabzuwürdigen oder gar zu beleidigen. Ich beabsichtige lediglich, die eine(n) oder andere(N) Handlungen und Motive in Frage zu stellen. Ferner gestehe ich freimütig, dass ich manchen Anbieter einer gebrauchten Gitarre liebend gerne zur Lektüre der folgenden 'Abhandlung' verdonnern können würde - vor dem Verkauf, versteht sich!
2. Die philosophische(?) Seite
Eine Bekannte - gelernte und passionierte Buchhändlerin - hat mir folgende Standardsituation erzählt. Kommt wer (Geschlecht egal) in die Buchhandlung. Frage: "Kann ich Ihnen helfen?" Antwort: "Ja, ich suche ein Buch". Frage: "Was für ein Buch soll es denn sein?" Antwort: "Weiß nicht, ist für meinen Sohn". Gut, oder? Andere Situation, Jahre her. Ich stehe in der Kneipe und jemand spricht mich an: "Du, hörma! Du hast doch Ahnung von HiFi. Ich will mir 'ne Anlage kaufen, welche ist denn gut?" Sagt ein Anderer: "Ich glaube die Sowieso oder die Dingens…". Auch nicht schlecht. Aber Ahnungen gehören in die Esoterik und der Glaube in die Kirche.
Nicht wenige Gitarren-Anfänger oder -Aufsteiger machen's gerne in ähnlicher Form, wie man immer wieder lesen kann. Nämlich 'es' sich einfach - indem sie irgendwo irgendwelche Personen fragen und auf das musikalische Lebensglück hoffen. Liegt ja auch nahe, weil wir daran gewöhnt sind - wir leben schließlich im Land der Experten und All- oder Besserwisser! Zu jedem Blödsinn, dem man mit etwas gesundem Menschenverstand auch alleine durchdenken kann, werden vor allem in den Medien sog. 'Experten' zu Wort gelassen. Keine Ahnung, wer die dazu gemacht hat, aber sie sind überall, gepaart mit einer nicht mehr zu bremsenden Wissenschaftshörigkeit und einer regelrechten Evaluationswut. Die Folge sind die ganzen Sport-, Küchen-, Wellness-, Society-, Beauty-, Erotik-(S)experten und die Mitmenschen, die zwar zu nix was 'sagen' können, aber immer und überall mitreden. Ob schwachsinnige Castingshows oder das neueste Promiproleten-Big-Brassa - jeder weiß bei und für die Anderen immer bestens, wie die drauf sind und WARUM bei denen WAS los ist. Von 50 000 Leuten im Fußballstadion spielen lächerliche 22 mit dem Ball, aber die restlichen 49 978 sind alle Experten, die Hälfte davon permanent am Ende unzufrieden (eigentlich sollten die Besucher wissen, solche Veranstaltungen sind i.d.R. ergebnisoffen!).
- Worum es letztlich geht, ist nur eines - Verantwortung!
ICH treffe eine Entscheidung, ICH gebe Geld aus, ICH informiere mich im Rahmen meiner Möglichkeiten, ICH bin verantwortlich, egal, was mir die Experten empfehlen.
Ich (also der Verfasser dieser Zeilen) sehe mich nicht als Experte. Ich habe Wissen, und ich habe Erfahrungen. Mein Wissen ist begrenzt, aber ich kann's erweitern. Meine Erfahrungen sind zutreffend, aber rein subjektiv! Mein Wissen ist mitunter unzureichend, meine Erfahrungen kann ich guten Gewissens weitergeben. Für Beides habe ich lange und viel 'arbeiten' müssen und kein Mensch kann sie mir wegnehmen. Was andere damit machen, ist ihre Sache, was ich damit anfange, liegt ganz und gar in meiner Verantwortung.
- Liebe Gitarren-Anfänger, Ihr wollt eine Gitarre kaufen - NIEMAND wird Euch aus dieser Verantwortung entlassen!!!
Nicht bei der Informationsbeschaffung, nicht bei der Entscheidung, nicht beim Kauf. Diese Verantwortung ist eines von wenigen Dingen, die Euch ganz alleine gehören.
Eine beliebte Frage lautet in etwa: "Wie sind die XY- Gitarren?" Meine Antwort darauf wäre: "Oben lang und dünn, unten rund und dick, mit Drähten dran, machen Geräusche". Was kann ich mit so einer Frage eigentlich erreichen? Information beschaffen, etwas in Erfahrung bringen? Einen Experten finden, der's dann verbockt hat, wenn ich mit der gefällten Entscheidung doch irgendwie nicht zufrieden bin? Es gibt keine 'Stiftung Warentest' für Akustikgitarren; was ist, wenn ein anderer Experte meinen eben getätigten Super-Kauf wieder 'schlecht betet'?
Meine Empfehlung für Anfänger: trefft eine Wahl, fällt eine Entscheidung, gebt einen bestimmten Betrag aus - und seid mit dem Ergebnis zufrieden! Denn im Rahmen Eurer Möglichkeiten habt Ihr (hoffentlich) alles getan, was Euch mit Euren Mitteln möglich war. Und lasst Euch vor allem nach dem Kauf nicht von irgendwelchen Besserwisser-Experten wieder verunsichern…
… denn vermutlich wollt ihr doch nur eines - MUSIK machen, oder?!
MfG
TAMA TG 80
Eine musikalische, praktische und allgemeine Betrachtung vor allem für Anfänger in 6 Teilen:
1. Meine Motivation/ 2. Die philosophische Saite/ 3. Die Beschaffung/ 4. Prioritäten setzen/ 5. Die praktische Seite/ 6. Binsenweisheiten
Tach zusammen!
Das ist nahezu das erste Mal, dass ich es für angebracht halte, mich in einem Forum zu äußern - und das auch gleich in aller Ausführlichkeit. Seit geraumer Zeit suche und lese ich im Internet und verschiedenenen Foren Informationen zum Thema Akustik-Gitarre - i.d.R. zu bestimmten Modellen und Fabrikaten oder praktischen bzw. handwerklichen Problemen. Dabei stoße ich häufig auf Fragen von Anfängern oder Aufsteigern und denke so bei mir, an deren Stelle wäre ich manchmal ganz schön frustriert.
Manche Threads, die ich bisher gelesen habe, laufen nach folgenden Muster ab: ein Jemand oder eine Jemandin stellt eine Frage, mit etwas Glück erhält er/sie ein oder zwei Antworten, und dann folgen Posts, in denen vor allem Fachwissen zum Besten gegeben wird oder Detail- und 'Experten'-Fragen diskutiert werden. Diese Anmerkungen haben oft mit der eigentlichen Frage nicht mehr viel zu tun. Seinerzeit hätten sie mir als unbedarften, unwissenden und unsicheren Neuling nicht weitergeholfen. Eingedenk meiner eigenen Hilflosigkeit in der Anfängerphase möchte ich meine bisher gesammelten Erfahrungen und mein unmaßgebliches Wissen zur Verfügung stellen. Als einer der 'stillen Profiteure' dieses Forums kann ich so auch mal 'was zurückgeben, in der Hoffnung, die hier angeführten Aspekte mögen ebenfalls hilfreich sein.
Nach dem Sortieren meiner Ansichten hab' ich sie in verschiedene Aspekte unterteilt, damit vor allem die Anfänger und Unbedarften nicht gleich von der Textflut überrollt werden und etwas gezielter lesen können. Das Verfassen hat sich über längere Zeit hingezogen, da ich immer wieder auf Aspekte gestoßen bin, die mir gar nicht in den Sinn gekommen wären, und so wurde auch der Text immer länger, zumal auch eigene 'Erlebnisse' mit eingeflossen sind. Doppelungen oder Wiederholungen mit den Themen anderer Beiträge - ich verweise an dieser Stelle schonmal auf die empfehlenswerten 'Handreichungen' von Corkonian, Rancid, Disgracer u.a. - habe ich weitgehend zu eliminieren versucht, trotzdem gibt es sie natürlich - battjuhnoh, noobaddi iss pörfekkt!
Ich betone ausdrücklich, dass es sich im Folgenden um meine subjektive, mit individuellen Erfahrungen untermauerte, Sichtweise handelt! Ich beabsichtige in keiner Weise, andere Personen, Hersteller, Händler oder real existierende Lebewesen in irgendeiner Form herabzusetzen, herabzuwürdigen oder gar zu beleidigen. Ich beabsichtige lediglich, die eine(n) oder andere(N) Handlungen und Motive in Frage zu stellen. Ferner gestehe ich freimütig, dass ich manchen Anbieter einer gebrauchten Gitarre liebend gerne zur Lektüre der folgenden 'Abhandlung' verdonnern können würde - vor dem Verkauf, versteht sich!
2. Die philosophische(?) Seite
Eine Bekannte - gelernte und passionierte Buchhändlerin - hat mir folgende Standardsituation erzählt. Kommt wer (Geschlecht egal) in die Buchhandlung. Frage: "Kann ich Ihnen helfen?" Antwort: "Ja, ich suche ein Buch". Frage: "Was für ein Buch soll es denn sein?" Antwort: "Weiß nicht, ist für meinen Sohn". Gut, oder? Andere Situation, Jahre her. Ich stehe in der Kneipe und jemand spricht mich an: "Du, hörma! Du hast doch Ahnung von HiFi. Ich will mir 'ne Anlage kaufen, welche ist denn gut?" Sagt ein Anderer: "Ich glaube die Sowieso oder die Dingens…". Auch nicht schlecht. Aber Ahnungen gehören in die Esoterik und der Glaube in die Kirche.
Nicht wenige Gitarren-Anfänger oder -Aufsteiger machen's gerne in ähnlicher Form, wie man immer wieder lesen kann. Nämlich 'es' sich einfach - indem sie irgendwo irgendwelche Personen fragen und auf das musikalische Lebensglück hoffen. Liegt ja auch nahe, weil wir daran gewöhnt sind - wir leben schließlich im Land der Experten und All- oder Besserwisser! Zu jedem Blödsinn, dem man mit etwas gesundem Menschenverstand auch alleine durchdenken kann, werden vor allem in den Medien sog. 'Experten' zu Wort gelassen. Keine Ahnung, wer die dazu gemacht hat, aber sie sind überall, gepaart mit einer nicht mehr zu bremsenden Wissenschaftshörigkeit und einer regelrechten Evaluationswut. Die Folge sind die ganzen Sport-, Küchen-, Wellness-, Society-, Beauty-, Erotik-(S)experten und die Mitmenschen, die zwar zu nix was 'sagen' können, aber immer und überall mitreden. Ob schwachsinnige Castingshows oder das neueste Promiproleten-Big-Brassa - jeder weiß bei und für die Anderen immer bestens, wie die drauf sind und WARUM bei denen WAS los ist. Von 50 000 Leuten im Fußballstadion spielen lächerliche 22 mit dem Ball, aber die restlichen 49 978 sind alle Experten, die Hälfte davon permanent am Ende unzufrieden (eigentlich sollten die Besucher wissen, solche Veranstaltungen sind i.d.R. ergebnisoffen!).
- Worum es letztlich geht, ist nur eines - Verantwortung!
ICH treffe eine Entscheidung, ICH gebe Geld aus, ICH informiere mich im Rahmen meiner Möglichkeiten, ICH bin verantwortlich, egal, was mir die Experten empfehlen.
Ich (also der Verfasser dieser Zeilen) sehe mich nicht als Experte. Ich habe Wissen, und ich habe Erfahrungen. Mein Wissen ist begrenzt, aber ich kann's erweitern. Meine Erfahrungen sind zutreffend, aber rein subjektiv! Mein Wissen ist mitunter unzureichend, meine Erfahrungen kann ich guten Gewissens weitergeben. Für Beides habe ich lange und viel 'arbeiten' müssen und kein Mensch kann sie mir wegnehmen. Was andere damit machen, ist ihre Sache, was ich damit anfange, liegt ganz und gar in meiner Verantwortung.
- Liebe Gitarren-Anfänger, Ihr wollt eine Gitarre kaufen - NIEMAND wird Euch aus dieser Verantwortung entlassen!!!
Nicht bei der Informationsbeschaffung, nicht bei der Entscheidung, nicht beim Kauf. Diese Verantwortung ist eines von wenigen Dingen, die Euch ganz alleine gehören.
Eine beliebte Frage lautet in etwa: "Wie sind die XY- Gitarren?" Meine Antwort darauf wäre: "Oben lang und dünn, unten rund und dick, mit Drähten dran, machen Geräusche". Was kann ich mit so einer Frage eigentlich erreichen? Information beschaffen, etwas in Erfahrung bringen? Einen Experten finden, der's dann verbockt hat, wenn ich mit der gefällten Entscheidung doch irgendwie nicht zufrieden bin? Es gibt keine 'Stiftung Warentest' für Akustikgitarren; was ist, wenn ein anderer Experte meinen eben getätigten Super-Kauf wieder 'schlecht betet'?
Meine Empfehlung für Anfänger: trefft eine Wahl, fällt eine Entscheidung, gebt einen bestimmten Betrag aus - und seid mit dem Ergebnis zufrieden! Denn im Rahmen Eurer Möglichkeiten habt Ihr (hoffentlich) alles getan, was Euch mit Euren Mitteln möglich war. Und lasst Euch vor allem nach dem Kauf nicht von irgendwelchen Besserwisser-Experten wieder verunsichern…
… denn vermutlich wollt ihr doch nur eines - MUSIK machen, oder?!
MfG
TAMA TG 80
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