jw-lighting
Helpful & Friendly User
Hallo zusammen,
im Rahmen des Weihnachtsgewinnspiels 2013 bin ich stolzer Besitzer dieses noch recht neuen Interfaces geworden. Meine Meinung darüber will ich euch nicht vorenthalten
Enttec DMX USB Pro MK2 Interface
Herstellerseite: http://www.enttec.com/?main_menu=Products&pn=70314
Features:
Um MIDI zu nutzen wird ein zusätzliches Breakoutcable benötigt, das nicht im Lieferumfang enthalten und als Zubehör für knapp 30€ zu haben ist. Das Kabel habe ich hier und kann auf Wunsch gerne mal testen, was mit MIDI möglich ist - allerdings bin ich mit MIDI wenig vertraut, weshalb ich davon momentan die Finger lasse
Der Standalone-Modus bietet die Möglichkeit, mit der beiliegenden Software (nur Windows, Mac) eingehende DMX-Daten von einem der beiden Ports aufzunehmen, auf dem Rechner zu speichern und auf das Interface zu überspielen. Diese können dann ohne Rechner vom Interface wiedergegeben werden und beliebig oft wiederholt werden. Dazu später mehr.
Erster Eindruck:
Das Interface kommt zusammen mit Anleitung, Treiber-CD und Gummifüßen zum Ankleben im stabilen Pappkarton. Als Zubehör enthalten sind ein Breakoutcable für beide DMX-Universes mit drei 5-poligen XLR-Steckern (OUT/IN und OUT) und ein USB-Kabel mit Mirco-USB Stecker.
Das Interfaces selbst wirkt mit seinem Aluminiumgehäuse sehr stabil - da dürfte auch ein Sturz vom Tisch keinen Schaden anrichten.
Der Micro-USB-Stecker sitzt leicht versetzt und fest genug im Gehäuse, um das Interface mit Breakoutcable daran hoch zu heben. Auch das Breackoutcable lässt sich durch die Schrauben am D-Sub Stecker sicher fixieren. Ein Ausfall durch heraus rutschende Stecker ist also nicht zu erwarten. Die kleinen farbigen Zettel/Aufkleber am Breakoutcable kennzeichnen, um welchen der beiden DMX Ein- bzw. Ausgänge es sich handelt. Allerdings vermute ich, dass die mit der Zeit verloren gehen, da sie aus beschichtetem Papier sind...
Installation, Konfiguration & Einschalten:
Installation
Die Installation des Treibers gestaltet sich recht einfach. Auf der beiliegenden CD befindet sich ein kleines Skript, welches den Treiber installiert. Dabei handelt es sich nicht direkt um einen Treiber für das Interface, sondern für den im Interface verwendeten USB zu Seriell-Wandler von FTDI. Das funktionierte bei mir sehr unkompliziert (Win 7).
Unter Linux ist die Installation ebenfalls kein Hexenwerk, man benötigt lediglich die Bibliothek für den FTDI-Chipsatz. Bei mir war sie schon drauf, sonst lässt sie sich leicht mittels apt installieren.
Konfiguration
Die beiliegende Software "DMX PRO Manager" ist ebenfalls schnell installiert und erlaubt das konfigurieren des Interfaces, das Aufzeichen und Aufspielen von Daten für den Standalone-Modus und ein Firmware-Update. Auch ein kleines "Pult" und eine Übersicht über empfangene DMX-Werte für Analysezwecke stellt die Software zur Verfügung. Die Bedienung erfolgt dabei vollständig über einen Browser. Leider funktioniert der Zugriff bei mir nicht von einem anderen Rechner im Netzwerk.
Einschalten
Nach dem Anstecken blinkt einem die LED des Interfaces weiß entgegen - heißt soviel wie: "bin bereit und hab nix zu tun". Schickt man Daten an einen der beiden Ports, kommt die entsprechende Farbe (Port 1: Grün; Port2: Gelb) hinzu. Ebenso, wenn wir senden. Ist der Standalone-Modus konfiguriert und startet automatisch, zeigt die LED einem das mit blauer Farbe. Rot für einen Fehler habe ich bisher nicht gesehen, Violett für MIDI habe ich noch nicht probiert.
Betrieb mit gängiger Software:
Da das Interface noch recht neu ist, gibt es wenige Ausgabeplugins für gängige Software wie DMXControl, PC_Dimmer, Freestyler, ... die genau auf das PRO Mk2 zugeschnitten sind, also beide Ports voll unterstützen.
Die meisten Softwares unterstützen jedoch das Vorgängergerät DMX USB Pro, zu dem das PRO Mk2 kompatibel ist, um so mit Port1 zu senden oder zu empfangen.
Schließlich habe ich noch einen Trick gefunden, wie man die volle Funktion des Interfaces mit jeder Software nutzt, die Art-Net beherrscht.
Im Folgenden will ich für euch erst einmal ausführen, welche Software das Interface direkt unterstützt:
DMXControl
Über den Geräte-Manager in Windows muss aktiviert werden, dass der USB-Seriell Wandler im Interface einen Virtuellen COM Port (VCP) erstellt. Dazu gibt es ein Video auf der ENTTEC Produktseite.
Mit der Nummer des COM-Ports lässt sich dann das "Enttec DMX Pro Driver" Ausgabeplugin nutzen, um Port1 als Ein- oder Ausgang zu nutzen.
PC_Dimmer
Funktioniert (bei mir auch ohne virtuellen COM-Port) mit dem Plugin für das Enttec Pro. Daher nur Port 1 als Aus- oder Eingang nutzbar. Bei diesem Plugin lassen sich außerdem die DMX-parameter des Interfaces konfigurieren.
Freestlyer
Es gibt ein eigenes Plugin für das Pro Mk2, das Plugin des Pro funktioniert auch nicht. Leider lässt sich der verwendete Port trotzdem nicht konfigurieren, und DMX-In konnte ich gar nicht einrichten
ChamSys Magic Q
Das Enttec Pro soll zwar unterstützt werden, bei meinen Test konnte ich MagicQ trotzdem nicht dazu überreden, mit dem Interface zusammen zu arbeiten. Wenn, dann lässt sich hier vielleicht wieder über Art-Net was machen. Vielleicht lags auch an mir
Q Light Controller
Plug & Play, funktioniert mit voller Unterstützung beider Ports als Ein- und Ausgang
Open Lighting Architecture (OLA)
Plug & Play, funktioniert mit voller Unterstützung beider Ports als Ein- und Ausgang
Trick, um beide Ports über Art-Net zu nutzen:
Um beide Ports mit DMXControl zu nutzen, habe ich mir mit VirtualBox eine virtuelle Maschine mit einem Linux angelegt, und darin OLA installiert.
Die virtuelle Maschine kann über einen Netzwerkport mit dem Gastsystem, dem Windows mit DMXControl, kommunizieren.
OLA habe ich so eingerichtet, dass es ein Art-Net Universe empfängt und am Interface Port 2 ausgibt sowie am Interface Port 1 empfangene Daten über Art-Net sendet. Über das Art-Net Plugin in DMXControl können die Daten dann zum Interface gesendet und von diesem Empfangen werden. Der Trick funktioniert natürlich auch mit anderer Software als DMXControl, die Art-Net unterstützt. Dazu kann ich gerne noch ein Tutorial erstellen, wenn Interesse besteht.
Mit OLA lässt sich das Interface auf ähnliche Weise mit einem kleinen Rechner wie dem Raspberry Pi auch als Art-Net Node nutzen. Wird kein Eingang benötigt, lassen sich sogar zwei Universes mit je 512 DMX-Kanälen senden.
Anmerkung: VirtualBox ist eine Software, mit der sich ein weiteres Betriebssystem starten lässt, so als wäre es auf einem eigenen Rechner. VirtualBox simuliert dazu die Hardware eines Rechners für das Betriebssystem, welches in der virtuellen Maschine läuft. So lassen sich praktisch mehrere Rechner mit verschiedenen Betriebssystemen gleichzeitig nutzen.
Standalone-Modus:
Mit der Software Pro-Manager lässt sich eine Show auf einem der beiden Eingänge aufnehmen und dann auf Knopfdruck oder beim automatisch Start des Interfaces abspielen (Standalone).
Dabei kann die Anzahl der aufgenommenen Kanäle stufenlos zugunsten einer längeren Aufnahmedauer reduziert werden. Eine mit 24 Kanälen aufgenommene Show belegt so über 80 Sekunden nur 2% des Speichers. Hochgerechnet ergibt das über eine Stunde Aufnahmedauer. Bei vollen 512 Kanälen reichten die ca. 2MB Speicher für etwa 200 Sekunden Aufnahme.
Bei den Aufnahme-Screenshots habe ich 48 Kanäle gewählt.
Mit der aktuellen Version des Pro-Managers von der ENTTEC Homepage lässt sich die Aufnahme über einen Trigger starten und stoppen, also wenn ein definierter DMX-Kanal einen bestimmten Wert erreicht. Damit kann Start und Stop der Aufnahme sehr genau getimed werden, was besonders bei wiederholenden Shows, bei denen ein nahtloser Übergang vom Ende zum Anfang gewünscht ist, sehr praktisch ist.
Aufgenommene Shows können als Datei gespeichert und erneut eingespielt werden.
Ein großes Manko gibt es allerdings noch: Während man mit dem Pro-Manager auf das Interface zugreift, um z.B. eine Show aufzunehmen, kann keine Software mehr auf das Interface zugreifen um Daten auszugeben, die man dann aufnimmt. So hilft einem der Standalone-Modus auch nicht wirklich weiter, wenn man nur das Interface hat und nicht zum Beispiel auch ein DMX-Pult...
Laut ENTTEC-Support ist dieses Problem bekannt und es soll recht bald eine neue Version des Pro-Managers geben, die dann auch aus Art-Net Streams aufzeichnen kann.
Um das Interface ohne Rechner zu betreiben, kann man z.B. ein USB-Ladegerät oder auch eine USB-Powerbank nutzen. Das Interface braucht knapp 250mA Strom.
Wenn Windows Mäuse sieht...
Während meiner Tests hatte ich auf einmal mit einem üblen Problem zu kämpfen:
Windows hielt das Interface für eine Maus, was den Rechner unbedienbar machte, bis das Interface vom USB-Port abgezogen war.
Folgendes war passiert: Der interne USB-Seriell Wandler stellt einen COM-Port zur Verfügung. Früher gab es mal Mäuse, die eben über einen solchen COM-Port angeschlossen wurden. Windows dachte nun also, dort wäre eine Maus angeschlossen.
Ursache ist ein Bug im Treiber des verbauten Chipsatzes von FTDI, der in der auf der CD beiliegenden Version noch enthalten ist. Mit der Installation eines aktuellen Treibers von der FTDI-Homepage gibt es dieses Problem nicht mehr!
Der Hersteller des Interfaces hat mir diesbezüglich sehr zeitnah und freundlich über den Support per Mail geantwortet.
Fazit:
Das ENTTEC DMX USB PRO Mk2 bietet für knapp 230€ alles, was man für eine Nutzung im semiprofessionellen oder professionellen Bereich braucht. Es wirkt stabil und sehr hochwertig. Den professionellen Eindruck bestätigt die Möglichkeit, wichtige Parameter der DMX-Übertragung zu konfigurieren. Die Option, beide Ports als Ein- oder Ausgang zu nutzen schafft Raum für eine sehr flexible Nutzung. Besonders praktisch erscheint mir der Standalone-Modus, durch den das Interface auch ohne Rechner nutzbar wird. Eine solche Funktion erfordert sonst eigens die Anschaffung eines DMX Recorders. Hier Pro und Contra nochmal im Überblick:
- Keine direkte Unterstützung beider Ports durch DMXControl, PC_Dimmer und andere
- Shows lassen sich bisher nur von externen Quellen aufnehmen
+ Sehr stabiles Gehäuse
+ Flexible Nutzung, da beide Ports IN oder OUT
+ DMX-Parameter konfigurierbar
+ isolierte DMX Ports
+ Standalone Modus erübrigt DMX-Recorder
+ Platform unabhängig und gute Unterstützung in Linux
+ mit OLA schnell als Art-Net Node nutzbar
LG
jw-lighting
im Rahmen des Weihnachtsgewinnspiels 2013 bin ich stolzer Besitzer dieses noch recht neuen Interfaces geworden. Meine Meinung darüber will ich euch nicht vorenthalten
Enttec DMX USB Pro MK2 Interface
Herstellerseite: http://www.enttec.com/?main_menu=Products&pn=70314
Features:
- 2 DMX Ports, beide unabhängig voneinander als Ein- oder Ausgang nutzbar
- Voll RDM-fähig auf beiden DMX Ports
- Hält die letzte DMX-Ausgabe, wenn die Übertragung abbricht
- DMX Ports isoliert bis 1500V
- Framerate, Break- und MAB-Dauer für beide Ports unabhängig konfigurierbar
- FTDI-Chipsatz ermöglicht Nutzung auf allen Platformen (Windows, Linux, Mac)
- Interner DMX-Recorder für Standalonebetrieb
- MIDI Ein- und Ausgang
Um MIDI zu nutzen wird ein zusätzliches Breakoutcable benötigt, das nicht im Lieferumfang enthalten und als Zubehör für knapp 30€ zu haben ist. Das Kabel habe ich hier und kann auf Wunsch gerne mal testen, was mit MIDI möglich ist - allerdings bin ich mit MIDI wenig vertraut, weshalb ich davon momentan die Finger lasse
Der Standalone-Modus bietet die Möglichkeit, mit der beiliegenden Software (nur Windows, Mac) eingehende DMX-Daten von einem der beiden Ports aufzunehmen, auf dem Rechner zu speichern und auf das Interface zu überspielen. Diese können dann ohne Rechner vom Interface wiedergegeben werden und beliebig oft wiederholt werden. Dazu später mehr.
Erster Eindruck:
Das Interface kommt zusammen mit Anleitung, Treiber-CD und Gummifüßen zum Ankleben im stabilen Pappkarton. Als Zubehör enthalten sind ein Breakoutcable für beide DMX-Universes mit drei 5-poligen XLR-Steckern (OUT/IN und OUT) und ein USB-Kabel mit Mirco-USB Stecker.
Das Interfaces selbst wirkt mit seinem Aluminiumgehäuse sehr stabil - da dürfte auch ein Sturz vom Tisch keinen Schaden anrichten.
Der Micro-USB-Stecker sitzt leicht versetzt und fest genug im Gehäuse, um das Interface mit Breakoutcable daran hoch zu heben. Auch das Breackoutcable lässt sich durch die Schrauben am D-Sub Stecker sicher fixieren. Ein Ausfall durch heraus rutschende Stecker ist also nicht zu erwarten. Die kleinen farbigen Zettel/Aufkleber am Breakoutcable kennzeichnen, um welchen der beiden DMX Ein- bzw. Ausgänge es sich handelt. Allerdings vermute ich, dass die mit der Zeit verloren gehen, da sie aus beschichtetem Papier sind...
Installation, Konfiguration & Einschalten:
Installation
Die Installation des Treibers gestaltet sich recht einfach. Auf der beiliegenden CD befindet sich ein kleines Skript, welches den Treiber installiert. Dabei handelt es sich nicht direkt um einen Treiber für das Interface, sondern für den im Interface verwendeten USB zu Seriell-Wandler von FTDI. Das funktionierte bei mir sehr unkompliziert (Win 7).
Unter Linux ist die Installation ebenfalls kein Hexenwerk, man benötigt lediglich die Bibliothek für den FTDI-Chipsatz. Bei mir war sie schon drauf, sonst lässt sie sich leicht mittels apt installieren.
Konfiguration
Die beiliegende Software "DMX PRO Manager" ist ebenfalls schnell installiert und erlaubt das konfigurieren des Interfaces, das Aufzeichen und Aufspielen von Daten für den Standalone-Modus und ein Firmware-Update. Auch ein kleines "Pult" und eine Übersicht über empfangene DMX-Werte für Analysezwecke stellt die Software zur Verfügung. Die Bedienung erfolgt dabei vollständig über einen Browser. Leider funktioniert der Zugriff bei mir nicht von einem anderen Rechner im Netzwerk.
Einschalten
Nach dem Anstecken blinkt einem die LED des Interfaces weiß entgegen - heißt soviel wie: "bin bereit und hab nix zu tun". Schickt man Daten an einen der beiden Ports, kommt die entsprechende Farbe (Port 1: Grün; Port2: Gelb) hinzu. Ebenso, wenn wir senden. Ist der Standalone-Modus konfiguriert und startet automatisch, zeigt die LED einem das mit blauer Farbe. Rot für einen Fehler habe ich bisher nicht gesehen, Violett für MIDI habe ich noch nicht probiert.
Betrieb mit gängiger Software:
Da das Interface noch recht neu ist, gibt es wenige Ausgabeplugins für gängige Software wie DMXControl, PC_Dimmer, Freestyler, ... die genau auf das PRO Mk2 zugeschnitten sind, also beide Ports voll unterstützen.
Die meisten Softwares unterstützen jedoch das Vorgängergerät DMX USB Pro, zu dem das PRO Mk2 kompatibel ist, um so mit Port1 zu senden oder zu empfangen.
Schließlich habe ich noch einen Trick gefunden, wie man die volle Funktion des Interfaces mit jeder Software nutzt, die Art-Net beherrscht.
Im Folgenden will ich für euch erst einmal ausführen, welche Software das Interface direkt unterstützt:
DMXControl
Über den Geräte-Manager in Windows muss aktiviert werden, dass der USB-Seriell Wandler im Interface einen Virtuellen COM Port (VCP) erstellt. Dazu gibt es ein Video auf der ENTTEC Produktseite.
Mit der Nummer des COM-Ports lässt sich dann das "Enttec DMX Pro Driver" Ausgabeplugin nutzen, um Port1 als Ein- oder Ausgang zu nutzen.
PC_Dimmer
Funktioniert (bei mir auch ohne virtuellen COM-Port) mit dem Plugin für das Enttec Pro. Daher nur Port 1 als Aus- oder Eingang nutzbar. Bei diesem Plugin lassen sich außerdem die DMX-parameter des Interfaces konfigurieren.
Freestlyer
Es gibt ein eigenes Plugin für das Pro Mk2, das Plugin des Pro funktioniert auch nicht. Leider lässt sich der verwendete Port trotzdem nicht konfigurieren, und DMX-In konnte ich gar nicht einrichten
ChamSys Magic Q
Das Enttec Pro soll zwar unterstützt werden, bei meinen Test konnte ich MagicQ trotzdem nicht dazu überreden, mit dem Interface zusammen zu arbeiten. Wenn, dann lässt sich hier vielleicht wieder über Art-Net was machen. Vielleicht lags auch an mir
Q Light Controller
Plug & Play, funktioniert mit voller Unterstützung beider Ports als Ein- und Ausgang
Open Lighting Architecture (OLA)
Plug & Play, funktioniert mit voller Unterstützung beider Ports als Ein- und Ausgang
Trick, um beide Ports über Art-Net zu nutzen:
Um beide Ports mit DMXControl zu nutzen, habe ich mir mit VirtualBox eine virtuelle Maschine mit einem Linux angelegt, und darin OLA installiert.
Die virtuelle Maschine kann über einen Netzwerkport mit dem Gastsystem, dem Windows mit DMXControl, kommunizieren.
OLA habe ich so eingerichtet, dass es ein Art-Net Universe empfängt und am Interface Port 2 ausgibt sowie am Interface Port 1 empfangene Daten über Art-Net sendet. Über das Art-Net Plugin in DMXControl können die Daten dann zum Interface gesendet und von diesem Empfangen werden. Der Trick funktioniert natürlich auch mit anderer Software als DMXControl, die Art-Net unterstützt. Dazu kann ich gerne noch ein Tutorial erstellen, wenn Interesse besteht.
Mit OLA lässt sich das Interface auf ähnliche Weise mit einem kleinen Rechner wie dem Raspberry Pi auch als Art-Net Node nutzen. Wird kein Eingang benötigt, lassen sich sogar zwei Universes mit je 512 DMX-Kanälen senden.
Anmerkung: VirtualBox ist eine Software, mit der sich ein weiteres Betriebssystem starten lässt, so als wäre es auf einem eigenen Rechner. VirtualBox simuliert dazu die Hardware eines Rechners für das Betriebssystem, welches in der virtuellen Maschine läuft. So lassen sich praktisch mehrere Rechner mit verschiedenen Betriebssystemen gleichzeitig nutzen.
Standalone-Modus:
Mit der Software Pro-Manager lässt sich eine Show auf einem der beiden Eingänge aufnehmen und dann auf Knopfdruck oder beim automatisch Start des Interfaces abspielen (Standalone).
Dabei kann die Anzahl der aufgenommenen Kanäle stufenlos zugunsten einer längeren Aufnahmedauer reduziert werden. Eine mit 24 Kanälen aufgenommene Show belegt so über 80 Sekunden nur 2% des Speichers. Hochgerechnet ergibt das über eine Stunde Aufnahmedauer. Bei vollen 512 Kanälen reichten die ca. 2MB Speicher für etwa 200 Sekunden Aufnahme.
Bei den Aufnahme-Screenshots habe ich 48 Kanäle gewählt.
Mit der aktuellen Version des Pro-Managers von der ENTTEC Homepage lässt sich die Aufnahme über einen Trigger starten und stoppen, also wenn ein definierter DMX-Kanal einen bestimmten Wert erreicht. Damit kann Start und Stop der Aufnahme sehr genau getimed werden, was besonders bei wiederholenden Shows, bei denen ein nahtloser Übergang vom Ende zum Anfang gewünscht ist, sehr praktisch ist.
Aufgenommene Shows können als Datei gespeichert und erneut eingespielt werden.
Ein großes Manko gibt es allerdings noch: Während man mit dem Pro-Manager auf das Interface zugreift, um z.B. eine Show aufzunehmen, kann keine Software mehr auf das Interface zugreifen um Daten auszugeben, die man dann aufnimmt. So hilft einem der Standalone-Modus auch nicht wirklich weiter, wenn man nur das Interface hat und nicht zum Beispiel auch ein DMX-Pult...
Laut ENTTEC-Support ist dieses Problem bekannt und es soll recht bald eine neue Version des Pro-Managers geben, die dann auch aus Art-Net Streams aufzeichnen kann.
Um das Interface ohne Rechner zu betreiben, kann man z.B. ein USB-Ladegerät oder auch eine USB-Powerbank nutzen. Das Interface braucht knapp 250mA Strom.
Wenn Windows Mäuse sieht...
Während meiner Tests hatte ich auf einmal mit einem üblen Problem zu kämpfen:
Windows hielt das Interface für eine Maus, was den Rechner unbedienbar machte, bis das Interface vom USB-Port abgezogen war.
Folgendes war passiert: Der interne USB-Seriell Wandler stellt einen COM-Port zur Verfügung. Früher gab es mal Mäuse, die eben über einen solchen COM-Port angeschlossen wurden. Windows dachte nun also, dort wäre eine Maus angeschlossen.
Ursache ist ein Bug im Treiber des verbauten Chipsatzes von FTDI, der in der auf der CD beiliegenden Version noch enthalten ist. Mit der Installation eines aktuellen Treibers von der FTDI-Homepage gibt es dieses Problem nicht mehr!
Der Hersteller des Interfaces hat mir diesbezüglich sehr zeitnah und freundlich über den Support per Mail geantwortet.
Fazit:
Das ENTTEC DMX USB PRO Mk2 bietet für knapp 230€ alles, was man für eine Nutzung im semiprofessionellen oder professionellen Bereich braucht. Es wirkt stabil und sehr hochwertig. Den professionellen Eindruck bestätigt die Möglichkeit, wichtige Parameter der DMX-Übertragung zu konfigurieren. Die Option, beide Ports als Ein- oder Ausgang zu nutzen schafft Raum für eine sehr flexible Nutzung. Besonders praktisch erscheint mir der Standalone-Modus, durch den das Interface auch ohne Rechner nutzbar wird. Eine solche Funktion erfordert sonst eigens die Anschaffung eines DMX Recorders. Hier Pro und Contra nochmal im Überblick:
- Keine direkte Unterstützung beider Ports durch DMXControl, PC_Dimmer und andere
- Shows lassen sich bisher nur von externen Quellen aufnehmen
+ Sehr stabiles Gehäuse
+ Flexible Nutzung, da beide Ports IN oder OUT
+ DMX-Parameter konfigurierbar
+ isolierte DMX Ports
+ Standalone Modus erübrigt DMX-Recorder
+ Platform unabhängig und gute Unterstützung in Linux
+ mit OLA schnell als Art-Net Node nutzbar
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