Stratspieler
Helpful & Friendly User
Hallo,
ich möchte meinem Traynor Darkhorse ein schickes 1x12"-Cabinet für's Wohnzimmer spendieren.
Überlegung
Das an und für sich zugehörige 112er Cabinet von Traynor ist mir mit ca. 249,- zu teuer und außerdem zu klein, da ich nur noch große Cabs spielen möchte. Ich habe mich sehr an voluminöse Boxen gewöhnt. Meine Bühnen-Bugera-112er Cabs sind zwar groß genug und erste Hörversuche mit ihnen sind trotz noch vorhandener Nebengeräusche des Traynor (ich berichtete hier im Board darüber) außerordentlich vielversprechend. Jedoch sind sie - im Querformat. Das künftige Cabinet für den Darkhorse soll im Hochformat daherkommen.
Ich finde, dieses Format passt besser zum Ambiente des Darkhorse.
Vorschwebt mir also ein feines, hinten offenes Cabinet, ungefähr 60 cm hoch, etwa 50 cm breit und etwa 25 cm tief. Speaker nach Wahl, ebenso das Frontlogo. Auch wenn ich inzwischen längst den Celestion V30 in großen und hinten offenen 1x12"-Boxen favorisiere, soll es hier ein Greenback oder ein ähnlicher Speaker sein - dazu aber erst in einem späteren Teil mehr.
Was also als Cabinet nehmen?
Der Griff sollte schmal sein, damit der Darkhorse nicht schief darauf steht (Der Griff z.B. meiner Bugera-Cabs ist hier schon zu hoch). Hochkantboxen gibt es anscheinend relativ wenige, also kommt ein Quer-Cab infrage, wo man die Komponenten von "quer" zu "hoch" umbauen kann, ohne groß umfangreiche Tolexarbeiten zu machen, die wiederum kosten - an dieser Stelle wollte ich gern sparen. Kleinere Löcher mit Tolex zu schliessen ist kein Problem, etwas Original-Tolex fällt immer ab. Desweiteren soll, falls erforderlich, bereits vorhandenes Holz- und Schraubmaterial genutzt werden, ebenfalls um Kosten zu sparen.
Trotz Größe soll die Kiste insgesamt nicht zu wuchtig wirken; relativ leicht sein; sich mehr oder weniger harmonisch oder dezent einschliesslich Logo ins übrige Mobiliar einfügen. OK, vom guten Klang will ich erst gar nicht sprechen - selbstredend.
Die Suche ergab schlussendlich in der Elektrobucht einen Anbieter mb-music: "Gitarrenbox 1x12er Leergehäuse - Big Cabinet-Sonderposten - made in Germany", wo sich nach Anfrage und kurzer Recherche herausstellte, dass es sich hierbei um in Deutschland gebaute Boxen des Herstellers PCL handeln soll. Die im Angebot stehenden Specs, sowie der Preis sagten erst einmal zu und nach einem gesendeten und akzeptierten Preisvorschlag wechselten buntes Papier und Cabinet den Besitzer.
Naaa jaaa - erst einmal musste ich etwas warten... Lt. Angebot waren die Cabs verfügbar... Ich habe aber lernen müssen, dass "verfügbar" offenbar nicht gleichbedeutend ist mit "sofort lieferbar"... Meine dann getätigte Nachfrage hinsichtlich "Wo isse, he??" allerdings liess den Anbieter fix reagieren und bald klingelte der Postmann und lieferte ein im Vergleich zu meinen 1x12er Bugera-Cabinets wirklich angenehm leichtes Cabinet an. Absender auf dem Karton: tatsächlich PCL, St. Wendel.
Lieferumfang
Ich stelle mal die originalen Angebotsfotos (Quelle: ebay) dem angelieferten Cabinet gegenüber:
Man sieht, das ist etwas abweichend vom Angebot. Aber das gefällt mir ohne die Querleisten an der Front sogar umso besser!
Die - ähem - filigrane Front, bestehend aus einer hübsch dezenten strohbraunfarbenen Bespannung ist abnehmbar:
Was erwartet uns noch? Mitgeliefert wurden zwei Rückwandbretter, hier abgenommen:
und ein Tütchen mit folgendem Inhalt:
Hm, der Tütcheninhalt ist nicht gerade üppig. Vier recht kurz geratene Schrauben nebst m.E. zu großen Einschlaghülsen für den Speaker, sowie acht Schrauben, mit denen man offensichtlich die beiden Rückwände befestigen soll - jeweils an den zugehörigen Leisten rechts und links (siehe im folgenden Bild). Anhand des Fotos würden die Rückwände unten und oben keinen Halt finden, weil da keine Leisten sind. Löcher zur Befestigung des Speakers in die mit den Seitenteilen des Cabinets wahrscheinlich über Nut und Feder plus zusätzlichen Leisten sauber verleimte Frontplatte sind ebensowenig vorhanden, wie Löcher zur Befestigung der Rückwände.
Und wo ich schon mal reinglotze: Ok, das Thema "wie lackiert man deckend mattschwarz" hat offenbar einen *hüstel* weiten Interpretationsraum
(Dem Geschehen vorgreifend: Der Griff ist bereits abmontiert, die Löcher sind mit passenden Holzdübeln verschlossen und verleimt und mit weißem Holzkitt geglättet - dazu mehr im nächsten Teil.)
Was die rückwärtigen Leisten im Cabinet angeht, so findet man, dass offenbar beim Abschneiden des Tolex das Cuttermesser etwas zu tief ins Holz ging. Nachgeschwärzt wurde nicht:
Und man findet, dass - wie übrigens auch unsere Chinesen beim Bugera - das Thema "Kleben" - offenbar nicht allzu ernst genommen wird. Und das gilt für das gesamte Cabinet. Nur geringer testweiser Zug an der Ecke reichte aus und schon ist die Pelle runter....
Ich habe die Ahle druntergesteckt, damit das Tolex nicht wieder hochklappt.
Alles in allem hinterlässt dass Cabinet einen geringfügig zwiespältigen Eindruck.
Größe des Cabinets, Materialien (15 mm Sperrholz - Art unbekannt), Stabilität und Gewicht sind meinen Erwartungen entsprechend. Jedoch ist die Verarbeitung angesichts der Verklebung des Tolex und angesichts der Innenmattierung kein wirklich großes Kino. Gut, ich muss sowieso ran, da ich umbaue. Und da wäre mir ein bombenfest sitzendes Tolex sogar hinderlich. Sprühmattlack habe ich da, Holzmaterialien, Schrauben und Ponal ebenso, Werkzeug sowieso - hier habe ich keinen zusätzlichen finanziellen Aufwand. Und der Speaker ist bereits so gut wie gebraucht günstig eingekauft (mehr dazu später).
Fazit
Das Cabinet ist ein fix und fertig, aber nachlässig und sparsam zusammengebauter Bausatz mit Nachholebedarf. Plug & Play is' nicht. Und wer die noch benötigten Materialien nicht hat, hier also noch Kohle spendieren muss, ist womöglich mit einer fertigen Box weitaus besser beraten. Für Bastler mit Werkzeugen und Material ist hingegen die Kiste ein gefundenen Fressen.
Mehr dann im nächsten Teil. Hier werde ich dem Cabinet von seinen Quer- auf die Hochkantbeine helfen, den Griff umsetzen, sowie die Vorbereitungen für den Einbau des Speakers treffen.
Bis dann!
CU MM
ich möchte meinem Traynor Darkhorse ein schickes 1x12"-Cabinet für's Wohnzimmer spendieren.
Überlegung
Das an und für sich zugehörige 112er Cabinet von Traynor ist mir mit ca. 249,- zu teuer und außerdem zu klein, da ich nur noch große Cabs spielen möchte. Ich habe mich sehr an voluminöse Boxen gewöhnt. Meine Bühnen-Bugera-112er Cabs sind zwar groß genug und erste Hörversuche mit ihnen sind trotz noch vorhandener Nebengeräusche des Traynor (ich berichtete hier im Board darüber) außerordentlich vielversprechend. Jedoch sind sie - im Querformat. Das künftige Cabinet für den Darkhorse soll im Hochformat daherkommen.
Ich finde, dieses Format passt besser zum Ambiente des Darkhorse.
Vorschwebt mir also ein feines, hinten offenes Cabinet, ungefähr 60 cm hoch, etwa 50 cm breit und etwa 25 cm tief. Speaker nach Wahl, ebenso das Frontlogo. Auch wenn ich inzwischen längst den Celestion V30 in großen und hinten offenen 1x12"-Boxen favorisiere, soll es hier ein Greenback oder ein ähnlicher Speaker sein - dazu aber erst in einem späteren Teil mehr.
Was also als Cabinet nehmen?
Der Griff sollte schmal sein, damit der Darkhorse nicht schief darauf steht (Der Griff z.B. meiner Bugera-Cabs ist hier schon zu hoch). Hochkantboxen gibt es anscheinend relativ wenige, also kommt ein Quer-Cab infrage, wo man die Komponenten von "quer" zu "hoch" umbauen kann, ohne groß umfangreiche Tolexarbeiten zu machen, die wiederum kosten - an dieser Stelle wollte ich gern sparen. Kleinere Löcher mit Tolex zu schliessen ist kein Problem, etwas Original-Tolex fällt immer ab. Desweiteren soll, falls erforderlich, bereits vorhandenes Holz- und Schraubmaterial genutzt werden, ebenfalls um Kosten zu sparen.
Trotz Größe soll die Kiste insgesamt nicht zu wuchtig wirken; relativ leicht sein; sich mehr oder weniger harmonisch oder dezent einschliesslich Logo ins übrige Mobiliar einfügen. OK, vom guten Klang will ich erst gar nicht sprechen - selbstredend.
Die Suche ergab schlussendlich in der Elektrobucht einen Anbieter mb-music: "Gitarrenbox 1x12er Leergehäuse - Big Cabinet-Sonderposten - made in Germany", wo sich nach Anfrage und kurzer Recherche herausstellte, dass es sich hierbei um in Deutschland gebaute Boxen des Herstellers PCL handeln soll. Die im Angebot stehenden Specs, sowie der Preis sagten erst einmal zu und nach einem gesendeten und akzeptierten Preisvorschlag wechselten buntes Papier und Cabinet den Besitzer.
Naaa jaaa - erst einmal musste ich etwas warten... Lt. Angebot waren die Cabs verfügbar... Ich habe aber lernen müssen, dass "verfügbar" offenbar nicht gleichbedeutend ist mit "sofort lieferbar"... Meine dann getätigte Nachfrage hinsichtlich "Wo isse, he??" allerdings liess den Anbieter fix reagieren und bald klingelte der Postmann und lieferte ein im Vergleich zu meinen 1x12er Bugera-Cabinets wirklich angenehm leichtes Cabinet an. Absender auf dem Karton: tatsächlich PCL, St. Wendel.
Lieferumfang
Ich stelle mal die originalen Angebotsfotos (Quelle: ebay) dem angelieferten Cabinet gegenüber:
Man sieht, das ist etwas abweichend vom Angebot. Aber das gefällt mir ohne die Querleisten an der Front sogar umso besser!
Die - ähem - filigrane Front, bestehend aus einer hübsch dezenten strohbraunfarbenen Bespannung ist abnehmbar:
Was erwartet uns noch? Mitgeliefert wurden zwei Rückwandbretter, hier abgenommen:
und ein Tütchen mit folgendem Inhalt:
Hm, der Tütcheninhalt ist nicht gerade üppig. Vier recht kurz geratene Schrauben nebst m.E. zu großen Einschlaghülsen für den Speaker, sowie acht Schrauben, mit denen man offensichtlich die beiden Rückwände befestigen soll - jeweils an den zugehörigen Leisten rechts und links (siehe im folgenden Bild). Anhand des Fotos würden die Rückwände unten und oben keinen Halt finden, weil da keine Leisten sind. Löcher zur Befestigung des Speakers in die mit den Seitenteilen des Cabinets wahrscheinlich über Nut und Feder plus zusätzlichen Leisten sauber verleimte Frontplatte sind ebensowenig vorhanden, wie Löcher zur Befestigung der Rückwände.
Und wo ich schon mal reinglotze: Ok, das Thema "wie lackiert man deckend mattschwarz" hat offenbar einen *hüstel* weiten Interpretationsraum
(Dem Geschehen vorgreifend: Der Griff ist bereits abmontiert, die Löcher sind mit passenden Holzdübeln verschlossen und verleimt und mit weißem Holzkitt geglättet - dazu mehr im nächsten Teil.)
Was die rückwärtigen Leisten im Cabinet angeht, so findet man, dass offenbar beim Abschneiden des Tolex das Cuttermesser etwas zu tief ins Holz ging. Nachgeschwärzt wurde nicht:
Und man findet, dass - wie übrigens auch unsere Chinesen beim Bugera - das Thema "Kleben" - offenbar nicht allzu ernst genommen wird. Und das gilt für das gesamte Cabinet. Nur geringer testweiser Zug an der Ecke reichte aus und schon ist die Pelle runter....
Ich habe die Ahle druntergesteckt, damit das Tolex nicht wieder hochklappt.
Alles in allem hinterlässt dass Cabinet einen geringfügig zwiespältigen Eindruck.
Größe des Cabinets, Materialien (15 mm Sperrholz - Art unbekannt), Stabilität und Gewicht sind meinen Erwartungen entsprechend. Jedoch ist die Verarbeitung angesichts der Verklebung des Tolex und angesichts der Innenmattierung kein wirklich großes Kino. Gut, ich muss sowieso ran, da ich umbaue. Und da wäre mir ein bombenfest sitzendes Tolex sogar hinderlich. Sprühmattlack habe ich da, Holzmaterialien, Schrauben und Ponal ebenso, Werkzeug sowieso - hier habe ich keinen zusätzlichen finanziellen Aufwand. Und der Speaker ist bereits so gut wie gebraucht günstig eingekauft (mehr dazu später).
Fazit
Das Cabinet ist ein fix und fertig, aber nachlässig und sparsam zusammengebauter Bausatz mit Nachholebedarf. Plug & Play is' nicht. Und wer die noch benötigten Materialien nicht hat, hier also noch Kohle spendieren muss, ist womöglich mit einer fertigen Box weitaus besser beraten. Für Bastler mit Werkzeugen und Material ist hingegen die Kiste ein gefundenen Fressen.
Mehr dann im nächsten Teil. Hier werde ich dem Cabinet von seinen Quer- auf die Hochkantbeine helfen, den Griff umsetzen, sowie die Vorbereitungen für den Einbau des Speakers treffen.
Bis dann!
CU MM
- Eigenschaft