Hilfe nötig: Griffschrift! (Sterische Harmonika GCFB)

Hallo Klemens,
grundsätzlich von der Vorgehensweise ist es so, daß ich die Noten überwiegend mit einer Midi-Tastatur in das Programm eingebe. Die Tonart der Notenvorlage ist vorerst mal egal. Wenn bei einem Lied ein Text zum singen vorhanden ist, schreibe ich den grundsätzlich direkt unter die Notenzeile. Und das ist schon das nächste Thema - Tonart und ist es für eine Männerstimme so singbar. Nachdem ich eine G-C-F-B-Harmonika habe, transponiere ich dann das Lied in die Tonlage, die zu meiner Stimme paßt. Insoweit ist es kein Problem das Widele-Lied um einen Ton nach oben auf G-Dur zu transponieren. Der höchste Ton zum singen ist dann das D, und das komme relativ häufig vor, wäre für mich nicht die Wunschtonart. Für eine Männerstimme könnte ich mir sogar die C-Dur (2.Reihe) vorstellen. Spiel einfach mal das Lied nicht in der 3.Reihe, sondern in der 2.Reihe und versuch dazu zu singen.
Mit dieser Griffschriftschreiberei gibt es natürlich u.U. ein grundsätzliches Problem >> G E M A . Soweit das Lied GEMA-frei ist, kannst es natürlich umschreiben und auch evtl. an Freunde verteilen. Wenn es aber kein GEMA-freies Lied ist, kannst das Lied von deinen gekauften Noten für den Eigenbedarf umschreiben, aber nicht mehr. (Ich meine ich müßte von der rechtlichen Seite her so richtig liegen).
Vielleicht könnte da unser Forums-Moderator seine Bewertung dazugeben.
Dann zum Andy, wie bei jedem Programm : am Anfang nicht verzweifeln und aufgeben. Es ist sehr hilfreich ab und zu in der Beschreibung zu lesen. Das ist jetzt nicht ironisch gemeint, sondern das ist oft die beste Lösung für ein Problem. Ich mag auch nicht gerne in den Beschreibungen blättern, aber manchmal hilft's.
Wenn ich zum Gelingen euerer Arbeit beitragen kann, mach ich das gerne.
Zum Schluß noch mal die Frage, evtl. auch an den Moderator: Wie kann man eine ..pdf-Datei anhängen? Hab zwar den Hilfetext gelesen, da komm ich aber nicht weiter
Viele Grüße
Harmonikaner
 
Zum Schluß noch mal die Frage, evtl. auch an den Moderator: Wie kann man eine ..pdf-Datei anhängen? Hab zwar den Hilfetext gelesen, da komm ich aber nicht weiter

Hallo Harmonikaner,

im "erweiterten Modus" hast die "Büroklammer" oben im Menü oder unter dem Editorfenster einen Block "Zusätzliche Einstellungen", da gibt es einen Button "Anhänge verwalten". Damit solltest Du eigentlich auch eine PDF-Datei hochladen können.
Bei mir steht da "Erlaubte Dateierweiterungen: bmp doc gif gp3 gp4 gp5 gpx jpe jpeg jpg mid pdf png psd rar skp tlp txt zip".

Bei Dir auch? Ich bin mir nicht ganz sicher - es kann sein, daß ich das nur durch meinen "HFU"-Bapper darf.
Eine hier oft praktizierte Methode ist auch, einen externen Link zu verwenden und die Datei z. B. auf dropbox abzulegen.

Danke übrigens für Dein Toccata-Beispiel, das ist sehr aufschlußreich. Ganz nebenbei hat Sise dann auch eine etwas anspruchsvollere Version als mein Einfachst-Minimal-Beispiel zum Einstieg.
Aber dazu auch noch eine kleine Frage (ich habe eigentich keine Ahnung von Steirischen Harmonikas): Als Akkordsymbol über der Notenzeile wird immer ein Dominantseptakkord angegeben. Ist das nur aus ideologischen Gründen oder sind da tatsächlich Septakkorde im Instrument?

Viele Grüße
Torsten
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Torsten,
vielen Dank für deinen Hinweis auf Anhänge, bin jetzt auch im erweiterten Modus und sehe auch die Büroklammer. Häng dann zum Schluß mal eine Testdatei dran.
Zu deiner Frage zu den Akkorden über den Notenzeilen. Diese Akkorde haben mit dem Harmonikaspiel primär nichts zu tun. Die Begleitung für den Harmonikaspieler steht unter der Zeile mit dem Druck- und Zughinweis. Warum ich die Akkorde oben drüber schreibe hat zwei Gründe: 1. tu ich mich leichter beim Umsetzen in Griffschrift. Das Programm erkennt nicht zu 100 % ob Zug oder Druck erforderlich ist. Es bedarf auf jeden Fall einer Nacharbeit. Da kann ich dann auf einen Blick erkennen, ob die Umsetzung in Ordnung ist (z.B. C-Dur - B-Baß und Druck -
g7 - G-Septakkord - B-Baß und Zug etc.), notfalls muß ich die Begleitung berichtigen. 2. sind diese Begleitakkorde hilfreich für ein Begleitinstrument, z.B. Gitarre.
Grundsätzlich von den Akkorden auf der Steirischen (G-C-F-B) ist 2.Reihe >Druck C-Dur< >Zug G-Dur< . Im Begleitakkord spielen wir auf der Steirischen also gar keinen Septakkord.
Um den Anhang zu testen häng ich mal ein Lied dran, das ich von einem alten handgeschriebenen Notenblatt übernehmen konnte. Das Lied ist eine Mundart-Volksweise aus der Oberpfalz und wurde 1934 aufgeschrieben. Ich hoffe, euch gefällts.
Viele Grüße
Harmonikaner, Alois
 

Anhänge

  • Wann i in Wald nei geh.pdf
    450,4 KB · Aufrufe: 336
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Forumler,
möchte nochmal das Thema GEMA und Schreiben von Griffschriften aufgreifen. Leider gibt es keinen Kommentar zu meinem Beitrag vom 5.12. vom Moderator.
Hat da vielleicht jemand irgendwelche Erfahrungen, die er an uns weitergeben könnte ? Wir sollten da ja nicht unbedingt in ein offenes Fettnäpfchen treten.
Viele Grüße
Harmonikaner

>>> richtig Beitrag v. 6.12.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Harmonikaner,

da sprichst Du ja einen nicht unwichtigen Punkt an...
Im allgemeinen hat man mit alten Volksweisen keine Schwierigkeiten, denn es gibt keine namentlich bekannten Komponisten oder diese sind schon hinreichend lange (über 70 Jahre) tot.
Der vorliegende Fall ist eventuell etwas schwieriger zu beurteilen, denn einerseits die Mundart-Volksweise ja schon (viel?) älter als das "Aufschreibedatum" 1943. Wann ist der Schreiber gestorben?
Beziehungsweise: eine alte Melodie aufzuschreiben macht einen noch lange nicht zum Urheber. Man hat höchstens die Rechte am "Arrangement", was ich angesichts eines einfachen (wenn auch zweistimmigen) Liedchens als diskutabel sehen würde. Eventuell ist sogar auch die zweite Stimme traditionell überliefert und nicht auf dem Mist des Schreibers gewachsen.
Juristen mögen das natürlich alles anders sehen (und darum geht es ja leider).

Im Grunde aber hätte ich im vorliegenen Fall keine Bedenken: Es handelt sich um historische Volksmusik im ursprünglichen Sinn, sie steht also dem Volk zur freien Verfügung.
Rubrik: "Brauchtumspflege".
Wenn die Moderation das anders sähe, wäre der WW (der Wachsame Wil) wohl schon eingeschritten. :)


Wenn ich schon mal dabei bin, kann ich auch gleich ein paar Fragen und Bemerkungen zum Toccata-Satz loslassen:
Achtung: das ist nicht böse gemeint, einfach nur Beobachtungen, um einen Vergleich mit zeitgenössischen Notensatzprogrammen zu ermöglichen. Freilich ist die hervorragende Griffschrift-Implementierung in Toccata schon ein Alleinstellungsmerkmal, das darf man nicht vergessen!

Zum Toccata-Satz:
  • Takt 6 geht nicht auf. Ich gehe mal davon aus, daß am Ende eine Viertel, nicht eine Achtel stehen müßte. Interessant, daß Toccata sowas zuläßt, mit vielen anderen Programmen hätte Schwierigkeiten, das hinzubekommen.
  • Ich empfinde am Anfang (wie bei der Einleitung) den melodischen Schwerpunkt deutlich auf "Wald", also den ersten Takt als eine Art "Auftakt" - in der Einleitung/dem Zwischenspiel gibt es dort auch keine Baßbegleitung. Deshalb kommt mir der Wechselbaß (X) auf "Wald" etwas ungewöhlich vor, ich hätte da eher den Grundton erwartet (und entsprechend die anderen Wechselbaßtöne auch verschoben).
    Ist das Absicht oder war das Toccatas "automatischer Wechselbaß"?
  • Akkordbuchstaben überschneiden sich oft mit Text oder Notenhälsen
  • uneinheitlicher Zeilenaufbau, d. h. recht leere Zeilen folgen auf dicht gedrängte Zeilen: z. B. 7 Takte in der zweiten Zeile, aber nur 4 in der dritten Zeile (trotz ähnlicher Taktinhalte)
  • Unorthodoxe Halsrichtungen. Normalerweise bestimmt bei "Akkorden" (beide Notenköpfe am selben Hals) die am weitesten von der Mittellinie entfernte Note die Halsrichtung. Das ist z. B. in Takt 4 und 5 deutlich nicht der Fall. Außerdem sollten Hälse, die von den Notenlinien nach außen ragen, leicht verkürzt werden. Diese hier haben allerdings in Toccata immer ihre Standardlänge von einer Oktave?
  • Takt 20 (Anfang der vierten Zeile): Noten an einem gemeinsamen Hals bekommen auch nur einen Bindebogen, nicht zwei!
  • Die Ausrichtung von Baß- und Akkordton untereinander ist problematisch. Könnte man das notfalls manuell zurechtschieben?

Erkenntnis:
Läßt sich auf der Club-Harmonika "fast" so direkt abspielen, :) nur eine Entsprechung des X-Wechselbasses gibt es dort nicht, da muß man eben drauf verzichten. Und in der Einleitung läßt sich der Subdominant-Akkord (hier: C) nicht auf Zug spielen.
Das führt dazu, daß ich im Prinzip im entsprechenden Umfeld die Balgrichung komplett umdrehen muß (schon, daß mir nicht die Luft ausgeht), mit dem willkommenen Nebeneffekt, daß ich auch in der Tonika einen Wechselbaß spielen kann. Dann hat das auch was Gutes. Auf jeden Fall stünden größere Umbaumaßnahmen an.

Wieder was gelernt: Es ist eher möglich, Club-Griffschrift mit der Steirischen zu spielen, als Steirische-Griffschrift mit der Club. :nix:

Viele Grüße
Torsten
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Harmonikaner,

Sorry für die späte Rückmeldung, aber manchmal sind Moderatoren auch mal eine längere Zeit offline. Generell sind solche Transkriptionen leider eine Art Grauzone, aber hier im Musiker-Board verfahren wir in etwa so, wie Du's selbst schon beschrieben hast:

Soweit das Lied GEMA-frei ist, kannst es natürlich umschreiben und auch evtl. an Freunde verteilen. Wenn es aber kein GEMA-freies Lied ist, kannst das Lied von deinen gekauften Noten für den Eigenbedarf umschreiben, aber nicht mehr. (Ich meine ich müßte von der rechtlichen Seite her so richtig liegen).

Dies steht auch in Einklang mit unseren Board-Regeln, insbesondere den Punkten 2 und 13.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Torsten,
ja so ist das Leben - man lernt niemals aus. Du hast eine Club-Harmonika - ich weiß absulut nicht, was da anders ist im Gegensatz zur Steirischen.
Bei toccata gibt es aber eine grundsätzliche Voreinstellung - hier kann man die Club-Harmonika eingeben. Dann gibt es auch sicher Griffschriftnoten für die Club.
Zu deinen Bemerkungen zum Lied "Wann i in Wald nei geh". Im Takt 6 ist mir da ein Lapsus unterlaufen. Bei manuellen Änderungen ist da auch im Programm noch was nachzubessern in Bezug auf die Notenfähnchen. (Änderung ist mir da von toccata bereits zugesagt). Ich werd die dritte Note in eine Viertelnote ändern, dann ist da die Welt wieder in Ordnung. Mir ist das beim Spiel bisher leider noch gar nicht aufgefallen.
Ob nun in einer Notenzeile mehr oder weniger Takte drinnen sind, finde ich ist relativ egal. Toccata macht zwar beim anlegen eines Layouts einen Vorschlag bezüglich dieser Zeilenaufteilung. Meist verschiebe ich aber Takte - wichtig ist mir da, daß der Liedtext gut unter die Noten paßt und gut lesbar ist.
Zu den Halsrichtungen habe ich mir noch keine Gedanken gemacht, ich nehme das, was mir toccata anbietet. Ich weiß, die Akkorde (über den Notenzeilen) kollidieren häufig mit Notenhälsen. Verschiebe dann die Akkorde manuell. Ich werde diesbezüglich mal mit toccata (Rubi-Soft) wegen einer Änderung korrespondieren. Man hat da für Vorschläge immer ein offenes Ohr. Aber letztlich könnte man natürlich diese Akkorde auch rauslöschen, dann wäre das Problem auch gelöst. Aber das will ich aus meiner Sicht nicht. (Hinweis: Begleitinstrument)
Ich bin kein studierter Musikus, insoweit ist mir relativ egal, wohin die Hälse schauen. Mich ärgert's nur, wenn Notenhälse in die unter der Notenzeile stehende Harmonika-Begleitung hineinragen. Da helf ich teilweise dann auch manuell nach, indem ich die Halslänge verkürze.
Zum Takt 20: Die Bögen hab ich manuell gesetzt. Für mich ist das so o.K. Ob es dazu eine Regel gibt ist mir egal. Ich schreibe ja die Noten ausschließlich für meinen Bedarf.
Die Begleitung unter der Notenzeile wird primär mal vom Programm gesetzt (ausgehend von den Notenwerten darüber). Du kannst aber diese Groß- und Kleinbuchstaben in jeder Weise manuell verschieben, und meine Schreibweise ist so, daß ich den Abschluß Baß und Akkord immer untereinander schreibe.
Meine Grundsätze zum Wechselbaß: z.B. Cdur - Akkorde C G F. Bei C und F schreibe ich als erstes immer den Grundbaß, im folgenden Takt darauf denn den Wechselbass. (z.B. B b b A b b usw. oder C c c B c c ) Bei der Dominante G : hier steht als erstes immer der Wechselbaß. (z.B. A b b B b b usw.)
Diese Vorgehensweise ist auch in den gekauften Griffschriftnoten so umgesetzt.
Beim Live-Spiel kann sich diese Wechselbaßregel schon mal verschieben. Mir hat bisher noch niemand gesagt, ich hätte da oder dort einen falschen Wechselbaß gespielt. Wichtig ist doch nur eins: Die Musik muß dir als Spieler und deinen Zuhörern gefallen und Spaß machen.
Ich hoffe, ich hab deine Hinweise und Anregungen alle irgendwie abgehandelt.
Bin für Anregungen immer offen.
Hab's fast vergessen: Vielen Dank an den Moderator Wil bezüglich dem Hinweis zu den Griffschriftnoten.
Viele Grüße
Harmonikaner, Alois
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Hallo Alois,

vielen Dank für Deine Erläuterungen und für die guten Einblicke in das Arbeiten mit Toccata!

Natürlich dienen die Aufzeichnungen in erster Linie privaten Zwecken, und sicherlich kannst Du alles auch so schreiben, wie Du möchtest (genauso, wie ich mich beharrlich gegen die Rechtschreibreform wehre)... ;)

Ich kenne eben Toccata nicht (bis auf den Bilck in die Anleitung zum Thema Griffschrift) und es hat mich einfach interessiert, welche "Effekte" automatisch zustandekamen und welche manuell, bzw. ob man eventuell eingreifen könnte.
Das kann man ja offensichtlich, und damit ist es auch gut.
Ob man sich in jedem Einzelfall die Mühe einer manuellen Nachbearbeitung macht oder nicht, liegt im Ermessensspielraum.

Ein "mir reicht das so" oder "das ist Absicht" sind also völlig befriedigende Antworten, solange das Programm es erlaubt, es anders zu machen.

Zum Unterschied Club/Steirisch (Toccata kann ja beides): die ersten beiden Reihen sind eigentlich identisch, ab der dritten Reihe geht die Steirische logisch und systematisch weiter, das Club-System hat nur verstreute Hilfstöne und das war's.
Größte Einschränkung der Club-Harmonika sind wohl die nur 8 Baßknöppe:
Wenn Du A a auf Druck (als Tonika) spielst, entspricht das 1 2 auf Druck, soweit so gut.
Die Subdominante kannst Du (wie im Beispiel) auf Zug mit C c spielen oder auf Druck mit B b. Und genau diese Wahlmöglichkeit bietet Dir die Club nicht - da geht die Subdominante nur auf Druck (mit den Knöpfen 3 4).
Und es gibt keinen Knopf, der dem X-Baß entspricht.

Nochmal Danke und viele Grüße
Torsten
 

Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben