ich hab ein bisschen mit freeware plugins herumgespielt und versucht, den RBass-Effekt zu simulieren und ich muss sagen, so einfach ist das nicht.
Reine Sättigungs-Plugins sind zu subtil, die typischen Zerren (TubeAmp o.Ä.) hört man nachher auch deutlich als Zerre raus und schwächer eingestellt sind die zugefügten Obertöne auch zu leise..
Habe damit herumgespielt das Signal vor der Zerre durch einen Bandpass zu jagen oder eben auch nicht, aber konnte nie einen Effekt erreichen, der meinem Ohr "mehr Bässe" vorgaukelt.
Hab dann etwas gegooglet und mich an Empfehlungen versucht.. und überraschenderweise wurde ich fündig bei Plugins, die ich schon lange auf dem Rechner habe und bisher selten einsetze.... aus der VarietyOfSound-Schmiede mal wieder. War ja fast zu erwarten!
Zuerst spielte ich mit NastyLF herum, was schon nicht schlecht ist.. Bass boosten und gleichzeitig die Sättigung anschalten (sitzt in der Signalkette dahinter), so dass sich der Output-Pegel nicht ändert, aber der Bass stärker betont wird. Allerdings ist das ein altes Plugin von Bootsy, noch nicht mit seinem "stateful saturation approach" ausgestattet.. und parallel fand ich die Empfehlung, mal den BootEQ zu probieren. Den gibt es als BootEQ mk II schon mit stateful sat. und daher hab ich mir den vorgenommen.
Hier reinlesen lohnt sich auf jeden Fall mal:
http://varietyofsound.wordpress.com/2009/02/04/booteq-mkii-lf-shaping/
Ich hab erstmal die EQ Section links ausgeschaltet und dafür rechts in der Preamp-Section den LF-Regler und die Sättigung aktiviert. Damit wird der Bassbereich ganz schön betont, allerdings nicht nur durch Obertöne sondern auch durch merkliche Pegel-Anhebung. Also links die EQ-Section wieder aktiviert und hier entsprechend gegengesteuert. Auch dazu steht im gelinkten Artikel einiges Interessantes.
Was ich damit hinbekommen habe ging dann schon ganz gut in die Richtung dessen, was ich parallel an der Demo des RBass als "gutklingend" für mich konfiguriert hatte.
In meinem Versuch, den Klang noch feinzutunen und anzupassen, hatte ich allerdings das Gefühl, dass der RBass noch "mehr" macht.. der verbiegt auch etwas den Frequenzgang.. hab das noch etwas weiter untersucht, aber das wird jetzt zuviel.. falls das gewünscht ist, kann ich dazu auch mal noch ein paar Screenshots liefern. Aber ob sich das für dieses eine kleine Plugin wirklich lohnt..
Durchschaut hab ich den RBass nicht, aber ich hab zumindest darüber ein anderes Tool für mich entdeckt, mit dem man den Bassbereich ganz gut betonen (bzw. shapen) kann, ohne den letztendlichen Pegel EQ-typisch in die Höhe zu reißen.
Fazit: Mit dem RBass geht noch mehr und auch deutlich intuitiver. Aber es braucht keine 80$ um den Bassbereich in Form zu bringen.
Der Effekt klingt in meinen Ohren beim RBass etwas sauberer und beim BootEQ etwas dreckiger.
Muss auch dazu sagen, dass ich eine schon stark angezerrte Bass-Spur als Grundlage hatte (zufälligerweise) und deshalb leider der Test nicht 100%ig sauber und repräsentativ ist.
Was ich sonst noch festgestellt habe: Mindestens eins der beiden Plugins (BootEQ, RBass) drehen ganz schön in der Phase des Signals rum. Ich vermute das ist der RBass und was auch immer da passiert ist Teil des "Geheimnisses" bzw. der Technik dahinter.