Wil_Riker
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Einleitung
Die Firma Lewitt Audio ist ein eher junges und bislang weniger bekanntes Unternehmen, das vor wenigen Jahren von einem ehemaligen Projektmanager von AKG gegründet wurde. Der Deutschlandvertrieb liegt in den Händen von M&T. Die kleine aber feine Produktpalette von Lewitt umfasst Mikrofone für den Live- und Studio-Einsatz sowie Funksystemen, u. a. das dynamische Gesangsmikrofon MTP 540 DM, das preislich in der Einsteigerklasse bis 100 € einzuordnen ist, in der sich einige Vertreter anderer namhafter Hersteller tummeln. Inwiefern das MTP 540 DM zu einem (Geheim-) Tipp werden kann, soll versucht werden, in folgendem Review herauszufinden.
Lieferumfang, technische Daten und Verarbeitung
Beim Öffnen der hochwertig wirkenden Verpackung kommen neben dem Mikrofon selbst ein gedrucktes Handbuch und Garantiehinweise, sowie ein Transporttäschchen und die Mikrofonklammer zum Vorschein.
Bei letzterer fällt direkt der Knebel zur Fixierung des Gelenks ins Auge. Genau so etwas würde ich mir auch bei anderen Mikrofonen/Mikrofonklammern wünschen, denn dort muss man bei zu locker eingestelltem Gelenk immer zwei Schraubendreher zur Hand haben (einer zum Drehen, der zweite zum Gegenhalten), um das das Gelenk zu fixieren. Auch das obligatorische Gewindereduzierstück von 5/8" auf 3/8" ist vorhanden. Perfekt, hier sollten sich die Mitbewerber eine dicke Scheibe davon abschneiden .
Die Tasche aus schwarzem Kunstleder besitzt ein aufgeprägtes Firmenlogo und ist mit weichem Stoff ausgepolstert. Leider ist sie meiner Meinung nach etwas zu klein geraten, denn das Mikro passt nur sehr stramm hinein, so dass bei häufigem Gebrauch die Nähte und/oder der Reißverschluss nachgeben könnten.
Nimmt man das Mikro zum ersten Mal in die Hand, ist man verwundert über das relativ hohe Gewicht von 390 g und die Länge von 175 mm. Andere gängige Mikrofone, z. B. das Beyerdynamic TG-X58 (260 g, 170 mm), das Shure SM58 (320 g, 160 mm) oder das Electro-Voice PL-80 (290 g, 190 mm) sind teilweise deutlich leichter und kürzer. Das MTP 540 DM besitzt nicht die typische Eistüten-Form wie das SM58 bzw. TG-X58. Das Design komplett in Mattschwarz mit eingraviertem Logo am Schaft und silberfarbenen Highlights an den rückwärtigen Schalleinlässen finde ich insgesamt sehr gelungen. Hier isst das Auge also mit .
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass die Richtcharakteristik des Mikros eine Standard-Niere ist, die über den gesamten angegebenen Frequenzgang von 60 - 16.000 Hz hin lt. Handbuch (s. o.) relativ gut eingehalten wird.
Außer dem "normalen" MTP 540 DM gibt es auch eine Ausführung mit Schalter, gekennzeichnet durch ein angehängtes "s" im Produktnamen.
Vergleich mit Beyerdynamic TG-X58, Shure SM58 und Electro-Voice PL-80 inkl. Soundbeispielen
Da es relativ schwierig ist, den Klang eines Mikros zu beschreiben bzw. anhand des Frequenzdiagramms im Handbuch (s. o.) nachzuvollziehen, lassen wir das MTP 540 DM einfach für sich selbst sprechen . Als Vergleichsobjekte habe ich die drei bereits oben erwähnten Modelle Beyerdynamic TG-X58, Shure SM58 und Electro-Voice PL-80 gewählt, die meine Standard-Mikros für diverse Beschallungsaufgaben sind. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich kein Sänger bin!
Zur Testprozedur: Alle 4 Mikros wurden an 4 benachbarte Inputs meines Mischpults Allen&Heath MixWizward WZ3 16:2 angeschlossen und per PFL-Funktion auf gleichen Pegel gebracht. Aufgrund unterschiedlichen Outputs der Mikros ergab sich beim Input-Gain der Kanäle folgendes Bild - v. l. n. r. Lewitt, Beyerdynamic, Shure, Electro-Voice:
Bitte nicht davon irritieren lassen, dass es auf dem Bild so aussieht, als seien in einzelnen Kanälen die PAD- oder HPF-Taster gedrückt - dies war selbstverständlich nicht der Fall!
Beim ersten Test habe ich mich an folgendem Thread orientiert: https://www.musiker-board.de/faq-workshops-reviews-pa/422577-hoervergleich-gesangsmikros.html
D. h. Besprechung der einzelnen Modelle zuerst mit Lippenkontakt, dann aus 20 cm Abstand, danach von der Seite des Korbs (90°), und schließlich aus Richtung des XLR-Anschlusses am Schaft. Zu guter letzt habe ich noch versucht, ein paar typische Griffgeräusche zu erzeugen. Man möge mir meinen leichten oberhessischen Akzent nachsehen und dass ich am Tag der Testaufnahmen leicht verschnupft bzw. erkältet war . Zum Aufnehmen habe ich die Mischpultsumme dem Eingang meines Audio-Interfaces Lexicon Omega zugeführt. Als Aufnahmeprogramm auf meinem MacBook Pro diente Logic Express 9.1.8 unter OS X 10.9. Die Dateien liegen im WAVE-Format (16 Bit, 44.100 Hz) vor:
Lewitt MTP 540 DM
Beyerdynamic TG-X58
Shure SM58
Electro-Voice PL-80
Hier nun eine längere Textpassage, nämlich die Einleitung dieses Review-Abschnitts, um die Klangcharakteristik etwas zu verdeutlichen:
Lewitt MTP 540 DM
Beyerdynamic TG-X58
Shure SM58
Electro-Voice PL-80
Im Vergleich zu den beiden "Oldies" Shure SM58 und Electro-Voice PL-80 klingen das Lewitt MTP 540 DM und das Beyerdynamic TG-X58 recht modern und "warm", das Lewitt mit weniger prägnanten und "aufdringlichen" Höhen als das Beyerdynamik, und somit meinen persönlichen Geschmack treffend .
Die weitere Beurteilung überlasse ich dem geneigten Leser, denn ob "besser" oder "schlechter" entscheiden zu einem großen Teil persönlicher Geschmack und Einsatzzweck. Und natürlich muss das Mikro auch noch zur Stimme passen ...
Fazit
Das Mikro ist preiswert, hochwertig verarbeitet und klingt "modern". Einen weiteren Pluspunkt gibt's für die tolle Mikrofonklammer. Meiner Meinung nach ist Lewitt mit dem MTP 540 DM ein großer Wurf in der 100-Euro-Klasse gelungen, und man darf gespannt sein, wie die Produktpalette zukünftig erweitert wird.
Vielen Dank an M&T für die Teststellung und an Martin Hofmann für die Koordination .
Die Firma Lewitt Audio ist ein eher junges und bislang weniger bekanntes Unternehmen, das vor wenigen Jahren von einem ehemaligen Projektmanager von AKG gegründet wurde. Der Deutschlandvertrieb liegt in den Händen von M&T. Die kleine aber feine Produktpalette von Lewitt umfasst Mikrofone für den Live- und Studio-Einsatz sowie Funksystemen, u. a. das dynamische Gesangsmikrofon MTP 540 DM, das preislich in der Einsteigerklasse bis 100 € einzuordnen ist, in der sich einige Vertreter anderer namhafter Hersteller tummeln. Inwiefern das MTP 540 DM zu einem (Geheim-) Tipp werden kann, soll versucht werden, in folgendem Review herauszufinden.
Lieferumfang, technische Daten und Verarbeitung
Beim Öffnen der hochwertig wirkenden Verpackung kommen neben dem Mikrofon selbst ein gedrucktes Handbuch und Garantiehinweise, sowie ein Transporttäschchen und die Mikrofonklammer zum Vorschein.
Bei letzterer fällt direkt der Knebel zur Fixierung des Gelenks ins Auge. Genau so etwas würde ich mir auch bei anderen Mikrofonen/Mikrofonklammern wünschen, denn dort muss man bei zu locker eingestelltem Gelenk immer zwei Schraubendreher zur Hand haben (einer zum Drehen, der zweite zum Gegenhalten), um das das Gelenk zu fixieren. Auch das obligatorische Gewindereduzierstück von 5/8" auf 3/8" ist vorhanden. Perfekt, hier sollten sich die Mitbewerber eine dicke Scheibe davon abschneiden .
Die Tasche aus schwarzem Kunstleder besitzt ein aufgeprägtes Firmenlogo und ist mit weichem Stoff ausgepolstert. Leider ist sie meiner Meinung nach etwas zu klein geraten, denn das Mikro passt nur sehr stramm hinein, so dass bei häufigem Gebrauch die Nähte und/oder der Reißverschluss nachgeben könnten.
Nimmt man das Mikro zum ersten Mal in die Hand, ist man verwundert über das relativ hohe Gewicht von 390 g und die Länge von 175 mm. Andere gängige Mikrofone, z. B. das Beyerdynamic TG-X58 (260 g, 170 mm), das Shure SM58 (320 g, 160 mm) oder das Electro-Voice PL-80 (290 g, 190 mm) sind teilweise deutlich leichter und kürzer. Das MTP 540 DM besitzt nicht die typische Eistüten-Form wie das SM58 bzw. TG-X58. Das Design komplett in Mattschwarz mit eingraviertem Logo am Schaft und silberfarbenen Highlights an den rückwärtigen Schalleinlässen finde ich insgesamt sehr gelungen. Hier isst das Auge also mit .
Der Vollständigkeit halber sei an dieser Stelle noch erwähnt, dass die Richtcharakteristik des Mikros eine Standard-Niere ist, die über den gesamten angegebenen Frequenzgang von 60 - 16.000 Hz hin lt. Handbuch (s. o.) relativ gut eingehalten wird.
Außer dem "normalen" MTP 540 DM gibt es auch eine Ausführung mit Schalter, gekennzeichnet durch ein angehängtes "s" im Produktnamen.
Vergleich mit Beyerdynamic TG-X58, Shure SM58 und Electro-Voice PL-80 inkl. Soundbeispielen
Da es relativ schwierig ist, den Klang eines Mikros zu beschreiben bzw. anhand des Frequenzdiagramms im Handbuch (s. o.) nachzuvollziehen, lassen wir das MTP 540 DM einfach für sich selbst sprechen . Als Vergleichsobjekte habe ich die drei bereits oben erwähnten Modelle Beyerdynamic TG-X58, Shure SM58 und Electro-Voice PL-80 gewählt, die meine Standard-Mikros für diverse Beschallungsaufgaben sind. An dieser Stelle sei erwähnt, dass ich kein Sänger bin!
Zur Testprozedur: Alle 4 Mikros wurden an 4 benachbarte Inputs meines Mischpults Allen&Heath MixWizward WZ3 16:2 angeschlossen und per PFL-Funktion auf gleichen Pegel gebracht. Aufgrund unterschiedlichen Outputs der Mikros ergab sich beim Input-Gain der Kanäle folgendes Bild - v. l. n. r. Lewitt, Beyerdynamic, Shure, Electro-Voice:
Bitte nicht davon irritieren lassen, dass es auf dem Bild so aussieht, als seien in einzelnen Kanälen die PAD- oder HPF-Taster gedrückt - dies war selbstverständlich nicht der Fall!
Beim ersten Test habe ich mich an folgendem Thread orientiert: https://www.musiker-board.de/faq-workshops-reviews-pa/422577-hoervergleich-gesangsmikros.html
D. h. Besprechung der einzelnen Modelle zuerst mit Lippenkontakt, dann aus 20 cm Abstand, danach von der Seite des Korbs (90°), und schließlich aus Richtung des XLR-Anschlusses am Schaft. Zu guter letzt habe ich noch versucht, ein paar typische Griffgeräusche zu erzeugen. Man möge mir meinen leichten oberhessischen Akzent nachsehen und dass ich am Tag der Testaufnahmen leicht verschnupft bzw. erkältet war . Zum Aufnehmen habe ich die Mischpultsumme dem Eingang meines Audio-Interfaces Lexicon Omega zugeführt. Als Aufnahmeprogramm auf meinem MacBook Pro diente Logic Express 9.1.8 unter OS X 10.9. Die Dateien liegen im WAVE-Format (16 Bit, 44.100 Hz) vor:
Lewitt MTP 540 DM
Beyerdynamic TG-X58
Shure SM58
Electro-Voice PL-80
Hier nun eine längere Textpassage, nämlich die Einleitung dieses Review-Abschnitts, um die Klangcharakteristik etwas zu verdeutlichen:
Lewitt MTP 540 DM
Beyerdynamic TG-X58
Shure SM58
Electro-Voice PL-80
Im Vergleich zu den beiden "Oldies" Shure SM58 und Electro-Voice PL-80 klingen das Lewitt MTP 540 DM und das Beyerdynamic TG-X58 recht modern und "warm", das Lewitt mit weniger prägnanten und "aufdringlichen" Höhen als das Beyerdynamik, und somit meinen persönlichen Geschmack treffend .
Die weitere Beurteilung überlasse ich dem geneigten Leser, denn ob "besser" oder "schlechter" entscheiden zu einem großen Teil persönlicher Geschmack und Einsatzzweck. Und natürlich muss das Mikro auch noch zur Stimme passen ...
Fazit
Das Mikro ist preiswert, hochwertig verarbeitet und klingt "modern". Einen weiteren Pluspunkt gibt's für die tolle Mikrofonklammer. Meiner Meinung nach ist Lewitt mit dem MTP 540 DM ein großer Wurf in der 100-Euro-Klasse gelungen, und man darf gespannt sein, wie die Produktpalette zukünftig erweitert wird.
Vielen Dank an M&T für die Teststellung und an Martin Hofmann für die Koordination .
- Eigenschaft
Grund: Bild aus Album verlinkt, Hörproben-Links aktualisiert
Zuletzt bearbeitet: