Rubbl
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Mesa Boogie Bass Prodigy Four:88
Klack!
...satt rastet der Power Schalter ein und gibt einen ersten Eindruck über verbaute Qualitäten. Da will man bei Standby gleich weiter machen, doch halt!
Die Endstufe möchte erst drei Minuten aufwärmen. Dazu liegt sogar extra ein Din A4 Blatt mit im Karton. Also bleibt etwas Zeit die Ausstattung unter die Lupe zu nehmen.
Links haben wir den Input Schalter. Zur Auswahl stehen Bright, Normal und Active. Letztere ist eine mit Pad versehene Variante von Bright. Normal klingt etwas wärmer und runder, während die anderen etwas brillianter und heller daher kommen. Ein erster Punkt zur Einstellung unseres Klangs.
Daneben findet sich wie üblich ein Gain Regler. Anders als bei reinen Transitor Schaltungen stellen wir nicht nur den optimalen Pegel ein, sondern formen auch hier den Klang essenziell. Ich darf schon vorweg nehmen, dass der Regelweg von echt clean bis zu Nebelhorn artigem Overdrive reicht. Die folgende Klangregelung umfasst Bass, Mid und Treble. Ebenso üblich ist hierbei der passive Mittenregler, wärend Bass und Treble aktiv ins Geschehen eingreifen. Dabei braucht man sich über technische Details wenig Sorgen machen. Viel wichtiger ist es, die Regler nach dem Gehör einzustellen.
Der Kern der Klangformung stellt der Voice Schalter dar. Dieser bietet 5 Positionen, welche verschiedene Formen von Bass und Höhenanhebungen sowie Mittenabsenkung bewirken. Position 3 ist eine Art Bypass. Einstellungen lassen sich mit dem Fussschalter an und aus schalten, sofern nicht schon 3 gewält ist.
Weiter finden wir den Master Regler, den Schalter für Mute / Play / Silent Record. Silent Record? Ja man darf den Amp in dieser Position auch ohne Box betreiben und nutzt dann nur den DI Out. Die Mute Funktion ist ebenfalls schaltbar. Darunter befindet sich der Schalter für Full / Half Power, dazu später mehr.
Die DI Section umfasst Pre / Post, wobei Pre das Signal bereits vor der Vorstufe abfängt, also schon vor dem Input Schalter. Ground / Lift brauche ich wohl nicht zu erklären, bleibt noch der DI Level und ein ominöser Solo Regler. Dann sind wir wieder am Power und Standby und ich würde sagen, noch bevor es an die Rückseite geht, wollen wir jetzt erst mal was auf die Ohren. Noch mal klack und los gehts!
Schon nach den ersten Tönen fällt auf, wie differenziert der Amp den Bass abzubilden vermag. So eine sauber artikulierte Ansprache habe ich aus meiner doppel 15er Box noch nie gehört. Auch der tiefste Keller kommt transparent zum tragen. Mein fünfsaitiger Bass ist auf Standard C runter gestimmt und hat so also eine tiefe G Saite. Mit etwas aufdrehen der Bässe rumpelt es richtig im Karton, von Mulm keine Spur. Dabei merkt man wieviel Schmackes in dem "kleinen" Verstärker steckt. Lautstärke Reserven stellen wohl kaum ein Problem dar, die Dynamik ist hervorragen. Man hat fast das Gefühl, der Prodigy atmet die Töne am Input ein und Faucht sie aus der Endstufe wieder aus.
Mehr Gain fügt leichte Röhrenfärbung hinzu, erhöt dann auch die Lautstärke. Röhrenoverdrive ist möglich, hat aber auch seinen eigenen Charakter. Sahnig oder fuzzy wird es eher nicht, das angesprochene Nebelhorn dröhnt so hefitg in die Box, dass ich mir einen Test zur Endstufensättigung gar nicht traue. Meine Box kann nur 300 Watt ab und ist damit ordentlich gefordert. Nochmal: Das sind dann aber Lautstärken, die man bestenfalls auf einer Festivalbühne fahren möchte. Falls ich mal auf die Wacken Mainstage eingeladen werde, kann ich einen Entsprechenden Erfahrungsbericht an einer dicken 8x10" nachreichen.
Der Input steht bei mir vorzugsweise auf Normal. Bright ist mir dann doch ein wenig zu kernig, für weniger rockige Spielweisen aber sicher kein Fehler. Interessant wir es beim drehen des Voice Schalters. Alle Positionen ausser 3 / Flat boosten auf die eine oder andere Weise die Bässe. Dazu kommen verschiedene Varianten von Mid Cuts oder etwas gescoopteren Sounds, wobei die Postionen 1 und 2 eher modern klingen, während 4 und 5 in die klassische Richtung einschlagen. Der SVT grüsst auf der 4.
Die dreiband Klangregelung dient dann noch zum fein justieren. Gerade die Mitten offerieren je nach ausgewähltem Preset spannende Möglichkeiten. Das Ganze läuft einem praxisbezogenen, musikalischem Niveau. Auch extremere Einstellungen führen nicht zu einem zweckfremden Sound. Ich habe eher Probleme etwas einzustellen, das mir so gar nicht gefällt. Kein Vergleich zu verstärkern, an denen ich erst mal ne Stunde fummeln muss, bis ich zufrieden bin um dann bei der nächsten Probe zu merken, dass dieser Sound nicht mit der Band harmoniert.
Was passiert beim Half Power Modus? Nun, zuerst sollte man das Manual konsultieren, wie man seine Box anzuschliessen hat. Denn durch das abschalten zweier Endstufenröhren ändert sich die Impedanzbelegung des Ausgangstrafos. Mesa empfiehlt die 8 Ohm Box dann auf den 4 Ohm Ausgang zu legen. Und die 4 Ohm Box? Ja, genau, die bleibt, wo sie ist. Zwei Boxen im Half Power Modus (je 8 Ohm) werden wohl ausgeklammert. Weniger schlimm, da man diese Konstellation nicht zwingend benötigt.
Aus Soundtechnischer Sichtweise ändert sich wenig. Der Prodigy bleibt was er ist. Allerdings scheint mir der von mir gelobte Druchzug ein wenig eingebremst. Die Lautstärke nimmt nich so viel ab, wie man es vielleicht erwarten möchte. 125 Watt sind mit dieser Schaltung immernoch eine Hausnummer. Ich empfehle den Prodigy auf Full laufen zu lassen, so macht er einfach mehr Spass und der Master Regler lässt sich auch in untersten Bereihen so feinfühlig einstellen, dass man auch mit 250 Watt adäquat laut Spielen kann. Fürs heimische Schlafzimmer sind solche Röhrenamps sowiso nicht gemacht und man hat immer noch die Option den Silent Record zu nutzen und darf sich dann auch ganz still an der blauen Beleuchtung erfreuen.
Damit kommen wir auch zur Rückseite und der Anschlüsse. Diesmal von Rechts nach Links haben wir zuersten den DI Out. Ich habe den Ausgang mit meinem Interface verbunden und einfach mal über meine KRK Monitore gespielt. Ein gutes Werkzeug um schnell ein paar Basslinien einzuspielen oder unter schwierigen Live Situationen ins Pult zu fahren. Allerdings macht sich das Fehlen der Endstufe doch stark bemerkbar. Auch wenn alle Vorzüge der Klangregelung erhalten bleiben, man vermisst das gewisse etwas.
Daneben befindet sich der mehr Pin Anschluss für den optionellen Fußschalter. Da ich diesen nicht habe, kann ich wenig dazu sagen. Schade eigentlich, dass man in dieser Preiskategorie noch mal dazu zahlen soll, andererseits benötigt man nicht zwingen alle Funktionen und kann ja für Mute,Voice und Solo auch einen konventionellen Schalter verwenden. Den Effects Loop kann man ohne diesen Prodigy Schalter, der dafür noch einen Tuner Out bereit halten soll, gar nicht schalten, auch nicht am Amp selbst. Das ist schon ein wenig albern.
Die Drei Boxen Anschlüsse lassen sich mit ein mal 8 Ohm, zwei mal 8 Ohm oder ein mal 4 Ohm bestücken.Wie das geht ist eindeutig beschriftet. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Weiter finden wir einen Slave und einen Tuner Out. Beiden glaube ich ihre Funktionsfähigkeit, der Slave Out soll dazu dienen die Vorstufe an einen weiteren Prodigy (oder anderen Verstärker) anzuschließen, im Falle eines Prodigys soll dieser dann über den Send Return des Effektwegs angesteuert werden. Das bringt mich auf die Idee, meinen Ashdown Preamp als Vorstufe zu nutzen. Hier entsteht ein ähnliches Bild wie beim DI Out. Zwar klingt der Ashdown über die Mesa Endstufe hervorragend, aber man merkt schon, dass die Gesamtsumme des Prodigys dessen gewaltigen Klang ausmacht.
Es folgen noch bereits erwähnte Send / Return und Solo, Voice und Mute Buchsen. Achtung: Der Effekt Weg liegt hinter dem Master! Bleibt noch die Sicherung und der Netzanschluss. Noch ein paar Worte zum Solo. Mit dem Regler an der Front lässt sich ein abweichender Pegel einstellen und via Treter schalten. Das soll zum einen die Möglichkeit eines Lautstärke Boosts bieten zum anderen können Pegelunterschiede eingeschleifter Effekte ausgeglichen werden. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es in der Praxis ganz hilfreich ist eine schaltbare Pegelabsenkung zu haben. Entweder für leisere Pasagen auf der Bühne oder wärend einer Probe um schnell was zur veranschauung vorzuspielen. Ich kenne das im allgemeinen, dass dazu der Pegel am Instrument runtegeregelt wird. Schaltbar ist aber weniger lästig.
Wagen wir noch einen Blick ins Innere. Durch zahlreiche Lüftingsschlitze sieht man gut auf die fetten KT88 Röhren und noch mehr. Im inneren sorgt ein Temperatur abhängiger Lüfter für einen frischen Wind. Eine Schutzhülle gegen inneres Einstäuben liegt bei. Als Transporttasche taugt diese Tüte aber gar nicht, dafür sollte besser ein Case her.
Röhren sind die Seele eines solchen Amps. Leider kommt irgenwann der Tag an dem zumindest die Endstufen Kolben ausgetauscht werden müssen. Zum Klück kann man diesen Service getrost selbst übernehmen eine Schritt für Schritt anleitung zum einstellen des berühmten Bias finden wir im Handbuch. Daraus entnehme ich auch noch etwas zur Schaltung. Die V1 arbeitet als Gainstufe eins und zwei, die V2 ist der Phasentreiber. Da bleibt für die V3 noch eine weitere Gainstufe hinter dem Phasenteiber direkt im Vorhof der Endstufe. Ich bin zwar kein Experte für Röhrenschaltungen, so kenne ich das aber noch nicht.
Fazit?
Ja klar, schreibt man doch am liebsten!
Dass Mesa seinen neuen Amp gleich Wunderkind nennt scheint schon etwas vermessen. Allerdings punktet dieses Kind mit großem Sound, umfangreicher Ausstattung und hervorragender Verarbeitung.
Und eine derartige Abrissbirne mir der Präzision eines Skalpells habe ich noch nicht gehört. Da der Amp jetzt bei einigen grösseren Händlern "on stock" ist, empfehle ich ihn unbedingt anzutesten. Aber Vorsicht: Andauernde GAS Anfälle sind vorprogrammiert und der Preis ist nach meiner Meinung nach angemessen, aber kein Schnäppchen (außer man wohnt in den USA).
+ Sound
+ Ausstattung
+ Verarbeitung
+ Röhrenwechsel selbst machbar
- Effektweg nur mit optionellem Fußschalter schaltbar
Klack!
...satt rastet der Power Schalter ein und gibt einen ersten Eindruck über verbaute Qualitäten. Da will man bei Standby gleich weiter machen, doch halt!
Die Endstufe möchte erst drei Minuten aufwärmen. Dazu liegt sogar extra ein Din A4 Blatt mit im Karton. Also bleibt etwas Zeit die Ausstattung unter die Lupe zu nehmen.
Links haben wir den Input Schalter. Zur Auswahl stehen Bright, Normal und Active. Letztere ist eine mit Pad versehene Variante von Bright. Normal klingt etwas wärmer und runder, während die anderen etwas brillianter und heller daher kommen. Ein erster Punkt zur Einstellung unseres Klangs.
Daneben findet sich wie üblich ein Gain Regler. Anders als bei reinen Transitor Schaltungen stellen wir nicht nur den optimalen Pegel ein, sondern formen auch hier den Klang essenziell. Ich darf schon vorweg nehmen, dass der Regelweg von echt clean bis zu Nebelhorn artigem Overdrive reicht. Die folgende Klangregelung umfasst Bass, Mid und Treble. Ebenso üblich ist hierbei der passive Mittenregler, wärend Bass und Treble aktiv ins Geschehen eingreifen. Dabei braucht man sich über technische Details wenig Sorgen machen. Viel wichtiger ist es, die Regler nach dem Gehör einzustellen.
Der Kern der Klangformung stellt der Voice Schalter dar. Dieser bietet 5 Positionen, welche verschiedene Formen von Bass und Höhenanhebungen sowie Mittenabsenkung bewirken. Position 3 ist eine Art Bypass. Einstellungen lassen sich mit dem Fussschalter an und aus schalten, sofern nicht schon 3 gewält ist.
Weiter finden wir den Master Regler, den Schalter für Mute / Play / Silent Record. Silent Record? Ja man darf den Amp in dieser Position auch ohne Box betreiben und nutzt dann nur den DI Out. Die Mute Funktion ist ebenfalls schaltbar. Darunter befindet sich der Schalter für Full / Half Power, dazu später mehr.
Die DI Section umfasst Pre / Post, wobei Pre das Signal bereits vor der Vorstufe abfängt, also schon vor dem Input Schalter. Ground / Lift brauche ich wohl nicht zu erklären, bleibt noch der DI Level und ein ominöser Solo Regler. Dann sind wir wieder am Power und Standby und ich würde sagen, noch bevor es an die Rückseite geht, wollen wir jetzt erst mal was auf die Ohren. Noch mal klack und los gehts!
Schon nach den ersten Tönen fällt auf, wie differenziert der Amp den Bass abzubilden vermag. So eine sauber artikulierte Ansprache habe ich aus meiner doppel 15er Box noch nie gehört. Auch der tiefste Keller kommt transparent zum tragen. Mein fünfsaitiger Bass ist auf Standard C runter gestimmt und hat so also eine tiefe G Saite. Mit etwas aufdrehen der Bässe rumpelt es richtig im Karton, von Mulm keine Spur. Dabei merkt man wieviel Schmackes in dem "kleinen" Verstärker steckt. Lautstärke Reserven stellen wohl kaum ein Problem dar, die Dynamik ist hervorragen. Man hat fast das Gefühl, der Prodigy atmet die Töne am Input ein und Faucht sie aus der Endstufe wieder aus.
Mehr Gain fügt leichte Röhrenfärbung hinzu, erhöt dann auch die Lautstärke. Röhrenoverdrive ist möglich, hat aber auch seinen eigenen Charakter. Sahnig oder fuzzy wird es eher nicht, das angesprochene Nebelhorn dröhnt so hefitg in die Box, dass ich mir einen Test zur Endstufensättigung gar nicht traue. Meine Box kann nur 300 Watt ab und ist damit ordentlich gefordert. Nochmal: Das sind dann aber Lautstärken, die man bestenfalls auf einer Festivalbühne fahren möchte. Falls ich mal auf die Wacken Mainstage eingeladen werde, kann ich einen Entsprechenden Erfahrungsbericht an einer dicken 8x10" nachreichen.
Der Input steht bei mir vorzugsweise auf Normal. Bright ist mir dann doch ein wenig zu kernig, für weniger rockige Spielweisen aber sicher kein Fehler. Interessant wir es beim drehen des Voice Schalters. Alle Positionen ausser 3 / Flat boosten auf die eine oder andere Weise die Bässe. Dazu kommen verschiedene Varianten von Mid Cuts oder etwas gescoopteren Sounds, wobei die Postionen 1 und 2 eher modern klingen, während 4 und 5 in die klassische Richtung einschlagen. Der SVT grüsst auf der 4.
Die dreiband Klangregelung dient dann noch zum fein justieren. Gerade die Mitten offerieren je nach ausgewähltem Preset spannende Möglichkeiten. Das Ganze läuft einem praxisbezogenen, musikalischem Niveau. Auch extremere Einstellungen führen nicht zu einem zweckfremden Sound. Ich habe eher Probleme etwas einzustellen, das mir so gar nicht gefällt. Kein Vergleich zu verstärkern, an denen ich erst mal ne Stunde fummeln muss, bis ich zufrieden bin um dann bei der nächsten Probe zu merken, dass dieser Sound nicht mit der Band harmoniert.
Was passiert beim Half Power Modus? Nun, zuerst sollte man das Manual konsultieren, wie man seine Box anzuschliessen hat. Denn durch das abschalten zweier Endstufenröhren ändert sich die Impedanzbelegung des Ausgangstrafos. Mesa empfiehlt die 8 Ohm Box dann auf den 4 Ohm Ausgang zu legen. Und die 4 Ohm Box? Ja, genau, die bleibt, wo sie ist. Zwei Boxen im Half Power Modus (je 8 Ohm) werden wohl ausgeklammert. Weniger schlimm, da man diese Konstellation nicht zwingend benötigt.
Aus Soundtechnischer Sichtweise ändert sich wenig. Der Prodigy bleibt was er ist. Allerdings scheint mir der von mir gelobte Druchzug ein wenig eingebremst. Die Lautstärke nimmt nich so viel ab, wie man es vielleicht erwarten möchte. 125 Watt sind mit dieser Schaltung immernoch eine Hausnummer. Ich empfehle den Prodigy auf Full laufen zu lassen, so macht er einfach mehr Spass und der Master Regler lässt sich auch in untersten Bereihen so feinfühlig einstellen, dass man auch mit 250 Watt adäquat laut Spielen kann. Fürs heimische Schlafzimmer sind solche Röhrenamps sowiso nicht gemacht und man hat immer noch die Option den Silent Record zu nutzen und darf sich dann auch ganz still an der blauen Beleuchtung erfreuen.
Damit kommen wir auch zur Rückseite und der Anschlüsse. Diesmal von Rechts nach Links haben wir zuersten den DI Out. Ich habe den Ausgang mit meinem Interface verbunden und einfach mal über meine KRK Monitore gespielt. Ein gutes Werkzeug um schnell ein paar Basslinien einzuspielen oder unter schwierigen Live Situationen ins Pult zu fahren. Allerdings macht sich das Fehlen der Endstufe doch stark bemerkbar. Auch wenn alle Vorzüge der Klangregelung erhalten bleiben, man vermisst das gewisse etwas.
Daneben befindet sich der mehr Pin Anschluss für den optionellen Fußschalter. Da ich diesen nicht habe, kann ich wenig dazu sagen. Schade eigentlich, dass man in dieser Preiskategorie noch mal dazu zahlen soll, andererseits benötigt man nicht zwingen alle Funktionen und kann ja für Mute,Voice und Solo auch einen konventionellen Schalter verwenden. Den Effects Loop kann man ohne diesen Prodigy Schalter, der dafür noch einen Tuner Out bereit halten soll, gar nicht schalten, auch nicht am Amp selbst. Das ist schon ein wenig albern.
Die Drei Boxen Anschlüsse lassen sich mit ein mal 8 Ohm, zwei mal 8 Ohm oder ein mal 4 Ohm bestücken.Wie das geht ist eindeutig beschriftet. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.
Weiter finden wir einen Slave und einen Tuner Out. Beiden glaube ich ihre Funktionsfähigkeit, der Slave Out soll dazu dienen die Vorstufe an einen weiteren Prodigy (oder anderen Verstärker) anzuschließen, im Falle eines Prodigys soll dieser dann über den Send Return des Effektwegs angesteuert werden. Das bringt mich auf die Idee, meinen Ashdown Preamp als Vorstufe zu nutzen. Hier entsteht ein ähnliches Bild wie beim DI Out. Zwar klingt der Ashdown über die Mesa Endstufe hervorragend, aber man merkt schon, dass die Gesamtsumme des Prodigys dessen gewaltigen Klang ausmacht.
Es folgen noch bereits erwähnte Send / Return und Solo, Voice und Mute Buchsen. Achtung: Der Effekt Weg liegt hinter dem Master! Bleibt noch die Sicherung und der Netzanschluss. Noch ein paar Worte zum Solo. Mit dem Regler an der Front lässt sich ein abweichender Pegel einstellen und via Treter schalten. Das soll zum einen die Möglichkeit eines Lautstärke Boosts bieten zum anderen können Pegelunterschiede eingeschleifter Effekte ausgeglichen werden. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es in der Praxis ganz hilfreich ist eine schaltbare Pegelabsenkung zu haben. Entweder für leisere Pasagen auf der Bühne oder wärend einer Probe um schnell was zur veranschauung vorzuspielen. Ich kenne das im allgemeinen, dass dazu der Pegel am Instrument runtegeregelt wird. Schaltbar ist aber weniger lästig.
Wagen wir noch einen Blick ins Innere. Durch zahlreiche Lüftingsschlitze sieht man gut auf die fetten KT88 Röhren und noch mehr. Im inneren sorgt ein Temperatur abhängiger Lüfter für einen frischen Wind. Eine Schutzhülle gegen inneres Einstäuben liegt bei. Als Transporttasche taugt diese Tüte aber gar nicht, dafür sollte besser ein Case her.
Röhren sind die Seele eines solchen Amps. Leider kommt irgenwann der Tag an dem zumindest die Endstufen Kolben ausgetauscht werden müssen. Zum Klück kann man diesen Service getrost selbst übernehmen eine Schritt für Schritt anleitung zum einstellen des berühmten Bias finden wir im Handbuch. Daraus entnehme ich auch noch etwas zur Schaltung. Die V1 arbeitet als Gainstufe eins und zwei, die V2 ist der Phasentreiber. Da bleibt für die V3 noch eine weitere Gainstufe hinter dem Phasenteiber direkt im Vorhof der Endstufe. Ich bin zwar kein Experte für Röhrenschaltungen, so kenne ich das aber noch nicht.
Fazit?
Ja klar, schreibt man doch am liebsten!
Dass Mesa seinen neuen Amp gleich Wunderkind nennt scheint schon etwas vermessen. Allerdings punktet dieses Kind mit großem Sound, umfangreicher Ausstattung und hervorragender Verarbeitung.
Und eine derartige Abrissbirne mir der Präzision eines Skalpells habe ich noch nicht gehört. Da der Amp jetzt bei einigen grösseren Händlern "on stock" ist, empfehle ich ihn unbedingt anzutesten. Aber Vorsicht: Andauernde GAS Anfälle sind vorprogrammiert und der Preis ist nach meiner Meinung nach angemessen, aber kein Schnäppchen (außer man wohnt in den USA).
+ Sound
+ Ausstattung
+ Verarbeitung
+ Röhrenwechsel selbst machbar
- Effektweg nur mit optionellem Fußschalter schaltbar
- Eigenschaft