Na, das kann ich mir nicht entgehen lassen. Dann mach ich doch gleich mal mit!
Auf meinem Tisch stehen 2 Racks, eins rechts und eins links.
Rechts daneben steht noch ein 19" Rack, eine 500er Lunchbox, und nach ein weiteres kleines Rack:
19" Rack auf dem Schreibtisch von oben nach unten:
Behringer Intelligate XR2000
Sehr gut funktionierendes Dual Mono Gate, das man auch mit einem externen Signal triggern kann. Mittlerweile habe ich Plugins, die das auch können. Daher kommt es kaum noch zum Einsatz und wird wahrscheinlich demächst in den Proberaum/-Aufnahmeraum umziehen.
FMR Audio RNC1773
Der "Really Nice Compressor" macht seinem Namen alle Ehre. Ich hab ihn vor langer langer Zeit angeschafft, als man viel Gutes darüber auf rec.audio.pro las (ja, die usenet newsgroup!). Und es war ein guter Fang! Für kaum hörbare Lautstärke-Angleichung perfekt. Auch und gerade von Stereo-Signalen. Kein Effekt-Kompressor, keine Zauberwaffe.
Symetrix SX201
Dreifach-Parametrik-EQ, den man auch als Preamp für Bass, EA-Gitarre, etc. einsetzen kann. Empfehlenswert. Kommt aber auch nur noch selten zum Einsatz, denn ich hab mittlerweile spannendere Analog-EQs oder eben Plugins. Manchmal darf er die Sidechain vom RNC bearbeiten. Dafür ist er aber eigentlich zu "gut".
TC1220
Meiner Ansicht nach eine echte Geheimwaffe! Auf den ersten Blick einfach noch ein Parametrik-EQ. Aber eigentlich sind es zwei Preamps mit Zweifach-EQ. Das Ding hat zwei völlig getrennte Eingänge und Ausgänge. Die Eingänge sind sehr hochohmig und klingen gut, so dass ich das gerne als Preamp für Bass oder beide Hälften gleichzeitig für den Chapman Stick einsetze. Der Stick hat ja zwei Tonabnehmer und so kann man die Bass- und Diskantsaiten getrennt EQen. Man kann die Filter sehr schmalbandig einstellen und damit sehr "chirurgisch" eingreifen. Deshalb nehme ich den auch gerne zusammen mit den LC53A.
IGS Audio Panzer 500
Die polnische Firma IGS hat mit dem Panzer einen sehr soliden Rahmen für 500er Module im Angebot, das von einem kräftigen Netzteil gespeist wird. Ich kanns nur empfehlen. Und preisgünstig ist es auch!
Die 500er Module im Einzelnen:
2x CAPI LC53A
Die kleine Firma "Classic Audio Products of Illinois" hat sich darauf spezialisiert, Geräte anzubieten, die von legendären API-Konsolen-Komponenten inspiriert sind. Daher auch das Wortspiel im Namen. Man bekommt die Sachen als Kit oder kann sie sich aufbauen lassen. Meine CAPI-Geräte habe ich alle selber gebaut. Ich möchte hier auch die Qualität der Kits inkl. Anleitung und Support lobend erwähnen!
Der LC53A besteht aus ganz vielen Spulen und daher auch der Name ("L" ist das elektrische Symbol für einen Induktor/Spule). Die Knöpfe sind alles Grayhill-Switches und keine Potis. D.h. man kann die Einstellungen nur stufenweise vornehmen, hat dafür aber den Vorteil, dass das Signal tatsächlich auf verschieden große Spulen geschaltet wird. Ausserdem kann man Betrieb von zwei Modulen für ein Stereo Signal auch beide Seiten genau gleich einstellen. Deswegen sind ja auch Mastering-EQ oder -Kompressoren immer mit Drehschaltern statt Potis ausgerüstet. Dass die beiden LC53A hervorragend klingen, brauch ich wohl nicht mehr zu sagen, oder? Ein Wohltat ist vor allem, dass man auch nach Herzenslust die Höhen bis auf +10dB hochschrauben kann und es nie nervig klingt.
Für mich als Gitarrera fehlen mir manchmal ein paar Frequenzschritte bei den Mitten (die Stufen sind 400Hz, 800Hz, 1k5, 3k und 5k). Da kommt dann wie beschrieben auch mal der TC1220 zur Hilfe.
2x LazPro 525
Peter Lazaro ist in der DIY-Szene kein Unbekannter und bietet dieses am API 525 Modul orientierte Kit an. Leider gibt es das nur als Partial Kit, also Platinen und ein paar Mechanik-Teile. Den Rest muss man selbst beschaffen und sollte schon ein bisschen Ahnung von der Elektronik haben. Und selbst dann: Mich haben die Kits zeitweise zur Weissglut gebracht. Es gibt z.B. keinen kompletten Schaltplan. Der veröffentlichte Plan zeigt z.B. nicht die Beschaltung der LED und der Meter-Kette. Das von Peter hinzugefügte Attack-Poti (das Original hat eine feste Attack-Zeit) verändert den Charakter stark und meiner Ansicht nach zum schlechten. Ausserdem hatte ich ein Missverständnis über den Anschluss des Ausgangsübertragers und hab mir ganz lange einen Wolf gesucht, bis ich das gefunden habe. Und leider muss ich sagen, dass vom Kit-Hersteller in so einem Fall kaum Hilfe zu erwarten ist. Aber egal, ich habs ja dann doch irgendwann hinbekommen und freue mich über die beiden Charakter-Kompressoren.
2x API 527
Wie schon beschrieben, gab es eine Zeit, in der ich über die beiden LazPro 525er ziemlich verzweifelt war. Ich wollte sie schon in die Reste-Kiste tun oder ausschlachten. Also hab ich in den sauren Apfel gebissen und mir einen echten API 525 bestellt. Lustigerweise kam dann aber kein 525, sondern ein 527. Der hat mir so gut gefallen, dass er bleiben durfte. Und vor kurzem hab ich noch einen zweiten auf eBay erlegen können. So kann ich jetzt die beiden auf einen 2-Bus schnallen und hab dann sowas ähnliches wie ein API 2500. Sehr lecker für Drums!
IJResearch F76
Dieser am 1176 angelehnte Kompressor ist auch ein Partial Kit gewesen. Leider habe ich nie mit dem Original vergleichen können. Aber er klingt gut und kommt vor allem für Bass und cleane E-Gitarre zum Einsatz. Drums natürlich auch.
CAPI VP28
Diese Mic Preamp ist eigentlich nur temporär "zu Gast" im Rack. Eigentlich wohnt er nebenan in der Lunchbox. Das Tolle am VP28 ist, dass es eben nicht einfach nur ein Mic Preamp ist, sondern auch eine weitere Stufe nebst zugehörigem Übertrager beinhaltet. So hat man die gleichen Verhätnisse, wie in einer Konsole, in der das Signal nach dem Preamp ja auch nochmal durch die Summenstufe muss. Das zusätzliche Eisen macht sich vom Klang her positiv bemerkbar. Ausserdem ist das Gerät so ausgelegt und deutlich beschriftet, dass man damit auch Line-Signale subtil andicken kann.
Nun geht's wieder in 19" weiter:
Line Mixer
Ein Selbstbau Line-Mixer basierend auf NE5534. Bis zu 7 Stereo-Signale finden hier zusammen. Alle Ein- und Ausgänge sind auf dem Patchbay unten belegbar. Die Beschriftung zeigt daher nur den Zustand, wenn man das Patchbay in Ruhe lässt.
RME Fireface 800
Macht alles was ich brauche und noch viel mehr zu meiner vollsten Zufriedenheit. Eigentlich der Dreh- und Angelpunkt meines ganzen Aufbaus.
2x Neutrik NYS-SPP-L
Hab ich schon ewig und bis heute keine schlechten Kontakte.
Dann zu der Lunchbox:
API 512c
Wenn Dir eine Gitarre oder Snare oder so etwas so richtig ins Gesicht springen soll, dann kommt der 512 zum Zuge. Es ist auch der Mic Preamp, der aus meiner Sammlung am wenigsten rauscht. Nicht dass das bei den anderen ein Problem wäre, aber es ist mir mal aufgefallen...
CAPI 312DI
Bei API heisst das 500er Modul 512 und das alte Konsolen-Modul 312. Man könnte also sagen das ist hier der ältere Bruder von seinem Nachbarn. Die Schaltung ist nur minimal anders. CAPI hat hier aber ein paar sinnvolle Erweiterungen eingebaut: 1. die API Module haben richtig viel Output. Oft viel zu viel für die nächste Stufe wie z.B. Wandler-Eingänge. Der Attenuator ist hier gleich eingebaut und kann über den blauen Knopf bedient werden. 2. Es gibt einen sehr variablen DI-Eingang. Z.Zt. mein Favorit für E-Bass.
2x DON NV73
Wie der Name schon vermuten lässt, lehnt sich dieser Mic Preamp an den Neve 1073 an. Auch das war ein Partial Kit, das ich aufgebaut habe. Leider hatte ich hier auch nie die Möglichkeit, mit einem Original zu vergleichen, aber ich mag auf jeden Fall den Sound dieser Module. Etwas "cremiger" als die API-Fraktion aber trotzdem auch gut für eigentlich alles. Ganz besonders mag ich sie für Vocals.
Und das Rack ganz rechts:
Buzz Audio MA2.2
Auf diesen Doppel-Mic -Preamp bin ich ganz besonders stolz. Ich wollte damals was ganz transparentes für Akustik-Gitarre und hab mir verschiedene Preamps dazu angehört. Der Buzz hat mir am Besten gefallen und es war mein erster richtig guter Mic-Preamp, der mir die Augen geöffnet hat, was da noch geht, wenn man bereit ist, das Geld dafür auszugeben. Dieses Übertragerlose Design vom Neuseeländer Tim Ferrant kommt bei mir immer an den Start, wenn Neutralität gefragt ist. Also v.a. für akustische Instrumente.
Chandler Germanium Preamp
Das ist nun ganz das Gegenteil vom Buzz. Farbe bis hin zu echter Distortion. Damit kann man eine zu spitze Hihat zähmen oder ein schrille Telecaster bändigen. Der tendenziell weichere Sound lässt sich gut in den Mix integrieren. Trotztdem kommt das Ding selten zum Einsatz. Hab schon öfter dran gedacht, es wieder zu verkaufen.
A-Designs 500HR
Der z.Zt. leere Doppel-500er-Rahmen ist bei mir eher so eine Art Testbench, wenn ich mal wieder ein 500er Modul baue, teste und kalibriere.
9k Quad
Auch wieder ein selbstgebauter Mic Preamp. Diesmal ein Vierfach-Gerät, das an die Preamps aus der 9000er SSL Konsole angelehnt ist. Auch eher neutral. Kommt bei mir eigentlich nur bei Drums an den Start. Nicht dass man damit nicht auch alles andere gut machen könnte, aber für andere Sachen kommen halt meistens die schon beschriebenen Preamps dran...
So, jetzt müsste ich ja eigentlich das linke Rack auch noch beschreiben. Ich glaub, das spare ich mir für ein anderes Mal...