Gute/professionelle YouTube Videos erstellen

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Hallo zusammen,

mal wieder eine YouTube Frage, aber doch anders als die Ergebnisse der SuFo ;-).

Ich würde gerne YouTube Videos meiner Fingerstyle Akustikgitarren Stücke erstellen, es soll nicht gesungen werden.

Momentan vorhanden ist ein MacBook Air mit integrierter Webcam,
ein Presonus FP10 (http://www.presonus.com/products/FP10),
ein Rode NT1A (http://www.rodent1a.com/index.html)
sowie eine Canon 100D (http://www.canon.at/For_Home/Product_Finder/Cameras/Digital_SLR/EOS_100D/)

Allerdings sollen die Stücke halbwegs professionell wirken, also weniger das typische "vor den PC setzen und spielen".
Meine Frage dazu lautet nun, wie setze ich das technisch um? Wie ich mit der Webcam sofort aufnehme und gleichzeitig einspiele ist mir klar - dazu muss ich ja lediglich die Toneingabequelle ändern.
Kann ich auch gleichzeitig die Videoquelle einspielen, so dass keine lästige Synchro nötig ist?

Des weiteren hätte ich im Hintergrund weniger mein Zimmer, als vllt ein weißes Laken oder so? Fallen euch dazu Alternativen ein, was gut wirken könnte?
Fürs Licht dachte ich anfangs erst einmal an einen Baustrahler?

Danke für eure Hilfe!
 
Eigenschaft
 
Leider kann ich dir mit dem gleichzeitigen Aufnehmen von Audio und Video nicht helfen. Aber generell würde ich das Ganze getrennt angehen. Zuerst nimmst du deine Musik auf, anschließend machst du das Video dazu. Das hat meiner Meinung nach einige Vorteile:

du kannst dich jeweils auf das Wichtigste konzentrieren. Wenn du alles gleichzeitig machst, hast du so viel auf das du aufpassen musst. Stimmt Licht, Perspektive, Fokus usw.? Habe ich das jetzt so gespielt wie es soll? Wenn du getrennt arbeitest kannst du dich erstmal auf das Wichtigste konzentrieren. Dein Spiel. Auch hätte ich da Bedenken mit dem Tempo. Wie stellst du sicher, dass alle Takes das gleiche Tempo haben (ich gehe davon aus, dass du mehrere Perspektiven verwenden willst). Ein Metronom kannst du ja bei der gleichzeitigen Aufnahme nicht laufen lassen, es sei denn du willst da mit einem Kopfhörer sitzen.

Die Nachbearbeitung des Audiomaterials würde ich lieber in einer DAW machen. Klar sind in den Videobearbeitungsprogrammen auch Plugins zur Audiobearbeitung enthalten aber auch wirklich alles was du brauchst (oder gewohnt bist)? Und nachbearbeiten würde ich grundsätzlich immer ein Wenig. Da kann man noch unglaublich viel rausholen ohne die Aufnahme komplett zu verfälschen.

Der Schnitt und das Wechseln der verschiedenen Perspektiven sollte deutlich einfacher sein, wenn du nur darauf aufpassen musst, das Audio und Video synchron sind und du eine durchgängige Audiospur hast. Dann kannst du dich voll auf das Video konzentrieren.

Als Hintergrund würde ich einfach mal mit der Kamera rumlaufen und mir innerhalb der Wohnung eine schöne Position suchen. Ein komplett weißer Hintergrund wirkt meiner Meinung nach immer befremdlich, nackt und unnatürlich.

Solltest du schon einen Baustrahler besitzen so würde ich den verwenden. Hierbei darauf achten, dass dieses Licht schnell unnatürlich wirkt. Solltest du den Baustrahler kaufen müssen würde ich mir mal Softboxen anschauen. Die wirken deutlich natürlicher und sind in der Bucht auch schon für günstiges Geld zu haben. Was da jetzt die günstigeren Modelle hergeben kann ich nicht sagen aber besser als ein Baustrahler wirds von der Lichtverteilung wohl sein.
Viele Grüße
Chaoslian
 
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Danke für die ausführliche Antwort. Stimmt schon, so man hätte dann sicherlich mehr Möglichkeiten.
Auf jeden Fall würde ich mich sicherlich leichter tun wenn mich erst nur auf die Gitarre konzentriere.
Allerdings bin ich mir sehr unsicher wie ich das synchron kriegen soll, ohne Kopfhörer geht doch eigentlich gar nichts oder?
Wenn ich den Track zu stark bearbeite wirkt es halt auch nicht mehr wirklich natürlich, sollen ja Fingerstyle Cover werden, also Richtung Ulli Bögershausen, Tommy Emmanuel, Sungha Jung & Co.
 
Naja du nimmst den Song in der DAW mit Metronom auf. Dann filmst du dich während du zu dieser Aufnahme mitspielst (Metronom anlassen). Jetzt hast du einmal die Audiospur aus der DAW und einmal ein Video mit Tonspur (auf der du beim Mitspielen, und das "Playback zu hören sind). Jetzt schaust du einfach, dass Beides synchron ist, indem du es übereinander legst und auf das Metronom hörst. Anschließend wirfst du die Tonspur aus dem Video raus. Dann hast du dein Video, mit der Aufnahme aus deiner DAW synchron. Sollte es auseinander laufen, dann vergewissere dich bitte, ob du in dem Videoprojekt die gleiche FPS Zahl eingestellt hast, mit der deine Kamera aufnimmt.

Klar ich rede hier auch nicht von starker Bearbeitung, sondern von gaaaaanz dezenten Eingriffen. Spontan fallen mir das insbesondere Kompressor und Room - Reverb ein.
 
Metronom braucht man nicht unbedingt. Ich hab schon ein paar mal mit einer Kamera aufgenommen, gleichzeitig den sound mit der DAW, und das anschließend synchronisiert. Fand ich jetzt nicht aufwändig. Einfach zu Beginn der Aufnahme laut in die Hände klatschen. Dann siehst und den Wellenformen einen entsprechenden peak und kannst optisch synchronisieren. Theoretisch können die Spuren mit der Zeit auseinander laufen, aber in der Praxis ist das für kurze Aufnahmen kein Problem.
 
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Super, danke für eure Antworten.
Ich tu mich mit Metronom noch relativ schwer, hab eigentlich noch nie damit geübt. Das hätte natürlich einige Vorteile, wenn man auch mal einen Perspektivenwechsel einstreuen möchte.
ars ultimas Methode ist sicher die einfachere. Hätte man natürlich auch selbst drauf kommen können :redface:
Okay, ich werde mal ein bisschen herumexperimentieren und schauen was mir besser taugt.

Habt ihr sonst noch ein paar Tipps und Anregungen? Reicht iMovie zum schneiden, wenn der Sound vorher bearbeitet wurde oder gibt es da, halbwegs günstige, Mac-Alternativen? Für Video-Programme möchte ich eigentlich erst einmal kein Geld in die Hand nehmen.

Bzgl Hintergrund dachte ich eventuell einfach an ein gespanntes einfarbiges Laken oder so?!
 
Einen eifachen Baustrahler mit Halogenstab würde ich nun wirklich nicht nehmen. Die sind ziemlich gefährlich wegen der Hitzenetwicklung. Nimm lieber einen einfachen LED-Fluter.
 
Einen eifachen Baustrahler mit Halogenstab würde ich nun wirklich nicht nehmen. Die sind ziemlich gefährlich wegen der Hitzenetwicklung. Nimm lieber einen einfachen LED-Fluter.
Ich hätte zwar auch bei den teils sehr hohen Temperaturen Bedenken, aber scheinbar kann man das durchaus machen: Link

Ansonsten kannst du dir auch ganz toll aus Lampenfassungen und Tageslichtlampen (sowas z.B.) selber Filmlichter zusammenbauen. Da solltest du dann aber irgendetwas zur Lichtdiffusion vorbauen (Papier, weißer Regenschirm, Softbox etc.), damit die Schatten nicht so hart sind. So kann man sich teilweise mit sehr wenig Geld gut brauchbare Video Ausleuchtung basteln.

Gruß, Nex
 
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Wenn du Final cut pro benutzt macht es final cut von allein das synchronisieren ....Ach verdammt du wolltes ja nix ausgeben mhhh dann beim Take einmal in die Händeklatschen geht auch ,dann ist die Synchronisation auch easy ....mit Licht hab ich noch nie rumgespielt aber scheint ja ein Tragender Faktor zu sein wenn ich das hier so Lese ;-)
 
Wenn du Final cut pro benutzt macht es final cut von allein das synchronisieren ....Ach verdammt du wolltes ja nix ausgeben mhhh dann beim Take einmal in die Händeklatschen geht auch ,dann ist die Synchronisation auch easy ....mit Licht hab ich noch nie rumgespielt aber scheint ja ein Tragender Faktor zu sein wenn ich das hier so Lese ;-)

Haha, ja sooo wichtig war mir das Licht erst mal nicht. Aber ich dachte ich informier mich gleich richtig, bevor der Thread so langsam verschwindet.
Für die oben genannten Lösungen ist meine Bude momentan auch etwas klein. Ich überlege auch evtl mal ein bisschen mit der Natur rumzuprobieren. Also das Video einfach draussen zu drehen, das kann natürlich sehr kitschig wirken- in manchen Fällen aber auch nicht unbedingt. :rolleyes:
Danke für den Tipp mit Final Cut Pro, vielleicht hat das ein Kumpel von mir - dann bitte ich ihn einfach für die Synchro, wenn das darin wirklich so einfach ist.. Also mit iMovie sonst erst mal alles machbar oder?
Ich bin ab nächster Woche wieder vor Ort, freu mich schon mal zu probieren - soll ja nichts super professionelles werden, aber wenn schon was hochladen, dann doch bitte gescheit. :)
 
Also wenn es wirklich qualitativ hochwertige Videos werden sollen, dann ist Licht eines der wichtigsten Dinge überhaupt:

1. Bekommt man gut ausgeleuchtete Bilder, was bedeutet, dass man mit geringeren ISO Werten arbeiten kann und dadurch weniger Rauschen im Bild hat (und auch nicht zwingend immer mit Offenblende arbeiten muss).
2. Ist Licht für die Stimmung im Video verantwortlich, wo ist Licht gesetzt, was ist hell, was dunkel etc.

Die Variante mit dem Baustrahler ist ein guter Tipp, so habe ich mir auch zwei Scheinwerfer gebastelt. Mit Baustrahler + 0815 Flügeltore, etwas Diffusionsfolie und handwerklichem Geschick lassen sich da super variable (und günstige!) Scheinwerfer basteln, die dem Anwendungszweck total gerecht werden. Ist natürlich nichts für die Bühne und auf die Temperatur sollte man acht geben! (der Diffusionsfolie ist das aber egal, die kann das ab :D). Ich kann bei bedarf gerne mal Bilder meiner beiden Selbstbauscheinwerfer posten, eigentlich wollte ich dazu eh mal so ne Art Workshop/Bastelanleitung schreiben. :gruebel:
 
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Danke für den ausführlichen Beitrag. Ja n Workshop wär ne klasse Idee.
Hatte gar nicht geplant das so professionell aufzuziehen, aber wenn ich jetzt eh dabei bin wärs eine Überlegung.
Man lernt ja nur dazu. Danke für den Tipp zum selber basteln. Wenn ich genügend Platz finde werde ich das gleich mal ausprobieren :)
 
Ich versuchs am Wochenende unterzukriegen dazu mal was aufzuschreiben und Bilder zu machen ;)
 
Sehr schön geworden, das ging fix!!! :great:
 
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Wenn ich mal auf den Link in deinem Workshop eingehen darf... http://www.youtube.com/watch?v=9f7XNFTs0oc&hd=1
Sehr schön! So etwas in der Art hatte ich ursprünglich im Sinn: http://www.youtube.com/watch?v=xbeLoC9MsO4&feature=c4-overview&list=UUCRb9Zn03QoEb8cnfwTOFTg
Zwar der falsche Song, aber vom Stil her sehr gut. Ich muss zugeben deins gefällt mir fast noch besser. :great: Was für eine Kamera war denn bei dir im Einsatz bzw. wen hast du filmen lassen? Das hast du doch nicht alles mit Stativ aufgenommen oder? :gruebel:
 
War, wenn ich mich recht erinnere, eine Sony Alpha 55 - gefilmt hat ein Freund von mir, ohne Stativ wirkt es nicht so statisch sondern etwas lebendiger. Die Sonys eignen sich für soetwas allerdings nur bedingt meiner Meinung nach, wir hatten ziemlich oft und ziemliche lange Zwangspause, weil der interne Bildstabilisator ständig überhitzt hat. :D

Momentan benutze ich eine Canon EOS 600D. 1920x1080 Pixel bei 30 Frames pro Sekunde und der Bildstabilisator mechanisch im Objektiv. Ist eine ganz gute und nich allzu teure Lösung. Eine halbwegs brauchbare DSLR mit gutem Objektiv und ein wenig geschick im Umgang mit Schärfe ziehen liefert ganz gute Ergebnisse eigentlich. Um den Bildstil in der Richtung hinzubekommen, hab ich die Tiefen stark absaufen lassen - damit der Hintergrund dann wirklich tiefschwarz ist im Hintergrund, muss er während des Videodrehs nichtmal komplett schwarz sein. Ich kann dir am Wochenende gern zwei Beispielbilder vor/nach Bearbeitung hier reinstellen, da lässt sich mit wenig Aufwand viel machen.

Generell würd ich dir raten am Anfang eher klein zu beginnen, wenig Schnitte usw. Ich hab seit anderthalb Jahren Material auf der Platte rumliegen das ich eigentlich schon längst schneiden wollte, aber jedesmal wenn ich damit anfange passts mir nicht - da waren meine Ziele wohl zu hoch gesteckt. :gruebel:

Wenn ich dir da noch irgendwie helfen oder dir sonst Tipps geben kann freut es mich sehr!

Liebe Grüße

Ach: und man muss dem Guten aus dem Video das du gepostet hast zugestehen, dass die Tonaufnahme um längen besser ist als meine :D
 
Cool danke!! Ich hab momentan eine Canon 500D, allerdings ein 18-55er ohne IS. Muss mal schauen wie ichs damit hinbekomme.
Soll bei Gelegenheit eh ausgetauscht werden, aber wollt erst mal schauen welche Brennweiten mir besonders taugen & womit ich viel arbeite.
So um Weihnachten rum wollt ich mich mal intensiver mit der Materie beschäftigen ;)
Über die Bilder würd ich mich freuen!
 
Hallo,

... da könnte eventuell (wenn ich da lese: Canon 500 D) "Magic Lantern" als alternative Firmware interessant sein, da sie die Einstellmöglichkeiten für den Videomodus enorm erweitert. Ich habe jüngst meiner 600er "ML" spendiert - insbesondere, weil durch Absenken der Datenrate - die Original-Firmware erlaubt das nicht - auf einmal über 20 Minuten Video am Stück möglich sind und die Qualität nach wie vor sehr gut bleibt. Und in die anderen Optionen muß ich mich jetzt erstmal einlesen...

Viele Grüße
Klaus
 
Magic Lantern wäre natürlich eine Idee, allerdings bietet es gerade bei den 3stelligen Canons glaube ich eher Vorteile was den Ton angeht (manuelles Einpegeln z.B.) - aber mehr als 15 Minuten Aufnahme am Stück sind doch für ein Musikvideo weniger relevant, da würde ich die höhere Datenrate beorzugen (auch wenn es auf den ersten Blick keine Qualitätsunterschiede macht, bei der Nachbearbeitung hilft einem das evtl. - ein passender Vergleich wäre hier vielleicht Tonaufnahmen mit 24Bit obwohl auf die CD am Ende 16Bit kommen).

Viel mehr bringt einem meiner Meinung nach der Picture Style "Cinestyle" (gibts umsonst zum Download"). Lässt sich über die EOS Utility Software ganz einfach auf die Kamera laden und dann bei den Picture Styles als individuelles Preset abrufen. Dadur werden die Bilder (und Videos) viel flacher und man erhält sich viel viel mehr Details in Tiefen und Höhen die sonst verloren gehen würden (die Beispiele auf der verlinkten Seite zeigen das ganz gut, gibt aber auch unzählige Beispiele auf Youtube oder in der Google Bildersuche). Das erlaubt einem mit niedrigeren ISO-Werten aufzunehmen und in der Nachbearbeitung das maximale rausholen zu können! (Wenn du eh grade am Experimentieren bist, wär das vllt auch was für dich Klaus.)

Hier mal drei Beispiele:
1) Rohmaterial, aufgenommen mit dem Cinesytle-PictureStyle (ISO 400, 1/60 Shutter bei 30FPS, Blende 5.6), komplett unbearbeitet - hier kamen wieder zwei der Selbstgebauten Scheinwerfer zum Einsatz
2) Belichtung etwas angepasst, dann über eine Tonkurve die Tiefen stark abgesenkt, die Lichter leicht angehoben und ganz minimal die Sättigung runtergezogen (der Hintergrund ist hier schon gut ausgeblendet)
3) Nr. 2 in Schwarz-Weiß, da tritt der Effekt noch etwas stärker zu Tage

Licht-Schatten_Bsp1.jpg Licht-Schatten_Bsp2.jpg Licht-Schatten_Bsp3.jpg

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!
 
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