Einen Stromschlag durch E-Gitarre bekommen?

Hi Leute

Da hab ich scheinbar was losgetreten.
Das Thema ist doch interessanter wie ich eigentlich gemeint habe.:gruebel:

Das mit Personenschutzschalter ist 'ne spitzen Idee:great: - hätt ich eigentlich selber drauf kommen müssen weil bei uns in der Fabrik müssen externe Handwerker für jedes Lichtstromgerät so einen Schutzschalter verwenden.
Kostet ja nich viel das Teil. Und Unfälle sind sie auch noch so selten können damit vermieden werden. Danach heisst es ja immer - hätt ich doch aber dann ist's ja oft zu spät.

Das mit dem Anodenstrom in der Röhre müsst ihr mir noch mal erklären da hab ich zuwenig Ahnung.:confused:

Danke

LG

Tommy
 
in einem RÖHRENVerstärker passiert ja folgendes, Netzspannung kommt in den Transformator und wird hochtranformiert und gleichgerichtet. Wenn durch einen Defekt die Anodenspannung auf den Eingang (und somit Gitarre) gelangt kann man einen furchtbaren Schlag bekommen. Der Strom fließt dabei vom Transformator / Gleichrichter, Eingang, Gitarre, Gitarrist,Masse zurück zum Verstärker. Das Spielt sich dann aber vollständig Sekundärseitig ab, auf der Primärseite des Transformators ist alles Ok , keinen Stromdiffernz, kein Auslösen des FI Schalters


Und diese 400V Gleichstrom ist schon was anderes als lumpige 230V Netzspannung :)
 
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Wenn durch einen Defekt die Anodenspannung auf den Eingang (und somit Gitarre) gelangt kann man einen furchtbaren Schlag bekommen.

Das wusste ich nicht.
Passiert so was öfter? Oder nur wenn rumgebastelt wurde.
Sind Marken-Amps da sicherer verarbeitet? Bei Billig Teilen made "in was weiss ich Wo" kann ich mir so etwas schon eher vorstellen.

Cheers

Tommy
 
NEVER wirklich NEVER selber an einem Verstärker rumbosseln wenn man nicht 100% weiß was man da tut. Bei Transen-Amps gehts meist noch glimpflich ab (ausser man fasst an einen volgepumpten Elko) bei einem Röhrenamp sind, wie Fantus das besser als ich erklären kann, wesentlich höhere Ströme am werkeln. Aber selbst Billigamps sollten Mindestanforderungen an Sicherheit besitzen. Wenn der Amp mal krass beschädigt wird (durch Sturz u.ä.) bitte zum Profi bringen und machen lassen.

Ein FI am Hauptkasten in der Hausversorgung merkt gar nicht dass Du neben deinem Amp liegst, weil Du unbedingt Fantus Aussagen überprüfen wolltest.
@Fantus: gibt es eigentlich Schutzschalter die zwischen Gitarre und Verstärker geschaltet werden können? Das wär's doch

(Ich setze Gitarrenfunk ein das ist sicher beim Gitarre berühren, nicht aber wenn man Metallteile des defekten Amps berühren würde)
 
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Passiert so was öfter? Oder nur wenn rumgebastelt wurde.
Sind Marken-Amps da sicherer verarbeitet?

Öfters, ich denke nicht, aber ich hab schon von so etwas gehört. Markenhersteller wissen normal, was sie da tun, Problematisch sind meist Umbauten oder Eigenbauten, schon bei der Verkabelung im Amp kann man eine Menge Fehler machen.

Ich weiß nicht, ob so ein Fehler nicht auch innerhalb einer Röhre Auftreten kann.

- - - Aktualisiert - - -

@Fantus: gibt es eigentlich Schutzschalter die zwischen Gitarre und Verstärker geschaltet werden können? Das wär's doch

nicht das ich wüste .. aber vermutlcih sind Vorfälle dann doch zu selten
 
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Ich kenn mich mit Elektronik ein bisschen aus (es reicht um nen Verzerrer aufzubauen)...aber nicht so gut als dass ich einen RöhrenAmp-Bausatz verdrahten würde. Ich hab schon ein paar Schläge abbekommen..das will man nicht nochmal erleben. Gesunder Respekt ist allemal angesagt aber man sollte das Thema auch nicht überdramatisieren. Wenn ich von zwei toten Gitarristen gehört habe ist das viel und wahrscheinlich nur Einer gewesen (Einer zuviel allerdings)...
 
aber man sollte das Thema auch nicht überdramatisieren

Das hatte ich auch nicht vor, aber als absoluter Laie (in Elektrosachen) wolllte ich mal Eure Meinungen dazu hören.
Das wichtigste habe ich jetzt Verstanden

1. Nicht selber rumbasteln
2. Reperaturen nur von Fachwerkstatt
3. Personenschutzschalter (Kostet nicht viel)

Ein Funk-System halte ich für den privaten Bereich ein bisschen Übertrieben aber Bei Live-Auftritten sollte das dann schon eine Überlegung wert sein.:gruebel:
Danke an alle

LG
Tommy
 
Der ominöse "Death"Cap in alten Amps (die mit dem Ground Switch) dürfte einige auf dem Gewissen haben..sonst gäbs den Namen nicht....
Kurze Hintergrunderklärung: Dieser Kondensator konnte mittels Umschalter zwischen einen der beiden Netzleiter und dem Chassis des Verstärkers geschaltet werden...leckte dieser Kondensator war Netzspannung am Amp Chassis und damit meistens auch auf der Saitenmasse..*ZAPP*
 
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Ich will mal einige Urban Legends ausräumen:

Ein ordnungsgemäß an eine Standardsteckdose angeschlossener Amp kann keine tödlichen Schläge austeilen(selbst wenn er wollte).
Wenn der PE (protective earth) im Volksmund Schutzleiter genannt - ordnungsgemäß angeschlossen ist fällt nicht nur der FI (so vorhanden) sondern sogar die Netzsicherung wenn an der Signalmasse (auf welche Weise auch immer) Spannung anliegen sollte.

Das kann nur nur passieren wenn irgend eine Zaunlatte wieder mal den Schutzleiter am Stecker abgeklemmt hat => "Schmeiß mal Gaffa 'rüber - mein Amp brummt - ich kleb den PE ab"

Fantus:
Durch welchen (unglücklichen) Umstand soll denn Anodenspannung auf die Gitarre kommen? Die Saiten liegen auf Masse-Potential - genau wie das Verstärker-Chassis.
Wenn die Anodenspannung irgendwo gegen Masse kommt fliegt die Netzsicherung des Amps.
Da müsste dann schon jemand die Adern (Innenleiter mit Schirm) des Gitarrenkabels vertauscht haben und den Gitteranschluss der 1. Röhre mit der Anode tauschen => Kriminalfall.

Telefunky hat vollkommen recht: ohne aufwändige Bastelarbeit (für die man eigentlich wissen muss was man tut) kann keiner an einem Standard-Röhrenamp zu Tode kommen.

Berührt man ein anderes Teil das unter Spannung steht ist natürlich die Gitarre eine hervorragende Erde für jede Spannung - will heißen: wenn das fehlerhafte Kabel des Bühnenscheinwerfers das Alu-Geländer unter Spannung setzt und der Gitarrist fasst das (ohne Gitarre) an gibt es eine gewischt (hält sich in Grenzen-wie "in die Dose fassen") - hat er aber seine geliebte Klampfe in der Hand fließt richtig Strom - und der kann tödlich sein.

Bluesfreak: Den Kondensator sollte es an Europäischen Geräten nicht (mehr) geben - und das seit 40 Jahren.....
es soll ja Leute geben die wegen des besseren Sounds wieder einbauen :rofl:
 
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Ein Funk-System halte ich für den privaten Bereich ein bisschen Übertrieben aber Bei Live-Auftritten sollte das dann schon eine Überlegung wert sein.:gruebel:

Naja ich spiele meine Funke auch zuhause damit kann ich z.B. im Garten spielen oder an meinem Arbeitsplatz oder kann in die Küche gehen mit umgeschnallter Gitarre...ganz praktisch das.
Das Teil geb ich jedenfalls nicht mehr her

@bluesfreak: von wieviel toten durch Stromschlag hast Du schon gehört? sind das viele?

Gruß und Danke auch
 
Nun ja, nicht jeder Stromschlag muss tödlich sein, es gibt Leute, die sogar Blitzschläge überleben. Ich hab in meinem Leben auch den einen oder anderen Stromschlag (220 V) überlebt, wir hatten mal einen alten Bunker als Übungsraum, der war feucht, und die Erdung wohl mangelhaft... da gab es an der Gitarre öfter mal einen gewischt... ich war jung und konnte das ab, aber wer weiss, wie das heute enden würde... so ein FI-Schutzschalter, der alles absichert, was man berühren muss, ist sicher eine feine Sache, gerade bei zweifelhaften Bedingungen und laienhaft geklempnerter E-Anlage... Eine Funkstrecke hilft sicherlich, solange man nicht am Amp rumfummeln muss...
EDIT: oder barfüssig den Big Muff einschaltet :)
 
Sehr interessante Diskussion. Danke für die vielen ernsthaften Antworten auch von meiner Seite.
Mal so nebenbei...hat jemand bereits von Mord an Gitarristen durch Manipulation an Gitarren/Verstärkern/Pedalen gelesen/gehört? :gruebel:
 
Also ich hab auch desöfteren auf der Bühne schon unter Strom gestanden. Mal hatte ich leichte Spannung auf den Saiten -kribbeln in den Fingern-, mal bekam ich eine gewischt, wenn ich gleichzeitig Saiten berührte und ans Mikrofon kam, mal stand die Frontplatte des Amps unter Strom etc. etc. Also da kann schon einiges passieren...........................
 
Das was hier angesprochen wird "leichte Spannung auf den Saiten" kommt eher von falscher Kabelführung. Die Saiten können normalerweise - wie schon mehrfach erklärt wurde - nicht unter Spannung stehen weil sie "auf Masse" liegen.
Das Problem sind dann die selbst gebastelten Stromverteiler, in Reihe geschaltete Steckdosenleisten, keine vernünftige Erdung (vor allem diese).
Vor allem wenn "alte" Lichtanlagen im Spiel sind, die viel Strom ziehen und alles auf einer Phase liegt kann durch den hohen Strom ein "ausreichender" Spannungsabfall auf der Leitung entstehen der dann (im ungüstigsten Fall) am Mikro spürbar ist.
Dazu kommt: wenn es am Mikro britzelt, müsste bei korrekter Verkabelung auch vom (Metall-)Mischpultgehäuse gegen deine Saiten eine Spannung messbar sein.
Das kann passieren wenn das Pult am FoH - Platz an einem anderen Stromkreis hängt wie dein Amp - womöglich "näher" am Hauptverteiler, mit weniger Spannungsabfall.
Diese Spannungsabfall-"Stromschläge" spielen sich (meist) im Bereich von 5-15Volt ab; das britzelt zwar aber bringt niemand um. Unter "unter Strom stehen" verstehe ich was anderes......

Um das alles zu verstehen muss man wirklich tief in der Materie stecken (=>Elektriker) - deshalb sollte man einfache Regeln der Verkabelung beachten und die Stromzuführung zur Bühne den Profis überlassen.
=> wobei das auch keine Garantie ist....auch da gibt es "Spezialisten".
 
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