Oktav Wender Harp - Unterschiede

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Ich denke daran, mir bei Gelegenheit zur Bereicherung der Spielmöglichkeiten einen Oktav-Wender anzuschaffen, dabei favorisiere ich den Komet Wender von Hohner.
Jetzt habe ich entdeckt, dass dieses Modell in C/G sowie in C/F erhältlich ist.
C/G ist mir von meinem Tremolo Wender her vertraut, in bescheidenem Umfang nutze ich da auch die Möglichkeit des Wendens während eines Stückes. Hat jemand Erfahrung mit dem Modell in C/F? Bietet es spieltechnisch irgendwelche Möglichkeiten, die es für spezielle musikalische Genres vorteilhaft macht?

 
Eigenschaft
 
Mit der C/F-Wender habe ich keine Erfahrung. Kann also nicht sagen, wie sie klingt. Ich spiele auf einer Hohner Comet C/G-Wender.
Auf der Webseite von Hohner ließ sich leider nur der Tonraum der C/G-Wender anzeigen. Beim Umschalten auf C/F wechselte die Tonraum-Anzeige nicht. Aus der hätte man dann entnehmen können, wie die Tonraum-Ausschnitte gewählt wurden.
Vielleicht hast Du ja mehr Glück: http://de.playhohner.com/index.php?id=25295

Rein theoretisch ist folgendes zu sagen:
Bei der C/G - Wender ist G-Dur als Dominante zu C-Dur (Tonika) verwendbar. Wenn man also Stücke spielt, bei denen man die Mundharmonika zwischendurch umdrehen muss, werden diese in der Regel in C-Dur angestimmt.
Die C/F - Wender müssten dieser Logik folgend eigentlich F/C-Wender genannt werden. Denn C-Dur ist als Dominante zu F-Dur (Tonika) verwendbar.

Langer Rede kurzer Sinn:
Wenn Du eine Mundharmonika für die C-Dur Singlage suchst, mußt Du die C/G-Wender nehmen.
Wenn Du in der F-Dur Singlage (deutlich heller) spielen willst, mußt Du die F/C-Wender nehmen.

Da Du bereits eine C/G-Wender besitzt, könnte es für Dich Sinn machen, eine F/C-Wender zu kaufen.

Viele Grüße
Lisa
 
Danke Lisa, deine Antwort hat mir weitergeholfen bei der Entscheidungsfindung. Ich werde bei C/G bleiben!
 
Ich denke daran, mir bei Gelegenheit zur Bereicherung der Spielmöglichkeiten einen Oktav-Wender anzuschaffen, dabei favorisiere ich den Komet Wender von Hohner.
Jetzt habe ich entdeckt, dass dieses Modell in C/G sowie in C/F erhältlich ist.
C/G ist mir von meinem Tremolo Wender her vertraut, in bescheidenem Umfang nutze ich da auch die Möglichkeit des Wendens während eines Stückes. Hat jemand Erfahrung mit dem Modell in C/F? Bietet es spieltechnisch irgendwelche Möglichkeiten, die es für spezielle musikalische Genres vorteilhaft macht?


Nun, zunächst käme es doch wohl in erster Linie darauf an, welche Spieltechnischen Möglichkeiten jemand auf der Hohner Comet C/G spielt bzw. ausnutzt. Wieso aber sollte ein und dieselbe Wender Oktav in der Tonart C/F andere Spielmöglichkeiten bieten ? Zumnindest da der einzige Unterschied in der Tonart F liegt.

Auf Erfahrung der Hohner Oktav Wendermundharmonika in der Tonartkombination C+F wird man wohl lange warten müssen. Wo doch nur einige wenige dieses Modell in der Tonart C/G spielen. Ich habe dieses Modell noch nie in Gemeinschaft mit anderen Instrumenten gesehen.
 
Hi Zungenreiter,

die Art, wie mit einem Wender vorgegangen wird, ist mir nur ein wenig vertraut. Ich bin eben auch nur an den C/G Wender gewöhnt, und als ich gesehen habe, dass es auch einen C/F Wender gibt, stellte ich mir die Frage, ob es Stilrichtungen gibt, für welche die damit möglichen Wechsel typisch sind. Ich bin eben Musiktheoretisch nicht besonders gut ;)
Die Antwort von Lisa war für mich recht hilfreich, nun weiß ich ja, dass es in Wirklichkeit ein F/C Wender ist, mit dem im Prinzip gleich gearbeitet wird wie mit den anderen Modellen.

Habt ihr schon die zum Teil recht ungewöhnlichen Wender der brasilianischen Marke Hering gesehen?
 
Hi Uschaurischuum
Auf der Seite von Hering war ich schon länger nicht mehr.
Hast Du einen Link?
Interessiert mich, was Du meinst.

Die hier funktioniert im Moment nicht:
http://www.heringharmonicas.com.br/

Meinst Du vielleicht die:
http://www.bluenote-musikladen.de/shop/catalog/product_info.php?products_id=364

Oder meinst Du Kreuzwender mit 4 oder 6 Instrumenten wie hier (am unteren Ende der Seite)
http://www.musikkeller.de/musikinstrumente/html/mundharmonika/hering/heering-harps.htm

oder hier auf der österreichischen Hering-Seite (im Menü auf Tremolo tuned klicken)
http://www.harmonica.ch/index.html


EDIT
Ich liebäugele seit einiger Zeit mit so einer Kreuzwender
https://www.thomann.de/de/hohner_kreuzwender.htm

Wenn man die Instrumente in Quintfolge anordnet, hat man in mehreren Tonarten Subdominante - Tonika - Dominante in Folge. Falls Dich das näher interessiert, führe ich das auch detaillierter aus.

Gruß
Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi Lisa, ich habe die Hering-Modelle ebenfalls bei bluenote entdeckt.
http://www.bluenote-musikladen.de/shop/catalog/index.php?cPath=1_17_25
Die Homepage von Hering scheint schon eine geraume Weile down zu sein.

In der Ausführung sicherlich sehr traditionell aus Holz, z.T. in ungewöhnlichen Kombinationen, zur Zeit jedoch nur in C/G oder in E/A zu haben.
Den Kreuzwender finde ich beeindruckend, ja, mich würde tatsächlich interessieren, wie der in der Praxis funktioniert, obwohl das für mich selbst vielleicht eine Nummer zu anspruchsvoll sein könnte.

Viele Grüße, Dieter
 
Hallo Dieter

Eine Kreuzwender wird nach meiner Kenntnis folgendermaßen gehalten:
Die aus dem Kreuz herausschauenden "Griffe" werden in die Beuge von Daumen und Zeigefinger gelegt.
Dann übt man, das Instrument geschickt mit Hilfe von Daumen und Fingern rotieren zu lassen.
Wenn man das heraus hat, kann man beim Spielen den Wechsel zu benachbarten Tonarten üben.

Ich denke, so eine Kreuzwender ist beim Drehen wesentlich leichter zu handhaben, als eine einfache Wender. Zum einen brauchen die Finger nicht so "herumzuturnen". Schon deshalb ist das Wenden schneller und sicherer. Zum anderen ist der Weg von der einen Kanzellenreihe zur anderen nicht so weit.

Bluesharper, die beim Spiel die Mundharmonika wechseln, klemmen die Instrumente wie einen "Doppeldecker" zwischen Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger. Das habe ich auch schon hin und wieder gemacht. Dabei muss man sehr aufpassen, dass man die Position der beiden Instrumente zueinander nicht verschiebt. Wenn das passiert trifft man die Töne beim Wechsel nicht.

Zu anspruchsvoll ? - Hmmm, warum?

Das Musizieren mit einer Wender eröffnet halt neue Möglichkeiten beim Musizieren. Man kann dadurch Melodien spielen, die auf einseitigen Instrumenten niemals gelingen können. Zumindest nicht mit der für Tremolo- und Oktave-Mundharmonikas wie ECHO oder COMET üblichen Spieltechnik. Auf diesen Instrumenten bevorzuge vermutlich nicht nur ich die Spieltechnik, bei der die Akkorde zur Melodie mit gespielt werden. Dabei stolpert man immer wieder über Lieder, die einfach nicht klingen wollen (Mal ganz abgesehen davon, dass einem für viele Melodien ja auch noch einzelne Töne fehlen.) Dieses "nicht klingen wollen" hängt damit zusammen, dass einem bestimmte Akkorde fehlen, die man aber in vielen Fällen auf der Mundharmonika mit der Nachbartonart findet. Mein Lieblingsbeispiel ist das Lied "Lass doch der Jugend ihren Lauf". Vielleicht kennst Du es ja. Es hat eine 3-teilige Form. Den 1. Teil startet man auf der C-G-Wender in C-Dur. Wenn der 2. Teil beginnt, wird es auf der C-Seite ziemlich "schräg". Spielt man den aber auf der G-Seite, passt es. Für den 3. Teil wechselt man dann wieder zur C-Seite zurück. Wenn Du dieses Lied auf Deiner einfachen Wender übst, wirst Du bald merken, dass das Wenden und anschließende Weiterspielen gar nicht so einfach ist. Mit geraden Instrumenten wie der ECHO bekomme ich das nicht zufriedenstellend hin. Mit der gebogenen COMET gelingt es mir dagegen gut. Deshalb spiele ich die auch so gerne. Allerdings lassen sich mit so einer Wender nur Lieder spielen, bei denen die Wechsel auf Bogenschlüsse fallen. Von einer Kreuzwender verspreche ich mir, dass die Wechsel deutlich schneller gelingen und sich dadurch weitere Spielmöglichkeiten eröffnen. Weil die Kanzellenreihen möglichst nahe zusammen liegen sollen, kommt für mich nur eine 6er-Kreuzwender in Frage.

Viele Grüße
Lisa
 
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Hi Lisa, danke für die Erklärung, dass macht ja in der Tat neugierig auf einen Kreuzwender. Da der bis auf weiteres mal im Budget nicht drin ist, strebe ich jetzt erst mal nach dem Comet Wender.

Das Spielen mit Akkorden ist für mich relativ neu, erst seit drei Jahren habe ich eine "Unsere Lieblinge", dem stehen Jahrzehnte auf der Bluesharp und der Chromatischen entgegen.

Im Frühjahr habe ich dann aus einer spontanen Laune einen billigen Tremolo Wender von Walther gekauft. Der ist für sein Geld erstaunlich gut verarbeitet, das ist allerdings keine Richter-Harmonika, sondern es stehen einem komplette Tonleitern in allen Oktaven zur Verfügung, für Akkordspiel also nicht wirklich geeignet. Ich glaube, sämtliche billigen Wender sind in dieser Art gestaltet, auch das Modell von Seydel, die Mountain-Harp (die natürlich kein Billiginstrument ist)
Wie Hering das hält, ist mir nicht bekannt.
 
Hallo Dieter
Instrumente mit kompletten Tonleitern (und Verdoppelung des Grundtones) (nennt man Solo-Stimmung) habe ich in 2- und 3-oktaviger Ausführung. Auf denen spiele ich hauptsächlich mit Einzeltontechnik. Wenn es passt, nehme ich auch schon mal Terzparallelen hinzu. Akkorde funktionieren im begrenzten Maße auch.

Bevor ich diese Instrumente kennenlernte, besaß ich schon viele Jahre eine Chromatische Larry Adler Professional. Das Einzeltonspiel auf der Chromatischen Mundharmonika fand ich am Anfang sehr mühsam, da ich ja von Kindesbeinen an intensiv mit Instrumenten in Richter-Stimmung musiziert hatte. Da bei uns viel gesungen wurde, spielte ich auf der Mundharmonika alles nach Gehör mit - sofern das mit dem Tonmaterial möglich war. Wenn was nicht ging, schummelte ich mich irgendwie mit den Akkorden drum herum, während die anderen munter weiter sangen. Das kann wie oben geschrieben auch ganz schön schräg klingen. Wenn es zu grauslich wurde, setzte ich aus. Irgendwann bekam ich dann zu einem Geburtstag meine große Wender-Mundharmonika und begann mit dem Wenden zu experimentieren. Die fehlenden Töne der Richter-Tonskala waren später für mich der Grund, mir irgendwann eine chromatische Mundharmonika zuzulegen. Doch das Herzblut hängt immer noch an der Wender-Mundharmonika, die mit ihrer Oktavstimmung (also durch die Verdoppelung der Töne im Oktavabstand) im Akkordspiel einen tollen Sound hat.

Viele Grüße
Lisa
 
Hallo Dieter
Da es etwas zu feiern gab, bin ich nun glücklicher Besitzer einer 6er-Cross-Wender. Wie aufgrund der Produktbeschreibungen "befürchtet", sind die Mundharmonikas nicht in Quintenfolge angeordnet. Die Anordnung ist den einfachen Wendern nachempfunden: C - G / B - F / D - A Hintereinander ergibt das die Folge: C B A G F D
Das bedeutet, dass man an 2 Mundharmonikas vorbei muss, um die Tonart der Dominante zu erreichen.

Als ich das gewahr wurde, entfuhr mir ein spontanes "Das ist doch idiotisch". :rolleyes: Naja, heute Abend setzt ich mich mal in Ruhe mit dieser Anordnung auseinander. Wenn ich damit nicht klar komme, löse ich die Mundharmonikas aus dem Stern heraus und setze sie in Quintfolge ein: B - F - C - G - D - A. Dann sind die Nachbartonarten ohne Suchen erreichbar: F-Dur: IV= B I= F V=C // C-Dur: IV= F I= C V=G // G-Dur: IV= C I= G V=D // D-Dur: IV= G I= D V=A

Gruß
Lisa
 
Hallo Lisa,
wow, da freue ich mich mal für dich mit :)
herzlichen Glückwunsch zu dieser Groß-Harmonika!!

...Wenn ich damit nicht klar komme, löse ich die Mundharmonikas aus dem Stern heraus und setze sie in Quintfolge ein: B - F - C - G - D - A. Dann sind die Nachbartonarten ohne Suchen erreichbar: F-Dur: IV= B I= F V=C // C-Dur: IV= F I= C V=G // G-Dur: IV= C I= G V=D // D-Dur: IV= G I= D V=A...

Der Ausbau ist bei Hohner ja offensichtlich vorgesehen, schließlich gibt es die Einsätze ja auch einzeln als Ersatzteil. Es ist ewig her, seit ich so einen Kreuzwender das einzige und letzte mal im Einsatz gesehen habe. Als Teenager habe ich dieses Modell aber schon in Schaufenster bewundert.

Ich für meinen Teil lasse mich zu Weihnachten beschenken....

Viele Grüße, Dieter
 
Hallo Dieter
Ja, zum Glück!

Kennst Du diese Tontabelle? http://de.playhohner.com/instrumente/mundharmonika/tremolo/6-fach-kreuzwender-c-d-f-g-a-bb/
Mit Ihrer Hilfe kann man sich die in den Tonleitern enthaltenen Akkorde klar machen.

Viele Grüße
Lisa

EDIT
Nun hab ich mich ausgiebig mit dem Instrument beschäftigt. Der Sinn der werkseitigen Anordnung der Tonarten erschließt sich mir nicht. Jetzt bräuchte man jemanden von der Firma Hohner, der die Anordnung erklären kann.
Die einzige für mich entdeckbare Logik ist die aufsteigende Abfolge der Grundtöne C D - F G A B. Beim Musizieren macht diese Abfolge aber keinen Sinn. Also werde ich mal schaun, dass ich passende Schraubendreher finde.

Der Klang ist toll! Kannst Dich also auf Dein Weihnachtsgeschenk freuen! :)

Viele Grüße
Lisa
 
Zuletzt bearbeitet:
Heureka!

Keinen Schraubendreher, sondern eine Erklärung. :)
Die Kreuzwender bleibt also wie sie ist.

Mit Hilfe verschiedener Tabellen und Grafiken ging ich die Vor- und Nachteile verschiedener Anordnungsmöglichkeiten durch. Dabei wurde letztendlich dann doch der Sinn der vorgegebenen Anordnung sichtbar.

Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Umstand, dass Akkorde sowohl in Blas- als auch Zieh-Position vorkommen. Das ist für das Mundharmonikaspiel von großer Bedeutung.

Beispiel C-Dur
In der C-Dur-Mundharmonika finde ich die Akkorde
I = c e g (blasen)
II = d f a (ziehen)
III unvollständig: e g (blasen)
IV unvollständig: f a (ziehen)
V = g h d (ziehen) nur am Anfang der Reihe
VI fehlt völlig
VII = h d f

Von diesen Akkorden sind I und V die wichtigsten. Außerdem wird die IV häufig benötigt. Die steht in dieser Tonleiter aber nicht vollständig zur Verfügung.

Im Quintenzirkel findet man die Subdominante immer durch einen Quintsprung nach unten und die Dominante durch einen Quintsprung nach oben. Also habe ich mich gefragt, warum die Mundharmonikas nicht in Quintfolge angeordnet sind. Dann hätte man die Nachbartonarten doch direkt nebeneinander. Die Akkorde stehen dann allerdings alle in der Blasposition übereinander.

Da der Dominant-Akkord in der C-Dur Mundharmonika auf der Ziehposition enthalten ist, muss man nur noch die Subdominante in Zieh-Position finden. Der gesuchte Dreiklang ist: f a c und der ist am Anfang der B-Dur-Mundharmonika zu finden, die direkt über der C-Dur-Mundharmonika angeordnet ist. Dieser Akkord ergänzt gleichzeitig die unterhalb der Kernoktave unvollständige C-Dur-Tonleiter. Ob sich das bei Melodien, die von der 1 auf die tiefe 6 oder 4 springen als nützlich erweist, muß ich noch heraus finden. Würde man die Mundharmonikas in Quintfolge anordnen, müßte man eine Mundharmonika überspringen um diese Töne zu erreichen.

In der unter der C-Dur-Mundharmonika angeordneten D-Dur-Mundharmonika findet man das fis, das in C-Dur die normalerweise nicht vorkommende #4 wäre. Ich kenne eine ganze Reihe Lieder, in denen das f zwischendurch vom fis ersetzt wird. Das bedeutet dann allerdings häufig, dass man in die Tonart G-Dur wechselt. Beispiel: "Komm lieber Mai". Da steht das fis in einem Liedabschnitt, der sich weder auf der C-Dur-MuHa noch auf der D-Dur-Muha spielen läßt. Der Teil der Melodie funktioniert nur auf der G-Dur-MuHa. Also muß man über 2 Mundharmonikas auf die gegenüberliegende Seite des Kreuzwenders springen.

Fazit:
Die in einer Richter-Mundharmonika unvollständige Subdominante ist im unteren Bereich der einen Ganztonschritt tiefer gestimmten Mundharmonika als Zieh-Akkord zu finden. Daher bilden C-Dur + B-Dur / D-Dur + C-Dur / G-Dur + F-Dur / A-Dur + G-Dur vier in verschiedenen Melodien nützliche Kombinationen und sind möglicherweise aus diesem Grund übereinander angeordnet.
Lieder bei denen ein Wechsel zur Nachbartonart notwendig ist, gelingen mit den beiden Paaren C > G / D > A am besten. Dafür muß man 2 Mundharmonikas überspringen. Die Kombination B > F oder F > C finde ich nicht so gut. Zumindest bei den Liedern, die ich bislang ausprobiert habe.

Was es sonst noch so an Möglichkeiten gibt, wird sich im Laufe der Zeit beim Musizieren herausstellen.

Die neuen Möglichkeiten machen echt Spaß! :)

Viele Grüße
Eli
 
Das hört sich, wenn man es so liest, ganz schön knifflig an. In der Praxis entwickelt man wahrscheinlich nach einer Weile ein gewisses Akkordgedächtnis, so dass die Logik des Instrumentes einem einfach vertraut wird. Dagegen ist das Spiel auf der Chromatischen ja fast geschenkt :)
An was ich noch denken musste: Selbst bei einem gwöhnlichen 2-fach Wender erlebt man doch ab und zu, dass es z.B. wenn man draußen spielt, eine gute Weile dauert, bis das Instrument die "Betriebstemperatur" erreicht hat. Wie erlebst du das denn bei solch einem großen Kreuzwender? Kommt dir dabei die Bauweise mit viele Holz zugute? Ich glaube, die Kanzellen und Kämme sind bei den einzelnen Einsätzen aus Holz gebaut.
 
Wenn man die Systematik verinnerlicht hat, braucht man über die Akkorde sicherlich nicht mehr nachdenken. Nach und nach werde ich mir Melodien heraussuchen, mit denen die Besonderheiten der 6-fach-Wender genutzt werden. Dann übt sich das ein. Ansonsten spielt man die Mundharmonikas wie eine ganz normale Richter-Tremolo.

Ja, die Kämme sind aus Holz.

Betriebstemperatur - Bislang ist mir nichts Negatives aufgefallen. Habe aber nicht im Kalten gespielt.

Das Spielgefühl ist total anders, als das, was ich gewohnt bin. Ich muß mich da noch etwas einfinden. Am Anfang wurde mir beim Spielen schwindelig, weil ich für das Instrument anscheinend mehr Luft brauche als für meine anderen, ganz unterschiedlichen Modelle.


EDIT
Kniffelig - Naja. Ich hab halt beschrieben, welchen Gedanken ich nachgegangen bin. Wenn man direkt von jemandem gezeigt bekommt, was geht und über das, was nicht geht, kein Wort verloren wird, dann sieht die Welt einfacher aus. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Dieter
Bei meinem "Instrumentaltraining" hab ich mich noch einmal mit der Cross-Wender beschäftigt, genauer gesagt diverse Lieder geübt. Der beim normalen Mundharmonikaspiel nicht so schön klingende, jedoch "hingenommene" Mißklang beim Spiel der 6. Stufe (f a h d) im Bereich der Kernoktave läßt sich vielfach sehr leicht umgehen, wenn man auf die einen Ganztonschritt tiefer gestimmte B-Dur-Mundharmonika wechselt und dort den F-Dur-Akkord (f a c) (Subdominante zu C-Dur) spielt. Das ist eine Wohltat für die Ohren! :) Wenn man sich daran gewöhnt hat, mag man gar nicht mehr ohne die Subdominante spielen. Wenn man den Dreh heraus hat, macht man das ganz intuitiv.
 
Nochmals vielen Dank für die freundliche Beratung, der Rahmen des Threads ist ja ganz schön gesprengt worden.
Daher passt ganz gut dazu, dass ich die Hohner Comet noch etwas aufgeschoben habe, und ich mich aber in Kürze über einen Tremolo Wender freuen darf, nämlich die gute alte Hohner Echo C/G als 96er.
Ich habe sie schon mal kurz angespielt, um zu testen ob alles in Ordnung ist, und durfte mich über ihre gute Ansprache freuen. Auch klingt das Tremolo einfach feiner als bei meinem Billigwender.

Dir Lisa weiterhin viel Spaß mit dem Hohner Kreuzwender!
 
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Hallo Dieter

Zum Thema Wender-Mundharmonika hier noch ein kleiner Blick in die Historie.
Der zum Thread passende Teil des nachfolgenden Videos beginnt bei 08:28.
Da wird eine Kombination von 2 Wender-Mundharmonikas gezeigt.
Bis man sieht, wie man mit der Konstruktion umgeht und 4 Tonarten kombiniert, muß man sich bis 08:25 / 10:56 gedulden (oder vorspulen ;)).

Viel Spaß damit!

Lisa


 
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Interessant, diese alte Harmonika. Hast du zuvor schon einmal von dieser Konstruktion gehört? Mir erscheint sie extrem verwirrend, so eine Art Rubik Würfel unter den Mundharmonikas. Wahrscheinlich gibt es aber irgendwelche Anhaltspunkte, die helfen, sich zurecht zu finden.
 

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