[Amp] Randall RT50H - Röhrenverstärker Top

  • Ersteller rotanat
  • Erstellt am
R
rotanat
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
25.02.17
Registriert
07.11.11
Beiträge
179
Kekse
606
Box: HarleyBenton 1*12 mit Celestion Vintage 30 / HB 4*12er auch mit V30
Vergleiche: Engl Fireball 100, Jet City 22HA, EVH 5153 Mini, Bugera 1990,Randall RD1, Laney Ironheart

Für ein zweites Bandprojekt im (Black-)Metalbereich benötigte ich einen zweiten Amp. Ginge es nicht um den Preis würde ich vermutlich einfach noch einen EVH 5153 (der mein Hautpamp ist und mit dem ich restlos zufrieden bin) holen - aber es geht nun mal um den Preis also mussteetwas günstigeres her für den zweiten Proberaum ;-)

Erste Idee: Gebraucht nach einem 5150/6505 oder den Bugera "Replikas"suchen. Gibt es auch, aber die Leute wollen dafür noch viel zu vielGeld, sprich unter 300 Euro war da nix zu bekommen und das wäre meine Schmerzgrenze, zumindest für abgerockte Teile ohne Garantie. Zweites Problem: Der Clean Channel ist bei den Peavey oder Bugeras ja eher für den Eimer verglichen mit dem 5153 der ja fast Fender Clean hat.
Okay,also Neukauf im unteren Preissegment. Erster Versuch war ein JetCity22h für 250 Euro. Ist auch ein netter Amp, besonders der Zerrkanal wusste zu überzeugen, leider aber der Crunchkanal so gar nicht,Clean ging der Amp damit nicht wirklich. Dann stellte sich noch raus das der Fußschalter defekt war und der Händler das nur im Austausch gegen den kompletten Amp tauschen kann - da Online gekauft und noch innerhalb der Widerrufsfrist hab ich ihn dann komplett zurückgegeben, denn: Ein paar Tage früher hatte ich gesehen das die Randalls RT503 und RT50 abverkauft werden seit die neue Diavolo Serie raus ist (von dieser wäre der RD45 auch ein schöner Kandidat gewesen (besitze den RD1 ja schon) - nur kostet der halt nochmal 200 Euro mehr als die 350 Euro des RT50). Die Frage war dann nur 50 Euro Aufpreis für die Dreikanalversion 503 drauflegen oder nicht. Nunja, einen Vintage OD Kanal brauch ich nicht, außerdem kann beim Dreikanaler der Fußschalter keinen Loop und Reverb schalten sondern nur die drei Kanäle. Zumal der Dreikanaler auch schwerer und unhandlicher ist, die ~19 Kg und die Abmessungen sind zwar auch nicht gerade superleicht aber das lässt sich noch halbwegs mit einer Hand tragen. So wurde halt der RT50H bestellt ;-)

Features:
2 Kanäle (Clean mit Bright-Schalter, Overdrive), 50 Watt, getrennte EQs mit getrenntem Volume, Mastervolume, Reverb schaltbar genauso wie Effektloop

Lieferumfang:
Anleitung, Netzkabel, Fußschalter inkl. langem (5-7m?) Anschlusskabel (6pol DIN auf beiden Seiten). Die Anleitung ist etwas krude, erklärt zwar einpaar Sachen aber das Layout ist quasi nicht vorhanden und wichtige Details fehlen (Technische Daten, Abmessungen, Schaltplan etc.). Das Kabel für den Fußschalter ist nicht fest verbunden, aber doch scheinbar speziell beschaltet was Ersatz wohl nicht so einfach macht sollte es mal kaputt gehen oder verlegt werden.

Verarbeitung:
Einwandfrei,die Regler fühlen sich hochwertig an, das Tolex scheint sauber verarbeitet, keine abfallenden Regler (Hallo @Laney....^^) vorhanden;-)

Special Features:


  • blaue LED Beleuchtung (recht simpel, aber schaut lustig aus)
  • außen liegende BIAS-Einstellungen / Tube Monitoring
  • sehr frei zugängliche Röhren (lass sich ohne Aufschrauben tauschen, vlt. bis auf die Endstufenröhren, da könnte es sein das die Querstrebe stört, die sich aber mit zwei Schrauben lösen lässt)

Sound:

Clean:

Sehr guter Clean-Kanal, klingt schon irgendwo nach Fender, Gain voll aufgedreht wird's etwas crunchiger, überzeugt mich aber ehrlich gesagt nicht so. Auf ähnlichem Niveau wie der EVH 5153 bzw. der Engl Fireball, auch der Laney Ironheart konnte ganz passable Cleansounds produzieren. Schon eine Art Fenderclean.

Overdrive:

Erster Test > Gain voll rein, etwas Ernüchterung: So viel ist esgarnicht. Die Anleitung schreibt Gain zum Abwinken aber deutlich unter nem 5153, eher so im Bereich des zweiten Channels vom 5153. Einen Ticken
mehr wie ein Bugera 1990 (=JCM800) oder einen Laney Ironheart. Auch der Jetcity hat deutlich fiesere Zerre zu bieten, wobei man ja sagen muss im Bandkontext nimmt man ja doch etwas zurück, ist aber schon ungewöhnlich das man hier Gain voll aufreissen muss was ungefähr 1 Uhr beim 5153 entspricht. Der Randall klingt eher zahm. Wird etwas"härter" wenn mehr Treble zu kommt und die Mitten rausgescoped werden aber volles Brett geht anders. . Positiv ist dadurch das sehr geringe Rauschen, auch gibt's beim Umschalten keine lautes "Plopp"wie bei manch anderen Kandidaten. Feedback ist auch kein Thema in dem Gainbereich, lässt sich sehr gut kontrollieren. Auf Proberaumniveau passt das dann wie gesagt voll aufgedreht. Auch ist der Amp recht leise, eher 20 denn 50 Watt. Die Regler haben m.E. auch einen viel zugroßen Regelbereich, die erste Hälfte ist völlig sinnfrei, damit erreicht man kaum Zimmerlautstärke. Erst gegen Ende gibt's dann den Schub die 50 Watt erahnen lassen, aber voll aufgedreht kann man neben den Amp noch stehen, keine Chance dagegen beim EVH 5153, der ist wesentlich lauter. Für den Proberaum reicht es aber aus und damit auch für Gigs mit Abnahme.

Federhall:
Klingt passabel.

Sonstiges:


  • ein Tipp für etwas mehr Gain gab es im Randall Forum von Mike Fortin: V2 gegen V5 tauschen (12AX7 gegen 12AT7 Röhrentausch an den Positionen), aber eher marginal der Unterschied, es fällt eher auf das der Clean später crunched als das es mehr Gain gibt

  • eine Presence Regelung ist ja nicht vorhanden, der Grundcharakter ist so mittig-hoch würde ich sagen

  • die Regler sind etwas schwer abzulesen
  • der dreifach Fußschalter ist invertiert für Reverb&Loop (=Bypass), diese Variante ist mir neu, ich glaub anders herum ist es üblicher. Gut ist das Channel und Reverb nebeneinander sind und sich so gemeinsam treten lassen, wenn man z.B. vom Overdrive in einen schönen Clean mit Hall wechseln möchte

Fazit:

Für mich passt er sehr gut aus P/L Sicht, sicherlich sind ein paar Abstriche zu machen aber in dem Preisbereich gibt's sonst nicht viel, Bugera 1990 wär noch so ein Kandidat, noch weniger Gain dafür etwas wärmer im Klang, aber kein schaltbaren Effektloop und nur einnen gemeinsamen EQ. Wer nur Gain braucht und davon möglichst viel > Jetcity 22/50.
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Habe auch einen RT503!
Klanglich musste ich den Lötkolben/Zwickzange bemühen, aber nebengeräuschtechnisch (weder Umschalt noch Grundrausch) absolutes Ausnahmegerät! :great:
 
Was meinst du klanglich ? Gefällt er dir so nicht ?
Naja, ich sag mal so:
Keiner meiner Verstärker ist noch im Urzustand.

Wenn man sich Röhrenverstärkerwissen in gewisser Form angeeignet hat, nutzt man das auch, um seine persönlichen Vorlieben umzusetzen. Soviel wars dann nicht, wenn die Ausgangsbasis nicht stimmt, ist das natürlich nicht zielführend.
Als Basis fand ich den gut, jetzt eben besser...;)
 
Ähm Richtigstellung ... der Bugera 1990 ist ein JCM900 Hi Gain dual Reverb klon ... n 800er hat weitaus weniger Zerre und keinen Reverb ;)

Ansonsten schönes Review :)
 
Bin mir grad nicht sicher, ob das hierher gehört...
Denke nicht.
@Austin.Powers :Schick mir ne PM.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben