Wish You Were Here

Wow, hier ist ja eine ausgiebige Diskussion entstanden. Damit habe ich gar nicht gerechnet. :great:

Zuerst mal vielen Dank für die vielen Meinungen, Tipps, Kritik etc. Ist immer alles sehr willkommen!

Der Hauptgrund für mich, die Aufnahme hier überhaupt zu posten, war, daß sie mMn zu schade dafür ist, auf meiner Festplatte zu verschimmeln. Musik muß unter die Leute, und wo kann man das besser machen als im MB?

Zum Tempo: Das Ganze war so eine ad hoc Aktion, ich habe das Original vorher nicht genau genug angehört und einfach drauflosgespielt. Und da geht es mir wie Miles Davis: Im Laufe der Zeit wird die Musik im Kopf immer schneller: :D
So what 1959
So what 1960


Zu wenig nah am Original: Dazu muß ich ehrlicherweise sagen, daß mir das Original relativ schnuppe ist. Ich spiele so, wie mir das passt, und fertig. Ich habe auch keine Lust, die Gitarren-Licks von anderen zu Lernen und improvisiere lieber eigene. Die Gilmore-Version spielt Gilmore eh besser, warum sollte ich die auch noch spielen?

zu den Vocals: Für mich klingt das Laidback auch heute noch stimmig, ich würde es wieder so aufnehmen. Aber es gibt natürlich ein paar Stellen, die mir bis heute nicht gefallen.

Z.B.:
1. Cold comfort for change ist irgendwie rhythmisch voll daneben.
2. Swimming in a Fishbowl: Das Intervall zwischen Swim und -ming und bei den folgenden Silben ist bei mir ungefähr eine Quarte, es sollte aber eine große Sekunde sein. Beim zweiten Mal schlimmer als beim ersten Mal.

Dann gibt es noch den ein oder anderen Ton, der nicht hundertprozentig getroffen ist. Heut gleicht man so etwas vielleicht mit Autotune aus, aber dagegen sträube ich mich. Die Beatles oder CSN&Y hatten ja auch kein Autotune.

Wahrscheinlich fehlte mir am Ende einfach der lange Atem, die letzten Feinheiten auch noch auszubügeln

Zum Mix: Ich hatte da wohl eine gute Stunde und weiß nicht, ob ich es heute wieder so hinbekommen würde. Mir persönlich gefällt die akustische Version besser, ich habe sogar überlegt, die andere gar nicht hochzuladen. Zum Glück habe ich es doch gemacht.

In der Bandversion gibt es irgendwo bei den tieferen Frequenzen ein paar leichte Zerrungen, die mich stören.

Auf jeden Fall noch mal Dank für das viele Feedback.

Viele Grüße,
McCoy
 
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Aber dieses konsequente Hinterherlaufen des Gesanges lässt die gesamte Struktur des Songs zusammenbrechen.

Der Gesang läuft nicht hinter der Gitarre hinter her.

Im Gegenteil: sowohl Gitarre als auch Gesang sind über weite Strecken sehr schön in der Time, die Gesangsphrasen enden sehr präzise auf der 1 .... schon von daher können sie gar nicht "hinterherlaufen" ... weil sie exakt am Punkt sind.

... aber was bei dieser Version ungewöhnlich und interessant ist, ist der Umstand, dass die Rhythmik von Gitarre und Gesang oft nicht synchron laufen und dann unterschiedlich und unabhängig voneinander betonen.
 
... aber was bei dieser Version ungewöhnlich und interessant ist, ist der Umstand, dass die Rhythmik von Gitarre und Gesang oft nicht synchron laufen und dann unterschiedlich und unabhängig voneinander betonen.

Ja. Und ich als erzkonservativer Musiklehrer werde dabei wahnsinnig.. :D
 
McCoy ist HCA für Jazz-Piano. Um es mit Frank Zappas Worten zu sagen: Jazz ist nicht tod, er riecht nur sehr merkwürdig. :whistle:
 
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Abgesehen von den Gesangseinsätzen:

Der Bass wummert/matscht zu stark, da musst Du wohl noch mal im EQ ansetzen.
 
@ McCoy:

Miles Davis ist cool, die Beatles sind cool, CSN&Y ist eine Legende und Autotune ist extrem uncool- da sind wir uns schomma vollkommen einig:great:

... Zu wenig nah am Original: Dazu muß ich ehrlicherweise sagen, daß mir das Original relativ schnuppe ist. Ich spiele so, wie mir das passt, und fertig. Ich habe auch keine Lust, die Gitarren-Licks von anderen zu Lernen und improvisiere lieber eigene. Die Gilmore-Version spielt Gilmore eh besser, warum sollte ich die auch noch spielen?

zu den Vocals: Für mich klingt das Laidback auch heute noch stimmig, ich würde es wieder so aufnehmen. Aber es gibt natürlich ein paar Stellen, die mir bis heute nicht gefallen.

Z.B.:
1. Cold comfort for change ist irgendwie rhythmisch voll daneben.
2. Swimming in a Fishbowl: Das Intervall zwischen Swim und -ming und bei den folgenden Silben ist bei mir ungefähr eine Quarte, es sollte aber eine große Sekunde sein. Beim zweiten Mal schlimmer als beim ersten Mal.

Dann gibt es noch den ein oder anderen Ton, der nicht hundertprozentig getroffen ist...

"Zu wenig am Original" ist was für DSDS & Co, aber nicht für echte Musiker, authentische Musiker. Du selbst, McCoy, bist das McCoy- Original. Nur darauf kommt es an, nicht auf die Performance des Original- Interpreten der Cover- Vorlage. Niemand kann besser David Gilmouremäßig performen, als eben..... :

David Gilmour. Und das gilt für alle anderen Original- Vorlagen genauso.

Und wer kann, besser als alle anderen, McCoymäßig performen... ? ... Richtig:rock:


Noch zu den Vocals:

Manchmal wirkt es wahre Wunder, einfach mal eine andere Tonart auszuprobieren... ein bischen tiefer vielleicht? Oder ein bischen höher? In welcher Tonart fühlt man sich am wohlsten? Diese Frage ist ganz entscheidend- auch hier gilt also:

Bloss nicht am Original kleben. Manchmal daurt es ein wenig, bis man die eigene Tonart oder den eigenen Groove gefunden hat. Das lerne ich jeden Tag neu, nicht nur in der Musik.

Manchmal kann es hilfreich sein, die Vocals als Gitarrist erstmal in groben Zügen auf der Gitarre als Melodielinie zu spielen. Und dann umgekehrt die (selbst) eingesungenen Vocals nochmal auf der Gitarre nachspielen. Und dann überlegen:

Würde ich das als Gitarrist auch so spielen, wie ich es vocalmäßig aufgenommen habe? Das kann sehr hilfreich sein.

Bei der Text- Phrasierung einzelner Silben oder bestimmter Worte helfen manchmal viele kleine Tricks, die man bei den Profis abgucken kann (ohne sie kopieren zu wollen):

Zum Beispiel flutscht es manchmal besser, wenn man statt " Did_they_get_you_to_traaaade..." zu singen, die einzelnen Silben geschmeidig zu einem lässigen " Didtheygetyedetraaaade..." performed.


Hey McCoy, hat echt Spaß gemacht, der Thread hier! Weitermachen:rock:


Viele Grüße,
sigiguitar
 
Soundtechnisch und von der Interpretation gefällt mir die zweite Version besser. Ich hab allerdings bei beiden Versionen ein Problem mit dem Timing. Die Nummer ist so dermaßen im Kopf, im Gefühl, im inneren Rhythmus festgefressen, dass ich mich regelrecht unbehaglich fühle, wenn ich das anhöre. Die Gelassenheit der Originalnummer weicht hier einem irgendwie ungesundem Angespanntsein. Ich kann da kaum atmen. Schwer zu beschreiben.
Ich fühl mich nicht wohl dabei.

In Variante zwei spüre ich besonders eine Unentschlossenheit zwischen Laid Back und gerade nach vorn ... und das macht das unangenehme Gefühl noch stärker.

Das ist aber Kritik auf hohem Niveau. Technisch sehr gut gemacht, gut instrumentiert, sehr guter Mix. Um Nena bei "Voice of Germany" zu zitieren: Du hast mich nicht abgeholt. ;)
 
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