welches Instrument für Salsa und Son Montunos

[soca]

Hallo,

ich bin kein Pianist, eher im Percussion Bereich tätig, würde aber gerne auch ein paar Montunos klimpern können. Für Salsa und Son. Dafür brauche ich ein elektrisches Piano ö.ä., keine Ahnung was es da so alles gibt. Akku Betrieb wäre Super. Könnt Ihr mir was empfehlen was klanglich geht ohne allzu teuer zu sein?

viele Grüße

 

[stuckl]

Hi,

was ist Son Montunos?

Akkubetrieb, da gibt es den Korg Kross, kannst ja mal schauen.

 

[goepli]

Das sind die typischen Latino-Figuren auf dem Klavier:

http://www.youtube.com/watch?v=rFVdYNBTrPk

LG

 

[klicki]

Wenn Dir Batteriebetrieb wichtig und Anschlag und Spielgefühl egal sind, weil Du keine Pianistenkarriere planst, kannst Du auch einfach ein Yamaha NP-31 nehmen. Der Sound ist OK und es kostet nicht viel.

 

[chaltechalte]

Hmm, recht ungewöhnliche Anforderungen. Vielleicht kannst du etwas konkreter werden, was dir wichtig ist ausser Akku und Preis? Soll der Klavierklang aktuell sein, oder nur irgendwie brauchbar? Wie gross darf es sein, oder wie transportabel brauchst du es? Mit richtiger Klavier-ähnlicher Hammermechanik, oder nur irgendwelche Tasten?

Mit Akku fällt mir nichts ein ausser ganz billigen Entertainer-Keyboards.

Vielleicht wäre das Roland RD-64 was für dich? Aktuelle Sounds und gute Tastatur, dabei klein (weil nur mit 64 Tasten statt den vollen 88 eines Klaviers) und für ein Klavier relativ günstig (so 900 Euro, glaube ich?).

Oder vielleicht gebraucht irgendeinen uralten Synthie mit halbwegs brauchbarem Klavierklang - Korg N5, Roland XP-irgendwas oder ähnliches sollte fast geschenkt hergehen.

 

[soca]

Hi,

ich jamme ganz gern mal mit Perkussionisten, für Salsa und Son wäre ein Piano ganz gut. Da ich schon mal eine langjährige klassische Ausbildung auf einem anderen Tasteninstrument gemacht habe (Akkordeon), bietet es sich an das ich mich "opfere" um auch mal den Pianopart zu machen. Bei einem Jam ist das Piano nur ein Instrument von vielen und die akustische Qualität fällt nicht so ins Gewicht wie bei einem Soloauftritt. Daher braucht es kein Top Instrument zu sein, vermutlich sollte die Klaviatur aber einigermassen ordentlich sein um die Akkorde sicher greifen zu können. Dazu kenne ich mich mit dem Klavier aber zuwenig aus. Ein Akku muss auch nicht unbedingt eingebaut sein, ich kann auch einen externen dranbauen, wenn das 12 Volt anschluß hat. Vom Gewicht und Größe sollte es schon sehr mobil sein, denn Perkussionisten sind im allgemeinen sehr mobil und spontanes Jammen kommt oft vor.
Bleibt noch die Frage wieviel Oktaven die Klaviatur umfassen muss um die üblichen Montunos spielen zu können. ich hab mich mal im Netz umgeschaut, die Epianos habe oft sehr viele Knöpfe dran, was mich her abschreckt.

 

[CUDO II]

Soca,
wenn Du wirklich in einer Salsa-Band den Klavierpart übernehmen willst, brauchst Du ein klavier-ähnliches Instrument. Davon gibt es heutzutage sehr viele. Wenn Du die Frage in den Achziger-Jahren gestellt hättest, könnte ich sie verstehen. Aber heutzutage? Da gibt es doch zig-Möglichkeiten. Ich spielte 1980 in Venezuela mit wirklich guten Salsa-Orchestern und damals war das Non-Plus -Ultra-Piano ein schäbiges Yamaha "ich weiß nicht was für ein Modell". Trotzdem war Groove bis zum Abwinken da. Sound ist sekundär. Wichtig ist nur wie Du Deine Tumbaos spielst. Die müssen eben absolut Clave-konform gespielt werden.
In dieser Art von Musik spielt das im Rhythmus-integriert-Sein ein wesentlich wichtigere Rolle als der Sound.
Spiel Dir Dein Kummer von der Seele und groove. Alles andere ist sekundär.

 

[soca]

Soca,
wenn Du wirklich in einer Salsa-Band den Klavierpart übernehmen willst, brauchst Du ein klavier-ähnliches Instrument. Davon gibt es heutzutage sehr viele. Wenn Du die Frage in den Achziger-Jahren gestellt hättest, könnte ich sie verstehen. Aber heutzutage? Da gibt es doch zig-Möglichkeiten. Ich spielte 1980 in Venezuela mit wirklich guten Salsa-Orchestern und damals war das Non-Plus -Ultra-Piano ein schäbiges Yamaha "ich weiß nicht was für ein Modell". Trotzdem war Groove bis zum Abwinken da. Sound ist sekundär. Wichtig ist nur wie Du Deine Tumbaos spielst. Die müssen eben absolut Clave-konform gespielt werden.
In dieser Art von Musik spielt das im Rhythmus-integriert-Sein ein wesentlich wichtigere Rolle als der Sound.
Spiel Dir Dein Kummer von der Seele und groove. Alles andere ist sekundär.

Es wäre aber schon gut zu wissen wieviel Oktaven man braucht um die Montunos zu spielen. Je weniger Oktaven desto portabler.

 

[Be-3]

Es wäre aber schon gut zu wissen wieviel Oktaven man braucht um die Montunos zu spielen. Je weniger Oktaven desto portabler.

Hallo soca,

wenn Du Dir diese Musik anhörst, wirst Du feststellen, daß für die typische Spielweise ein relativ kleiner Tonumfang genügt.
Im wesentlichen besteht das Spiel ja aus Unisono-Passagen von linker und rechter Hand im Oktavabtand, ab und zu mal ein paar Harmonietöne rechts eingeworfen.
Du bist "nur" ein Teil des Ganzen, mußt Dich im Rhythmus völlig auflösen.

Ich würde mal behaupten: Man könnte diese Musik problemlos mit 5 Oktaven spielen. Weniger ginge im Prinzip sogar auch, aber da fallen mir keine Instrumente ein, die halbwegs vernünftig als Klavierersatz herhalten könnten.

Was den Sound und die Spielweise angeht: CUDO II hat ja schon alles geschrieben, und ich wüßte niemanden hier im Board, der ihm beim Thema Salsa und Co. das Wasser reichen könnte. Also glaub' es ihm einfach.

Ich habe sogar schon einen renommierten lateinamerikanischen Musiker gesehen (weiß nur leider nicht mehr, wen), der auf einem echten Flügel ein Kurzweil PC88 (oder so ähnlich) stehen hatte, und eigentlich die ganze Zeit nur auf dem Kurzweil (mit dem guten, alten Triple-Strike-Piano) gespielt hat.
Grund: Es setzt sich im Gefüge hervorragend durch, ist präzise und prägnant. Der letzte Funke Realismus ist hier völlig wurst.
Es könnte für Dich auch ein Kurzweil in Frage kommen, die gibt es mit diesem Sound schon seit den Neunzigern, man bekommt sie gebraucht fast nachgeworfen.

Und in diesem Fall gilt besonders: "It ain't the equipment, it's the driver!"

In diesem Sinne
Torsten

 

[soca]

OK, falls ich was neues kaufe, das Yamaha NP11 ist nur 1Meter lang und wiegt 5 kg, gibts Einsprüche gegen dieses Instrument?

 

[Be-3]

OK, falls ich was neues kaufe, das Yamaha NP11 ist nur 1Meter lang und wiegt 5 kg, gibts Einsprüche gegen dieses Instrument?

Also, wenn Du mich fragst: Keine Einsprüche.
Voraussetzungen: Du willst Dich wirklich auf diese eine Stilrichtung festlegen, es mach Dir nichts aus, daß das NP-11 keine Hammermechanik hat, sondern nur Synthesizertasten, die wie Klaviertasten aussehen.
Mir wäre es für den Bühneneinsatz nicht robust genug, das externe Netzteil und das Fehlen eines expliziten LINE-Ausgangs (so mußt Du die Kopfhörerbuchse benutzen) würden mich ein wenig stören.
Aber: Batteriebetrieb ist möglich, es kostet wenig, ist sehr leicht und kompakt, hat einen geeigneten Klaviersound.

Viele Grüße
Torsten

 

[goepli]

Also Montunos mit kaum Hammersimulation in der Klaviatur - na ich möchte das nicht machen. Es wäre mir einfach zu unpräzise vom Feeling her, zuden soll auch noch der Tastenabstend enger sein.....

 

[soca]

Also Montunos mit kaum Hammersimulation in der Klaviatur - na ich möchte das nicht machen. Es wäre mir einfach zu unpräzise vom Feeling her,..

Auch wenn man gar keine Klaviererfahrung hat?
ich habe mir mal diverse Videos angesehen, die Salsa-Pianisten haben meist ein Keyboard zum üben und lassen das KB die anderen Percussion Instrumente abspielen und spielen dann dazu. Jetzt weiss ich wozu die ganzen Knöpfen gut sind . Eigentlich keine schlechte Sache, so ein Kyeboard käme dann auch noch in Frage,aber so eine Hammermechanik wiegt doch auch eine ganze Menge? Was mir an den Keyboard gefällt sind die kleinen Abmessungen, 1 Meter ist leicht im Auto zu verstauen.

 

[Funkeybrother]

Ob die Tastatur genügt, solltest du selbst entscheiden - lass dich nicht zu sehr verunsichern. Du könntest ja nochmal in einem Musikgeschäft eine gewichtete Tastatur antesten.
Ansonsten wüsste ich auch keine bessere Alternative als das NP-11.

 

[andi85]

Kurzweil SP-76 gebraucht, ordentliche halbgewichtete Tastatur, klanglich genau richtig für diese Art von Musik und mit 76 Tasten und 12kg auch noch recht leicht und kompakt. Die Yamaha NPs klingen besser, wären mir aber zu schlabberig zu spielen. Wenn schon ohne Hammermechanik, dann darf es schon so ein Kurzweil sein

 

[soca]

Jetzt weiss ich auch wie diese Übungsfunktion heisst, "Begleitautomatik". Das wird mir immer sympathischer, gerade für Salsa, Son usw. um den Rhytmus zu halten scheint das ideal. Da könnte ich auch mit den vielen Knöpfen auf den Dingern leben. Ich denke jetzt schon offensiver über ein Tausen-Knöpfe-Keyboard nach das eine Begleitautomatik für Salsa hat. Aber welches hat sowas ? Hier gibts ja auch ein Keyboard-Forum, kann man da irgendwie diese Diskussion umleiten? Oder parallel laufen lassen?

 

[andi85]

Ich kann das Thema gerne für dich dorthin verschieben.

 

[klicki]

Da fast alle Geräte MIDI-IN und -OUT haben, kannst Du die Begleitung Deiner Wahl auch auf dem PC oder Mac erzeugen und dazu spielen. Es ist nicht zwingend erforderlich, eine Begleitautomatik im Gerät zu haben, auch wenn das natürlich bequem ist. Allerdings ist man damit nicht sehr flexibel: Wenn einem die 1,2,3 (oder wie viele auch immer) passenden Rhythmen auf den Wecker gehen, muss man doch an eine Software-Lösung ran.

 

[soca]

wie erzeugt man solche MIDI Sounds?

 

[Distance]

wie erzeugt man solche MIDI Sounds?

Gar nicht, denn es gibt keine Midi-Sounds. Midi verhält sich zu Sound, wie Notenblatt zu Ton. Soll heißen, über Midi kann man die Information austauschen, wann was für ein Ton gespielt werden soll, aber nicht den Ton selbst.
Was klicki beschreibt ist der Ansatz, auf dem Rechner ein Midi-File (= virtuelles Notenblatt) abzuspielen und die Noten vom Keyboard wiedergeben zu lassen. Das kann man so machen, vorausgesetzt das Keyboard verfügt über die entsprechenden Sounds. Alternativ kann man natürlich auch seine Begleitungen am Rechner vorproduzieren.

Im Gegensatz dazu besteht die Hauptfunktion einer Begleitautomatik eigentlich darin, mittels Akkorderkennung auch Melodie- und Harmonie-Instrumente als Begleitung abzuspielen. Üblicherweise greift man dann mit der linken Hand einfach nur die Akkorde, die aber selbst nicht erklingen, sondern nur für die Erkennung genutzt werden. Ich bezweifle, dass es das ist, was du möchtest, zumal ich klicki zustimmen möchte, dass es im Bereich Salsa wahrscheinlich nur eine Hand voll Begleitrhythmen eingebaut sind.
Das Fazit ist also: Eigentlich brauchst du keine Begleitautomatik, sondern allenfalls ein paar Begleitrhythmen. Die lassen sich aber auch ohne Entertainer-Keyboard erzeugen und sind daher die deutlichen Abstriche, die du bezüglich Tastatur und Klang gegenüber den zuvor vorgeschlagenen Geräten machen müsstest, nicht wert.